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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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An die Apfelbäume,
wo ich Julien erblickte.

Ein heilig Säuseln, und ein Gesangeston
Durchzittre deine Wipfel, o Schattengang,
Wo bang' und wild der ersten Liebe
Selige Taumel mein Herz berauschten.
Die Abendsonne bebte wie lichtes Gold
Durch Purpurblüten, bebte wie lichtes Gold
Um ihres Busens Silberschleier;
Und ich zerfloss in Entzückungsschauer.
Nach langer Trennung küsse mit Engelkuss
Ein treuer Jüngling hier das geliebte Weib,
Und schwör' in diesem Blütendunkel
Ewige Treue der Auserkornen.
Ein
An die Apfelbäume,
wo ich Julien erblickte.

Ein heilig Säuſeln, und ein Geſangeston
Durchzittre deine Wipfel, o Schattengang,
Wo bang' und wild der erſten Liebe
Selige Taumel mein Herz berauſchten.
Die Abendſonne bebte wie lichtes Gold
Durch Purpurblüten, bebte wie lichtes Gold
Um ihres Buſens Silberſchleier;
Und ich zerfloſs in Entzückungsſchauer.
Nach langer Trennung küſſe mit Engelkuſs
Ein treuer Jüngling hier das geliebte Weib,
Und ſchwör' in dieſem Blütendunkel
Ewige Treue der Auserkornen.
Ein
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[178/0218] An die Apfelbäume, wo ich Julien erblickte. Ein heilig Säuſeln, und ein Geſangeston Durchzittre deine Wipfel, o Schattengang, Wo bang' und wild der erſten Liebe Selige Taumel mein Herz berauſchten. Die Abendſonne bebte wie lichtes Gold Durch Purpurblüten, bebte wie lichtes Gold Um ihres Buſens Silberſchleier; Und ich zerfloſs in Entzückungsſchauer. Nach langer Trennung küſſe mit Engelkuſs Ein treuer Jüngling hier das geliebte Weib, Und ſchwör' in dieſem Blütendunkel Ewige Treue der Auserkornen. Ein

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/218>, abgerufen am 24.04.2024.