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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.

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Jusqu'a la mer.
Als die Diplomaten tranken:
"Blücher hoch! und hoch das Heer!
Dem wir Freiheit jetzt verdanken
Und des Friedens Wiederkehr!"
Nun, da sprach der greise Krieger
Vor der Diplomatenschaar,
Er, der mit der Zung' ein Sieger
Wie er's mit dem Schwerte war:
"Ernten mögen unsre Erben
Was wir säten in der Schlacht!
Mag die Feder nicht verderben
Was das Schwert jetzt gut gemacht!"
Diese Worte möcht' ich schreiben
Nicht auf Erz und nicht auf Stein,
Nicht an Wänd' und Fensterscheiben,
Nein, in jedes Herz hinein;
Jusqu'à la mer.
Als die Diplomaten tranken:
„Blücher hoch! und hoch das Heer!
Dem wir Freiheit jetzt verdanken
Und des Friedens Wiederkehr!“
Nun, da ſprach der greiſe Krieger
Vor der Diplomatenſchaar,
Er, der mit der Zung' ein Sieger
Wie er's mit dem Schwerte war:
„Ernten mögen unſre Erben
Was wir ſäten in der Schlacht!
Mag die Feder nicht verderben
Was das Schwert jetzt gut gemacht!“
Dieſe Worte möcht' ich ſchreiben
Nicht auf Erz und nicht auf Stein,
Nicht an Wänd' und Fenſterſcheiben,
Nein, in jedes Herz hinein;
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[6/0024] Jusqu'à la mer. Als die Diplomaten tranken: „Blücher hoch! und hoch das Heer! Dem wir Freiheit jetzt verdanken Und des Friedens Wiederkehr!“ Nun, da ſprach der greiſe Krieger Vor der Diplomatenſchaar, Er, der mit der Zung' ein Sieger Wie er's mit dem Schwerte war: „Ernten mögen unſre Erben Was wir ſäten in der Schlacht! Mag die Feder nicht verderben Was das Schwert jetzt gut gemacht!“ Dieſe Worte möcht' ich ſchreiben Nicht auf Erz und nicht auf Stein, Nicht an Wänd' und Fenſterſcheiben, Nein, in jedes Herz hinein;

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische01_1840/24>, abgerufen am 28.03.2024.