Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Ander Stück aus dem Lobgesange Simconis.
Wie man zum Todte geschickt sein / vnd das Leben als Gottes Diener beschliessen solle.

NEgest dem Christlichen wandel des lebens / sol ein mensch bey gesunden tagen bedencken / dz er sterblich sey / vnd bey zeiten lernen / wie er wol sterben müge / welches wir jetzo aus Simeonis sterbliede vernemen wollen.

HErr spricht er: Nu lessestu deinen Diener im Friede fahren / wie du gesagt hast / das ist / ich bekenne / das Gott nicht allein ein HERR sey meines lebens / sondern habe auch macht mein letztes stündlein zu beschaffen / wenn es im gefelt / derwegen ich mich nicht weigern sol / jme in beiden zu folgen / vnd habe ich solches von jme gelernet / da er zu mir gesagt: Ich solte nicht ehe sterben / Ich hette denn zuuor seinen Christ gesehen / welches ich dahin billich verstanden / dz er den menschen im leben auffhalte / vnd aus demselben loß lasse wen er wolle / solchs habe ich bey meinem werenden leben in steter gedechtnis behalten / vnd wie ich auff den Trost Israel gewartet habe / so habe ich auch teglich meines Todtes mich versehen / vnd sehnlich verlangen nach beiden gehabt / doch das ich meinen willen Gottes willen vnterworffen / nun aber / nun ist es kom -

Das Ander Stück aus dem Lobgesange Simconis.
Wie man zum Todte geschickt sein / vnd das Leben als Gottes Diener beschliessen solle.

NEgest dem Christlichen wandel des lebens / sol ein mensch bey gesunden tagen bedencken / dz er sterblich sey / vnd bey zeiten lernen / wie er wol sterben müge / welches wir jetzo aus Simeonis sterbliede vernemen wollen.

HErr spricht er: Nu lessestu deinen Diener im Friede fahren / wie du gesagt hast / das ist / ich bekenne / das Gott nicht allein ein HERR sey meines lebens / sondern habe auch macht mein letztes stündlein zu beschaffen / weñ es im gefelt / derwegen ich mich nicht weigern sol / jme in beiden zu folgen / vnd habe ich solches von jme gelernet / da er zu mir gesagt: Ich solte nicht ehe sterben / Ich hette denn zuuor seinen Christ gesehen / welches ich dahin billich verstanden / dz er den menschen im leben auffhalte / vnd aus demselben loß lasse wen er wolle / solchs habe ich bey meinem werenden leben in steter gedechtnis behalten / vnd wie ich auff den Trost Israel gewartet habe / so habe ich auch teglich meines Todtes mich versehen / vnd sehnlich verlangen nach beiden gehabt / doch das ich meinen willen Gottes willen vnterworffen / nun aber / nun ist es kom -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0037"/>
      </div>
      <div>
        <head>Das Ander Stück aus dem Lobgesange Simconis.<lb/></head>
      </div>
      <div>
        <head>Wie man zum Todte geschickt sein / vnd das Leben als Gottes Diener                      beschliessen solle.<lb/></head>
        <p>NEgest dem Christlichen wandel des lebens / sol ein mensch bey gesunden tagen                      bedencken / dz er sterblich sey / vnd bey zeiten lernen / wie er wol sterben                      müge / welches wir jetzo aus Simeonis sterbliede vernemen wollen.</p>
        <p>HErr spricht er: Nu lessestu deinen Diener im Friede fahren / wie du gesagt hast                      / das ist / ich bekenne / das Gott nicht allein ein HERR sey meines lebens /                      sondern habe auch macht mein letztes stündlein zu beschaffen / wen&#x0303; es im gefelt / derwegen ich mich nicht weigern sol / jme in beiden zu folgen                      / vnd habe ich solches von jme gelernet / da er zu mir gesagt: Ich solte nicht                      ehe sterben / Ich hette denn zuuor seinen Christ gesehen / welches ich dahin                      billich verstanden / dz er den menschen im leben auffhalte / vnd aus demselben                      loß lasse wen er wolle / solchs habe ich bey meinem werenden leben in steter                      gedechtnis behalten / vnd wie ich auff den Trost Israel gewartet habe / so habe                      ich auch teglich meines Todtes mich versehen / vnd sehnlich verlangen nach                      beiden gehabt / doch das ich meinen willen Gottes willen vnterworffen / nun aber                      / nun ist es kom -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0037] Das Ander Stück aus dem Lobgesange Simconis. Wie man zum Todte geschickt sein / vnd das Leben als Gottes Diener beschliessen solle. NEgest dem Christlichen wandel des lebens / sol ein mensch bey gesunden tagen bedencken / dz er sterblich sey / vnd bey zeiten lernen / wie er wol sterben müge / welches wir jetzo aus Simeonis sterbliede vernemen wollen. HErr spricht er: Nu lessestu deinen Diener im Friede fahren / wie du gesagt hast / das ist / ich bekenne / das Gott nicht allein ein HERR sey meines lebens / sondern habe auch macht mein letztes stündlein zu beschaffen / weñ es im gefelt / derwegen ich mich nicht weigern sol / jme in beiden zu folgen / vnd habe ich solches von jme gelernet / da er zu mir gesagt: Ich solte nicht ehe sterben / Ich hette denn zuuor seinen Christ gesehen / welches ich dahin billich verstanden / dz er den menschen im leben auffhalte / vnd aus demselben loß lasse wen er wolle / solchs habe ich bey meinem werenden leben in steter gedechtnis behalten / vnd wie ich auff den Trost Israel gewartet habe / so habe ich auch teglich meines Todtes mich versehen / vnd sehnlich verlangen nach beiden gehabt / doch das ich meinen willen Gottes willen vnterworffen / nun aber / nun ist es kom -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/37
Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/37>, abgerufen am 29.03.2024.