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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Die Kürze.

"Warum bist du so kurz? liebst du wie vormals
denn
"Nun nicht mehr den Gesang? fand'st du als
Jüngling doch
"In den Tagen der Hoffnung,
"Wenn du sangest, das Ende nie?"
Wie mein Glück ist mein Lied. -- Willst du im
Abendroth
Froh dich baden? Hinweg ist's und die Erd' ist kalt,
Und der Vogel der Nacht schwirrt
Unbequem vor das Auge dir.

Die Kuͤrze.

„Warum biſt du ſo kurz? liebſt du wie vormals
denn
„Nun nicht mehr den Geſang? fand'ſt du als
Juͤngling doch
„In den Tagen der Hoffnung,
„Wenn du ſangeſt, das Ende nie?“
Wie mein Gluͤck iſt mein Lied. — Willſt du im
Abendroth
Froh dich baden? Hinweg iſt's und die Erd' iſt kalt,
Und der Vogel der Nacht ſchwirrt
Unbequem vor das Auge dir.

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[58/0066] Die Kuͤrze. „Warum biſt du ſo kurz? liebſt du wie vormals denn „Nun nicht mehr den Geſang? fand'ſt du als Juͤngling doch „In den Tagen der Hoffnung, „Wenn du ſangeſt, das Ende nie?“ Wie mein Gluͤck iſt mein Lied. — Willſt du im Abendroth Froh dich baden? Hinweg iſt's und die Erd' iſt kalt, Und der Vogel der Nacht ſchwirrt Unbequem vor das Auge dir.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/66>, abgerufen am 28.03.2024.