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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Die wir glauben, erwächst einzig genügsam nah,
Einzig edel und fromm über dem ehernen,
Wilden Boden die Liebe,
Gottes Tochter, von ihm allein.
Sey gesegnet, o sey, himmlische Pflanze, mir
Mit Gesange gepflegt, wenn des ätherischen
Nektars Kräfte Dich nähren,
Und der schöpf'rische Stral Dich reift.
Wachs' und werde zum Wald! eine beseeltere,
Voll entblühende Welt! Sprache der Liebenden
Sey die Sprache des Landes,
Ihre Seele der Laut des Volks!

Die wir glauben, erwaͤchst einzig genuͤgſam nah,
Einzig edel und fromm uͤber dem ehernen,
Wilden Boden die Liebe,
Gottes Tochter, von ihm allein.
Sey geſegnet, o ſey, himmliſche Pflanze, mir
Mit Geſange gepflegt, wenn des aͤtheriſchen
Nektars Kraͤfte Dich naͤhren,
Und der ſchoͤpf'riſche Stral Dich reift.
Wachs' und werde zum Wald! eine beſeeltere,
Voll entbluͤhende Welt! Sprache der Liebenden
Sey die Sprache des Landes,
Ihre Seele der Laut des Volks!

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[74/0082] Die wir glauben, erwaͤchst einzig genuͤgſam nah, Einzig edel und fromm uͤber dem ehernen, Wilden Boden die Liebe, Gottes Tochter, von ihm allein. Sey geſegnet, o ſey, himmliſche Pflanze, mir Mit Geſange gepflegt, wenn des aͤtheriſchen Nektars Kraͤfte Dich naͤhren, Und der ſchoͤpf'riſche Stral Dich reift. Wachs' und werde zum Wald! eine beſeeltere, Voll entbluͤhende Welt! Sprache der Liebenden Sey die Sprache des Landes, Ihre Seele der Laut des Volks!

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/82>, abgerufen am 29.03.2024.