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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.

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Stöpselzieher.
Wenn es keine Flaschen gäbe,
Würden keine Stöpsel sein,
Und wie einst dem Zeus die Hebe
So kredenzt' ich dir den Wein.
Aber leider wird gezogen
Jetzt auf Flaschen nur der Wein
Und wie einen Demagogen
Sperret man den Edlen ein.
Und ein Stöpsel hält die Wache
Wie ein Scherge Tag und Nacht,
Und er sitzt ihm auf dem Dache,
Daß er sich nicht mausig macht.
Doch dein Rächer ist vorhanden,
Nur Geduld, du edler Wein!
Und er wird aus deinen Banden
Dich zu rechter Zeit befrein.
Stöpſelzieher.
Wenn es keine Flaſchen gäbe,
Würden keine Stöpſel ſein,
Und wie einſt dem Zeus die Hebe
So kredenzt' ich dir den Wein.
Aber leider wird gezogen
Jetzt auf Flaſchen nur der Wein
Und wie einen Demagogen
Sperret man den Edlen ein.
Und ein Stöpſel hält die Wache
Wie ein Scherge Tag und Nacht,
Und er ſitzt ihm auf dem Dache,
Daß er ſich nicht mauſig macht.
Doch dein Rächer iſt vorhanden,
Nur Geduld, du edler Wein!
Und er wird aus deinen Banden
Dich zu rechter Zeit befrein.
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[16/0034] Stöpſelzieher. Wenn es keine Flaſchen gäbe, Würden keine Stöpſel ſein, Und wie einſt dem Zeus die Hebe So kredenzt' ich dir den Wein. Aber leider wird gezogen Jetzt auf Flaſchen nur der Wein Und wie einen Demagogen Sperret man den Edlen ein. Und ein Stöpſel hält die Wache Wie ein Scherge Tag und Nacht, Und er ſitzt ihm auf dem Dache, Daß er ſich nicht mauſig macht. Doch dein Rächer iſt vorhanden, Nur Geduld, du edler Wein! Und er wird aus deinen Banden Dich zu rechter Zeit befrein.

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/34>, abgerufen am 29.03.2024.