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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Drittes Buch/ Haus-Mutter.
[Spaltenumbruch] der Anwesenden gestellet. Geschahe zu Boxtehude/
Anno 1674. im Septembr.

Wann die Nasen durch Cathärr innwendig offen/
und wie eine birckene Rinden hart und schmertzhafft ist/
so nimm frischen Butter/ treib ihn mit Majoran-Was-
ser ab/ und thue davon mit dem kleinen Finger/ oder mit
einem Zapfen von Baumwollen/ öffters in die Nasen/
das lindert und heilet.

Fürs Nasen-Bluten: Nimm gebrannten und zer-
stossenen Leimen/ mach ihn mit starcken Rosen-Essig
weich/ streich ihn auf ein Tuch/ und schlag es um die
Stirne/ und beede Schläfe/ wanns trocken wird/ ver-
neuere es wieder; Jtem netz ein dreyfaches Tuch in
starcken Essig/ schlags dem Patlenten kalt um den Hals/
und um die Schultern. Für das Nasen-Bluten soll
man Agstein bey sich tragen/ das stopfft das Nasen-
Bluten/ und behält das Hertz-Geblüte; wie Joh. de
Cuba in horto Sanitat. cap.
222. bezeuget. Jtem nimm
eine Wurtzel von Klapper-Rosen/ sie sey grün oder dürr/
schabe sie ein wenig/ stecke einen Theil davon in das blu-
tende Nasen-Loch/ das andere nimm unter die Zungen/
es verstehet bald.

Für die Cathärr und Flüsse: Nimm die dünnen und
äusersten Schalen von Pomeranzen/ am dünnesten als
man sie abschneiden kan/ rolle sie zusammen/ daß die
feuchte Seiten auswendig bleibe/ und stecks in beede
Nasen-Löcher/ das machet Niesen/ und ziehet viel Was-
ser vom Hirn. Apollinaris will/ man soll Basilicum
essen/ oder den Safft in die Nasen ziehen/ das reiniget
das Haubt/ vertreibt den Schnuppen/ und öffnet die
Verstopffungen. Jtem Kümmel und Lorbeer gepülvert
in einem Säcklein aufs Haubt gelegt. Jtem Lein-
Saame auf eine Glut geworffen/ und den Rauch da-
von in die Nasen gezogen/ oder Poley im Wein gesot-
ten/ und den getruncken.

Diß folgende ist eine gute Purgation, wann man
einen grossen Catharr und Husten gehabt/ selbigen völ-
lig auszusühren: . 3. oder 4. Loth Manna, gieß Sca-
biosa
und Röhrlwasser/ eines so viel als des andern/
miteinander ein halbes Seitel daran/ darauf thue
drey Messerspitzen praeparirten Weinstein/ laß sol-
ches über Nacht auf einer warmen Heerdstatt/ oder
warmen Ofen stehen/ des andern Tages setz es auf
ein Glütlein/ biß das Manna zergehe/ laß es aber
bey Leib nicht sieden; wanns zergangen ist/ drucks
durch ein saubers Tüchlein/ und trincks laulecht
aus/ diese Purgation aber muß man brauchen/ wann
[Spaltenumbruch] der Catharr und Husten schon etliche Tage vorbey
sind.

Ein sonderliches Arcanum, die Flüsse aus der Na-
sen zu ziehen/ lehret D. Georg. Wolffg. Wedelius Fürstl.
Sächsischer Hof-Medicus zu Gotha in Miscell. Cu-
rios. anni Tertii Observat.
14. Nimm weissen Vitriol
klein gepulvert allein/ oder vermischt/ thue es in die Na-
sen/ doch ziehe es nicht an dich; Und sagt ferner: Man
soll es in aliqua aqua Cephalica solviren/ und mit ei-
nem Federlein sittlich in die Nasen streichen/ so werde es
die Cathärr heraus ziehen/ dünn machen und ausführen.
Er hätt es offt probirt/ und auch den kleinen Kindern in
Verstopffung der Nasen glücklich gebraucht. Et addit:
Hoc Medicamentum omne tulit punctum, novumq;
non est, circumforaneos talibus saepe ludere vulgus,
ut peregrina illa jactent, quae prae foribus saepe repe-
riuntur.

Ein gutes Flüß-Wasser ist folgendes: . Lilium
Convallium-
Blühe/ Bohnen-Blühe/ weisse Garten-
Rosen/ Linden-Blühe/ weiß Lilgen-Blühe/ jedes eine
Gauffen voll/ thue es in guten Brandwein/ laß es 4
Wochen an der Sonnen stehen/ darnach brenn es aus/
ist angeschmiert und aufgelegt gut für die Flüsse/ wann
man geschwollen ist.

Ein anderer Flüß-Brandwein: . ein Aechtring
guten Brandwein/ und einer Welschen Nuß groß
Campher/ schneid ihn klein/ und leg ihn in den Brand-
wein/ laß ihn in einem Glas 4 Wochen an der Sonnen
stehen/ daß er sich wol destillire/ und behalt ihn; empfin-
det man nun einen Fluß/ wärmet man diesen Brand-
wein/ lässet den Ort vor wol mit warmen Tüchern rei-
ben/ dann soll man sich wol schmieren/ und warme Tü-
cher darüber legen/ eine Stunde ligen lassen; ist auch
gut wann die Flüsse auf die Zähne fallen/ eine Baum-
Wolle darinnen warm genetzt/ und in den hohlen Zahn
gelegt.

Ein gutes Wasser in Cathärren/ zu Abledigung der
Brust: . destillirt Rosenwasser/ Jtem Huflattich-
Ehrenpreiß-Jsoppen-Salve-Röhrlkraut- und Sca-
biosa-
Wasser/ jedes ein gutes Trinck-Gläslein voll/
misch es durcheinander/ thue ein Vierding Zuckerkan-
del/ ein wenig Nägelein und eine halbe Muscat-Nuß
zerschnitten darunter/ laß es auf einer Glut in einer
Schüssel sieden/ und brauchs Morgens und Abends.
Jtem ist gut in Catharren/ Anniß-Brandwein mit
Zucker-Candivermischt/ wol dicklecht zu einem Syrup
gesotten und gebraucht.

Cap. LXXVIII.
Von den Ohren und ihren Zuständen.
[Spaltenumbruch]

FUr das Ohren-Wehe ist gut/ breiter Wegricht-
und Saurampfer-Safft vermischt hinein ge-
treufft/ oder Rosen-Oel mit ein wenig Wein-
Essig; Jtem distillirtes Hönig-Wasser oder frischen
Zwibel-Safft mit Frauen-Milch/ oder der Safft von
denen in Aschen gebratenen Zwibeln in die Ohren ge-
treufft/ hilfft für die Ohren-Schmertzen/ Klingen/
übels Gehör/ oder Geschwulst/ die innwendig ist. Be-
tonien-Safft gemischt mit Rosen-Oel/ und warm in
die Ohren gelassen/ benimmt alles Wehthun. Jtem
Hanf-Oel warm in die Ohren gelassen/ benimmt auch
das Eytern/ auch Scabiosa-Safft und Veyel-Oel.

[Spaltenumbruch]

Für die Ohren-Geschwehr/ darzu man nicht kom-
men kan/ schütte hinein Lauch-Safft mit Hönig und
Salarmoniac vermischet/ so brichts auf/ und geneset der
Patient. Jtem Teschelkraut-Safft warm in die Oh-
ren gelassen/ vertreibt das Schweren und Eytern; das
thut auch der Hopfen-Safft und Nachtschatten-Safft.
Wermuth-Safft in die Ohren gethan/ tödtet die
Würm/ und macht sie heraus fallen: Diß thut gleicher-
massen bitters Mandel-Oel/ Ringelblumen-Safft und
Pfersichblätter-Safft. Wer Beulen hinter den Oh-
ren hat/ der nehme Bohnen-Mehl gemischt mit Mehl
von Foenum Graecum, und auf das Geschwer gelegt/

zeitigt

Drittes Buch/ Haus-Mutter.
[Spaltenumbruch] der Anweſenden geſtellet. Geſchahe zu Boxtehude/
Anno 1674. im Septembr.

Wann die Naſen durch Cathaͤrr innwendig offen/
und wie eine birckene Rinden hart und ſchmertzhafft iſt/
ſo nimm friſchen Butter/ treib ihn mit Majoran-Waſ-
ſer ab/ und thue davon mit dem kleinen Finger/ oder mit
einem Zapfen von Baumwollen/ oͤffters in die Naſen/
das lindert und heilet.

Fuͤrs Naſen-Bluten: Nimm gebrannten und zer-
ſtoſſenen Leimen/ mach ihn mit ſtarcken Roſen-Eſſig
weich/ ſtreich ihn auf ein Tuch/ und ſchlag es um die
Stirne/ und beede Schlaͤfe/ wanns trocken wird/ ver-
neuere es wieder; Jtem netz ein dreyfaches Tuch in
ſtarcken Eſſig/ ſchlags dem Patlenten kalt um den Hals/
und um die Schultern. Fuͤr das Naſen-Bluten ſoll
man Agſtein bey ſich tragen/ das ſtopfft das Naſen-
Bluten/ und behaͤlt das Hertz-Gebluͤte; wie Joh. de
Cubâ in horto Sanitat. cap.
222. bezeuget. Jtem nim̃
eine Wurtzel von Klapper-Roſen/ ſie ſey gruͤn oder duͤrr/
ſchabe ſie ein wenig/ ſtecke einen Theil davon in das blu-
tende Naſen-Loch/ das andere nimm unter die Zungen/
es verſtehet bald.

Fuͤr die Cathaͤrr und Fluͤſſe: Nim̃ die duͤnnen und
aͤuſerſten Schalen von Pomeranzen/ am duͤnneſten als
man ſie abſchneiden kan/ rolle ſie zuſammen/ daß die
feuchte Seiten auswendig bleibe/ und ſtecks in beede
Naſen-Loͤcher/ das machet Nieſen/ und ziehet viel Waſ-
ſer vom Hirn. Apollinaris will/ man ſoll Baſilicum
eſſen/ oder den Safft in die Naſen ziehen/ das reiniget
das Haubt/ vertreibt den Schnuppen/ und oͤffnet die
Verſtopffungen. Jtem Kuͤmmel und Lorbeer gepuͤlvert
in einem Saͤcklein aufs Haubt gelegt. Jtem Lein-
Saame auf eine Glut geworffen/ und den Rauch da-
von in die Naſen gezogen/ oder Poley im Wein geſot-
ten/ und den getruncken.

Diß folgende iſt eine gute Purgation, wann man
einen groſſen Catharr und Huſten gehabt/ ſelbigen voͤl-
lig auszuſuͤhren: ℞. 3. oder 4. Loth Manna, gieß Sca-
bioſa
und Roͤhrlwaſſer/ eines ſo viel als des andern/
miteinander ein halbes Seitel daran/ darauf thue
drey Meſſerſpitzen præparirten Weinſtein/ laß ſol-
ches uͤber Nacht auf einer warmen Heerdſtatt/ oder
warmen Ofen ſtehen/ des andern Tages ſetz es auf
ein Gluͤtlein/ biß das Manna zergehe/ laß es aber
bey Leib nicht ſieden; wanns zergangen iſt/ drucks
durch ein ſaubers Tuͤchlein/ und trincks laulecht
aus/ dieſe Purgation aber muß man brauchen/ wann
[Spaltenumbruch] der Catharr und Huſten ſchon etliche Tage vorbey
ſind.

Ein ſonderliches Arcanum, die Fluͤſſe aus der Na-
ſen zu ziehen/ lehret D. Georg. Wolffg. Wedelius Fuͤrſtl.
Saͤchſiſcher Hof-Medicus zu Gotha in Miſcell. Cu-
rioſ. anni Tertii Obſervat.
14. Nimm weiſſen Vitriol
klein gepulvert allein/ oder vermiſcht/ thue es in die Na-
ſen/ doch ziehe es nicht an dich; Und ſagt ferner: Man
ſoll es in aliquâ aquâ Cephalicâ ſolviren/ und mit ei-
nem Federlein ſittlich in die Naſen ſtreichen/ ſo werde es
die Cathaͤrr heraus ziehen/ duͤnn machen und ausfuͤhren.
Er haͤtt es offt probirt/ und auch den kleinen Kindern in
Verſtopffung der Naſen gluͤcklich gebraucht. Et addit:
Hoc Medicamentum omne tulit punctum, novumq́;
non eſt, circumforaneos talibus ſæpe ludere vulgus,
ut peregrina illa jactent, quæ præ foribus ſæpe repe-
riuntur.

Ein gutes Fluͤß-Waſſer iſt folgendes: ℞. Lilium
Convallium-
Bluͤhe/ Bohnen-Bluͤhe/ weiſſe Garten-
Roſen/ Linden-Bluͤhe/ weiß Lilgen-Bluͤhe/ jedes eine
Gauffen voll/ thue es in guten Brandwein/ laß es 4
Wochen an der Sonnen ſtehen/ darnach brenn es aus/
iſt angeſchmiert und aufgelegt gut fuͤr die Fluͤſſe/ wann
man geſchwollen iſt.

Ein anderer Fluͤß-Brandwein: ℞. ein Aechtring
guten Brandwein/ und einer Welſchen Nuß groß
Campher/ ſchneid ihn klein/ und leg ihn in den Brand-
wein/ laß ihn in einem Glas 4 Wochen an der Sonnen
ſtehen/ daß er ſich wol deſtillire/ und behalt ihn; empfin-
det man nun einen Fluß/ waͤrmet man dieſen Brand-
wein/ laͤſſet den Ort vor wol mit warmen Tuͤchern rei-
ben/ dann ſoll man ſich wol ſchmieren/ und warme Tuͤ-
cher daruͤber legen/ eine Stunde ligen laſſen; iſt auch
gut wann die Fluͤſſe auf die Zaͤhne fallen/ eine Baum-
Wolle darinnen warm genetzt/ und in den hohlen Zahn
gelegt.

Ein gutes Waſſer in Cathaͤrren/ zu Abledigung der
Bruſt: ℞. deſtillirt Roſenwaſſer/ Jtem Huflattich-
Ehrenpreiß-Jſoppen-Salve-Roͤhrlkraut- und Sca-
bioſa-
Waſſer/ jedes ein gutes Trinck-Glaͤslein voll/
miſch es durcheinander/ thue ein Vierding Zuckerkan-
del/ ein wenig Naͤgelein und eine halbe Muſcat-Nuß
zerſchnitten darunter/ laß es auf einer Glut in einer
Schuͤſſel ſieden/ und brauchs Morgens und Abends.
Jtem iſt gut in Catharren/ Anniß-Brandwein mit
Zucker-Candivermiſcht/ wol dicklecht zu einem Syrup
geſotten und gebraucht.

Cap. LXXVIII.
Von den Ohren und ihren Zuſtaͤnden.
[Spaltenumbruch]

FUr das Ohren-Wehe iſt gut/ breiter Wegricht-
und Saurampfer-Safft vermiſcht hinein ge-
treufft/ oder Roſen-Oel mit ein wenig Wein-
Eſſig; Jtem diſtillirtes Hoͤnig-Waſſer oder friſchen
Zwibel-Safft mit Frauen-Milch/ oder der Safft von
denen in Aſchen gebratenen Zwibeln in die Ohren ge-
treufft/ hilfft fuͤr die Ohren-Schmertzen/ Klingen/
uͤbels Gehoͤr/ oder Geſchwulſt/ die innwendig iſt. Be-
tonien-Safft gemiſcht mit Roſen-Oel/ und warm in
die Ohren gelaſſen/ benimmt alles Wehthun. Jtem
Hanf-Oel warm in die Ohren gelaſſen/ benimmt auch
das Eytern/ auch Scabioſa-Safft und Veyel-Oel.

[Spaltenumbruch]

Fuͤr die Ohren-Geſchwehr/ darzu man nicht kom-
men kan/ ſchuͤtte hinein Lauch-Safft mit Hoͤnig und
Salarmoniac vermiſchet/ ſo brichts auf/ und geneſet der
Patient. Jtem Teſchelkraut-Safft warm in die Oh-
ren gelaſſen/ vertreibt das Schweren und Eytern; das
thut auch der Hopfen-Safft und Nachtſchatten-Safft.
Wermuth-Safft in die Ohren gethan/ toͤdtet die
Wuͤrm/ und macht ſie heraus fallen: Diß thut gleicher-
maſſen bitters Mandel-Oel/ Ringelblumen-Safft und
Pferſichblaͤtter-Safft. Wer Beulen hinter den Oh-
ren hat/ der nehme Bohnen-Mehl gemiſcht mit Mehl
von Fœnum Græcum, und auf das Geſchwer gelegt/

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[271/0289] Drittes Buch/ Haus-Mutter. der Anweſenden geſtellet. Geſchahe zu Boxtehude/ Anno 1674. im Septembr. Wann die Naſen durch Cathaͤrr innwendig offen/ und wie eine birckene Rinden hart und ſchmertzhafft iſt/ ſo nimm friſchen Butter/ treib ihn mit Majoran-Waſ- ſer ab/ und thue davon mit dem kleinen Finger/ oder mit einem Zapfen von Baumwollen/ oͤffters in die Naſen/ das lindert und heilet. Fuͤrs Naſen-Bluten: Nimm gebrannten und zer- ſtoſſenen Leimen/ mach ihn mit ſtarcken Roſen-Eſſig weich/ ſtreich ihn auf ein Tuch/ und ſchlag es um die Stirne/ und beede Schlaͤfe/ wanns trocken wird/ ver- neuere es wieder; Jtem netz ein dreyfaches Tuch in ſtarcken Eſſig/ ſchlags dem Patlenten kalt um den Hals/ und um die Schultern. Fuͤr das Naſen-Bluten ſoll man Agſtein bey ſich tragen/ das ſtopfft das Naſen- Bluten/ und behaͤlt das Hertz-Gebluͤte; wie Joh. de Cubâ in horto Sanitat. cap. 222. bezeuget. Jtem nim̃ eine Wurtzel von Klapper-Roſen/ ſie ſey gruͤn oder duͤrr/ ſchabe ſie ein wenig/ ſtecke einen Theil davon in das blu- tende Naſen-Loch/ das andere nimm unter die Zungen/ es verſtehet bald. Fuͤr die Cathaͤrr und Fluͤſſe: Nim̃ die duͤnnen und aͤuſerſten Schalen von Pomeranzen/ am duͤnneſten als man ſie abſchneiden kan/ rolle ſie zuſammen/ daß die feuchte Seiten auswendig bleibe/ und ſtecks in beede Naſen-Loͤcher/ das machet Nieſen/ und ziehet viel Waſ- ſer vom Hirn. Apollinaris will/ man ſoll Baſilicum eſſen/ oder den Safft in die Naſen ziehen/ das reiniget das Haubt/ vertreibt den Schnuppen/ und oͤffnet die Verſtopffungen. Jtem Kuͤmmel und Lorbeer gepuͤlvert in einem Saͤcklein aufs Haubt gelegt. Jtem Lein- Saame auf eine Glut geworffen/ und den Rauch da- von in die Naſen gezogen/ oder Poley im Wein geſot- ten/ und den getruncken. Diß folgende iſt eine gute Purgation, wann man einen groſſen Catharr und Huſten gehabt/ ſelbigen voͤl- lig auszuſuͤhren: ℞. 3. oder 4. Loth Manna, gieß Sca- bioſa und Roͤhrlwaſſer/ eines ſo viel als des andern/ miteinander ein halbes Seitel daran/ darauf thue drey Meſſerſpitzen præparirten Weinſtein/ laß ſol- ches uͤber Nacht auf einer warmen Heerdſtatt/ oder warmen Ofen ſtehen/ des andern Tages ſetz es auf ein Gluͤtlein/ biß das Manna zergehe/ laß es aber bey Leib nicht ſieden; wanns zergangen iſt/ drucks durch ein ſaubers Tuͤchlein/ und trincks laulecht aus/ dieſe Purgation aber muß man brauchen/ wann der Catharr und Huſten ſchon etliche Tage vorbey ſind. Ein ſonderliches Arcanum, die Fluͤſſe aus der Na- ſen zu ziehen/ lehret D. Georg. Wolffg. Wedelius Fuͤrſtl. Saͤchſiſcher Hof-Medicus zu Gotha in Miſcell. Cu- rioſ. anni Tertii Obſervat. 14. Nimm weiſſen Vitriol klein gepulvert allein/ oder vermiſcht/ thue es in die Na- ſen/ doch ziehe es nicht an dich; Und ſagt ferner: Man ſoll es in aliquâ aquâ Cephalicâ ſolviren/ und mit ei- nem Federlein ſittlich in die Naſen ſtreichen/ ſo werde es die Cathaͤrr heraus ziehen/ duͤnn machen und ausfuͤhren. Er haͤtt es offt probirt/ und auch den kleinen Kindern in Verſtopffung der Naſen gluͤcklich gebraucht. Et addit: Hoc Medicamentum omne tulit punctum, novumq́; non eſt, circumforaneos talibus ſæpe ludere vulgus, ut peregrina illa jactent, quæ præ foribus ſæpe repe- riuntur. Ein gutes Fluͤß-Waſſer iſt folgendes: ℞. Lilium Convallium-Bluͤhe/ Bohnen-Bluͤhe/ weiſſe Garten- Roſen/ Linden-Bluͤhe/ weiß Lilgen-Bluͤhe/ jedes eine Gauffen voll/ thue es in guten Brandwein/ laß es 4 Wochen an der Sonnen ſtehen/ darnach brenn es aus/ iſt angeſchmiert und aufgelegt gut fuͤr die Fluͤſſe/ wann man geſchwollen iſt. Ein anderer Fluͤß-Brandwein: ℞. ein Aechtring guten Brandwein/ und einer Welſchen Nuß groß Campher/ ſchneid ihn klein/ und leg ihn in den Brand- wein/ laß ihn in einem Glas 4 Wochen an der Sonnen ſtehen/ daß er ſich wol deſtillire/ und behalt ihn; empfin- det man nun einen Fluß/ waͤrmet man dieſen Brand- wein/ laͤſſet den Ort vor wol mit warmen Tuͤchern rei- ben/ dann ſoll man ſich wol ſchmieren/ und warme Tuͤ- cher daruͤber legen/ eine Stunde ligen laſſen; iſt auch gut wann die Fluͤſſe auf die Zaͤhne fallen/ eine Baum- Wolle darinnen warm genetzt/ und in den hohlen Zahn gelegt. Ein gutes Waſſer in Cathaͤrren/ zu Abledigung der Bruſt: ℞. deſtillirt Roſenwaſſer/ Jtem Huflattich- Ehrenpreiß-Jſoppen-Salve-Roͤhrlkraut- und Sca- bioſa-Waſſer/ jedes ein gutes Trinck-Glaͤslein voll/ miſch es durcheinander/ thue ein Vierding Zuckerkan- del/ ein wenig Naͤgelein und eine halbe Muſcat-Nuß zerſchnitten darunter/ laß es auf einer Glut in einer Schuͤſſel ſieden/ und brauchs Morgens und Abends. Jtem iſt gut in Catharren/ Anniß-Brandwein mit Zucker-Candivermiſcht/ wol dicklecht zu einem Syrup geſotten und gebraucht. Cap. LXXVIII. Von den Ohren und ihren Zuſtaͤnden. FUr das Ohren-Wehe iſt gut/ breiter Wegricht- und Saurampfer-Safft vermiſcht hinein ge- treufft/ oder Roſen-Oel mit ein wenig Wein- Eſſig; Jtem diſtillirtes Hoͤnig-Waſſer oder friſchen Zwibel-Safft mit Frauen-Milch/ oder der Safft von denen in Aſchen gebratenen Zwibeln in die Ohren ge- treufft/ hilfft fuͤr die Ohren-Schmertzen/ Klingen/ uͤbels Gehoͤr/ oder Geſchwulſt/ die innwendig iſt. Be- tonien-Safft gemiſcht mit Roſen-Oel/ und warm in die Ohren gelaſſen/ benimmt alles Wehthun. Jtem Hanf-Oel warm in die Ohren gelaſſen/ benimmt auch das Eytern/ auch Scabioſa-Safft und Veyel-Oel. Fuͤr die Ohren-Geſchwehr/ darzu man nicht kom- men kan/ ſchuͤtte hinein Lauch-Safft mit Hoͤnig und Salarmoniac vermiſchet/ ſo brichts auf/ und geneſet der Patient. Jtem Teſchelkraut-Safft warm in die Oh- ren gelaſſen/ vertreibt das Schweren und Eytern; das thut auch der Hopfen-Safft und Nachtſchatten-Safft. Wermuth-Safft in die Ohren gethan/ toͤdtet die Wuͤrm/ und macht ſie heraus fallen: Diß thut gleicher- maſſen bitters Mandel-Oel/ Ringelblumen-Safft und Pferſichblaͤtter-Safft. Wer Beulen hinter den Oh- ren hat/ der nehme Bohnen-Mehl gemiſcht mit Mehl von Fœnum Græcum, und auf das Geſchwer gelegt/ zeitigt

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/289>, abgerufen am 25.04.2024.