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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.

Der seinen vollen kreiß in deinem vater hat.
So zieh nun hin in Oestreichs holde gräntzen/
Dein knie verehrt gekrönter löuen blitz/
Nim ein Reichs-hoff-rahts ort und sitz/
Sieht Oesterreich selbst deinen Adel gläntzen/
So schickt es dich und dein gelücke/
Und den von Danckelmann viel grösser noch zu rücke.
Nun solt' ich purpur-tuch/ und seide zu pappir/
Zur dinte gold/ und kunst zu deiner feder haben/
So fehlt mir's an Lasur/ doch aber nicht an dir/
Hingegen wohl an mir/ zu rühmen alle gaben/
O hochberühmtes Haus/ wo wil ich mit dir naus/
Es geht mir licht und witz in deinem schimmer aus.



Auf Sr. Königl. Maj. in Polen
Augusti II ersten einzug in
Dantzig.

J. G. v. D.

GRoßmächtigster August/ und Sächsischer Piast/
Der du zur seiten ruhm/ das glücke zu den füssen/
Den seegen ob dem haupt/ die macht in händen hast/
Und Elb- und Weichselstrom als schwestern heissest fliessen/
Willkommen tausendmal! dein einzug sey beglückt/
Der himmel sey mit dir auf deinen Königs-wegen!
Schau/ wie dir unsre stadt die treu entgegen schickt/
Wie sich auf deiner bahn die hertzen unterlegen:
Man läst umb dich zu sehn gantz sicher hoff und hauß/
Weil du/ als Schutz-Gott/ hier den eintritt hast genommen/
Das donnernde geschütz rufft in den wolcken auß/
Es sey ein Krieges-Gott in unsre mauren kommen:
Was wunder? möchte doch das vierdte theil der welt
Dich/ grosse Majestät/ mit freuden-festen ehren;
Den jubelschall/ der itzt durch unsre gassen fällt/
Den solte man mit recht in gantz Europa hören.
Dein
Hofm. w. III. Th. T

Vermiſchte Gedichte.

Der ſeinen vollen kreiß in deinem vater hat.
So zieh nun hin in Oeſtreichs holde graͤntzen/
Dein knie verehrt gekroͤnter loͤuen blitz/
Nim ein Reichs-hoff-rahts ort und ſitz/
Sieht Oeſterreich ſelbſt deinen Adel glaͤntzen/
So ſchickt es dich und dein geluͤcke/
Und den von Danckelmann viel groͤſſer noch zu ruͤcke.
Nun ſolt’ ich purpur-tuch/ und ſeide zu pappir/
Zur dinte gold/ und kunſt zu deiner feder haben/
So fehlt mir’s an Laſur/ doch aber nicht an dir/
Hingegen wohl an mir/ zu ruͤhmen alle gaben/
O hochberuͤhmtes Haus/ wo wil ich mit dir naus/
Es geht mir licht und witz in deinem ſchimmer aus.



Auf Sr. Koͤnigl. Maj. in Polen
Auguſti II erſten einzug in
Dantzig.

J. G. v. D.

GRoßmaͤchtigſter Auguſt/ und Saͤchſiſcher Piaſt/
Der du zur ſeiten ruhm/ das gluͤcke zu den fuͤſſen/
Den ſeegen ob dem haupt/ die macht in haͤnden haſt/
Und Elb- und Weichſelſtrom als ſchweſtern heiſſeſt flieſſen/
Willkommen tauſendmal! dein einzug ſey begluͤckt/
Der himmel ſey mit dir auf deinen Koͤnigs-wegen!
Schau/ wie dir unſre ſtadt die treu entgegen ſchickt/
Wie ſich auf deiner bahn die hertzen unterlegen:
Man laͤſt umb dich zu ſehn gantz ſicher hoff und hauß/
Weil du/ als Schutz-Gott/ hier den eintritt haſt genommen/
Das donnernde geſchuͤtz rufft in den wolcken auß/
Es ſey ein Krieges-Gott in unſre mauren kommen:
Was wunder? moͤchte doch das vierdte theil der welt
Dich/ groſſe Majeſtaͤt/ mit freuden-feſten ehren;
Den jubelſchall/ der itzt durch unſre gaſſen faͤllt/
Den ſolte man mit recht in gantz Europa hoͤren.
Dein
Hofm. w. III. Th. T
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[287/0297] Vermiſchte Gedichte. Der ſeinen vollen kreiß in deinem vater hat. So zieh nun hin in Oeſtreichs holde graͤntzen/ Dein knie verehrt gekroͤnter loͤuen blitz/ Nim ein Reichs-hoff-rahts ort und ſitz/ Sieht Oeſterreich ſelbſt deinen Adel glaͤntzen/ So ſchickt es dich und dein geluͤcke/ Und den von Danckelmann viel groͤſſer noch zu ruͤcke. Nun ſolt’ ich purpur-tuch/ und ſeide zu pappir/ Zur dinte gold/ und kunſt zu deiner feder haben/ So fehlt mir’s an Laſur/ doch aber nicht an dir/ Hingegen wohl an mir/ zu ruͤhmen alle gaben/ O hochberuͤhmtes Haus/ wo wil ich mit dir naus/ Es geht mir licht und witz in deinem ſchimmer aus. Auf Sr. Koͤnigl. Maj. in Polen Auguſti II erſten einzug in Dantzig. J. G. v. D. GRoßmaͤchtigſter Auguſt/ und Saͤchſiſcher Piaſt/ Der du zur ſeiten ruhm/ das gluͤcke zu den fuͤſſen/ Den ſeegen ob dem haupt/ die macht in haͤnden haſt/ Und Elb- und Weichſelſtrom als ſchweſtern heiſſeſt flieſſen/ Willkommen tauſendmal! dein einzug ſey begluͤckt/ Der himmel ſey mit dir auf deinen Koͤnigs-wegen! Schau/ wie dir unſre ſtadt die treu entgegen ſchickt/ Wie ſich auf deiner bahn die hertzen unterlegen: Man laͤſt umb dich zu ſehn gantz ſicher hoff und hauß/ Weil du/ als Schutz-Gott/ hier den eintritt haſt genommen/ Das donnernde geſchuͤtz rufft in den wolcken auß/ Es ſey ein Krieges-Gott in unſre mauren kommen: Was wunder? moͤchte doch das vierdte theil der welt Dich/ groſſe Majeſtaͤt/ mit freuden-feſten ehren; Den jubelſchall/ der itzt durch unſre gaſſen faͤllt/ Den ſolte man mit recht in gantz Europa hoͤren. Dein Hofm. w. III. Th. T

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/297>, abgerufen am 23.04.2024.