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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Laura.

1772.


Kein Blick der Hoffnung heitert mit trübem Licht
Der Seele Dunkel! Nimmer, ach nimmer wird
Dein Auge, Laura, meinem Auge
Wieder begegnen, und Liebe sprechen!
Dein ehrner Fusstritt hallte mir oft, o Tod!
In meiner Kindheit tagender Dämmerung,
Und manche Mutterthräne rann mir
Auf die verblühende Knabenwange.
Komm endlich, Tröster, welcher den Sterblichen
Die Ketten ablöst, komm und entfessle mich,
O Wonnetod! Dann schweb' ich Lauren,
Lauren entgegen, und bin ihr Engel!
Du
G
Laura.

1772.


Kein Blick der Hoffnung heitert mit trübem Licht
Der Seele Dunkel! Nimmer, ach nimmer wird
Dein Auge, Laura, meinem Auge
Wieder begegnen, und Liebe ſprechen!
Dein ehrner Fuſstritt hallte mir oft, o Tod!
In meiner Kindheit tagender Dämmerung,
Und manche Mutterthräne rann mir
Auf die verblühende Knabenwange.
Komm endlich, Tröſter, welcher den Sterblichen
Die Ketten ablöſt, komm und entfeſsle mich,
O Wonnetod! Dann ſchweb' ich Lauren,
Lauren entgegen, und bin ihr Engel!
Du
G
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[97/0137] Laura. 1772. Kein Blick der Hoffnung heitert mit trübem Licht Der Seele Dunkel! Nimmer, ach nimmer wird Dein Auge, Laura, meinem Auge Wieder begegnen, und Liebe ſprechen! Dein ehrner Fuſstritt hallte mir oft, o Tod! In meiner Kindheit tagender Dämmerung, Und manche Mutterthräne rann mir Auf die verblühende Knabenwange. Komm endlich, Tröſter, welcher den Sterblichen Die Ketten ablöſt, komm und entfeſsle mich, O Wonnetod! Dann ſchweb' ich Lauren, Lauren entgegen, und bin ihr Engel! Du G

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/137>, abgerufen am 24.04.2024.