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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
5.
Du bist zerstört! es wird dein weib
Mit ihrem annoch krancken leib
Jm alter nicht erfreuet.
Es fluchet die Constantia/
Daß man sie so geheyet/
Jndem sie sieht vor augen da/
Wie noch ihr vater nicht erhört/
du bist zerstört.
6.
Du bist zerstört/ und das ist wahr/
Drum bleibe nur in deinem paar/
Spricht der begräbnis-bitter.
Trotz ob du gleich Magister heist/
Und wärst du gleich ein ritter/
So lang du jung und mägdlein schmeist/
So wirst du höher nicht geehrt/
du bist zerstört.


Als Herr - - - - aus den 6ten in den
4ten Ordinem als Schul-Collega ge-
setzet wurde.

H. M.

Sonnet.
TRiumph/ mein A. B. C.! ich bin nunmehr gerücket!
Ach allerliebster schatz/ nun wird es besser gehn;
Es wird den cedern gleich ietzt deine wohnstatt stehn/
Nachdem der himmel mich so freundlich angeblicket.
Jch sehe schon im geist/ in freuden schon entzücket/
Wie die frau Jlse dich im paaren wird erhöhn:
Wie die frau Cantorin/ und wär sie noch so schön/
Wird
Vermiſchte Gedichte.
5.
Du biſt zerſtoͤrt! es wird dein weib
Mit ihrem annoch krancken leib
Jm alter nicht erfreuet.
Es fluchet die Conſtantia/
Daß man ſie ſo geheyet/
Jndem ſie ſieht vor augen da/
Wie noch ihr vater nicht erhoͤrt/
du biſt zerſtoͤrt.
6.
Du biſt zerſtoͤrt/ und das iſt wahr/
Drum bleibe nur in deinem paar/
Spricht der begraͤbnis-bitter.
Trotz ob du gleich Magiſter heiſt/
Und waͤrſt du gleich ein ritter/
So lang du jung und maͤgdlein ſchmeiſt/
So wirſt du hoͤher nicht geehrt/
du biſt zerſtoͤrt.


Als Herr ‒ ‒ ‒ ‒ aus den 6ten in den
4ten Ordinem als Schul-Collega ge-
ſetzet wurde.

H. M.

Sonnet.
TRiumph/ mein A. B. C.! ich bin nunmehr geruͤcket!
Ach allerliebſter ſchatz/ nun wird es beſſer gehn;
Es wird den cedern gleich ietzt deine wohnſtatt ſtehn/
Nachdem der himmel mich ſo freundlich angeblicket.
Jch ſehe ſchon im geiſt/ in freuden ſchon entzuͤcket/
Wie die frau Jlſe dich im paaren wird erhoͤhn:
Wie die frau Cantorin/ und waͤr ſie noch ſo ſchoͤn/
Wird
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[332/0342] Vermiſchte Gedichte. 5. Du biſt zerſtoͤrt! es wird dein weib Mit ihrem annoch krancken leib Jm alter nicht erfreuet. Es fluchet die Conſtantia/ Daß man ſie ſo geheyet/ Jndem ſie ſieht vor augen da/ Wie noch ihr vater nicht erhoͤrt/ du biſt zerſtoͤrt. 6. Du biſt zerſtoͤrt/ und das iſt wahr/ Drum bleibe nur in deinem paar/ Spricht der begraͤbnis-bitter. Trotz ob du gleich Magiſter heiſt/ Und waͤrſt du gleich ein ritter/ So lang du jung und maͤgdlein ſchmeiſt/ So wirſt du hoͤher nicht geehrt/ du biſt zerſtoͤrt. Als Herr ‒ ‒ ‒ ‒ aus den 6ten in den 4ten Ordinem als Schul-Collega ge- ſetzet wurde. H. M. Sonnet. TRiumph/ mein A. B. C.! ich bin nunmehr geruͤcket! Ach allerliebſter ſchatz/ nun wird es beſſer gehn; Es wird den cedern gleich ietzt deine wohnſtatt ſtehn/ Nachdem der himmel mich ſo freundlich angeblicket. Jch ſehe ſchon im geiſt/ in freuden ſchon entzuͤcket/ Wie die frau Jlſe dich im paaren wird erhoͤhn: Wie die frau Cantorin/ und waͤr ſie noch ſo ſchoͤn/ Wird

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/342>, abgerufen am 29.03.2024.