Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Anderes Buch/ Haus-Vatter.
[Spaltenumbruch] wat fleissig von den Webern abzufordern/ daß sie desto
zeitlicher auf die Bleich komme.
5. Die Schaf eher sauber waschen/ hernach mit
wol-ausgeschliffenen Schaf-Scheeren die Winter-
Wolle abnehmen um Exaudi, oder eher/ im jungen
Monden/ bey Sonnenschein/ nachdems das Wetter
leidet; und die Wolle verkauffen.
6. Wanns einen Regen gethan/ den Mist zusamm
werffen lassen/ und zusammgerechtes Laub darunter ge-
than/ so fault er eher.
7. Nach Ostern hämmeln die Lämmer.
8. Anfangen Ziegel zu schlagen.
9. Den Unterthanen befehlen/ daß sie ihre
Schweine ringeln lassen/ sie thun sonst in Wäldern
und Feldern grossen Schaden/ es sey dann also mit der
Trifft und Einfriedung beschaffen/ daß sie keinen Nach-
theil bringen.
10. Stutten beschellen zulassen.
11. Jn den Ställen alle Läden wieder auf-
machen.
12. Jn Stutten-Ställen fleissig beobachten/
beedes bey denen noch tragenden/ als auch bey denen/
die Füllen haben/ daß sie nicht ertruckt werden/ sonder-
lich zu Nachts.
13. Die Pferde mit dem Antimonio zu pur-
gieren.
14. Den Pferden/ die es bedörfftig/ die Mäuler
raumen/ und die Faigwärtzen mit einer Scheer (wann
der Mond im Fischen oder im Krebs ist) abzwicken.
15. Häsline Zäpfflein sammlen und fleissig auf-
heben.
16. Besenreiß von den Bircken sammlen/ ehe sie
ausschlagen.
17. Die Bien-Stöcke eröffnen/ und wo mehr
als eines oder zwey Königs-Brut in den Zellen/ die
grösser als die andern/ und mit rötlichen Safft erfüllt
sind/ sie vertilgen.
18. Die Dächer am gantzen Hause besehen und
ausbessern.
19. Gänse/ wanns warm ist/ zum erstenmahl be-
rupffen.
20. Den Tauben fleissig ihr essen verschaffen/ weil
sie jetzund Junge haben/ und im Felde wenig finden.
21. Nesseln unter Weitzene Kleyen gehackt/ und
denen Hünern zu essen geben/ sollen viel Eyer legen/
[Spaltenumbruch] oder denen jungen Hünern erstlich Nessel-Samen für-
geben/ ist gleich so viel.
22. Hüner und Gänse ansetzen.
23. Maurachen einsammlen und theils aufdörren
lassen.
24. Nun hebt man an den Weitzen zu sahern/
davon geben die Kühe viel Milch.
25. Das junge Viehe schneiden zu lassen.
26. Die Instructiones zu übersehen und zu ver-
bessern.
27. Kirchen-Spital- und Waisen-Raitungen auf-
nehmen/ der Waisen Gut/ Alter und Vormunder be-
schreiben.
28. Wo Geistliche sind/ darüber man das Jus Pa-
tronatus
hat/ nachzufragen/ wie sie sich in der Lehr/ im
Amt und Leben verhalten.
29. Junge Nesseln ausrauffen/ und auf dem Bo-
den abtrocknen/ im Winter dem Vieh unter Rocken-
und Erbsen-Strohe zu füttern.
30. Die Bienen-Stöcke zu raumen/ damit sie
arbeiten können.
31. Dem Rind-Vieh wol zu warten/ weil es jetzt
die Haare lässet.
32. Den Stier unter die Kühe lassen.
33. Acht Tage nach Georgi alle Wein visiren/
auch das Getrayd umschlagen und aufzeichnen.
34. Saltz kauffen in diesem und vorigen Monat/
so viel man den Sommer über bedarff; vor der Korn-
Blühe soll das eingesaltzene nicht madicht werden.
35. Dem Dienst-Gesinde/ nach gepflogener Zu-
sammen-Raitung/ den Ausstand ihres Soldes abzahlen.
36. Die verfallenen Bestand-Gelder fleissig ein-
bringen/ und die halbjärigen Raitungen/ drey Wochen
nach dem Termin verfertigen.
37. Die Inventaria der Haus-Fahrnis und des
Viehes im Mayrhof collationiren/ verneuen/ und zu-
sehen/ daß kein Abgang sey.
38. Wann der Wein-Stock blühet/ auf die
Wein im Keller wol acht zu haben.
39. Jetzt kan man Praeservativ und Vorsehung
thun/ für die Zustände/ die seine Natur am meisten an-
zufallen pflegen/ weil jetzt das Blut gern aufwallet/ ist
nicht böse/ wo mans gewohnt ist/ Aderlassen/ und den
Leib wol üben und bewegen/ gesaltzene Speisen und
Fische soll man meiden.
Cap. XX.
Was im April in der Garten-Arbeit zu verrichten/ und zwar erstlich
im Baum-Garten.
[Spaltenumbruch]
1. HEcken schneiden/ und bald hernach das Reben-
Wasser in Geschirrlein auffangen und samm-
len.
2. Die Peltzer von Wasser-Zweigen und Ameis-
sen butzen/ und also alle 14 Tag fortan continui-
ren/ biß zum Anfang des Herbstes/ sie auch mit Mist-
Wasser aussen herum begiessen/ und mit Erden be-
schütten.
3. Zwetschken peltzen im Neumonden/ wann der
Mond zwey oder drey Tage alt ist.
4. Um die besten Obst-Bäume ein Stroh- oder
ein Wollen-Band und Seil-Band unterwerts binden/
[Spaltenumbruch] das hinab hängt/ solches im Wasser hangen lassen/ so er-
friert die Blühe nicht.
5. Die neuen Wurm-Nester fleissig absehen/ und
vor Tags/ oder bey kühlem feuchten Wetter abbrechen
und vertilgen.
6. Allerley Obst peltzen/ wann der Mond drey oder
vier Tage alt ist.
7. Aepffel- und Birnen-Zweige vier Tage vor dem
Neumond zu brechen/ und so viel Tage nach dem Neu-
mond zu peltzen.
8. So bald der Maulbeer-Baum ausgeschlagen/
ist keine Kälte mehr zu fürchten.
6 Jm
P ij
Anderes Buch/ Haus-Vatter.
[Spaltenumbruch] wat fleiſſig von den Webern abzufordern/ daß ſie deſto
zeitlicher auf die Bleich komme.
5. Die Schaf eher ſauber waſchen/ hernach mit
wol-ausgeſchliffenen Schaf-Scheeren die Winter-
Wolle abnehmen um Exaudi, oder eher/ im jungen
Monden/ bey Sonnenſchein/ nachdems das Wetter
leidet; und die Wolle verkauffen.
6. Wanns einen Regen gethan/ den Miſt zuſam̃
werffen laſſen/ und zuſammgerechtes Laub darunter ge-
than/ ſo fault er eher.
7. Nach Oſtern haͤmmeln die Laͤmmer.
8. Anfangen Ziegel zu ſchlagen.
9. Den Unterthanen befehlen/ daß ſie ihre
Schweine ringeln laſſen/ ſie thun ſonſt in Waͤldern
und Feldern groſſen Schaden/ es ſey dann alſo mit der
Trifft und Einfriedung beſchaffen/ daß ſie keinen Nach-
theil bringen.
10. Stutten beſchellen zulaſſen.
11. Jn den Staͤllen alle Laͤden wieder auf-
machen.
12. Jn Stutten-Staͤllen fleiſſig beobachten/
beedes bey denen noch tragenden/ als auch bey denen/
die Fuͤllen haben/ daß ſie nicht ertruckt werden/ ſonder-
lich zu Nachts.
13. Die Pferde mit dem Antimonio zu pur-
gieren.
14. Den Pferden/ die es bedoͤrfftig/ die Maͤuler
raumen/ und die Faigwaͤrtzen mit einer Scheer (wann
der Mond im Fiſchen oder im Krebs iſt) abzwicken.
15. Haͤsline Zaͤpfflein ſammlen und fleiſſig auf-
heben.
16. Beſenreiß von den Bircken ſammlen/ ehe ſie
ausſchlagen.
17. Die Bien-Stoͤcke eroͤffnen/ und wo mehr
als eines oder zwey Koͤnigs-Brut in den Zellen/ die
groͤſſer als die andern/ und mit roͤtlichen Safft erfuͤllt
ſind/ ſie vertilgen.
18. Die Daͤcher am gantzen Hauſe beſehen und
ausbeſſern.
19. Gaͤnſe/ wanns warm iſt/ zum erſtenmahl be-
rupffen.
20. Den Tauben fleiſſig ihr eſſen verſchaffen/ weil
ſie jetzund Junge haben/ und im Felde wenig finden.
21. Neſſeln unter Weitzene Kleyen gehackt/ und
denen Huͤnern zu eſſen geben/ ſollen viel Eyer legen/
[Spaltenumbruch] oder denen jungen Huͤnern erſtlich Neſſel-Samen fuͤr-
geben/ iſt gleich ſo viel.
22. Huͤner und Gaͤnſe anſetzen.
23. Maurachen einſammlen und theils aufdoͤrren
laſſen.
24. Nun hebt man an den Weitzen zu ſahern/
davon geben die Kuͤhe viel Milch.
25. Das junge Viehe ſchneiden zu laſſen.
26. Die Inſtructiones zu uͤberſehen und zu ver-
beſſern.
27. Kirchen-Spital- und Waiſen-Raitungen auf-
nehmen/ der Waiſen Gut/ Alter und Vormunder be-
ſchreiben.
28. Wo Geiſtliche ſind/ daruͤber man das Jus Pa-
tronatus
hat/ nachzufragen/ wie ſie ſich in der Lehr/ im
Amt und Leben verhalten.
29. Junge Neſſeln ausrauffen/ und auf dem Bo-
den abtrocknen/ im Winter dem Vieh unter Rocken-
und Erbſen-Strohe zu fuͤttern.
30. Die Bienen-Stoͤcke zu raumen/ damit ſie
arbeiten koͤnnen.
31. Dem Rind-Vieh wol zu warten/ weil es jetzt
die Haare laͤſſet.
32. Den Stier unter die Kuͤhe laſſen.
33. Acht Tage nach Georgi alle Wein viſiren/
auch das Getrayd umſchlagen und aufzeichnen.
34. Saltz kauffen in dieſem und vorigen Monat/
ſo viel man den Sommer uͤber bedarff; vor der Korn-
Bluͤhe ſoll das eingeſaltzene nicht madicht werden.
35. Dem Dienſt-Geſinde/ nach gepflogener Zu-
ſammen-Raitung/ den Ausſtand ihres Soldes abzahlen.
36. Die verfallenen Beſtand-Gelder fleiſſig ein-
bringen/ und die halbjaͤrigen Raitungen/ drey Wochen
nach dem Termin verfertigen.
37. Die Inventaria der Haus-Fahrnis und des
Viehes im Mayrhof collationiren/ verneuen/ und zu-
ſehen/ daß kein Abgang ſey.
38. Wann der Wein-Stock bluͤhet/ auf die
Wein im Keller wol acht zu haben.
39. Jetzt kan man Præſervativ und Vorſehung
thun/ fuͤr die Zuſtaͤnde/ die ſeine Natur am meiſten an-
zufallen pflegen/ weil jetzt das Blut gern aufwallet/ iſt
nicht boͤſe/ wo mans gewohnt iſt/ Aderlaſſen/ und den
Leib wol uͤben und bewegen/ geſaltzene Speiſen und
Fiſche ſoll man meiden.
Cap. XX.
Was im April in der Garten-Arbeit zu verrichten/ und zwar erſtlich
im Baum-Garten.
[Spaltenumbruch]
1. HEcken ſchneiden/ und bald hernach das Reben-
Waſſer in Geſchirrlein auffangen und ſamm-
len.
2. Die Peltzer von Waſſer-Zweigen und Ameiſ-
ſen butzen/ und alſo alle 14 Tag fortan continui-
ren/ biß zum Anfang des Herbſtes/ ſie auch mit Miſt-
Waſſer auſſen herum begieſſen/ und mit Erden be-
ſchuͤtten.
3. Zwetſchken peltzen im Neumonden/ wann der
Mond zwey oder drey Tage alt iſt.
4. Um die beſten Obſt-Baͤume ein Stroh- oder
ein Wollen-Band und Seil-Band unterwerts binden/
[Spaltenumbruch] das hinab haͤngt/ ſolches im Waſſer hangen laſſen/ ſo er-
friert die Bluͤhe nicht.
5. Die neuen Wurm-Neſter fleiſſig abſehen/ und
vor Tags/ oder bey kuͤhlem feuchten Wetter abbrechen
und vertilgen.
6. Allerley Obſt peltzen/ wann der Mond drey oder
vier Tage alt iſt.
7. Aepffel- und Birnen-Zweige vier Tage vor dem
Neumond zu brechen/ und ſo viel Tage nach dem Neu-
mond zu peltzen.
8. So bald der Maulbeer-Baum ausgeſchlagen/
iſt keine Kaͤlte mehr zu fuͤrchten.
6 Jm
P ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0133" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch/ Haus-Vatter.</hi></fw><lb/><cb/>
wat flei&#x017F;&#x017F;ig von den Webern abzufordern/ daß &#x017F;ie de&#x017F;to<lb/>
zeitlicher auf die Bleich komme.</item><lb/>
              <item>5. Die Schaf eher &#x017F;auber wa&#x017F;chen/ hernach mit<lb/>
wol-ausge&#x017F;chliffenen Schaf-Scheeren die Winter-<lb/>
Wolle abnehmen um <hi rendition="#aq">Exaudi,</hi> oder eher/ im jungen<lb/>
Monden/ bey Sonnen&#x017F;chein/ nachdems das Wetter<lb/>
leidet; und die Wolle verkauffen.</item><lb/>
              <item>6. Wanns einen Regen gethan/ den Mi&#x017F;t zu&#x017F;am&#x0303;<lb/>
werffen la&#x017F;&#x017F;en/ und zu&#x017F;ammgerechtes Laub darunter ge-<lb/>
than/ &#x017F;o fault er eher.</item><lb/>
              <item>7. Nach O&#x017F;tern ha&#x0364;mmeln die La&#x0364;mmer.</item><lb/>
              <item>8. Anfangen Ziegel zu &#x017F;chlagen.</item><lb/>
              <item>9. Den Unterthanen befehlen/ daß &#x017F;ie ihre<lb/>
Schweine ringeln la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ie thun &#x017F;on&#x017F;t in Wa&#x0364;ldern<lb/>
und Feldern gro&#x017F;&#x017F;en Schaden/ es &#x017F;ey dann al&#x017F;o mit der<lb/>
Trifft und Einfriedung be&#x017F;chaffen/ daß &#x017F;ie keinen Nach-<lb/>
theil bringen.</item><lb/>
              <item>10. Stutten be&#x017F;chellen zula&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
              <item>11. Jn den Sta&#x0364;llen alle La&#x0364;den wieder auf-<lb/>
machen.</item><lb/>
              <item>12. Jn Stutten-Sta&#x0364;llen flei&#x017F;&#x017F;ig beobachten/<lb/>
beedes bey denen noch tragenden/ als auch bey denen/<lb/>
die Fu&#x0364;llen haben/ daß &#x017F;ie nicht ertruckt werden/ &#x017F;onder-<lb/>
lich zu Nachts.</item><lb/>
              <item>13. Die Pferde mit dem <hi rendition="#aq">Antimonio</hi> zu pur-<lb/>
gieren.</item><lb/>
              <item>14. Den Pferden/ die es bedo&#x0364;rfftig/ die Ma&#x0364;uler<lb/>
raumen/ und die Faigwa&#x0364;rtzen mit einer Scheer (wann<lb/>
der Mond im Fi&#x017F;chen oder im Krebs i&#x017F;t) abzwicken.</item><lb/>
              <item>15. Ha&#x0364;sline Za&#x0364;pfflein &#x017F;ammlen und flei&#x017F;&#x017F;ig auf-<lb/>
heben.</item><lb/>
              <item>16. Be&#x017F;enreiß von den Bircken &#x017F;ammlen/ ehe &#x017F;ie<lb/>
aus&#x017F;chlagen.</item><lb/>
              <item>17. Die Bien-Sto&#x0364;cke ero&#x0364;ffnen/ und wo mehr<lb/>
als eines oder zwey Ko&#x0364;nigs-Brut in den Zellen/ die<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die andern/ und mit ro&#x0364;tlichen Safft erfu&#x0364;llt<lb/>
&#x017F;ind/ &#x017F;ie vertilgen.</item><lb/>
              <item>18. Die Da&#x0364;cher am gantzen Hau&#x017F;e be&#x017F;ehen und<lb/>
ausbe&#x017F;&#x017F;ern.</item><lb/>
              <item>19. Ga&#x0364;n&#x017F;e/ wanns warm i&#x017F;t/ zum er&#x017F;tenmahl be-<lb/>
rupffen.</item><lb/>
              <item>20. Den Tauben flei&#x017F;&#x017F;ig ihr e&#x017F;&#x017F;en ver&#x017F;chaffen/ weil<lb/>
&#x017F;ie jetzund Junge haben/ und im Felde wenig finden.</item><lb/>
              <item>21. Ne&#x017F;&#x017F;eln unter Weitzene Kleyen gehackt/ und<lb/>
denen Hu&#x0364;nern zu e&#x017F;&#x017F;en geben/ &#x017F;ollen viel Eyer legen/<lb/><cb/>
oder denen jungen Hu&#x0364;nern er&#x017F;tlich Ne&#x017F;&#x017F;el-Samen fu&#x0364;r-<lb/>
geben/ i&#x017F;t gleich &#x017F;o viel.</item><lb/>
              <item>22. Hu&#x0364;ner und Ga&#x0364;n&#x017F;e an&#x017F;etzen.</item><lb/>
              <item>23. Maurachen ein&#x017F;ammlen und theils aufdo&#x0364;rren<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
              <item>24. Nun hebt man an den Weitzen zu &#x017F;ahern/<lb/>
davon geben die Ku&#x0364;he viel Milch.</item><lb/>
              <item>25. Das junge Viehe &#x017F;chneiden zu la&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
              <item>26. Die <hi rendition="#aq">In&#x017F;tructiones</hi> zu u&#x0364;ber&#x017F;ehen und zu ver-<lb/>
be&#x017F;&#x017F;ern.</item><lb/>
              <item>27. Kirchen-Spital- und Wai&#x017F;en-Raitungen auf-<lb/>
nehmen/ der Wai&#x017F;en Gut/ Alter und Vormunder be-<lb/>
&#x017F;chreiben.</item><lb/>
              <item>28. Wo Gei&#x017F;tliche &#x017F;ind/ daru&#x0364;ber man das <hi rendition="#aq">Jus Pa-<lb/>
tronatus</hi> hat/ nachzufragen/ wie &#x017F;ie &#x017F;ich in der Lehr/ im<lb/>
Amt und Leben verhalten.</item><lb/>
              <item>29. Junge Ne&#x017F;&#x017F;eln ausrauffen/ und auf dem Bo-<lb/>
den abtrocknen/ im Winter dem Vieh unter Rocken-<lb/>
und Erb&#x017F;en-Strohe zu fu&#x0364;ttern.</item><lb/>
              <item>30. Die Bienen-Sto&#x0364;cke zu raumen/ damit &#x017F;ie<lb/>
arbeiten ko&#x0364;nnen.</item><lb/>
              <item>31. Dem Rind-Vieh wol zu warten/ weil es jetzt<lb/>
die Haare la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</item><lb/>
              <item>32. Den Stier unter die Ku&#x0364;he la&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
              <item>33. Acht Tage nach Georgi alle Wein <hi rendition="#aq">vi&#x017F;i</hi>ren/<lb/>
auch das Getrayd um&#x017F;chlagen und aufzeichnen.</item><lb/>
              <item>34. Saltz kauffen in die&#x017F;em und vorigen Monat/<lb/>
&#x017F;o viel man den Sommer u&#x0364;ber bedarff; vor der Korn-<lb/>
Blu&#x0364;he &#x017F;oll das einge&#x017F;altzene nicht madicht werden.</item><lb/>
              <item>35. Dem Dien&#x017F;t-Ge&#x017F;inde/ nach gepflogener Zu-<lb/>
&#x017F;ammen-Raitung/ den Aus&#x017F;tand ihres Soldes abzahlen.</item><lb/>
              <item>36. Die verfallenen Be&#x017F;tand-Gelder flei&#x017F;&#x017F;ig ein-<lb/>
bringen/ und die halbja&#x0364;rigen Raitungen/ drey Wochen<lb/>
nach dem Termin verfertigen.</item><lb/>
              <item>37. Die <hi rendition="#aq">Inventaria</hi> der Haus-Fahrnis und des<lb/>
Viehes im Mayrhof <hi rendition="#aq">collationi</hi>ren/ verneuen/ und zu-<lb/>
&#x017F;ehen/ daß kein Abgang &#x017F;ey.</item><lb/>
              <item>38. Wann der Wein-Stock blu&#x0364;het/ auf die<lb/>
Wein im Keller wol acht zu haben.</item><lb/>
              <item>39. Jetzt kan man <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervativ</hi> und Vor&#x017F;ehung<lb/>
thun/ fu&#x0364;r die Zu&#x017F;ta&#x0364;nde/ die &#x017F;eine Natur am mei&#x017F;ten an-<lb/>
zufallen pflegen/ weil jetzt das Blut gern aufwallet/ i&#x017F;t<lb/>
nicht bo&#x0364;&#x017F;e/ wo mans gewohnt i&#x017F;t/ Aderla&#x017F;&#x017F;en/ und den<lb/>
Leib wol u&#x0364;ben und bewegen/ ge&#x017F;altzene Spei&#x017F;en und<lb/>
Fi&#x017F;che &#x017F;oll man meiden.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XX.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Was im April in der Garten-Arbeit zu verrichten/ und zwar er&#x017F;tlich<lb/>
im Baum-Garten.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <list>
              <item>1. <hi rendition="#in">H</hi>Ecken &#x017F;chneiden/ und bald hernach das Reben-<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er in Ge&#x017F;chirrlein auffangen und &#x017F;amm-<lb/>
len.</item><lb/>
              <item>2. Die Peltzer von Wa&#x017F;&#x017F;er-Zweigen und Amei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en butzen/ und al&#x017F;o alle 14 Tag fortan <hi rendition="#aq">continui-</hi><lb/>
ren/ biß zum Anfang des Herb&#x017F;tes/ &#x017F;ie auch mit Mi&#x017F;t-<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er au&#x017F;&#x017F;en herum begie&#x017F;&#x017F;en/ und mit Erden be-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tten.</item><lb/>
              <item>3. Zwet&#x017F;chken peltzen im Neumonden/ wann der<lb/>
Mond zwey oder drey Tage alt i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>4. Um die be&#x017F;ten Ob&#x017F;t-Ba&#x0364;ume ein Stroh- oder<lb/>
ein Wollen-Band und Seil-Band unterwerts binden/<lb/><cb/>
das hinab ha&#x0364;ngt/ &#x017F;olches im Wa&#x017F;&#x017F;er hangen la&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;o er-<lb/>
friert die Blu&#x0364;he nicht.</item><lb/>
              <item>5. Die neuen Wurm-Ne&#x017F;ter flei&#x017F;&#x017F;ig ab&#x017F;ehen/ und<lb/>
vor Tags/ oder bey ku&#x0364;hlem feuchten Wetter abbrechen<lb/>
und vertilgen.</item><lb/>
              <item>6. Allerley Ob&#x017F;t peltzen/ wann der Mond drey oder<lb/>
vier Tage alt i&#x017F;t.</item><lb/>
              <item>7. Aepffel- und Birnen-Zweige vier Tage vor dem<lb/>
Neumond zu brechen/ und &#x017F;o viel Tage nach dem Neu-<lb/>
mond zu peltzen.</item><lb/>
              <item>8. So bald der Maulbeer-Baum ausge&#x017F;chlagen/<lb/>
i&#x017F;t keine Ka&#x0364;lte mehr zu fu&#x0364;rchten.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">P ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">6 Jm</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0133] Anderes Buch/ Haus-Vatter. wat fleiſſig von den Webern abzufordern/ daß ſie deſto zeitlicher auf die Bleich komme. 5. Die Schaf eher ſauber waſchen/ hernach mit wol-ausgeſchliffenen Schaf-Scheeren die Winter- Wolle abnehmen um Exaudi, oder eher/ im jungen Monden/ bey Sonnenſchein/ nachdems das Wetter leidet; und die Wolle verkauffen. 6. Wanns einen Regen gethan/ den Miſt zuſam̃ werffen laſſen/ und zuſammgerechtes Laub darunter ge- than/ ſo fault er eher. 7. Nach Oſtern haͤmmeln die Laͤmmer. 8. Anfangen Ziegel zu ſchlagen. 9. Den Unterthanen befehlen/ daß ſie ihre Schweine ringeln laſſen/ ſie thun ſonſt in Waͤldern und Feldern groſſen Schaden/ es ſey dann alſo mit der Trifft und Einfriedung beſchaffen/ daß ſie keinen Nach- theil bringen. 10. Stutten beſchellen zulaſſen. 11. Jn den Staͤllen alle Laͤden wieder auf- machen. 12. Jn Stutten-Staͤllen fleiſſig beobachten/ beedes bey denen noch tragenden/ als auch bey denen/ die Fuͤllen haben/ daß ſie nicht ertruckt werden/ ſonder- lich zu Nachts. 13. Die Pferde mit dem Antimonio zu pur- gieren. 14. Den Pferden/ die es bedoͤrfftig/ die Maͤuler raumen/ und die Faigwaͤrtzen mit einer Scheer (wann der Mond im Fiſchen oder im Krebs iſt) abzwicken. 15. Haͤsline Zaͤpfflein ſammlen und fleiſſig auf- heben. 16. Beſenreiß von den Bircken ſammlen/ ehe ſie ausſchlagen. 17. Die Bien-Stoͤcke eroͤffnen/ und wo mehr als eines oder zwey Koͤnigs-Brut in den Zellen/ die groͤſſer als die andern/ und mit roͤtlichen Safft erfuͤllt ſind/ ſie vertilgen. 18. Die Daͤcher am gantzen Hauſe beſehen und ausbeſſern. 19. Gaͤnſe/ wanns warm iſt/ zum erſtenmahl be- rupffen. 20. Den Tauben fleiſſig ihr eſſen verſchaffen/ weil ſie jetzund Junge haben/ und im Felde wenig finden. 21. Neſſeln unter Weitzene Kleyen gehackt/ und denen Huͤnern zu eſſen geben/ ſollen viel Eyer legen/ oder denen jungen Huͤnern erſtlich Neſſel-Samen fuͤr- geben/ iſt gleich ſo viel. 22. Huͤner und Gaͤnſe anſetzen. 23. Maurachen einſammlen und theils aufdoͤrren laſſen. 24. Nun hebt man an den Weitzen zu ſahern/ davon geben die Kuͤhe viel Milch. 25. Das junge Viehe ſchneiden zu laſſen. 26. Die Inſtructiones zu uͤberſehen und zu ver- beſſern. 27. Kirchen-Spital- und Waiſen-Raitungen auf- nehmen/ der Waiſen Gut/ Alter und Vormunder be- ſchreiben. 28. Wo Geiſtliche ſind/ daruͤber man das Jus Pa- tronatus hat/ nachzufragen/ wie ſie ſich in der Lehr/ im Amt und Leben verhalten. 29. Junge Neſſeln ausrauffen/ und auf dem Bo- den abtrocknen/ im Winter dem Vieh unter Rocken- und Erbſen-Strohe zu fuͤttern. 30. Die Bienen-Stoͤcke zu raumen/ damit ſie arbeiten koͤnnen. 31. Dem Rind-Vieh wol zu warten/ weil es jetzt die Haare laͤſſet. 32. Den Stier unter die Kuͤhe laſſen. 33. Acht Tage nach Georgi alle Wein viſiren/ auch das Getrayd umſchlagen und aufzeichnen. 34. Saltz kauffen in dieſem und vorigen Monat/ ſo viel man den Sommer uͤber bedarff; vor der Korn- Bluͤhe ſoll das eingeſaltzene nicht madicht werden. 35. Dem Dienſt-Geſinde/ nach gepflogener Zu- ſammen-Raitung/ den Ausſtand ihres Soldes abzahlen. 36. Die verfallenen Beſtand-Gelder fleiſſig ein- bringen/ und die halbjaͤrigen Raitungen/ drey Wochen nach dem Termin verfertigen. 37. Die Inventaria der Haus-Fahrnis und des Viehes im Mayrhof collationiren/ verneuen/ und zu- ſehen/ daß kein Abgang ſey. 38. Wann der Wein-Stock bluͤhet/ auf die Wein im Keller wol acht zu haben. 39. Jetzt kan man Præſervativ und Vorſehung thun/ fuͤr die Zuſtaͤnde/ die ſeine Natur am meiſten an- zufallen pflegen/ weil jetzt das Blut gern aufwallet/ iſt nicht boͤſe/ wo mans gewohnt iſt/ Aderlaſſen/ und den Leib wol uͤben und bewegen/ geſaltzene Speiſen und Fiſche ſoll man meiden. Cap. XX. Was im April in der Garten-Arbeit zu verrichten/ und zwar erſtlich im Baum-Garten. 1. HEcken ſchneiden/ und bald hernach das Reben- Waſſer in Geſchirrlein auffangen und ſamm- len. 2. Die Peltzer von Waſſer-Zweigen und Ameiſ- ſen butzen/ und alſo alle 14 Tag fortan continui- ren/ biß zum Anfang des Herbſtes/ ſie auch mit Miſt- Waſſer auſſen herum begieſſen/ und mit Erden be- ſchuͤtten. 3. Zwetſchken peltzen im Neumonden/ wann der Mond zwey oder drey Tage alt iſt. 4. Um die beſten Obſt-Baͤume ein Stroh- oder ein Wollen-Band und Seil-Band unterwerts binden/ das hinab haͤngt/ ſolches im Waſſer hangen laſſen/ ſo er- friert die Bluͤhe nicht. 5. Die neuen Wurm-Neſter fleiſſig abſehen/ und vor Tags/ oder bey kuͤhlem feuchten Wetter abbrechen und vertilgen. 6. Allerley Obſt peltzen/ wann der Mond drey oder vier Tage alt iſt. 7. Aepffel- und Birnen-Zweige vier Tage vor dem Neumond zu brechen/ und ſo viel Tage nach dem Neu- mond zu peltzen. 8. So bald der Maulbeer-Baum ausgeſchlagen/ iſt keine Kaͤlte mehr zu fuͤrchten. 6 Jm P ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/133
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/133>, abgerufen am 28.03.2024.