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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Sechstes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] Füssen ligenden Python mit seinen Pfeilen gleiche Wir-
ckungen verrichtet; Da stehet der alte mit Bimsenrohr
gekrönte Danubius mit seinem Kruge; dort Triton mit
seiner Posaunen; bald sihet man eine Nais oder Nereis
mit ihrer Muschel; bald einen Delphin mit giessenden
Munde; bald einen Pelican mit offener Brust; bald
einen Wasser-speyenden Drachen/ und offt allerley selt-
same/ ungewiß aus Freud oder Leid Threnen-vergies-
sende Fratzengesichter; oder auch schöne anmuthige Bil-
der/ welche die Bronnen Gestelle auszierend dem gantzen
Garten ein Ansehen geben.

Das sind wol die edlesten Fontainen/ die von einem
lebendigen/ von Bergen und Hügeln herquellenden/
und mit einem starcken Nachdruck fortdringendem
Wasser-Trieb belebt/ und mit stetfliessender/ auch den
Durst zu löschen bequemlicher Feuchtigkeit beseeliget
werden/ weil aber die Gelegenheit der Gegend dieses
nicht allzeit zugibt; als muß man offt mit dem Regen-
[Spaltenumbruch] wasser/ so aus Dachrinnen fliesset/ für lieb nehmen/
die von dannen in kupfferne grosse Geschirr/ und durch
bleyerne Röhren in die Brunnen geleitet werden. Oder
man holt durch Pumpen aus den Schöpffbrünnen das
Wasser/ welches gewisser/ weil das erste bey dürrem
Sommer-Wetter nicht viel dienlich. Mit diesen aber
kan man nicht allezeit spielen/ sondern muß vorher die
küpffernen Behalter voll Wassers anlauffen lassen/ weil
man sich nach derselben Capacitet vornemlich richten
muß. Die Schalen/ je grösser je prächtiger/ werden
meistens von Kupffer oder Eisenblech inwendig wol ver-
zinnt; bißweilen auch von Märbel und andern Stei-
nen gemacht; mitten in der Schalen wird (sonderlich wo
das Wasser von Bronnenquellen ist) ein Aufsatz wie ein
Perspectiv, oder in was Figur es beliebet/ die man ab-
nehmen und auflegen kan/ auf diese werden andere/
wie im folgenden Capitel mit mehrern folgen soll/ nach-
dem man die Erscheinung des Wassers haben will/ auf-
gesetzt und abgewechselt.

Cap.. X.
Von Wasserwercken und Cascaten.
[Spaltenumbruch]

ALles Wasserwerck ist eine fürtreffliche Garten-
Lust/ und wird entweder von höhern Wasserquel-
len; oder wann die Quell nidrig ist/ durch Was-
ser-Stifel/ Pumpen und Räder in die Höhe/ in die
Wasserthürne/ und von dannen in die bleyernen Röhren
hin und her getrieben/ wie nun das erste das bequem-
lichste/ so ist auch das andere das kostbarste/ und er-
fordert entweder einen der Sachen verständigen Kunst-
Gärtner/ oder einen eigenen Wasser-Künstler/ der off-
termals darzu sehen/ und was mangelhafftig wird/ wie-
derum ersetzen und ausbessern kan. Was durch ge-
zwungene Regen oder gemeine Schöpffbronnen-Was-
ser verrichtet wird/ hat mehr Mühe und weniger Lust;
dauret nur nach der Fähigkeit der Wasser-Behaltnis
oder des Kessels/ nachdem er viel oder wenig fassen
kan.

Die natürlichen recht-erhöhten Quellen sind die
schönesten/ dardurch man allerley Spritzwerck/ singen-
den Geflügel von unterschiedlichen Thonen/ nachdem
die Röhrlein eng/ weit/ lang oder kurtz sind; Tromme-
ter/ oder Satyren und Sylenen/ die auf Zincken/ Horn/
Posaunen blasen; Allerley Schlangen/ Drachen/
Wasser-Vögel und Thier/ die trincken/ oder auch einen
besprützen; Ja gantze Wasser-Orgeln/ die theils durch
Wasser/ theils durch Lufft- und Windes Hauchen allerley
Gethöne von sich geben/ repraesentiren und zuwegen
bringen kan/ und haben auch sonst allerley Kurtzweil und
Vexationen/ dardurch man begossen wird. Davon
einer von Alexandria gebürtig/ mit Namen Hero,
Griechisch geschrieben/ der von einem von Urbin gebür-
tigen Jtaliäner Federico Commandino Anno 1575.
in die Lateinische Sprach ist versetzt worden/ daraus
unsere jetzige neue Wasser-Künstler den Anlaß genom-
men haben/ der Sachen weiter nachzudencken.

Und hat sonderlich Herr Georg Andreas Böckler/
neulich ein Buch davon ausgehen lassen/ dessen Titel
ist/ die lustreiche Bau- und Wasser-Kunst.

Und wie den erfundenen Dingen leicht ist etwas
beyzufügen/ als haben sie auch viel wunderliche Sachen
[Spaltenumbruch] erfunden/ sonderlich/ daß die Bögenweise gegen der
Sonnen sich zeigende dicke Wassertropffen/ durch den
Gegenschein/ einen natürlichen Regenbogen formiren/
daß Vulcanus mit seinen dreyen Schmidknechten auf
dem Amboß seine lustige Schmid-Courante, mit abge-
wechselten Hammerschlag spielet/ und dergleichen un-
zehliche schöne und artliche Erfindungen mehr. Die
Schaalen oder Muscheln der Brunnen/ werden meisten-
theils mit unterschiedenen um und um verborgenen Was-
serröhren versehen; die/ wann man den Hahn oder Pip-
pen aufziehet/ das Wasser mit grossen Gewalt in die
Höhe werffen/ und mit den eingeworffenen blechenen
holen Kugeln/ solche auf und abführende/ ihr Spiel-
werck machen. Jn der Mitten der Schalen wird mei-
stentheils eine aus Metall oder Holtz geformirte Statua,
als ein Neptunus, ein Triton, ein Satyrus, eine Venus,
oder was man will gesetzt/ die man aber/ wann man
des Wasserwerckes Unterschied zeigen will/ herabneh-
men/ und an dessen Statt/ allerley vom subtilen Blech/
und mit kleinen Löchlein gearbeitete Aufsätze aufstellen
kan/ die/ wann das Wasser loß gelassen wird/ bald ein
Crystallinen Glas/ bald eine Sonne/ bald einen Stern/
bald einen Federbusch/ bald eine Blume/ bald einen
Globus oder Muschel/ und sonst andere seltsame Sprü-
tzungen herweisen.

Der Fuß von dem Brunnen muß steinern seyn/ weil
er fast täglich benetzt wird/ der stehet entweder frey/ oder
in einem Einfang/ der wol ausgeküttet ist/ damit er das
Wasser halten kan/ und diß ist darum in den Gärten be-
quem/ daß man gutes Sprütz-Wasser/ das schon eine
Zeitlang an der Sonnen erwärmet worden/ zu den Ge-
wächsen daraus schöpfen und haben kan/ so werden auch
sonst hin und wieder/ unten und oben/ allerhand kleine ver-
borgene Röhrlein gelegt/ daß man der Nässen nicht leicht
wird entgehen können. Man hat Sessel/ die den hin-
ein sitzenden mit eisernen Federn fangen und anhalten/
biß er von oben oder unten wol gewaschen werde.

Man hat Spiegel und andere Gemählde und Fi-
guren/ die einen/ der sie besehen will/ mit ihren unschäd-

lichen
E e e e ij

Sechſtes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] Fuͤſſen ligenden Python mit ſeinen Pfeilen gleiche Wir-
ckungen verrichtet; Da ſtehet der alte mit Bimſenrohr
gekroͤnte Danubius mit ſeinem Kruge; dort Triton mit
ſeiner Poſaunen; bald ſihet man eine Nais oder Nereis
mit ihrer Muſchel; bald einen Delphin mit gieſſenden
Munde; bald einen Pelican mit offener Bruſt; bald
einen Waſſer-ſpeyenden Drachen/ und offt allerley ſelt-
ſame/ ungewiß aus Freud oder Leid Threnen-vergieſ-
ſende Fratzengeſichter; oder auch ſchoͤne anmuthige Bil-
der/ welche die Bronnen Geſtelle auszierend dem gantzen
Garten ein Anſehen geben.

Das ſind wol die edleſten Fontainen/ die von einem
lebendigen/ von Bergen und Huͤgeln herquellenden/
und mit einem ſtarcken Nachdruck fortdringendem
Waſſer-Trieb belebt/ und mit ſtetflieſſender/ auch den
Durſt zu loͤſchen bequemlicher Feuchtigkeit beſeeliget
werden/ weil aber die Gelegenheit der Gegend dieſes
nicht allzeit zugibt; als muß man offt mit dem Regen-
[Spaltenumbruch] waſſer/ ſo aus Dachrinnen flieſſet/ fuͤr lieb nehmen/
die von dannen in kupfferne groſſe Geſchirr/ und durch
bleyerne Roͤhren in die Brunnen geleitet werden. Oder
man holt durch Pumpen aus den Schoͤpffbruͤnnen das
Waſſer/ welches gewiſſer/ weil das erſte bey duͤrrem
Sommer-Wetter nicht viel dienlich. Mit dieſen aber
kan man nicht allezeit ſpielen/ ſondern muß vorher die
kuͤpffernen Behalter voll Waſſers anlauffen laſſen/ weil
man ſich nach derſelben Capacitet vornemlich richten
muß. Die Schalen/ je groͤſſer je praͤchtiger/ werden
meiſtens von Kupffer oder Eiſenblech inwendig wol ver-
zinnt; bißweilen auch von Maͤrbel und andern Stei-
nen gemacht; mitten in der Schalen wird (ſonderlich wo
das Waſſer von Bronnenquellen iſt) ein Aufſatz wie ein
Perſpectiv, oder in was Figur es beliebet/ die man ab-
nehmen und auflegen kan/ auf dieſe werden andere/
wie im folgenden Capitel mit mehrern folgen ſoll/ nach-
dem man die Erſcheinung des Waſſers haben will/ auf-
geſetzt und abgewechſelt.

Cap.. X.
Von Waſſerwercken und Caſcaten.
[Spaltenumbruch]

ALles Waſſerwerck iſt eine fuͤrtreffliche Garten-
Luſt/ und wird entweder von hoͤhern Waſſerquel-
len; oder wann die Quell nidrig iſt/ durch Waſ-
ſer-Stifel/ Pumpen und Raͤder in die Hoͤhe/ in die
Waſſerthuͤrne/ und von dannen in die bleyernen Roͤhren
hin und her getrieben/ wie nun das erſte das bequem-
lichſte/ ſo iſt auch das andere das koſtbarſte/ und er-
fordert entweder einen der Sachen verſtaͤndigen Kunſt-
Gaͤrtner/ oder einen eigenen Waſſer-Kuͤnſtler/ der off-
termals darzu ſehen/ und was mangelhafftig wird/ wie-
derum erſetzen und ausbeſſern kan. Was durch ge-
zwungene Regen oder gemeine Schoͤpffbronnen-Waſ-
ſer verrichtet wird/ hat mehr Muͤhe und weniger Luſt;
dauret nur nach der Faͤhigkeit der Waſſer-Behaltnis
oder des Keſſels/ nachdem er viel oder wenig faſſen
kan.

Die natuͤrlichen recht-erhoͤhten Quellen ſind die
ſchoͤneſten/ dardurch man allerley Spritzwerck/ ſingen-
den Gefluͤgel von unterſchiedlichen Thonen/ nachdem
die Roͤhrlein eng/ weit/ lang oder kurtz ſind; Tromme-
ter/ oder Satyren und Sylenen/ die auf Zincken/ Horn/
Poſaunen blaſen; Allerley Schlangen/ Drachen/
Waſſer-Voͤgel und Thier/ die trincken/ oder auch einen
beſpruͤtzen; Ja gantze Waſſer-Orgeln/ die theils durch
Waſſer/ theils durch Lufft- und Windes Hauchen allerley
Gethoͤne von ſich geben/ repræſentiren und zuwegen
bringen kan/ und haben auch ſonſt allerley Kurtzweil und
Vexationen/ dardurch man begoſſen wird. Davon
einer von Alexandria gebuͤrtig/ mit Namen Hero,
Griechiſch geſchrieben/ der von einem von Urbin gebuͤr-
tigen Jtaliaͤner Federico Commandino Anno 1575.
in die Lateiniſche Sprach iſt verſetzt worden/ daraus
unſere jetzige neue Waſſer-Kuͤnſtler den Anlaß genom-
men haben/ der Sachen weiter nachzudencken.

Und hat ſonderlich Herr Georg Andreas Boͤckler/
neulich ein Buch davon ausgehen laſſen/ deſſen Titel
iſt/ die luſtreiche Bau- und Waſſer-Kunſt.

Und wie den erfundenen Dingen leicht iſt etwas
beyzufuͤgen/ als haben ſie auch viel wunderliche Sachen
[Spaltenumbruch] erfunden/ ſonderlich/ daß die Boͤgenweiſe gegen der
Sonnen ſich zeigende dicke Waſſertropffen/ durch den
Gegenſchein/ einen natuͤrlichen Regenbogen formiren/
daß Vulcanus mit ſeinen dreyen Schmidknechten auf
dem Amboß ſeine luſtige Schmid-Courante, mit abge-
wechſelten Hammerſchlag ſpielet/ und dergleichen un-
zehliche ſchoͤne und artliche Erfindungen mehr. Die
Schaalen oder Muſcheln der Brunnen/ werden meiſten-
theils mit unterſchiedenen um und um verborgenen Waſ-
ſerroͤhren verſehen; die/ wann man den Hahn oder Pip-
pen aufziehet/ das Waſſer mit groſſen Gewalt in die
Hoͤhe werffen/ und mit den eingeworffenen blechenen
holen Kugeln/ ſolche auf und abfuͤhrende/ ihr Spiel-
werck machen. Jn der Mitten der Schalen wird mei-
ſtentheils eine aus Metall oder Holtz geformirte Statua,
als ein Neptunus, ein Triton, ein Satyrus, eine Venus,
oder was man will geſetzt/ die man aber/ wann man
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men/ und an deſſen Statt/ allerley vom ſubtilen Blech/
und mit kleinen Loͤchlein gearbeitete Aufſaͤtze aufſtellen
kan/ die/ wann das Waſſer loß gelaſſen wird/ bald ein
Cryſtallinen Glas/ bald eine Sonne/ bald einen Stern/
bald einen Federbuſch/ bald eine Blume/ bald einen
Globus oder Muſchel/ und ſonſt andere ſeltſame Spruͤ-
tzungen herweiſen.

Der Fuß von dem Brunnen muß ſteinern ſeyn/ weil
er faſt taͤglich benetzt wird/ der ſtehet entweder frey/ oder
in einem Einfang/ der wol ausgekuͤttet iſt/ damit er das
Waſſer halten kan/ und diß iſt darum in den Gaͤrten be-
quem/ daß man gutes Spruͤtz-Waſſer/ das ſchon eine
Zeitlang an der Sonnen erwaͤrmet worden/ zu den Ge-
waͤchſen daraus ſchoͤpfen uñ haben kan/ ſo werden auch
ſonſt hin uñ wieder/ unten und oben/ allerhand kleine ver-
borgene Roͤhrlein gelegt/ daß man der Naͤſſen nicht leicht
wird entgehen koͤnnen. Man hat Seſſel/ die den hin-
ein ſitzenden mit eiſernen Federn fangen und anhalten/
biß er von oben oder unten wol gewaſchen werde.

Man hat Spiegel und andere Gemaͤhlde und Fi-
guren/ die einen/ der ſie beſehen will/ mit ihren unſchaͤd-

lichen
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[589[587]/0625] Sechſtes Buch/ Blumen-Garten. Fuͤſſen ligenden Python mit ſeinen Pfeilen gleiche Wir- ckungen verrichtet; Da ſtehet der alte mit Bimſenrohr gekroͤnte Danubius mit ſeinem Kruge; dort Triton mit ſeiner Poſaunen; bald ſihet man eine Nais oder Nereis mit ihrer Muſchel; bald einen Delphin mit gieſſenden Munde; bald einen Pelican mit offener Bruſt; bald einen Waſſer-ſpeyenden Drachen/ und offt allerley ſelt- ſame/ ungewiß aus Freud oder Leid Threnen-vergieſ- ſende Fratzengeſichter; oder auch ſchoͤne anmuthige Bil- der/ welche die Bronnen Geſtelle auszierend dem gantzen Garten ein Anſehen geben. Das ſind wol die edleſten Fontainen/ die von einem lebendigen/ von Bergen und Huͤgeln herquellenden/ und mit einem ſtarcken Nachdruck fortdringendem Waſſer-Trieb belebt/ und mit ſtetflieſſender/ auch den Durſt zu loͤſchen bequemlicher Feuchtigkeit beſeeliget werden/ weil aber die Gelegenheit der Gegend dieſes nicht allzeit zugibt; als muß man offt mit dem Regen- waſſer/ ſo aus Dachrinnen flieſſet/ fuͤr lieb nehmen/ die von dannen in kupfferne groſſe Geſchirr/ und durch bleyerne Roͤhren in die Brunnen geleitet werden. Oder man holt durch Pumpen aus den Schoͤpffbruͤnnen das Waſſer/ welches gewiſſer/ weil das erſte bey duͤrrem Sommer-Wetter nicht viel dienlich. Mit dieſen aber kan man nicht allezeit ſpielen/ ſondern muß vorher die kuͤpffernen Behalter voll Waſſers anlauffen laſſen/ weil man ſich nach derſelben Capacitet vornemlich richten muß. Die Schalen/ je groͤſſer je praͤchtiger/ werden meiſtens von Kupffer oder Eiſenblech inwendig wol ver- zinnt; bißweilen auch von Maͤrbel und andern Stei- nen gemacht; mitten in der Schalen wird (ſonderlich wo das Waſſer von Bronnenquellen iſt) ein Aufſatz wie ein Perſpectiv, oder in was Figur es beliebet/ die man ab- nehmen und auflegen kan/ auf dieſe werden andere/ wie im folgenden Capitel mit mehrern folgen ſoll/ nach- dem man die Erſcheinung des Waſſers haben will/ auf- geſetzt und abgewechſelt. Cap.. X. Von Waſſerwercken und Caſcaten. ALles Waſſerwerck iſt eine fuͤrtreffliche Garten- Luſt/ und wird entweder von hoͤhern Waſſerquel- len; oder wann die Quell nidrig iſt/ durch Waſ- ſer-Stifel/ Pumpen und Raͤder in die Hoͤhe/ in die Waſſerthuͤrne/ und von dannen in die bleyernen Roͤhren hin und her getrieben/ wie nun das erſte das bequem- lichſte/ ſo iſt auch das andere das koſtbarſte/ und er- fordert entweder einen der Sachen verſtaͤndigen Kunſt- Gaͤrtner/ oder einen eigenen Waſſer-Kuͤnſtler/ der off- termals darzu ſehen/ und was mangelhafftig wird/ wie- derum erſetzen und ausbeſſern kan. Was durch ge- zwungene Regen oder gemeine Schoͤpffbronnen-Waſ- ſer verrichtet wird/ hat mehr Muͤhe und weniger Luſt; dauret nur nach der Faͤhigkeit der Waſſer-Behaltnis oder des Keſſels/ nachdem er viel oder wenig faſſen kan. Die natuͤrlichen recht-erhoͤhten Quellen ſind die ſchoͤneſten/ dardurch man allerley Spritzwerck/ ſingen- den Gefluͤgel von unterſchiedlichen Thonen/ nachdem die Roͤhrlein eng/ weit/ lang oder kurtz ſind; Tromme- ter/ oder Satyren und Sylenen/ die auf Zincken/ Horn/ Poſaunen blaſen; Allerley Schlangen/ Drachen/ Waſſer-Voͤgel und Thier/ die trincken/ oder auch einen beſpruͤtzen; Ja gantze Waſſer-Orgeln/ die theils durch Waſſer/ theils durch Lufft- und Windes Hauchen allerley Gethoͤne von ſich geben/ repræſentiren und zuwegen bringen kan/ und haben auch ſonſt allerley Kurtzweil und Vexationen/ dardurch man begoſſen wird. Davon einer von Alexandria gebuͤrtig/ mit Namen Hero, Griechiſch geſchrieben/ der von einem von Urbin gebuͤr- tigen Jtaliaͤner Federico Commandino Anno 1575. in die Lateiniſche Sprach iſt verſetzt worden/ daraus unſere jetzige neue Waſſer-Kuͤnſtler den Anlaß genom- men haben/ der Sachen weiter nachzudencken. Und hat ſonderlich Herr Georg Andreas Boͤckler/ neulich ein Buch davon ausgehen laſſen/ deſſen Titel iſt/ die luſtreiche Bau- und Waſſer-Kunſt. Und wie den erfundenen Dingen leicht iſt etwas beyzufuͤgen/ als haben ſie auch viel wunderliche Sachen erfunden/ ſonderlich/ daß die Boͤgenweiſe gegen der Sonnen ſich zeigende dicke Waſſertropffen/ durch den Gegenſchein/ einen natuͤrlichen Regenbogen formiren/ daß Vulcanus mit ſeinen dreyen Schmidknechten auf dem Amboß ſeine luſtige Schmid-Courante, mit abge- wechſelten Hammerſchlag ſpielet/ und dergleichen un- zehliche ſchoͤne und artliche Erfindungen mehr. Die Schaalen oder Muſcheln der Brunnen/ werden meiſten- theils mit unterſchiedenen um und um verborgenen Waſ- ſerroͤhren verſehen; die/ wann man den Hahn oder Pip- pen aufziehet/ das Waſſer mit groſſen Gewalt in die Hoͤhe werffen/ und mit den eingeworffenen blechenen holen Kugeln/ ſolche auf und abfuͤhrende/ ihr Spiel- werck machen. Jn der Mitten der Schalen wird mei- ſtentheils eine aus Metall oder Holtz geformirte Statua, als ein Neptunus, ein Triton, ein Satyrus, eine Venus, oder was man will geſetzt/ die man aber/ wann man des Waſſerwerckes Unterſchied zeigen will/ herabneh- men/ und an deſſen Statt/ allerley vom ſubtilen Blech/ und mit kleinen Loͤchlein gearbeitete Aufſaͤtze aufſtellen kan/ die/ wann das Waſſer loß gelaſſen wird/ bald ein Cryſtallinen Glas/ bald eine Sonne/ bald einen Stern/ bald einen Federbuſch/ bald eine Blume/ bald einen Globus oder Muſchel/ und ſonſt andere ſeltſame Spruͤ- tzungen herweiſen. Der Fuß von dem Brunnen muß ſteinern ſeyn/ weil er faſt taͤglich benetzt wird/ der ſtehet entweder frey/ oder in einem Einfang/ der wol ausgekuͤttet iſt/ damit er das Waſſer halten kan/ und diß iſt darum in den Gaͤrten be- quem/ daß man gutes Spruͤtz-Waſſer/ das ſchon eine Zeitlang an der Sonnen erwaͤrmet worden/ zu den Ge- waͤchſen daraus ſchoͤpfen uñ haben kan/ ſo werden auch ſonſt hin uñ wieder/ unten und oben/ allerhand kleine ver- borgene Roͤhrlein gelegt/ daß man der Naͤſſen nicht leicht wird entgehen koͤnnen. Man hat Seſſel/ die den hin- ein ſitzenden mit eiſernen Federn fangen und anhalten/ biß er von oben oder unten wol gewaſchen werde. Man hat Spiegel und andere Gemaͤhlde und Fi- guren/ die einen/ der ſie beſehen will/ mit ihren unſchaͤd- lichen E e e e ij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 589[587]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/625>, abgerufen am 18.04.2024.