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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]
Land-Gericht ist auf jedes Hause 3. fl. Straff und
Wandel ist unter dem Land-Gericht verstanden/ da-
her weiter nicht anzuschlagen.
Zehend-Getrayd ist ein ungewisses Einkommen/ daher
aus den Zehend-Registern die nächsten 3. oder 6. Jahr
zusamm zu rechnen/ was das dritte oder sechste Theil
austrägt/ so/ ein Jahr dem andern zu Hülffe/ so gar
weit (ausser wann völlige Mißwachse kommen) nicht
fehlen wird; kan also der Metzen Korn/ wie das
Vogt-Trayd/ angeschlagen/ und das Pfund zu 40. fl.
geachtet werden.
Die Jurisdiction und Burg-Freyheit/ hat ein jeder
Grund-Herr eines Landmanns-Guts in Oesterreich/
ausser malefiz und etliche andere vorbehaltene Straf-
fen/ als vom Ehebruch/ sonst hat er alles Jus wie ein
[Spaltenumbruch] Land-Gerichts Herr; denn wer wider einen Unter-
thanen klagen will/ muß es bey dem Grund-Herrn
thun/ der hat die Verhör/ Abtheilung/ Abhandlung/
und zum Nohtfall die Execution, Jtem Steyer/
Musterung/ Robbath/ Beschauen/ Straffen/ Jnven-
tur/ und was sonst deme anhängig/ Jtem Malefitz-Per-
sonen einzuziehen/ doch am dritten Tage in das nächste
Land-Gericht zu liefern; Jtem das Frey-Geld und
Sterb-Haupt nach Gelegenheit der Jnventur/ und
verhandenen Vermögens/ ein Roß/ oder die beste Ku-
he/ so man mit Geld bezahlt/ und wird gemeiniglich
zu 5. 6. oder wol mehr Gulden angeschlagen. Diese
Nutzungen muß man aus den Protocollen/ von drey
oder sechs Jahren her/ zusammen rechnen/ und die
Nutzung davon zu 5 per Cento anschlagen.
Cap. XXX.
Von der Einantwortung/ und was deme anhängig.
[Spaltenumbruch]

DEnen Einantwortungs-Commissarien muß das
Urlaub/ oder secundum Decretum, bey der Ein-
antwortung Originaliter fürgezeigt werden/ da-
mit sie die Limites Mandati, oder den Modum Exe-
cutionis
daraus ersehen/ und nicht überschreiten/ auch
nie mehr schätzen und einantworten/ als specialiter im
Urlaub-Brief begriffen ist.

Diese nun müssen Erstlich sich keine protestationes
oder Exceptiones des Beklagten aufhalten lassen/ weil
dieses zu gerichtlicher/ und nicht ihrer Erkäntnis/ gehörig
ist/ und sie allein da sind/ ihren gemessenen Befehl zu ver-
richten/ davon sie sich auch nicht abhalten lassen sollen.
Fürs Andere/ ist man für die erste Verkündung je-
dem Commissario 3. fl. für die übrigen aber nur 1. fl. 30.
Kr. und mehr nicht/ zu geben schuldig/ sonst sollen sie zwar
die Partheyen mit hohen Zehrungs-Unkosten/ Tax und
Verehrungen nicht beschweren/ es kan aber nie so genau
seyn/ daß nicht bißweilen so wol von des Klägers Gut-
willigkeit/ als der Excquirenden Ungestümm und Geitz
excedirt werde.
Drittens/ müssen sie einen Gerichtlichen Possessoren
den Unterthanen und Bedienten interim vorstellen/ deß-
gleichen das ernstliche Mandat und Poenfall auf die Unge-
horsamen und Gewaltthätigkeiten fürhalten/ so am
Geld/ und wol auch am Leibe/ an den widersätzigen ge-
strafft wird. Dem possessori wird für seine Verpflegung
von Gericht aus/ jedes Tages 36. Kreutzer gemacht.
Zum Vierdten/ woferne sich aber die Commissa-
ri
en der Schätzung halber nicht vereinigen und accordiren
könnten/ sonderlich wann einer es viel zu hoch/ der andere
viel zu nieder achten wolte/ müssen sie es dem Löblichen
Gericht unverlängt vorbringen; welches/ nach übersehe-
nen Relationen und angeführten Bewegnüssen/ ex officio
einen Wehrt ausspricht/ und gemeiniglich den mittlern
Wege zu gehen pfleget.
Fünfftens/ imfall die eingeschätzten Güter mehr
wehrt/ als die Anforderung des Klägers austrägt; muß
er den Uberschuß alsobald zu Gericht erlegen/ oder/ so fer-
ne der Beklagte beweisen könnte/ das Gut sey mehr werht/
kan er eine Uberschätzungs-Commission auf andere Per-
sohnen begehren/ dardurch nun wird die vorige Schä-
tzung reformirt und aufgehebt; es kan auch wol der
[Spaltenumbruch] Kläger selbst/ wann die Commissarien die Schätzung/
wider Billigkeit/ zu hoch spannen wollten/ sich darüber
beschweren/ und eine Uberschätzung begehren/ muß aber
vor Ausgang Jahr und Tag seyn/ hernach hat sie keine
statt mehr.
Zum Sechsten/ imfall der Beklagte nicht pariren/
und die zu der Schätzung nothwendige Instrumenta, Ur-
baria,
und andere Herrschaffts-Bücher und Register her-
aus geben will/ so begehrt man/ neben der andern Einant-
wortungs-Commission, einen Poenfälligen Parirungs-Be-
fehl wider den Beklagten/ wie auch einen Gehorsam-Brief
an die widersätzige Unterthanen/ welches dann beedes/
erstlich alles Ernstes; 2. mit mehrerm Ernst; Fol-
gends/ bey Betrohung; und endlich bey gewissen ho-
hen Poenfall; wider die Unterthanen aber der Profoß
verwilliget wird/ der mit seinen zugegebenen Soldaten/
die Unterthanen zum Angelüben nötigt/ oder die Wider-
spenstigen in Band und Eysen nach Wien führt/ und biß
sie dem Gericht gehorsam leisten/ sie darinnen behält;
die widerwertigen Land-Leute/ werden mit Arresten
und Poenfällen zum pariren angetrieben.
Zum Siebenden/ wird um die Gerichts-Urkund/
als ein offentliches Authentisches Zeugnis/ über ein er-
haltenes Recht und ausgeführte Execution angehalten.
Daraus man zeigen kan/ daß alles ordentlich und recht
hergegangen/ welches einer rechtmässigen Besitzung ge-
nugsame Proba ist; und nutzen diese nicht allein zur Rich-
tigkeit der eingeschätzten Güter/ sondern wircken auch/
daß der Gegentheil (nach erlangter Gerichts-Urkund/
wann ihm die vorhergegangne zwey Vorwissen or-
dentlich exequirt worden/ und er darwider nichts er-
hebliches einbringen können) weiters nicht gehöret/
noch zu einiger Uberschätzung zugelassen wird.
Zum Achten/ diese Gerichts-Urkunden aber kosten
viel Geld/ nach dem Wehrt/ darum die erhaltenen Güter
taxiret worden/ als von jedem tausend Gulden/ was
das Capital anlangt/ oder die Schätzung austrägt/
zwantzig Gulden/ und stehet doch bey dem Land-Schrei-
ber/ hierinnen eine Moderation zu gebrauchen/ und denen
Parteyen/ nach Beschaffenheit der Sachen/ etwas
nachzulassen; woferne sie sich aber mit dem Land-Schrei-
ber nicht vergleichen könnten/ stehet endlich der Ausspruch
bey dem löblichen Gericht.
Cap.
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]
Land-Gericht iſt auf jedes Hauſe 3. fl. Straff und
Wandel iſt unter dem Land-Gericht verſtanden/ da-
her weiter nicht anzuſchlagen.
Zehend-Getrayd iſt ein ungewiſſes Einkommen/ daher
aus den Zehend-Regiſtern die naͤchſten 3. oder 6. Jahr
zuſamm zu rechnen/ was das dritte oder ſechſte Theil
austraͤgt/ ſo/ ein Jahr dem andern zu Huͤlffe/ ſo gar
weit (auſſer wann voͤllige Mißwachſe kommen) nicht
fehlen wird; kan alſo der Metzen Korn/ wie das
Vogt-Trayd/ angeſchlagen/ und das Pfund zu 40. fl.
geachtet werden.
Die Jurisdiction und Burg-Freyheit/ hat ein jeder
Grund-Herr eines Landmanns-Guts in Oeſterreich/
auſſer malefiz und etliche andere vorbehaltene Straf-
fen/ als vom Ehebruch/ ſonſt hat er alles Jus wie ein
[Spaltenumbruch] Land-Gerichts Herr; denn wer wider einen Unter-
thanen klagen will/ muß es bey dem Grund-Herrn
thun/ der hat die Verhoͤr/ Abtheilung/ Abhandlung/
und zum Nohtfall die Execution, Jtem Steyer/
Muſterung/ Robbath/ Beſchauen/ Straffen/ Jnven-
tur/ uñ was ſonſt deme anhaͤngig/ Jtem Malefitz-Per-
ſonen einzuziehen/ doch am dritten Tage in das naͤchſte
Land-Gericht zu liefern; Jtem das Frey-Geld und
Sterb-Haupt nach Gelegenheit der Jnventur/ und
verhandenen Vermoͤgens/ ein Roß/ oder die beſte Ku-
he/ ſo man mit Geld bezahlt/ und wird gemeiniglich
zu 5. 6. oder wol mehr Gulden angeſchlagen. Dieſe
Nutzungen muß man aus den Protocollen/ von drey
oder ſechs Jahren her/ zuſammen rechnen/ und die
Nutzung davon zu 5 per Cento anſchlagen.
Cap. XXX.
Von der Einantwortung/ und was deme anhaͤngig.
[Spaltenumbruch]

DEnen Einantwortungs-Commiſſarien muß das
Urlaub/ oder ſecundum Decretum, bey der Ein-
antwortung Originaliter fuͤrgezeigt werden/ da-
mit ſie die Limites Mandati, oder den Modum Exe-
cutionis
daraus erſehen/ und nicht uͤberſchreiten/ auch
nie mehr ſchaͤtzen und einantworten/ als ſpecialiter im
Urlaub-Brief begriffen iſt.

Dieſe nun muͤſſen Erſtlich ſich keine proteſtationes
oder Exceptiones des Beklagten aufhalten laſſen/ weil
dieſes zu gerichtlicher/ und nicht ihrer Erkaͤntnis/ gehoͤrig
iſt/ und ſie allein da ſind/ ihren gemeſſenen Befehl zu ver-
richten/ davon ſie ſich auch nicht abhalten laſſen ſollen.
Fuͤrs Andere/ iſt man fuͤr die erſte Verkuͤndung je-
dem Commiſſario 3. fl. fuͤr die uͤbrigen aber nur 1. fl. 30.
Kr. und mehr nicht/ zu geben ſchuldig/ ſonſt ſollen ſie zwar
die Partheyen mit hohen Zehrungs-Unkoſten/ Tax und
Verehrungen nicht beſchweren/ es kan aber nie ſo genau
ſeyn/ daß nicht bißweilen ſo wol von des Klaͤgers Gut-
willigkeit/ als der Excquirenden Ungeſtuͤmm und Geitz
excedirt werde.
Drittens/ muͤſſen ſie einen Gerichtlichen Poſſeſſoren
den Unterthanen und Bedienten interim vorſtellen/ deß-
gleichen das ernſtliche Mandat und Pœnfall auf die Unge-
horſamen und Gewaltthaͤtigkeiten fuͤrhalten/ ſo am
Geld/ und wol auch am Leibe/ an den widerſaͤtzigen ge-
ſtrafft wird. Dem poſſeſſori wird fuͤr ſeine Verpflegung
von Gericht aus/ jedes Tages 36. Kreutzer gemacht.
Zum Vierdten/ woferne ſich aber die Commiſſa-
ri
en der Schaͤtzung halber nicht vereinigen uñ accordiren
koͤnnten/ ſonderlich wann einer es viel zu hoch/ der andere
viel zu nieder achten wolte/ muͤſſen ſie es dem Loͤblichen
Gericht unverlaͤngt vorbringen; welches/ nach uͤberſehe-
nen Relationen und angefuͤhrtẽ Bewegnuͤſſen/ ex officio
einen Wehrt ausſpricht/ und gemeiniglich den mittlern
Wege zu gehen pfleget.
Fuͤnfftens/ imfall die eingeſchaͤtzten Guͤter mehr
wehrt/ als die Anforderung des Klaͤgers austraͤgt; muß
er den Uberſchuß alſobald zu Gericht erlegen/ oder/ ſo fer-
ne der Beklagte beweiſen koͤnnte/ das Gut ſey mehr werht/
kan er eine Uberſchaͤtzungs-Commiſſion auf andere Per-
ſohnen begehren/ dardurch nun wird die vorige Schaͤ-
tzung reformirt und aufgehebt; es kan auch wol der
[Spaltenumbruch] Klaͤger ſelbſt/ wann die Commiſſarien die Schaͤtzung/
wider Billigkeit/ zu hoch ſpannen wollten/ ſich daruͤber
beſchweren/ und eine Uberſchaͤtzung begehren/ muß aber
vor Ausgang Jahr und Tag ſeyn/ hernach hat ſie keine
ſtatt mehr.
Zum Sechſten/ imfall der Beklagte nicht pariren/
und die zu der Schaͤtzung nothwendige Inſtrumenta, Ur-
baria,
und andere Herꝛſchaffts-Buͤcher und Regiſter her-
aus geben will/ ſo begehrt man/ neben der andern Einant-
wortungs-Com̃iſſion, einen Pœnfaͤlligẽ Parirungs-Be-
fehl wider den Beklagtẽ/ wie auch einẽ Gehorſam-Brief
an die widerſaͤtzige Unterthanen/ welches dann beedes/
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gends/ bey Betrohung; und endlich bey gewiſſen ho-
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verwilliget wird/ der mit ſeinen zugegebenen Soldaten/
die Unterthanen zum Angeluͤben noͤtigt/ oder die Wider-
ſpenſtigen in Band und Eyſen nach Wien fuͤhrt/ und biß
ſie dem Gericht gehorſam leiſten/ ſie darinnen behaͤlt;
die widerwertigen Land-Leute/ werden mit Arreſten
und Pœnfaͤllen zum pariren angetrieben.
Zum Siebenden/ wird um die Gerichts-Urkund/
als ein offentliches Authentiſches Zeugnis/ uͤber ein er-
haltenes Recht und ausgefuͤhrte Execution angehalten.
Daraus man zeigen kan/ daß alles ordentlich und recht
hergegangen/ welches einer rechtmaͤſſigen Beſitzung ge-
nugſame Proba iſt; und nutzen dieſe nicht allein zur Rich-
tigkeit der eingeſchaͤtzten Guͤter/ ſondern wircken auch/
daß der Gegentheil (nach erlangter Gerichts-Urkund/
wann ihm die vorhergegangne zwey Vorwiſſen or-
dentlich exequirt worden/ und er darwider nichts er-
hebliches einbringen koͤnnen) weiters nicht gehoͤret/
noch zu einiger Uberſchaͤtzung zugelaſſen wird.
Zum Achten/ dieſe Gerichts-Urkunden aber koſten
viel Geld/ nach dem Wehrt/ darum die erhaltenen Guͤter
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das Capital anlangt/ oder die Schaͤtzung austraͤgt/
zwantzig Gulden/ und ſtehet doch bey dem Land-Schrei-
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Parteyen/ nach Beſchaffenheit der Sachen/ etwas
nachzulaſſen; woferne ſie ſich aber mit dem Land-Schrei-
ber nicht vergleichen koͤnnten/ ſtehet endlich der Ausſpruch
bey dem loͤblichen Gericht.
Cap.
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[32/0050] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Land-Gericht iſt auf jedes Hauſe 3. fl. Straff und Wandel iſt unter dem Land-Gericht verſtanden/ da- her weiter nicht anzuſchlagen. Zehend-Getrayd iſt ein ungewiſſes Einkommen/ daher aus den Zehend-Regiſtern die naͤchſten 3. oder 6. Jahr zuſamm zu rechnen/ was das dritte oder ſechſte Theil austraͤgt/ ſo/ ein Jahr dem andern zu Huͤlffe/ ſo gar weit (auſſer wann voͤllige Mißwachſe kommen) nicht fehlen wird; kan alſo der Metzen Korn/ wie das Vogt-Trayd/ angeſchlagen/ und das Pfund zu 40. fl. geachtet werden. Die Jurisdiction und Burg-Freyheit/ hat ein jeder Grund-Herr eines Landmanns-Guts in Oeſterreich/ auſſer malefiz und etliche andere vorbehaltene Straf- fen/ als vom Ehebruch/ ſonſt hat er alles Jus wie ein Land-Gerichts Herr; denn wer wider einen Unter- thanen klagen will/ muß es bey dem Grund-Herrn thun/ der hat die Verhoͤr/ Abtheilung/ Abhandlung/ und zum Nohtfall die Execution, Jtem Steyer/ Muſterung/ Robbath/ Beſchauen/ Straffen/ Jnven- tur/ uñ was ſonſt deme anhaͤngig/ Jtem Malefitz-Per- ſonen einzuziehen/ doch am dritten Tage in das naͤchſte Land-Gericht zu liefern; Jtem das Frey-Geld und Sterb-Haupt nach Gelegenheit der Jnventur/ und verhandenen Vermoͤgens/ ein Roß/ oder die beſte Ku- he/ ſo man mit Geld bezahlt/ und wird gemeiniglich zu 5. 6. oder wol mehr Gulden angeſchlagen. Dieſe Nutzungen muß man aus den Protocollen/ von drey oder ſechs Jahren her/ zuſammen rechnen/ und die Nutzung davon zu 5 per Cento anſchlagen. Cap. XXX. Von der Einantwortung/ und was deme anhaͤngig. DEnen Einantwortungs-Commiſſarien muß das Urlaub/ oder ſecundum Decretum, bey der Ein- antwortung Originaliter fuͤrgezeigt werden/ da- mit ſie die Limites Mandati, oder den Modum Exe- cutionis daraus erſehen/ und nicht uͤberſchreiten/ auch nie mehr ſchaͤtzen und einantworten/ als ſpecialiter im Urlaub-Brief begriffen iſt. Dieſe nun muͤſſen Erſtlich ſich keine proteſtationes oder Exceptiones des Beklagten aufhalten laſſen/ weil dieſes zu gerichtlicher/ und nicht ihrer Erkaͤntnis/ gehoͤrig iſt/ und ſie allein da ſind/ ihren gemeſſenen Befehl zu ver- richten/ davon ſie ſich auch nicht abhalten laſſen ſollen. Fuͤrs Andere/ iſt man fuͤr die erſte Verkuͤndung je- dem Commiſſario 3. fl. fuͤr die uͤbrigen aber nur 1. fl. 30. Kr. und mehr nicht/ zu geben ſchuldig/ ſonſt ſollen ſie zwar die Partheyen mit hohen Zehrungs-Unkoſten/ Tax und Verehrungen nicht beſchweren/ es kan aber nie ſo genau ſeyn/ daß nicht bißweilen ſo wol von des Klaͤgers Gut- willigkeit/ als der Excquirenden Ungeſtuͤmm und Geitz excedirt werde. Drittens/ muͤſſen ſie einen Gerichtlichen Poſſeſſoren den Unterthanen und Bedienten interim vorſtellen/ deß- gleichen das ernſtliche Mandat und Pœnfall auf die Unge- horſamen und Gewaltthaͤtigkeiten fuͤrhalten/ ſo am Geld/ und wol auch am Leibe/ an den widerſaͤtzigen ge- ſtrafft wird. Dem poſſeſſori wird fuͤr ſeine Verpflegung von Gericht aus/ jedes Tages 36. Kreutzer gemacht. Zum Vierdten/ woferne ſich aber die Commiſſa- rien der Schaͤtzung halber nicht vereinigen uñ accordiren koͤnnten/ ſonderlich wann einer es viel zu hoch/ der andere viel zu nieder achten wolte/ muͤſſen ſie es dem Loͤblichen Gericht unverlaͤngt vorbringen; welches/ nach uͤberſehe- nen Relationen und angefuͤhrtẽ Bewegnuͤſſen/ ex officio einen Wehrt ausſpricht/ und gemeiniglich den mittlern Wege zu gehen pfleget. Fuͤnfftens/ imfall die eingeſchaͤtzten Guͤter mehr wehrt/ als die Anforderung des Klaͤgers austraͤgt; muß er den Uberſchuß alſobald zu Gericht erlegen/ oder/ ſo fer- ne der Beklagte beweiſen koͤnnte/ das Gut ſey mehr werht/ kan er eine Uberſchaͤtzungs-Commiſſion auf andere Per- ſohnen begehren/ dardurch nun wird die vorige Schaͤ- tzung reformirt und aufgehebt; es kan auch wol der Klaͤger ſelbſt/ wann die Commiſſarien die Schaͤtzung/ wider Billigkeit/ zu hoch ſpannen wollten/ ſich daruͤber beſchweren/ und eine Uberſchaͤtzung begehren/ muß aber vor Ausgang Jahr und Tag ſeyn/ hernach hat ſie keine ſtatt mehr. Zum Sechſten/ imfall der Beklagte nicht pariren/ und die zu der Schaͤtzung nothwendige Inſtrumenta, Ur- baria, und andere Herꝛſchaffts-Buͤcher und Regiſter her- aus geben will/ ſo begehrt man/ neben der andern Einant- wortungs-Com̃iſſion, einen Pœnfaͤlligẽ Parirungs-Be- fehl wider den Beklagtẽ/ wie auch einẽ Gehorſam-Brief an die widerſaͤtzige Unterthanen/ welches dann beedes/ erſtlich alles Ernſtes; 2. mit mehrerm Ernſt; Fol- gends/ bey Betrohung; und endlich bey gewiſſen ho- hen Pœnfall; wider die Unterthanen aber der Profoß verwilliget wird/ der mit ſeinen zugegebenen Soldaten/ die Unterthanen zum Angeluͤben noͤtigt/ oder die Wider- ſpenſtigen in Band und Eyſen nach Wien fuͤhrt/ und biß ſie dem Gericht gehorſam leiſten/ ſie darinnen behaͤlt; die widerwertigen Land-Leute/ werden mit Arreſten und Pœnfaͤllen zum pariren angetrieben. Zum Siebenden/ wird um die Gerichts-Urkund/ als ein offentliches Authentiſches Zeugnis/ uͤber ein er- haltenes Recht und ausgefuͤhrte Execution angehalten. Daraus man zeigen kan/ daß alles ordentlich und recht hergegangen/ welches einer rechtmaͤſſigen Beſitzung ge- nugſame Proba iſt; und nutzen dieſe nicht allein zur Rich- tigkeit der eingeſchaͤtzten Guͤter/ ſondern wircken auch/ daß der Gegentheil (nach erlangter Gerichts-Urkund/ wann ihm die vorhergegangne zwey Vorwiſſen or- dentlich exequirt worden/ und er darwider nichts er- hebliches einbringen koͤnnen) weiters nicht gehoͤret/ noch zu einiger Uberſchaͤtzung zugelaſſen wird. Zum Achten/ dieſe Gerichts-Urkunden aber koſten viel Geld/ nach dem Wehrt/ darum die erhaltenen Guͤter taxiret worden/ als von jedem tauſend Gulden/ was das Capital anlangt/ oder die Schaͤtzung austraͤgt/ zwantzig Gulden/ und ſtehet doch bey dem Land-Schrei- ber/ hierinnen eine Moderation zu gebrauchen/ und denen Parteyen/ nach Beſchaffenheit der Sachen/ etwas nachzulaſſen; woferne ſie ſich aber mit dem Land-Schrei- ber nicht vergleichen koͤnnten/ ſtehet endlich der Ausſpruch bey dem loͤblichen Gericht. Cap.

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/50>, abgerufen am 28.03.2024.