Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662.

Bild:
<< vorherige Seite
Grab Schrifften Erstes Theil.
6. Judas des Verräthers.
Der Strang emphing den Hals/ der schwartze Geist die Seele /
Hier ruht der schnöde Rest in einer schnöden höle.
Ich bin ein Martyrer der viel gefährten spürt /
Geldt/ Teüffel/ Pfaff und Geitz/ hat mich dazu verführt.
7. Alexanders des Grossen.
Mier war die Welt zu klein/ ich spielte mit der See /
Ich speüte reichlich auß/ Bluth/ Fewer/ Mordt und Weh;
Nun ich Gestorben bin was nutzet mier mein Siegen /
Hier könten noch bey mier viel Alexanders liegen.
8. Keysers Nero.
Strangk/ Fewer/ Spies und Schwerdt/ trug meine rechte Handt /
Viel Tausendt hat mein wort in Pluto Reich gesant.
Nicht tadelt mich darumb; Sie solten ihm vermelden /
Daß er bereitschafft macht für einen grossen Helden.
9. Scevolens.
Der Irthum und Verlust macht Scevolen bekandt /
Rohm konte nicht so viel als die verbrante Handt:
Die Asche liegt alhier vermischet mit der Erden /
Noch will aus dieser nicht ein ander Phönix werden.
10. Curtius.
Durch diesen weiten Schlundt wardt mit bewehrter Handt /
Der Curtius von Rohm nach Pluto reich gesant.
Wie ihn die schwarze schaar der Teuffel hab empfangen /
Erlernstu mit der zeit/ wenn du wirst hingelangen.
Königs
Grab Schrifften Erſtes Theil.
6. Judas des Verraͤthers.
Der Strang emphing den Hals/ der ſchwartze Geiſt die Seele /
Hier ruht der ſchnoͤde Reſt in einer ſchnoͤden hoͤle.
Ich bin ein Martyrer der viel gefaͤhrten ſpuͤrt /
Geldt/ Teuͤffel/ Pfaff und Geitz/ hat mich dazu verfuͤhrt.
7. Alexanders des Groſſen.
Mier war die Welt zu klein/ ich ſpielte mit der See /
Ich ſpeuͤte reichlich auß/ Bluth/ Fewer/ Mordt und Weh;
Nun ich Geſtorben bin was nutzet mier mein Siegen /
Hier koͤnten noch bey mier viel Alexanders liegen.
8. Keyſers Nero.
Strangk/ Fewer/ Spies und Schwerdt/ trug meine rechte Handt /
Viel Tauſendt hat mein wort in Pluto Reich geſant.
Nicht tadelt mich darumb; Sie ſolten ihm vermelden /
Daß er bereitſchafft macht fuͤr einen groſſen Helden.
9. Scevolens.
Der Irthum und Verluſt macht Scevolen bekandt /
Rohm konte nicht ſo viel als die verbrante Handt:
Die Aſche liegt alhier vermiſchet mit der Erden /
Noch will aus dieſer nicht ein ander Phoͤnix werden.
10. Curtius.
Durch dieſen weiten Schlundt wardt mit bewehrter Handt /
Der Curtius von Rohm nach Pluto reich geſant.
Wie ihn die ſchwarze ſchaar der Teuffel hab empfangen /
Erlernſtu mit der zeit/ wenn du wirſt hingelangen.
Koͤnigs
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0004" n="[4]"/>
          <fw place="top" type="header">Grab Schrifften Er&#x017F;tes Theil.<lb/></fw>
          <div n="3">
            <head>6. Judas des Verra&#x0364;thers.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Der Strang emphing den Hals/ der &#x017F;chwartze Gei&#x017F;t die Seele /</l><lb/>
              <l>Hier ruht der &#x017F;chno&#x0364;de Re&#x017F;t in einer &#x017F;chno&#x0364;den ho&#x0364;le.</l><lb/>
              <l>Ich bin ein Martyrer der viel gefa&#x0364;hrten &#x017F;pu&#x0364;rt /</l><lb/>
              <l>Geldt/ Teu&#x0364;ffel/ Pfaff und Geitz/ hat mich dazu
                 verfu&#x0364;hrt.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>7. Alexanders des Gro&#x017F;&#x017F;en.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Mier war die Welt zu klein/ ich &#x017F;pielte mit der See
                 /</l><lb/>
              <l>Ich &#x017F;peu&#x0364;te reichlich auß/ Bluth/ Fewer/ Mordt und
                 Weh;</l><lb/>
              <l>Nun ich Ge&#x017F;torben bin was nutzet mier mein Siegen /</l><lb/>
              <l>Hier ko&#x0364;nten noch bey mier viel Alexanders liegen.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>8. Key&#x017F;ers Nero.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Strangk/ Fewer/ Spies und Schwerdt/ trug meine
                 rechte Handt /</l><lb/>
              <l>Viel Tau&#x017F;endt hat mein wort in Pluto Reich ge&#x017F;ant.</l><lb/>
              <l>Nicht tadelt mich darumb; Sie &#x017F;olten ihm vermelden /</l><lb/>
              <l>Daß er bereit&#x017F;chafft macht fu&#x0364;r einen gro&#x017F;&#x017F;en Helden.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>9. Scevolens.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Der Irthum und Verlu&#x017F;t macht Scevolen bekandt /</l><lb/>
              <l>Rohm konte nicht &#x017F;o viel als die verbrante Handt:</l><lb/>
              <l>Die A&#x017F;che liegt alhier vermi&#x017F;chet mit der Erden /</l><lb/>
              <l>Noch will aus die&#x017F;er nicht ein ander Pho&#x0364;nix werden.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <div n="3">
            <head>10. Curtius.<lb/></head>
            <lg type="poem">
              <l>Durch die&#x017F;en weiten Schlundt wardt mit bewehrter
                 Handt /</l><lb/>
              <l>Der Curtius von Rohm nach Pluto reich ge&#x017F;ant.</l><lb/>
              <l>Wie ihn die &#x017F;chwarze &#x017F;chaar der Teuffel hab empfangen /</l><lb/>
              <l>Erlern&#x017F;tu mit der zeit/ wenn du wir&#x017F;t hingelangen.</l><lb/>
            </lg>
          </div>
          <fw place="bottom" type="catch">Ko&#x0364;nigs<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] Grab Schrifften Erſtes Theil. 6. Judas des Verraͤthers. Der Strang emphing den Hals/ der ſchwartze Geiſt die Seele / Hier ruht der ſchnoͤde Reſt in einer ſchnoͤden hoͤle. Ich bin ein Martyrer der viel gefaͤhrten ſpuͤrt / Geldt/ Teuͤffel/ Pfaff und Geitz/ hat mich dazu verfuͤhrt. 7. Alexanders des Groſſen. Mier war die Welt zu klein/ ich ſpielte mit der See / Ich ſpeuͤte reichlich auß/ Bluth/ Fewer/ Mordt und Weh; Nun ich Geſtorben bin was nutzet mier mein Siegen / Hier koͤnten noch bey mier viel Alexanders liegen. 8. Keyſers Nero. Strangk/ Fewer/ Spies und Schwerdt/ trug meine rechte Handt / Viel Tauſendt hat mein wort in Pluto Reich geſant. Nicht tadelt mich darumb; Sie ſolten ihm vermelden / Daß er bereitſchafft macht fuͤr einen groſſen Helden. 9. Scevolens. Der Irthum und Verluſt macht Scevolen bekandt / Rohm konte nicht ſo viel als die verbrante Handt: Die Aſche liegt alhier vermiſchet mit der Erden / Noch will aus dieſer nicht ein ander Phoͤnix werden. 10. Curtius. Durch dieſen weiten Schlundt wardt mit bewehrter Handt / Der Curtius von Rohm nach Pluto reich geſant. Wie ihn die ſchwarze ſchaar der Teuffel hab empfangen / Erlernſtu mit der zeit/ wenn du wirſt hingelangen. Koͤnigs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand, Matthias Boenig: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/4
Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Hundert Grab-Schrifften. [s. l.], 1662, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_grabschriften_1662/4>, abgerufen am 23.04.2024.