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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.

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Dichtung und Wahrheit.

Mel. Saß einst in einem Lehnstuhl still
Ein gar gelehrter Mann.

Ihr sangt der Welt von Freiheit vor
Manch herrliches Gedicht;
Die Freiheit drang der Welt ins Ohr,
Die Welt verstand es nicht.
Die Freiheit war nur ein Gedicht,
Was ist sie jetzt zur Frist?
Jetzt sänget ihr von Freiheit nicht,
Weil Freiheit Wahrheit ist.

Dichtung und Wahrheit.

Mel. Saß einſt in einem Lehnſtuhl ſtill
Ein gar gelehrter Mann.

Ihr ſangt der Welt von Freiheit vor
Manch herrliches Gedicht;
Die Freiheit drang der Welt ins Ohr,
Die Welt verſtand es nicht.
Die Freiheit war nur ein Gedicht,
Was iſt ſie jetzt zur Friſt?
Jetzt ſänget ihr von Freiheit nicht,
Weil Freiheit Wahrheit iſt.

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[75/0095] Dichtung und Wahrheit. Mel. Saß einſt in einem Lehnſtuhl ſtill Ein gar gelehrter Mann. Ihr ſangt der Welt von Freiheit vor Manch herrliches Gedicht; Die Freiheit drang der Welt ins Ohr, Die Welt verſtand es nicht. Die Freiheit war nur ein Gedicht, Was iſt ſie jetzt zur Friſt? Jetzt ſänget ihr von Freiheit nicht, Weil Freiheit Wahrheit iſt.

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/95>, abgerufen am 28.03.2024.