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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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haben Sie ja auch nur gelacht . . . freylich
auf etwas wunderliche Weise, wer kann aber
dafür, daß schwachnervige Personen darü¬
ber erschrecken. Adieu! --

Der Leibarzt sprang mit der ihm eignen
Behendigkeit davon. Die Fürstin kam mit
Aurelien den Gang herab.-- Ich erbebte. --
Mit aller Gewalt raffte ich mich zusammen.
Ich fühlte nach des Leibarztes geheimnißvol¬
len Reden, daß es nun galt, mich auf der
Stelle zu behaupten. Keck trat ich den Kom¬
menden entgegen. Als Aurelie mich ins Au¬
ge faßte, sank sie mit einem dumpfen Schrei
wie todt zusammen, ich wollte hinzu, mit
Abscheu und Entsetzen winkte mich die Für¬
stin fort, laut um Hülfe rufend. Wie von
Furien und Teufeln gepeitscht, rannte ich fort
durch den Park. Ich schloß mich in meine
Wohnung ein, und warf mich, vor Wuth
und Verzweiflung knirschend, aufs Lager! --
Der Abend kam, die Nacht brach ein, da
hörte ich die Hausthüre aufschließen, mehre¬

haben Sie ja auch nur gelacht . . . freylich
auf etwas wunderliche Weiſe, wer kann aber
dafuͤr, daß ſchwachnervige Perſonen daruͤ¬
ber erſchrecken. Adieu! —

Der Leibarzt ſprang mit der ihm eignen
Behendigkeit davon. Die Fuͤrſtin kam mit
Aurelien den Gang herab.— Ich erbebte. —
Mit aller Gewalt raffte ich mich zuſammen.
Ich fuͤhlte nach des Leibarztes geheimnißvol¬
len Reden, daß es nun galt, mich auf der
Stelle zu behaupten. Keck trat ich den Kom¬
menden entgegen. Als Aurelie mich ins Au¬
ge faßte, ſank ſie mit einem dumpfen Schrei
wie todt zuſammen, ich wollte hinzu, mit
Abſcheu und Entſetzen winkte mich die Fuͤr¬
ſtin fort, laut um Huͤlfe rufend. Wie von
Furien und Teufeln gepeitſcht, rannte ich fort
durch den Park. Ich ſchloß mich in meine
Wohnung ein, und warf mich, vor Wuth
und Verzweiflung knirſchend, aufs Lager! —
Der Abend kam, die Nacht brach ein, da
hoͤrte ich die Hausthuͤre aufſchließen, mehre¬

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[18/0026] haben Sie ja auch nur gelacht . . . freylich auf etwas wunderliche Weiſe, wer kann aber dafuͤr, daß ſchwachnervige Perſonen daruͤ¬ ber erſchrecken. Adieu! — Der Leibarzt ſprang mit der ihm eignen Behendigkeit davon. Die Fuͤrſtin kam mit Aurelien den Gang herab.— Ich erbebte. — Mit aller Gewalt raffte ich mich zuſammen. Ich fuͤhlte nach des Leibarztes geheimnißvol¬ len Reden, daß es nun galt, mich auf der Stelle zu behaupten. Keck trat ich den Kom¬ menden entgegen. Als Aurelie mich ins Au¬ ge faßte, ſank ſie mit einem dumpfen Schrei wie todt zuſammen, ich wollte hinzu, mit Abſcheu und Entſetzen winkte mich die Fuͤr¬ ſtin fort, laut um Huͤlfe rufend. Wie von Furien und Teufeln gepeitſcht, rannte ich fort durch den Park. Ich ſchloß mich in meine Wohnung ein, und warf mich, vor Wuth und Verzweiflung knirſchend, aufs Lager! — Der Abend kam, die Nacht brach ein, da hoͤrte ich die Hausthuͤre aufſchließen, mehre¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/26>, abgerufen am 29.03.2024.