Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
An die Ruhe.

Tochter Edens, o Ruh, die du die Finsterniss
Stiller Haine bewohnst, unter der Dämmerung
Mondversilberter Pappeln
Mit verschlungenen Armen weilst,
Mit dem Schäfer am Bach flötest, der Schäferin
Unter Blumen der Au singest und Kränze flichst,
Und dem Schellengeklingel
Ihrer tanzenden Schäfchen horchst!
Wie der Jüngling die Braut liebet, so lieb' ich dich,
Allgefällige Ruh! spähte dir immer nach,
Bald auf duftenden Wiesen,
Bald im Busche der Nachtigall!
Endlich
An die Ruhe.

Tochter Edens, o Ruh, die du die Finſterniſs
Stiller Haine bewohnſt, unter der Dämmerung
Mondverſilberter Pappeln
Mit verſchlungenen Armen weilſt,
Mit dem Schäfer am Bach flöteſt, der Schäferin
Unter Blumen der Au ſingeſt und Kränze flichſt,
Und dem Schellengeklingel
Ihrer tanzenden Schäfchen horchſt!
Wie der Jüngling die Braut liebet, ſo lieb' ich dich,
Allgefällige Ruh! ſpähte dir immer nach,
Bald auf duftenden Wieſen,
Bald im Buſche der Nachtigall!
Endlich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0107" n="67"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>An die Ruhe.<lb/></head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">T</hi>ochter Edens, o Ruh, die du die Fin&#x017F;terni&#x017F;s</l><lb/>
              <l>Stiller Haine bewohn&#x017F;t, unter der Dämmerung</l><lb/>
              <l>Mondver&#x017F;ilberter Pappeln</l><lb/>
              <l>Mit ver&#x017F;chlungenen Armen weil&#x017F;t,</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Mit dem Schäfer am Bach flöte&#x017F;t, der Schäferin</l><lb/>
              <l>Unter Blumen der Au &#x017F;inge&#x017F;t und Kränze flich&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Und dem Schellengeklingel</l><lb/>
              <l>Ihrer tanzenden Schäfchen horch&#x017F;t!</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Wie der Jüngling die Braut liebet, &#x017F;o lieb' ich dich,</l><lb/>
              <l>Allgefällige Ruh! &#x017F;pähte dir immer nach,</l><lb/>
              <l>Bald auf duftenden Wie&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Bald im Bu&#x017F;che der Nachtigall!</l><lb/>
            </lg>
            <fw place="bottom" type="catch">Endlich<lb/></fw>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0107] An die Ruhe. Tochter Edens, o Ruh, die du die Finſterniſs Stiller Haine bewohnſt, unter der Dämmerung Mondverſilberter Pappeln Mit verſchlungenen Armen weilſt, Mit dem Schäfer am Bach flöteſt, der Schäferin Unter Blumen der Au ſingeſt und Kränze flichſt, Und dem Schellengeklingel Ihrer tanzenden Schäfchen horchſt! Wie der Jüngling die Braut liebet, ſo lieb' ich dich, Allgefällige Ruh! ſpähte dir immer nach, Bald auf duftenden Wieſen, Bald im Buſche der Nachtigall! Endlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/107
Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/107>, abgerufen am 19.04.2024.