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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obst-Garten.
[Spaltenumbruch] und Gewitters Beschaffenheit/ so wol auch die rechte
Weise/ wie er alles recht zusammen vereinigen möge/ wissen;
dann aufangs kan man einen Garten gleichsam verewi-
gen/ wann man das erstberührte mit Eifer und Ver-
nunfft thut/ allem Ungezifer und Beschädigungen bey-
zeiten fürkommt/ durch fleissige Wartung nichts versau-
met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich-
ten/ daß er gleichsam noch in der Wiegen ersticke/ wann
er untüchtige/ verstandene/ verwimmerte/ geringe Wild-
linge/ die schlechte oder wol gar nur grobe Stempen an
statt der Wurtzen haben/ oder setzt sie ohngefähr/ der
Grund sey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die
Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute
Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begiessen/
noch umhauen/ peltzt gleich/ so bald sie eingesetzt wor-
den drauf/ lässt Würmer/ Ohrhöhlen/ Ameissen/ Mau-
cken darinnen hausen wie sie wollen; so wird der Gar-
ten ein spates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin-
gen Danck/ und seine Herrschafft/ an statt verhofften
Nutzens/ nur Schaden und Unlust davon haben. Er
muß auch die Natur und Eigenschafft einer und der
audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer-
tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge-
schicklich einzurichten/ wol wissen.

Weilen nun sehr wenig Leute sind/ die das köstliche
edle und schöne Obst nicht in sonderbarer Hochachtung
[Spaltenumbruch] halten; soll man nur diß gedencken: wann unsere lie-
ben alten Vor-Eltern die Bäume nicht mit solcher Treu
und Eifer aufgebracht/ und uns überlassen hätten/
wir dieses Lustes wol entbehren müsten. Weil sie aber
nicht allein ihnen selbst/ sondern auch ihren Nachkom-
men damit dienen wollen/ sollen wir billich ihrem rühm-
lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from-
men Nachwelt Ursach geben/ daß sie unserer Gedächt-
nis mit Segen und Wolgefallen sich erinnern/ indem
es auf allerley Weise dem Nächsten zu dienen befoh-
len ist; sonderlich/ wann wir schon in der Erden ver-
modert sind/ daß die Nachkommen unsers Fleisses auch
nach unserm Tode geniessen können. Daher soll sich
jeder Gärtner/ sonderlich wo viel und edel Obst/ oder gu-
te Gelegenheit ist/ mehr zu pflantzen/ befleissen/ in dieser
Wissenschafft sich vollkommen und wol erfahren zu
machen; weil er ihm selbst grossen Nutzen und Ruhm
damit schaffen/ und sich bey seiner Herrschafft billich be-
liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re-
geln vorschreiben/ als die er aus diesem Bericht/ oder
andern guten Büchern erlernen wird; wie und auf
welche Weise; zu was Zeiten er mit einem und dem an-
dern verfahren soll/ und wie er sehen wird/ daß es in
einem oder dem andern wolbestellten Baumgarten in
seiner Nachbarschafft gehalten werde.

Cap. VII.
Von den Wildlingen.
[Spaltenumbruch]

AN den meisten Orten/ wo man Gärten hat/ wer-
den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obst/
die man in den Wäldern/ Gebürgen/ Wiesen
und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyschöß-
linge/ die neben den alten Bäumen aus der Wurtzel
wachsen/ zusammen gesucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/
und stracks im Garten an das jenige Ort gesetzet/ wo sie
zwischen den alten Bäumen bleiben/ und hernach/ wann
sie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden sollen. So hat doch
ein sorgfältiger Hausvatter sich vornemlich zu hüten:

1 Daß er die Wildling/ sie seyen so schön und früchtig
als sie immer wollen/ nicht gleich unter die grossen alten
Bäume einsetzen solle/ weil ihnen nicht allein die von
den grossen überhangenden Aesten in und nach dem Re-
gen abfallende Tropffen/ sondern auch die Sonne und
freye Lufft (welcher sie unverhindert geniessen sollen)
aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten
geplaget/ wie nicht weniger die starcken Wurtzen der
grossen Bäume dem kleinen Wildling alle Nahrung weg-
nehmen/ und diesen keinen Platz lassen/ damit sie sich
nach ihrer Nothdurfft ausbreiten könnten/ daher wer-
den sie an dem Einwurtzeln also verhindert/ daß sie/ ge-
zwungener Weise/ klein und elend verbleiben müssen.
Und weil sie künfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig
gute Nahrung mitzutheilen vermögen/ bleibt eines mit
dem andern stecken/ und hat sich der Gärtner keines
Vortheils davon zu getrösten/ daher am besten/ daß
man die Wildlinge allein an ein besonders wol umge-
grabenes und zugerichtetes Ort setze/ damit sie Sonn
und Lufft frey haben/ und ihre Wurtzen sich in dem Grun-
de leichtlich ausbreiten mögen.
2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu
[Spaltenumbruch] haben auf die Rinden/ daß sie glatt/ nicht grob/ miessig/
hart und ungeschlacht sey/ indem das Zweiglein mit sol-
chem ungleichen starcken Holtz sich nicht wol vereinigen
kan/ so sind auch theils Wildling wie die Zwergen un-
ter den Menschen/ die sich weder in die Höhe/ noch in
die Dicke geben können/ sondern also verputzt immer-
dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge-
warten/ wann sie gleich 20 oder mehr Jahr stünden/
sondern bleiben Johannes in eodem, also sich vor solchen
billich vorzusehen.
3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey-
schösse/ die man von den alten Bäumen abhauet/ haben
selten rechte subtile früchtige Wurtzen/ und meistens nur
ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel
ohn alle junge Fasern ist/ und diese werden wenig zuneh-
men/ wann sie schon im Früling ausschlagen/ wird ihnen
doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit
einander meistes vergehen/ indem die kleinen zarten
Beywurtzen die Nahrung von der Erden am besten in
sich zu saugen pflegen; und ob sie auch ein paar Jähr-
lein oder länger dauren/ werden doch nimmermehr schö-
ne und früchtige Bäume/ wie sie ein jeder Hausvatter
verlanget/ daraus entspriessen mögen.
4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten
Wiesen an Wassern/ Bächen/ Marassen/ oder auch in
den Auen wachsen/ denn ob solche wol frech/ gail und wol-
gewächsig anfangs aussehen; mögen sie doch (in ihrer
Mutter Schoß verwehnet) wann sie hernach an dürre
trockene Ort versetzt werden/ nicht ausdauren/ sochen
ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts
taugliches aus ihnen.
Also
D d d ij

Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obſt-Garten.
[Spaltenumbruch] und Gewitters Beſchaffenheit/ ſo wol auch die rechte
Weiſe/ wie er alles recht zuſam̃en vereinigẽ moͤge/ wiſſen;
dann aufangs kan man einen Garten gleichſam verewi-
gen/ wann man das erſtberuͤhrte mit Eifer und Ver-
nunfft thut/ allem Ungezifer und Beſchaͤdigungen bey-
zeiten fuͤrkommt/ durch fleiſſige Wartung nichts verſau-
met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich-
ten/ daß er gleichſam noch in der Wiegen erſticke/ wann
er untuͤchtige/ verſtandene/ verwimmerte/ geringe Wild-
linge/ die ſchlechte oder wol gar nur grobe Stempen an
ſtatt der Wurtzen haben/ oder ſetzt ſie ohngefaͤhr/ der
Grund ſey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die
Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute
Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begieſſen/
noch umhauen/ peltzt gleich/ ſo bald ſie eingeſetzt wor-
den drauf/ laͤſſt Wuͤrmer/ Ohrhoͤhlen/ Ameiſſen/ Mau-
cken darinnen hauſen wie ſie wollen; ſo wird der Gar-
ten ein ſpates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin-
gen Danck/ und ſeine Herrſchafft/ an ſtatt verhofften
Nutzens/ nur Schaden und Unluſt davon haben. Er
muß auch die Natur und Eigenſchafft einer und der
audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer-
tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge-
ſchicklich einzurichten/ wol wiſſen.

Weilen nun ſehr wenig Leute ſind/ die das koͤſtliche
edle und ſchoͤne Obſt nicht in ſonderbarer Hochachtung
[Spaltenumbruch] halten; ſoll man nur diß gedencken: wann unſere lie-
ben alten Vor-Eltern die Baͤume nicht mit ſolcher Treu
und Eifer aufgebracht/ und uns uͤberlaſſen haͤtten/
wir dieſes Luſtes wol entbehren muͤſten. Weil ſie aber
nicht allein ihnen ſelbſt/ ſondern auch ihren Nachkom-
men damit dienen wollen/ ſollen wir billich ihrem ruͤhm-
lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from-
men Nachwelt Urſach geben/ daß ſie unſerer Gedaͤcht-
nis mit Segen und Wolgefallen ſich erinnern/ indem
es auf allerley Weiſe dem Naͤchſten zu dienen befoh-
len iſt; ſonderlich/ wann wir ſchon in der Erden ver-
modert ſind/ daß die Nachkommen unſers Fleiſſes auch
nach unſerm Tode genieſſen koͤnnen. Daher ſoll ſich
jeder Gaͤrtner/ ſonderlich wo viel und edel Obſt/ oder gu-
te Gelegenheit iſt/ mehr zu pflantzen/ befleiſſen/ in dieſer
Wiſſenſchafft ſich vollkommen und wol erfahren zu
machen; weil er ihm ſelbſt groſſen Nutzen und Ruhm
damit ſchaffen/ und ſich bey ſeiner Herrſchafft billich be-
liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re-
geln vorſchreiben/ als die er aus dieſem Bericht/ oder
andern guten Buͤchern erlernen wird; wie und auf
welche Weiſe; zu was Zeiten er mit einem und dem an-
dern verfahren ſoll/ und wie er ſehen wird/ daß es in
einem oder dem andern wolbeſtellten Baumgarten in
ſeiner Nachbarſchafft gehalten werde.

Cap. VII.
Von den Wildlingen.
[Spaltenumbruch]

AN den meiſten Orten/ wo man Gaͤrten hat/ wer-
den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obſt/
die man in den Waͤldern/ Gebuͤrgen/ Wieſen
und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyſchoͤß-
linge/ die neben den alten Baͤumen aus der Wurtzel
wachſen/ zuſammen geſucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/
und ſtracks im Garten an das jenige Ort geſetzet/ wo ſie
zwiſchen den alten Baͤumen bleiben/ und hernach/ wann
ſie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden ſollen. So hat doch
ein ſorgfaͤltiger Hausvatter ſich vornemlich zu huͤten:

1 Daß er die Wildling/ ſie ſeyen ſo ſchoͤn und fruͤchtig
als ſie immer wollen/ nicht gleich unter die groſſen alten
Baͤume einſetzen ſolle/ weil ihnen nicht allein die von
den groſſen uͤberhangenden Aeſten in und nach dem Re-
gen abfallende Tropffen/ ſondern auch die Sonne und
freye Lufft (welcher ſie unverhindert genieſſen ſollen)
aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten
geplaget/ wie nicht weniger die ſtarcken Wurtzen der
groſſen Baͤume dem kleinẽ Wildling alle Nahrung weg-
nehmen/ und dieſen keinen Platz laſſen/ damit ſie ſich
nach ihrer Nothdurfft ausbreiten koͤnnten/ daher wer-
den ſie an dem Einwurtzeln alſo verhindert/ daß ſie/ ge-
zwungener Weiſe/ klein und elend verbleiben muͤſſen.
Und weil ſie kuͤnfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig
gute Nahrung mitzutheilen vermoͤgen/ bleibt eines mit
dem andern ſtecken/ und hat ſich der Gaͤrtner keines
Vortheils davon zu getroͤſten/ daher am beſten/ daß
man die Wildlinge allein an ein beſonders wol umge-
grabenes und zugerichtetes Ort ſetze/ damit ſie Sonn
und Lufft frey habẽ/ und ihre Wurtzen ſich in dem Grun-
de leichtlich ausbreiten moͤgen.
2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu
[Spaltenumbruch] haben auf die Rinden/ daß ſie glatt/ nicht grob/ mieſſig/
hart und ungeſchlacht ſey/ indem das Zweiglein mit ſol-
chem ungleichen ſtarcken Holtz ſich nicht wol vereinigen
kan/ ſo ſind auch theils Wildling wie die Zwergen un-
ter den Menſchen/ die ſich weder in die Hoͤhe/ noch in
die Dicke geben koͤnnen/ ſondern alſo verputzt immer-
dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge-
warten/ wann ſie gleich 20 oder mehr Jahr ſtuͤnden/
ſondern bleiben Johannes in eodem, alſo ſich vor ſolchen
billich vorzuſehen.
3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey-
ſchoͤſſe/ die man von den alten Baͤumen abhauet/ haben
ſelten rechte ſubtile fruͤchtige Wurtzen/ und meiſtens nur
ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel
ohn alle junge Faſern iſt/ und dieſe werden wenig zuneh-
men/ wann ſie ſchon im Fruͤling ausſchlagen/ wird ihnen
doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit
einander meiſtes vergehen/ indem die kleinen zarten
Beywurtzen die Nahrung von der Erden am beſten in
ſich zu ſaugen pflegen; und ob ſie auch ein paar Jaͤhr-
lein oder laͤnger dauren/ werden doch nimmermehr ſchoͤ-
ne und fruͤchtige Baͤume/ wie ſie ein jeder Hausvatter
verlanget/ daraus entſprieſſen moͤgen.
4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten
Wieſen an Waſſern/ Baͤchen/ Maraſſen/ oder auch in
den Auen wachſen/ denn ob ſolche wol frech/ gail und wol-
gewaͤchſig anfangs ausſehen; moͤgen ſie doch (in ihrer
Mutter Schoß verwehnet) wann ſie hernach an duͤrre
trockene Ort verſetzt werden/ nicht ausdauren/ ſochen
ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts
taugliches aus ihnen.
Alſo
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[395/0413] Vierdten Buchs Anderer Theil/ Obſt-Garten. und Gewitters Beſchaffenheit/ ſo wol auch die rechte Weiſe/ wie er alles recht zuſam̃en vereinigẽ moͤge/ wiſſen; dann aufangs kan man einen Garten gleichſam verewi- gen/ wann man das erſtberuͤhrte mit Eifer und Ver- nunfft thut/ allem Ungezifer und Beſchaͤdigungen bey- zeiten fuͤrkommt/ durch fleiſſige Wartung nichts verſau- met/ hingegen kan er einen Garten bald zu Grunde rich- ten/ daß er gleichſam noch in der Wiegen erſticke/ wann er untuͤchtige/ verſtandene/ verwimmerte/ geringe Wild- linge/ die ſchlechte oder wol gar nur grobe Stempen an ſtatt der Wurtzen haben/ oder ſetzt ſie ohngefaͤhr/ der Grund ſey wie er wolle/ auf gerathwol hin/ macht die Gruben nicht breit genug/ bringt weder Dung noch gute Erden darzu; hilfft weder mit anbinden/ noch begieſſen/ noch umhauen/ peltzt gleich/ ſo bald ſie eingeſetzt wor- den drauf/ laͤſſt Wuͤrmer/ Ohrhoͤhlen/ Ameiſſen/ Mau- cken darinnen hauſen wie ſie wollen; ſo wird der Gar- ten ein ſpates oder wol gar kein Wachsthum/ er gerin- gen Danck/ und ſeine Herrſchafft/ an ſtatt verhofften Nutzens/ nur Schaden und Unluſt davon haben. Er muß auch die Natur und Eigenſchafft einer und der audern Frucht/ was feucht oder trocken/ mager oder fer- tes Erdreich vertragen kan/ auch wann und wie jedes ge- ſchicklich einzurichten/ wol wiſſen. Weilen nun ſehr wenig Leute ſind/ die das koͤſtliche edle und ſchoͤne Obſt nicht in ſonderbarer Hochachtung halten; ſoll man nur diß gedencken: wann unſere lie- ben alten Vor-Eltern die Baͤume nicht mit ſolcher Treu und Eifer aufgebracht/ und uns uͤberlaſſen haͤtten/ wir dieſes Luſtes wol entbehren muͤſten. Weil ſie aber nicht allein ihnen ſelbſt/ ſondern auch ihren Nachkom- men damit dienen wollen/ ſollen wir billich ihrem ruͤhm- lichen und guten Exempel nachfolgen/ auch der from- men Nachwelt Urſach geben/ daß ſie unſerer Gedaͤcht- nis mit Segen und Wolgefallen ſich erinnern/ indem es auf allerley Weiſe dem Naͤchſten zu dienen befoh- len iſt; ſonderlich/ wann wir ſchon in der Erden ver- modert ſind/ daß die Nachkommen unſers Fleiſſes auch nach unſerm Tode genieſſen koͤnnen. Daher ſoll ſich jeder Gaͤrtner/ ſonderlich wo viel und edel Obſt/ oder gu- te Gelegenheit iſt/ mehr zu pflantzen/ befleiſſen/ in dieſer Wiſſenſchafft ſich vollkommen und wol erfahren zu machen; weil er ihm ſelbſt groſſen Nutzen und Ruhm damit ſchaffen/ und ſich bey ſeiner Herrſchafft billich be- liebt machen kan. Jch will ihm aber keine andere Re- geln vorſchreiben/ als die er aus dieſem Bericht/ oder andern guten Buͤchern erlernen wird; wie und auf welche Weiſe; zu was Zeiten er mit einem und dem an- dern verfahren ſoll/ und wie er ſehen wird/ daß es in einem oder dem andern wolbeſtellten Baumgarten in ſeiner Nachbarſchafft gehalten werde. Cap. VII. Von den Wildlingen. AN den meiſten Orten/ wo man Gaͤrten hat/ wer- den die Wildlinge/ von allerhand wildem Obſt/ die man in den Waͤldern/ Gebuͤrgen/ Wieſen und Auen hin und wieder findet/ ja gar die Beyſchoͤß- linge/ die neben den alten Baͤumen aus der Wurtzel wachſen/ zuſammen geſucht/ ausgegraben/ oder erkaufft/ und ſtracks im Garten an das jenige Ort geſetzet/ wo ſie zwiſchen den alten Baͤumen bleiben/ und hernach/ wann ſie eingewurtzelt/ abgepeltzt werden ſollen. So hat doch ein ſorgfaͤltiger Hausvatter ſich vornemlich zu huͤten: 1 Daß er die Wildling/ ſie ſeyen ſo ſchoͤn und fruͤchtig als ſie immer wollen/ nicht gleich unter die groſſen alten Baͤume einſetzen ſolle/ weil ihnen nicht allein die von den groſſen uͤberhangenden Aeſten in und nach dem Re- gen abfallende Tropffen/ ſondern auch die Sonne und freye Lufft (welcher ſie unverhindert genieſſen ſollen) aufgehalten/ gehemmet und mit verdrießlichen Schatten geplaget/ wie nicht weniger die ſtarcken Wurtzen der groſſen Baͤume dem kleinẽ Wildling alle Nahrung weg- nehmen/ und dieſen keinen Platz laſſen/ damit ſie ſich nach ihrer Nothdurfft ausbreiten koͤnnten/ daher wer- den ſie an dem Einwurtzeln alſo verhindert/ daß ſie/ ge- zwungener Weiſe/ klein und elend verbleiben muͤſſen. Und weil ſie kuͤnfftig denen aufgeprofften Zweigen wenig gute Nahrung mitzutheilen vermoͤgen/ bleibt eines mit dem andern ſtecken/ und hat ſich der Gaͤrtner keines Vortheils davon zu getroͤſten/ daher am beſten/ daß man die Wildlinge allein an ein beſonders wol umge- grabenes und zugerichtetes Ort ſetze/ damit ſie Sonn und Lufft frey habẽ/ und ihre Wurtzen ſich in dem Grun- de leichtlich ausbreiten moͤgen. 2. Hat einer/ der Wildling kauffen will/ acht zu haben auf die Rinden/ daß ſie glatt/ nicht grob/ mieſſig/ hart und ungeſchlacht ſey/ indem das Zweiglein mit ſol- chem ungleichen ſtarcken Holtz ſich nicht wol vereinigen kan/ ſo ſind auch theils Wildling wie die Zwergen un- ter den Menſchen/ die ſich weder in die Hoͤhe/ noch in die Dicke geben koͤnnen/ ſondern alſo verputzt immer- dar verbleiben/ daß wenig Fruchtbares von ihnen zu ge- warten/ wann ſie gleich 20 oder mehr Jahr ſtuͤnden/ ſondern bleiben Johannes in eodem, alſo ſich vor ſolchen billich vorzuſehen. 3. Hat man zu betrachten die Wurtzen. Die Bey- ſchoͤſſe/ die man von den alten Baͤumen abhauet/ haben ſelten rechte ſubtile fruͤchtige Wurtzen/ und meiſtens nur ein Stuck von der alten Wurtzen/ die wie ein Stempel ohn alle junge Faſern iſt/ und dieſe werden wenig zuneh- men/ wann ſie ſchon im Fruͤling ausſchlagen/ wird ihnen doch/ bey angehender Hitze/ der Safft und das Leben mit einander meiſtes vergehen/ indem die kleinen zarten Beywurtzen die Nahrung von der Erden am beſten in ſich zu ſaugen pflegen; und ob ſie auch ein paar Jaͤhr- lein oder laͤnger dauren/ werden doch nimmermehr ſchoͤ- ne und fruͤchtige Baͤume/ wie ſie ein jeder Hausvatter verlanget/ daraus entſprieſſen moͤgen. 4. Sind zu meiden die Wildling/ die in feuchten Wieſen an Waſſern/ Baͤchen/ Maraſſen/ oder auch in den Auen wachſen/ denn ob ſolche wol frech/ gail und wol- gewaͤchſig anfangs ausſehen; moͤgen ſie doch (in ihrer Mutter Schoß verwehnet) wann ſie hernach an duͤrre trockene Ort verſetzt werden/ nicht ausdauren/ ſochen ab/ und verderben entweder gantz/ oder wird doch nichts taugliches aus ihnen. Alſo D d d ij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/413>, abgerufen am 19.04.2024.