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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Der Kuss.

Unter Blüten des Mais spielt' ich mit ihrer Hand,
Koste liebelnd mit ihr, schaute mein schwebendes
Bild im Auge des Mädchens,
Raubt' ihr bebend den ersten Kuss.
Zuckend fliegt nun der Kuss, wie ein versengend Feur,
Mir durch Mark und Gebein. Du, die Unsterblichkeit
Durch die Lippen mir sprühte,
Wehe, wehe mir Kühlung zu!

Früh¬
Der Kuſs.

Unter Blüten des Mais ſpielt' ich mit ihrer Hand,
Koſte liebelnd mit ihr, ſchaute mein ſchwebendes
Bild im Auge des Mädchens,
Raubt' ihr bebend den erſten Kuſs.
Zuckend fliegt nun der Kuſs, wie ein verſengend Feur,
Mir durch Mark und Gebein. Du, die Unſterblichkeit
Durch die Lippen mir ſprühte,
Wehe, wehe mir Kühlung zu!

Früh¬
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[131/0171] Der Kuſs. Unter Blüten des Mais ſpielt' ich mit ihrer Hand, Koſte liebelnd mit ihr, ſchaute mein ſchwebendes Bild im Auge des Mädchens, Raubt' ihr bebend den erſten Kuſs. Zuckend fliegt nun der Kuſs, wie ein verſengend Feur, Mir durch Mark und Gebein. Du, die Unſterblichkeit Durch die Lippen mir ſprühte, Wehe, wehe mir Kühlung zu! Früh¬

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/171>, abgerufen am 25.04.2024.