Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünftes Buch/ Kuchen- und Arney-Garten.
[Spaltenumbruch] Roß-Mist von langem untergestreueten Stroh/ und
tritt ihn fest und wol zusammen/ so lang biß das Loch wol
ausgefüllt sey; Hernach werden an den vier Ecken und
in der Mitte vier/ sechs/ acht oder mehr starcke Pflöcke/
gedoppelt eingeschlagen/ mit einer oder zwo Reyhen Lä-
den umgeben/ damit die Erden in diesem wol zusammge-
fügten Bette ihre Haltnus haben könne. Wann die-
ses fertig/ wird durchworffene gute schwartze Erden/
mit guten alten Mist vermenget auf das Stroh/ daß die
Erden einen oder anderthalb Schuhe dick darüber aus-
reiche/ die kan man fein glatt und eben machen/ und mit
einem glatten/ runden Holtz/ in etliche gar kleine Abthei-
lungen/ durch Eindruckung desselbigen/ auszeichnen.
Vorher aber das gantze Hochbett ziemlich mit dem
Sprützkrug benetzen/ so wird sich der Roß-Mist per An-
tiperistasin
anhitzen/ und dessen mit seinen übersich wal-
lenden Dünsten und Dämpffen Anzeigung geben/ so
man/ wo man ein wenig mit einem Finger in die Erden
stupffen mag/ bald fühlen kan.

Man muß aber nicht gleich darauf den Saamen
anbauen/ weil er anfangs/ von der allzugrossen Hitze des
Mistes/ würde verbrennet werden/ daher wartet man/
biß man fühlet die Erden von einer temperirten Wärme
gemässigt/ so dann mag man nach Belieben/ was man
will/ anbauen/ bißweilen auch mit laulechten Wasser
begiessen; vor allen Dingen muß man einen Vorraht
haben/ von dicken entäherten/ in Flechten eingebunde-
nen Stroh/ nach der Breiten und Länge des Mistbettes/
[Spaltenumbruch] einer oder mehren/ welches handsamer/ decken auch Coo-
percula
oder Decken/ damit man alle Nacht/ und wann
übles kaltes Wetter/ auch bey Tage das gantze Mistbet-
te genau zu hüllen/ und vor den Eingriff aller Kälte ver-
sichern möge; wann aber die Sonne scheinet/ wind-
stille und laulichte Tage sind/ mag mans fleissig aufde-
cken. Von den Strohdecken müssen die Aehren vor-
her abgeschnitten seyn/ damit man die Mäuse nicht da-
hin gewehne.

Viel sind/ die ihre Mistbetter mit den Decken ma-
chen/ wie eine gemeine Kiste/ daß die Decken auf Mit-
ternachtwärts/ gegen der Mauren/ mit eisernen Bändern
wie eine Thür an der Kisten oder Truhen angemacht
sey/ die man bey schöner Zeit aufthue/ an die Mauren
lehnen/ und bey Nachts wieder schliessen möge; wann
halb und halb Gewitter/ werden sie nur einer Elen hoch
mehr oder weniger gelüfftet/ daß sie der noch harten und
gemählich sich linderenden Witterung/ nach und nach
gewöhnen; dazumal ist die gröste Aufsicht vonnöthen/
indem eine einige Nacht-Gefrier/ die eingreifft/ das
gantze Bauwerck verderben/ und zu nichts machen kan.
Theils brauchen/ an statt der Strohdecken/ nur eine gro-
be/ doch dicke aufgespannte Leinwath/ ihr Mistbette zu
verhüllen; welches wol um ein merckliches leichter und
handsamer/ aber doch nicht so warm ist/ auch vor ei-
nen extraordinari einfallenden Frost nicht so wol ver-
wahren kan.

Cap. VI.
Unterscheidung der Garten-Gewächse.
[Spaltenumbruch]

ES ist in den Garten-Gewächsen/ wie in allen
Feld- und Baumfrüchten ein mercklicher Unter-
scheid/ daß etliche zeitlich/ etliche mittelmässig/
andere aber gar spat zu ihrer Vollkommenheit gelan-
gen; so sind etliche/ davon man allein das Kraut/ theils/
[Spaltenumbruch] davon man die Wurtzen/ andere aber/ davon man die
Frucht geniessen mag.

Jn den Actis Philosophicis Societatis Regiae Angl.
fol.
669. werden die Garten- und Feld-Gewächse fol-
gender Gestalt artlich eingetheilet/

Quaedam Horti
Culinarii & o-
lerum
possuntEdi cruda.
Coqui,
RadicesAssari.
Torreri.
Prima Ger-
mina
Muria condiri.
Praeservari.
Conservari.
SurculiSaccharo condiri.
Siccari integra.
CaulesSiccari in pulverem, qui aromatum vicem suppleat.
Conficere vina.
GemmaeConficere siceram.
Conficere zythum illupulatum, aliosque varios potus.
FloresConficere Acetum & Omphacium.
Conficere spissos suos succos instar Mellis.
FructusComponere succos concretos instar Sacchari.
Componere panem.
NucleiComponere placentas, Botulos & farracea tosta.
Componere juscula.
SeminaConciliare pulchros colores dapibus & potibus.
Quaedam herbae possunt componere oxybapha & Acetaria,
& quomodo in istum finem disponendae.
Herr
M m m ij

Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Arney-Garten.
[Spaltenumbruch] Roß-Miſt von langem untergeſtreueten Stroh/ und
tritt ihn feſt und wol zuſammen/ ſo lang biß das Loch wol
ausgefuͤllt ſey; Hernach werden an den vier Ecken und
in der Mitte vier/ ſechs/ acht oder mehr ſtarcke Pfloͤcke/
gedoppelt eingeſchlagen/ mit einer oder zwo Reyhen Laͤ-
den umgeben/ damit die Erden in dieſem wol zuſammge-
fuͤgten Bette ihre Haltnus haben koͤnne. Wann die-
ſes fertig/ wird durchworffene gute ſchwartze Erden/
mit guten alten Miſt vermenget auf das Stroh/ daß die
Erden einen oder anderthalb Schuhe dick daruͤber aus-
reiche/ die kan man fein glatt und eben machen/ und mit
einem glatten/ runden Holtz/ in etliche gar kleine Abthei-
lungen/ durch Eindruckung deſſelbigen/ auszeichnen.
Vorher aber das gantze Hochbett ziemlich mit dem
Spruͤtzkrug benetzen/ ſo wird ſich der Roß-Miſt per An-
tiperiſtaſin
anhitzen/ und deſſen mit ſeinen uͤberſich wal-
lenden Duͤnſten und Daͤmpffen Anzeigung geben/ ſo
man/ wo man ein wenig mit einem Finger in die Erden
ſtupffen mag/ bald fuͤhlen kan.

Man muß aber nicht gleich darauf den Saamen
anbauen/ weil er anfangs/ von der allzugroſſen Hitze des
Miſtes/ wuͤrde verbrennet werden/ daher wartet man/
biß man fuͤhlet die Erden von einer temperirten Waͤrme
gemaͤſſigt/ ſo dann mag man nach Belieben/ was man
will/ anbauen/ bißweilen auch mit laulechten Waſſer
begieſſen; vor allen Dingen muß man einen Vorraht
haben/ von dicken entaͤherten/ in Flechten eingebunde-
nen Stroh/ nach der Breiten und Laͤnge des Miſtbettes/
[Spaltenumbruch] einer oder mehren/ welches handſamer/ decken auch Coo-
percula
oder Decken/ damit man alle Nacht/ und wann
uͤbles kaltes Wetter/ auch bey Tage das gantze Miſtbet-
te genau zu huͤllen/ und vor den Eingriff aller Kaͤlte ver-
ſichern moͤge; wann aber die Sonne ſcheinet/ wind-
ſtille und laulichte Tage ſind/ mag mans fleiſſig aufde-
cken. Von den Strohdecken muͤſſen die Aehren vor-
her abgeſchnitten ſeyn/ damit man die Maͤuſe nicht da-
hin gewehne.

Viel ſind/ die ihre Miſtbetter mit den Decken ma-
chen/ wie eine gemeine Kiſte/ daß die Decken auf Mit-
ternachtwaͤrts/ gegen der Mauren/ mit eiſernen Baͤndern
wie eine Thuͤr an der Kiſten oder Truhen angemacht
ſey/ die man bey ſchoͤner Zeit aufthue/ an die Mauren
lehnen/ und bey Nachts wieder ſchlieſſen moͤge; wann
halb und halb Gewitter/ werden ſie nur einer Elen hoch
mehr oder weniger geluͤfftet/ daß ſie der noch harten und
gemaͤhlich ſich linderenden Witterung/ nach und nach
gewoͤhnen; dazumal iſt die groͤſte Aufſicht vonnoͤthen/
indem eine einige Nacht-Gefrier/ die eingreifft/ das
gantze Bauwerck verderben/ und zu nichts machen kan.
Theils brauchen/ an ſtatt der Strohdecken/ nur eine gro-
be/ doch dicke aufgeſpannte Leinwath/ ihr Miſtbette zu
verhuͤllen; welches wol um ein merckliches leichter und
handſamer/ aber doch nicht ſo warm iſt/ auch vor ei-
nen extraordinari einfallenden Froſt nicht ſo wol ver-
wahren kan.

Cap. VI.
Unterſcheidung der Garten-Gewaͤchſe.
[Spaltenumbruch]

ES iſt in den Garten-Gewaͤchſen/ wie in allen
Feld- und Baumfruͤchten ein mercklicher Unter-
ſcheid/ daß etliche zeitlich/ etliche mittelmaͤſſig/
andere aber gar ſpat zu ihrer Vollkommenheit gelan-
gen; ſo ſind etliche/ davon man allein das Kraut/ theils/
[Spaltenumbruch] davon man die Wurtzen/ andere aber/ davon man die
Frucht genieſſen mag.

Jn den Actis Philoſophicis Societatis Regiæ Angl.
fol.
669. werden die Garten- und Feld-Gewaͤchſe fol-
gender Geſtalt artlich eingetheilet/

Quædam Horti
Culinarii & o-
lerum
poſſuntEdi cruda.
Coqui,
RadicesAſſari.
Torreri.
Prima Ger-
mina
Muriâ condiri.
Præſervari.
Conſervari.
SurculiSaccharo condiri.
Siccari integra.
CaulesSiccari in pulverem, qui aromatum vicem ſuppleat.
Conficere vina.
GemmæConficere ſiceram.
Conficere zythum illupulatum, aliosquè varios potus.
FloresConficere Acetum & Omphacium.
Conficere ſpiſſos ſuos ſuccos inſtar Mellis.
FructusComponere ſuccos concretos inſtar Sacchari.
Componere panem.
NucleiComponere placentas, Botulos & farracea toſta.
Componere juſcula.
SeminaConciliare pulchros colores dapibus & potibus.
Quædam herbæ poſſunt componere oxybapha & Acetaria,
& quomodo in iſtum finem diſponendæ.
Herr
M m m ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0477" n="459"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nftes Buch/ Kuchen- und Arney-Garten.</hi></fw><lb/><cb/>
Roß-Mi&#x017F;t von langem unterge&#x017F;treueten Stroh/ und<lb/>
tritt ihn fe&#x017F;t und wol zu&#x017F;ammen/ &#x017F;o lang biß das Loch wol<lb/>
ausgefu&#x0364;llt &#x017F;ey; Hernach werden an den vier Ecken und<lb/>
in der Mitte vier/ &#x017F;echs/ acht oder mehr &#x017F;tarcke Pflo&#x0364;cke/<lb/>
gedoppelt einge&#x017F;chlagen/ mit einer oder zwo Reyhen La&#x0364;-<lb/>
den umgeben/ damit die Erden in die&#x017F;em wol zu&#x017F;ammge-<lb/>
fu&#x0364;gten Bette ihre Haltnus haben ko&#x0364;nne. Wann die-<lb/>
&#x017F;es fertig/ wird durchworffene gute &#x017F;chwartze Erden/<lb/>
mit guten alten Mi&#x017F;t vermenget auf das Stroh/ daß die<lb/>
Erden einen oder anderthalb Schuhe dick daru&#x0364;ber aus-<lb/>
reiche/ die kan man fein glatt und eben machen/ und mit<lb/>
einem glatten/ runden Holtz/ in etliche gar kleine Abthei-<lb/>
lungen/ durch Eindruckung de&#x017F;&#x017F;elbigen/ auszeichnen.<lb/>
Vorher aber das gantze Hochbett ziemlich mit dem<lb/>
Spru&#x0364;tzkrug benetzen/ &#x017F;o wird &#x017F;ich der Roß-Mi&#x017F;t <hi rendition="#aq">per An-<lb/>
tiperi&#x017F;ta&#x017F;in</hi> anhitzen/ und de&#x017F;&#x017F;en mit &#x017F;einen u&#x0364;ber&#x017F;ich wal-<lb/>
lenden Du&#x0364;n&#x017F;ten und Da&#x0364;mpffen Anzeigung geben/ &#x017F;o<lb/>
man/ wo man ein wenig mit einem Finger in die Erden<lb/>
&#x017F;tupffen mag/ bald fu&#x0364;hlen kan.</p><lb/>
            <p>Man muß aber nicht gleich darauf den Saamen<lb/>
anbauen/ weil er anfangs/ von der allzugro&#x017F;&#x017F;en Hitze des<lb/>
Mi&#x017F;tes/ wu&#x0364;rde verbrennet werden/ daher wartet man/<lb/>
biß man fu&#x0364;hlet die Erden von einer temperirten Wa&#x0364;rme<lb/>
gema&#x0364;&#x017F;&#x017F;igt/ &#x017F;o dann mag man nach Belieben/ was man<lb/>
will/ anbauen/ bißweilen auch mit laulechten Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
begie&#x017F;&#x017F;en; vor allen Dingen muß man einen Vorraht<lb/>
haben/ von dicken enta&#x0364;herten/ in Flechten eingebunde-<lb/>
nen Stroh/ nach der Breiten und La&#x0364;nge des Mi&#x017F;tbettes/<lb/><cb/>
einer oder mehren/ welches hand&#x017F;amer/ decken auch <hi rendition="#aq">Coo-<lb/>
percula</hi> oder Decken/ damit man alle Nacht/ und wann<lb/>
u&#x0364;bles kaltes Wetter/ auch bey Tage das gantze Mi&#x017F;tbet-<lb/>
te genau zu hu&#x0364;llen/ und vor den Eingriff aller Ka&#x0364;lte ver-<lb/>
&#x017F;ichern mo&#x0364;ge; wann aber die Sonne &#x017F;cheinet/ wind-<lb/>
&#x017F;tille und laulichte Tage &#x017F;ind/ mag mans flei&#x017F;&#x017F;ig aufde-<lb/>
cken. Von den Strohdecken mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Aehren vor-<lb/>
her abge&#x017F;chnitten &#x017F;eyn/ damit man die Ma&#x0364;u&#x017F;e nicht da-<lb/>
hin gewehne.</p><lb/>
            <p>Viel &#x017F;ind/ die ihre Mi&#x017F;tbetter mit den Decken ma-<lb/>
chen/ wie eine gemeine Ki&#x017F;te/ daß die Decken auf Mit-<lb/>
ternachtwa&#x0364;rts/ gegen der Mauren/ mit ei&#x017F;ernen Ba&#x0364;ndern<lb/>
wie eine Thu&#x0364;r an der Ki&#x017F;ten oder Truhen angemacht<lb/>
&#x017F;ey/ die man bey &#x017F;cho&#x0364;ner Zeit aufthue/ an die Mauren<lb/>
lehnen/ und bey Nachts wieder &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;ge; wann<lb/>
halb und halb Gewitter/ werden &#x017F;ie nur einer Elen hoch<lb/>
mehr oder weniger gelu&#x0364;fftet/ daß &#x017F;ie der noch harten und<lb/>
gema&#x0364;hlich &#x017F;ich linderenden Witterung/ nach und nach<lb/>
gewo&#x0364;hnen; dazumal i&#x017F;t die gro&#x0364;&#x017F;te Auf&#x017F;icht vonno&#x0364;then/<lb/>
indem eine einige Nacht-Gefrier/ die eingreifft/ das<lb/>
gantze Bauwerck verderben/ und zu nichts machen kan.<lb/>
Theils brauchen/ an &#x017F;tatt der Strohdecken/ nur eine gro-<lb/>
be/ doch dicke aufge&#x017F;pannte Leinwath/ ihr Mi&#x017F;tbette zu<lb/>
verhu&#x0364;llen; welches wol um ein merckliches leichter und<lb/>
hand&#x017F;amer/ aber doch nicht &#x017F;o warm i&#x017F;t/ auch vor ei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">extraordinari</hi> einfallenden Fro&#x017F;t nicht &#x017F;o wol ver-<lb/>
wahren kan.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> VI.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Unter&#x017F;cheidung der Garten-Gewa&#x0364;ch&#x017F;e.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t in den Garten-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en/ wie in allen<lb/>
Feld- und Baumfru&#x0364;chten ein mercklicher Unter-<lb/>
&#x017F;cheid/ daß etliche zeitlich/ etliche mittelma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig/<lb/>
andere aber gar &#x017F;pat zu ihrer Vollkommenheit gelan-<lb/>
gen; &#x017F;o &#x017F;ind etliche/ davon man allein das Kraut/ theils/<lb/><cb/>
davon man die Wurtzen/ andere aber/ davon man die<lb/>
Frucht genie&#x017F;&#x017F;en mag.</p><lb/>
            <p>Jn den <hi rendition="#aq">Actis Philo&#x017F;ophicis Societatis Regiæ Angl.<lb/>
fol.</hi> 669. werden die Garten- und Feld-Gewa&#x0364;ch&#x017F;e fol-<lb/>
gender Ge&#x017F;talt artlich eingetheilet/</p><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell rendition="#rightBraced" rows="21"> <hi rendition="#aq">Quædam Horti<lb/>
Culinarii &amp; o-<lb/>
lerum</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell rendition="#rightBraced #leftBraced" rows="21"> <hi rendition="#aq">po&#x017F;&#x017F;unt</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Edi cruda.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Coqui,</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Radices</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;ari.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Torreri.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Prima Ger-<lb/>
mina</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Muriâ condiri.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervari.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Con&#x017F;ervari.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Surculi</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Saccharo condiri.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Siccari integra.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Caules</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Siccari in pulverem, qui aromatum vicem &#x017F;uppleat.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conficere vina.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Gemmæ</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conficere &#x017F;iceram.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conficere zythum illupulatum, aliosquè varios potus.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Flores</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conficere Acetum &amp; Omphacium.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conficere &#x017F;pi&#x017F;&#x017F;os &#x017F;uos &#x017F;uccos in&#x017F;tar Mellis.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Fructus</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Componere &#x017F;uccos concretos in&#x017F;tar Sacchari.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Componere panem.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Nuclei</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Componere placentas, Botulos &amp; farracea to&#x017F;ta.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Componere ju&#x017F;cula.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq">Semina</hi> </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Conciliare pulchros colores dapibus &amp; potibus.</hi> </cell>
              </row>
              <row>
                <cell> <hi rendition="#aq"/>
                </cell>
                <cell> <hi rendition="#aq">Quædam herbæ po&#x017F;&#x017F;unt componere oxybapha &amp; Acetaria,<lb/>
&amp; quomodo in i&#x017F;tum finem di&#x017F;ponendæ.</hi> </cell>
              </row>
            </table><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">M m m ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Herr</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[459/0477] Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Arney-Garten. Roß-Miſt von langem untergeſtreueten Stroh/ und tritt ihn feſt und wol zuſammen/ ſo lang biß das Loch wol ausgefuͤllt ſey; Hernach werden an den vier Ecken und in der Mitte vier/ ſechs/ acht oder mehr ſtarcke Pfloͤcke/ gedoppelt eingeſchlagen/ mit einer oder zwo Reyhen Laͤ- den umgeben/ damit die Erden in dieſem wol zuſammge- fuͤgten Bette ihre Haltnus haben koͤnne. Wann die- ſes fertig/ wird durchworffene gute ſchwartze Erden/ mit guten alten Miſt vermenget auf das Stroh/ daß die Erden einen oder anderthalb Schuhe dick daruͤber aus- reiche/ die kan man fein glatt und eben machen/ und mit einem glatten/ runden Holtz/ in etliche gar kleine Abthei- lungen/ durch Eindruckung deſſelbigen/ auszeichnen. Vorher aber das gantze Hochbett ziemlich mit dem Spruͤtzkrug benetzen/ ſo wird ſich der Roß-Miſt per An- tiperiſtaſin anhitzen/ und deſſen mit ſeinen uͤberſich wal- lenden Duͤnſten und Daͤmpffen Anzeigung geben/ ſo man/ wo man ein wenig mit einem Finger in die Erden ſtupffen mag/ bald fuͤhlen kan. Man muß aber nicht gleich darauf den Saamen anbauen/ weil er anfangs/ von der allzugroſſen Hitze des Miſtes/ wuͤrde verbrennet werden/ daher wartet man/ biß man fuͤhlet die Erden von einer temperirten Waͤrme gemaͤſſigt/ ſo dann mag man nach Belieben/ was man will/ anbauen/ bißweilen auch mit laulechten Waſſer begieſſen; vor allen Dingen muß man einen Vorraht haben/ von dicken entaͤherten/ in Flechten eingebunde- nen Stroh/ nach der Breiten und Laͤnge des Miſtbettes/ einer oder mehren/ welches handſamer/ decken auch Coo- percula oder Decken/ damit man alle Nacht/ und wann uͤbles kaltes Wetter/ auch bey Tage das gantze Miſtbet- te genau zu huͤllen/ und vor den Eingriff aller Kaͤlte ver- ſichern moͤge; wann aber die Sonne ſcheinet/ wind- ſtille und laulichte Tage ſind/ mag mans fleiſſig aufde- cken. Von den Strohdecken muͤſſen die Aehren vor- her abgeſchnitten ſeyn/ damit man die Maͤuſe nicht da- hin gewehne. Viel ſind/ die ihre Miſtbetter mit den Decken ma- chen/ wie eine gemeine Kiſte/ daß die Decken auf Mit- ternachtwaͤrts/ gegen der Mauren/ mit eiſernen Baͤndern wie eine Thuͤr an der Kiſten oder Truhen angemacht ſey/ die man bey ſchoͤner Zeit aufthue/ an die Mauren lehnen/ und bey Nachts wieder ſchlieſſen moͤge; wann halb und halb Gewitter/ werden ſie nur einer Elen hoch mehr oder weniger geluͤfftet/ daß ſie der noch harten und gemaͤhlich ſich linderenden Witterung/ nach und nach gewoͤhnen; dazumal iſt die groͤſte Aufſicht vonnoͤthen/ indem eine einige Nacht-Gefrier/ die eingreifft/ das gantze Bauwerck verderben/ und zu nichts machen kan. Theils brauchen/ an ſtatt der Strohdecken/ nur eine gro- be/ doch dicke aufgeſpannte Leinwath/ ihr Miſtbette zu verhuͤllen; welches wol um ein merckliches leichter und handſamer/ aber doch nicht ſo warm iſt/ auch vor ei- nen extraordinari einfallenden Froſt nicht ſo wol ver- wahren kan. Cap. VI. Unterſcheidung der Garten-Gewaͤchſe. ES iſt in den Garten-Gewaͤchſen/ wie in allen Feld- und Baumfruͤchten ein mercklicher Unter- ſcheid/ daß etliche zeitlich/ etliche mittelmaͤſſig/ andere aber gar ſpat zu ihrer Vollkommenheit gelan- gen; ſo ſind etliche/ davon man allein das Kraut/ theils/ davon man die Wurtzen/ andere aber/ davon man die Frucht genieſſen mag. Jn den Actis Philoſophicis Societatis Regiæ Angl. fol. 669. werden die Garten- und Feld-Gewaͤchſe fol- gender Geſtalt artlich eingetheilet/ Quædam Horti Culinarii & o- lerum poſſunt Edi cruda. Coqui, Radices Aſſari. Torreri. Prima Ger- mina Muriâ condiri. Præſervari. Conſervari. Surculi Saccharo condiri. Siccari integra. Caules Siccari in pulverem, qui aromatum vicem ſuppleat. Conficere vina. Gemmæ Conficere ſiceram. Conficere zythum illupulatum, aliosquè varios potus. Flores Conficere Acetum & Omphacium. Conficere ſpiſſos ſuos ſuccos inſtar Mellis. Fructus Componere ſuccos concretos inſtar Sacchari. Componere panem. Nuclei Componere placentas, Botulos & farracea toſta. Componere juſcula. Semina Conciliare pulchros colores dapibus & potibus. Quædam herbæ poſſunt componere oxybapha & Acetaria, & quomodo in iſtum finem diſponendæ. Herr M m m ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/477
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/477>, abgerufen am 25.04.2024.