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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] abfallen/ kan man in Essig und Saltz einmachen; der
Rauch von dürren Limoni-Schelffen vertreibt allen an-
dern bösen Geruch/ auch die Schlangen; mit dem
Safft kan man Dintenflecken aus leinenem Tuch brin-
gen/ ist auch sehr gut wider die Kretzen.

[Spaltenumbruch]

Eine Limoni einer schwangern Frauen zu essen ge-
geben/ vertreibt den Lust zu unnatürlichen Speisen/ pica
genannt; die Limonien werden in frischen Zimmern im
Sand/ Kleyen oder Hirsen verborgen/ lang gut erhalten/
oder auch im Mehl.

Cap. XXXVIII.
Von Vermehrung dieser Gewächse.
[Spaltenumbruch]

DJe Kerne/ von waserley Art es sey/ (wiewol es
am füglichsten mit Pomerantzen-Kernen/ und
nicht mit Limoni oder Citronen geschehen/ und
darzu man die vollkommensten von den Welschen Früch-
ten auslesen solle) müssen von wolzeitiger Frucht er-
hebt/ alsobald in ein Geschirr mit kleiner gedungter/ ge-
siebter/ und von der Winter-Kälte wol ausgekochter Er-
den/ die vor etwas feucht ist/ zween Finger/ oder wo es
kälter Wetter/ biß auf drey und mehr Zwerchfinger
tieff/ nach Grösse des Saamens/ in die Erden platt und
nach der Breiten geleget/ und jede Art besonders drey
Finger breit voneinander in sein eigen Geschirr gethan/
im Martio und April von zwey zu zweyen Tagen erstlich
mit lauem/ bey wachsender Wärme aber mit frischem
Wasser/ doch mittelmässig und nie zu viel begossen seyn/
alle Morgen ein wenig an die Sonne gesetzt/ so bald sie
aber herfür kommen/ stets an der Sonnen gelassen/
und so wol von dem Nordenwind/ als auch zu übermässi-
ger Hitze fleissig versichert werden.

Etliche weichen die Kern vorher in laulicht Was-
ser/ darinn frischer Mist/ und ein wenig Salpeter ge-
legt wird/ sollen sie so dann in einem Jahr mehr wach-
sen/ als sonst in zweyen oder dreyen/ und sagt der neue
Koninglicke Hovenier in seinen Hesperiden cap. 31.
daß auf solche Weise zu Nordtwyk in Holland/ die Ora-
nien-Kerner gewachsen sind/ zween Schuch hoch und ei-
nen Finger dick/ und daß man das andere Jahr ihn
schon hat äugeln können; welches ich gleichwol mit gros-
ser Aufsicht probirt/ den Effect aber nicht spüren
können.

Den April und Mayen durch/ muß man sie zu
Nachts einsetzen. Und ob sie schon dick aufgehen/ darf
man doch nichts ausziehen biß ein Jahr fürüber/ damit
man die Starcken von den Schwachen unterscheiden
kan; hernach aber kan man die schlechtern ausziehen/
und der grössern zwey oder drey in jeglichem Geschirr in
gleicher Weite voneinander/ nachdem es des Geschirrs
Grösse leiden mag/ stehen lassen; man muß auch nicht zu
zeitlich etwas davon schneiden/ weil es ihr Verderben ist.
Jm dritten Jahr werden sie in gute Erden voneinander
gesetzt/ wol gewartet/ alle Beschösse/ die übrige Blätter
und Stachel/ und aller Uberfluß weggenommen/ damit
sie desto glatter ohne Knöpffe in die Höhe kommen/ und
zu einem rechten Stamm formirt werden.

Weil aber dieses etwas langsam hergehet/ ist für
rahtsam erfunden worden/ im Auswärts/ wann die
Kälte vorüber/ daß man von den Citronen und Limo-
nien die schönen geraden und glatten an den Spitzen
stehenden Aestlein (zur Zeit wann man die Bäume
ohne diß säubert/ und ihrer unnöthigen Gailheit entle-
digt) etwan einen Schuch lang absondert/ die Schelf-
fen von jeglichen zwey oder drey Finger breit wegnimmt/
solche biß zween Finger an die Spitzen (die auskeimen
[Spaltenumbruch] soll) in gute fruchtbare Erden im abnehmenden Mon-
den einlegt/ oder nur die Rinden unten zwey oder drey
Finger breit (wie P. Mandirola will) beschabt/ zugleich
die Giebel/ auch die bleichen Knöpff und Aeuglein weg-
schneidet/ und also frisch in gute Erden/ vier Finger tieff
in die Erden/ und zwey Schuch weit voneinander einsetzt.

So bald sie anfangen zu treiben/ welches ein Zei-
chen ist/ daß sie eingewurtzelt haben/ muß man die Er-
den oben subtil aufrigeln/ alle Abend begiessen/ und al-
les Unkraut ausjetten/ also wachsen sie geschwinder/ als
die gesäeten. Am besten ist/ wann man sie grubet/ das
Umsetzen ist nicht allzeit nöthig/ und gedeyen fast lieber/
wann man sie an einem Ort lässet. Alle Arbeit dabey/
erfordert schön und stilles Wetter.

Die Citronen bringen im dritten/ die Limonien im
fünfften Jahr ihre Früchte.

Also kan man auch von Myrten/ Lorbeer/ Olean-
der/ Granaten/ Cypressen und dergleichen/ im Früling
Fingerslange Zweiglein abbrechen/ ihnen den Gipfel
abschneiden/ sie Reyenweis auf Kästen mit guter Erden
stecken/ und in dem Schatten stellen/ so bewurtzen sie/ wo
nicht alle/ doch gutes Theils; gegen den Winter setzt
man sie ins Pomerantzen-Haus. Doch hält man die
Citronen und Limonien/ die aus den Kernen gezieglet sind/
und nachmals oculirt werden/ dauerhafftiger/ als die/ so
durch abgebrochene Zweiglein aufgebracht werden.

So aber bey den Pomerantzen nicht eintrifft/ weil
sie dergestalt selten gedeyen/ und nur entweder vom
Kern/ oder auf Adamsäpfel müssen gepeltzt seyn. Will
man sie peltzen/ muß es auf ihre eigene Stämme seyn/
wie etliche wollen/ wiewol diese vier Sorten unterein-
ander mit Nutzen können gewechselt werden. Will man
sie äuglen/ muß es im wachsenden Monden seyn/ und
das Schildlein ist besser viereckicht als ablänglicht.

P. Mandirola will (aus welchem/ und aus P. Fer-
rario
dieses meiste genommen) daß zum peltzen die
Wildlinge/ so von den Kernen aus den Adamsäpfeln
wachsen/ am bequemlichsten sind/ oder die von selbigen
eingelegten Zweigen (wie oben gedacht) fortkommen/
diese werden in zwey Jahren darauf in ein gut und son-
nichtes Ort gesetzt/ und wann sie Fingers dick/ kan
man Citronen und Pomerantzen darauf peltzen/ oder
welches noch besser im Majo und Junio, zur Zeit/ wann
der Baum im besten Safft/ und die Rinden sich gern ab-
lediget/ äugeln. Doch muß ein Aeuglein erwehlt seyn/
woran kein Dorn ist.

Besser ist/ das geringer auf das bessere/ nemlich
Limoni auf Citronen/ als diese auf jene zu setzen. Nichts
destoweniger werden die Citronen und Limonien viel bes-
ser auf die Adamsäpfel und Pomerantzen eingesetzt/
weil sie auf solche Weise leichter bekommen/ besser tra-
gen/ und der Kälte füglicher widerstehen/ wann nur die
Stämmlein vorhero fein glatt aufgezogen worden.

Will

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] abfallen/ kan man in Eſſig und Saltz einmachen; der
Rauch von duͤrren Limoni-Schelffen vertreibt allen an-
dern boͤſen Geruch/ auch die Schlangen; mit dem
Safft kan man Dintenflecken aus leinenem Tuch brin-
gen/ iſt auch ſehr gut wider die Kretzen.

[Spaltenumbruch]

Eine Limoni einer ſchwangern Frauen zu eſſen ge-
geben/ vertreibt den Luſt zu unnatuͤrlichen Speiſen/ pica
genannt; die Limonien werden in friſchen Zimmern im
Sand/ Kleyen oder Hirſen verborgen/ lang gut erhalten/
oder auch im Mehl.

Cap. XXXVIII.
Von Vermehrung dieſer Gewaͤchſe.
[Spaltenumbruch]

DJe Kerne/ von waſerley Art es ſey/ (wiewol es
am fuͤglichſten mit Pomerantzen-Kernen/ und
nicht mit Limoni oder Citronen geſchehen/ und
darzu man die vollkommenſten von den Welſchen Fruͤch-
ten ausleſen ſolle) muͤſſen von wolzeitiger Frucht er-
hebt/ alſobald in ein Geſchirr mit kleiner gedungter/ ge-
ſiebter/ und von der Winter-Kaͤlte wol ausgekochter Er-
den/ die vor etwas feucht iſt/ zween Finger/ oder wo es
kaͤlter Wetter/ biß auf drey und mehr Zwerchfinger
tieff/ nach Groͤſſe des Saamens/ in die Erden platt und
nach der Breiten geleget/ und jede Art beſonders drey
Finger breit voneinander in ſein eigen Geſchirr gethan/
im Martio und April von zwey zu zweyen Tagen erſtlich
mit lauem/ bey wachſender Waͤrme aber mit friſchem
Waſſer/ doch mittelmaͤſſig und nie zu viel begoſſen ſeyn/
alle Morgen ein wenig an die Sonne geſetzt/ ſo bald ſie
aber herfuͤr kommen/ ſtets an der Sonnen gelaſſen/
und ſo wol von dem Nordenwind/ als auch zu uͤbermaͤſſi-
ger Hitze fleiſſig verſichert werden.

Etliche weichen die Kern vorher in laulicht Waſ-
ſer/ darinn friſcher Miſt/ und ein wenig Salpeter ge-
legt wird/ ſollen ſie ſo dann in einem Jahr mehr wach-
ſen/ als ſonſt in zweyen oder dreyen/ und ſagt der neue
Koninglicke Hovenier in ſeinen Heſperiden cap. 31.
daß auf ſolche Weiſe zu Nordtwyk in Holland/ die Ora-
nien-Kerner gewachſen ſind/ zween Schuch hoch und ei-
nen Finger dick/ und daß man das andere Jahr ihn
ſchon hat aͤugeln koͤnnen; welches ich gleichwol mit groſ-
ſer Aufſicht probirt/ den Effect aber nicht ſpuͤren
koͤnnen.

Den April und Mayen durch/ muß man ſie zu
Nachts einſetzen. Und ob ſie ſchon dick aufgehen/ darf
man doch nichts ausziehen biß ein Jahr fuͤruͤber/ damit
man die Starcken von den Schwachen unterſcheiden
kan; hernach aber kan man die ſchlechtern ausziehen/
und der groͤſſern zwey oder drey in jeglichem Geſchirr in
gleicher Weite voneinander/ nachdem es des Geſchirrs
Groͤſſe leiden mag/ ſtehen laſſen; man muß auch nicht zu
zeitlich etwas davon ſchneiden/ weil es ihr Verderben iſt.
Jm dritten Jahr werden ſie in gute Erden voneinander
geſetzt/ wol gewartet/ alle Beſchoͤſſe/ die uͤbrige Blaͤtter
und Stachel/ und aller Uberfluß weggenommen/ damit
ſie deſto glatter ohne Knoͤpffe in die Hoͤhe kommen/ und
zu einem rechten Stamm formirt werden.

Weil aber dieſes etwas langſam hergehet/ iſt fuͤr
rahtſam erfunden worden/ im Auswaͤrts/ wann die
Kaͤlte voruͤber/ daß man von den Citronen und Limo-
nien die ſchoͤnen geraden und glatten an den Spitzen
ſtehenden Aeſtlein (zur Zeit wann man die Baͤume
ohne diß ſaͤubert/ und ihrer unnoͤthigen Gailheit entle-
digt) etwan einen Schuch lang abſondert/ die Schelf-
fen von jeglichen zwey oder drey Finger breit wegnimmt/
ſolche biß zween Finger an die Spitzen (die auskeimen
[Spaltenumbruch] ſoll) in gute fruchtbare Erden im abnehmenden Mon-
den einlegt/ oder nur die Rinden unten zwey oder drey
Finger breit (wie P. Mandirola will) beſchabt/ zugleich
die Giebel/ auch die bleichen Knoͤpff und Aeuglein weg-
ſchneidet/ und alſo friſch in gute Erden/ vier Finger tieff
in die Erden/ und zwey Schuch weit voneinander einſetzt.

So bald ſie anfangen zu treiben/ welches ein Zei-
chen iſt/ daß ſie eingewurtzelt haben/ muß man die Er-
den oben ſubtil aufrigeln/ alle Abend begieſſen/ und al-
les Unkraut ausjetten/ alſo wachſen ſie geſchwinder/ als
die geſaͤeten. Am beſten iſt/ wann man ſie grubet/ das
Umſetzen iſt nicht allzeit noͤthig/ und gedeyen faſt lieber/
wann man ſie an einem Ort laͤſſet. Alle Arbeit dabey/
erfordert ſchoͤn und ſtilles Wetter.

Die Citronen bringen im dritten/ die Limonien im
fuͤnfften Jahr ihre Fruͤchte.

Alſo kan man auch von Myrten/ Lorbeer/ Olean-
der/ Granaten/ Cypreſſen und dergleichen/ im Fruͤling
Fingerslange Zweiglein abbrechen/ ihnen den Gipfel
abſchneiden/ ſie Reyenweis auf Kaͤſten mit guter Erden
ſtecken/ und in dem Schatten ſtellen/ ſo bewurtzen ſie/ wo
nicht alle/ doch gutes Theils; gegen den Winter ſetzt
man ſie ins Pomerantzen-Haus. Doch haͤlt man die
Citronen uñ Limonien/ die aus den Kernen gezieglet ſind/
und nachmals oculirt werden/ dauerhafftiger/ als die/ ſo
durch abgebrochene Zweiglein aufgebracht werden.

So aber bey den Pomerantzen nicht eintrifft/ weil
ſie dergeſtalt ſelten gedeyen/ und nur entweder vom
Kern/ oder auf Adamsaͤpfel muͤſſen gepeltzt ſeyn. Will
man ſie peltzen/ muß es auf ihre eigene Staͤmme ſeyn/
wie etliche wollen/ wiewol dieſe vier Sorten unterein-
ander mit Nutzen koͤnnen gewechſelt werden. Will man
ſie aͤuglen/ muß es im wachſenden Monden ſeyn/ und
das Schildlein iſt beſſer viereckicht als ablaͤnglicht.

P. Mandirola will (aus welchem/ und aus P. Fer-
rario
dieſes meiſte genommen) daß zum peltzen die
Wildlinge/ ſo von den Kernen aus den Adamsaͤpfeln
wachſen/ am bequemlichſten ſind/ oder die von ſelbigen
eingelegten Zweigen (wie oben gedacht) fortkommen/
dieſe werden in zwey Jahren darauf in ein gut und ſon-
nichtes Ort geſetzt/ und wann ſie Fingers dick/ kan
man Citronen und Pomerantzen darauf peltzen/ oder
welches noch beſſer im Majo und Junio, zur Zeit/ wann
der Baum im beſten Safft/ und die Rinden ſich gern ab-
lediget/ aͤugeln. Doch muß ein Aeuglein erwehlt ſeyn/
woran kein Dorn iſt.

Beſſer iſt/ das geringer auf das beſſere/ nemlich
Limoni auf Citronen/ als dieſe auf jene zu ſetzen. Nichts
deſtoweniger werden die Citronen und Limonien viel beſ-
ſer auf die Adamsaͤpfel und Pomerantzen eingeſetzt/
weil ſie auf ſolche Weiſe leichter bekommen/ beſſer tra-
gen/ und der Kaͤlte fuͤglicher widerſtehen/ wann nur die
Staͤmmlein vorhero fein glatt aufgezogen worden.

Will
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[618[616]/0654] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens abfallen/ kan man in Eſſig und Saltz einmachen; der Rauch von duͤrren Limoni-Schelffen vertreibt allen an- dern boͤſen Geruch/ auch die Schlangen; mit dem Safft kan man Dintenflecken aus leinenem Tuch brin- gen/ iſt auch ſehr gut wider die Kretzen. Eine Limoni einer ſchwangern Frauen zu eſſen ge- geben/ vertreibt den Luſt zu unnatuͤrlichen Speiſen/ pica genannt; die Limonien werden in friſchen Zimmern im Sand/ Kleyen oder Hirſen verborgen/ lang gut erhalten/ oder auch im Mehl. Cap. XXXVIII. Von Vermehrung dieſer Gewaͤchſe. DJe Kerne/ von waſerley Art es ſey/ (wiewol es am fuͤglichſten mit Pomerantzen-Kernen/ und nicht mit Limoni oder Citronen geſchehen/ und darzu man die vollkommenſten von den Welſchen Fruͤch- ten ausleſen ſolle) muͤſſen von wolzeitiger Frucht er- hebt/ alſobald in ein Geſchirr mit kleiner gedungter/ ge- ſiebter/ und von der Winter-Kaͤlte wol ausgekochter Er- den/ die vor etwas feucht iſt/ zween Finger/ oder wo es kaͤlter Wetter/ biß auf drey und mehr Zwerchfinger tieff/ nach Groͤſſe des Saamens/ in die Erden platt und nach der Breiten geleget/ und jede Art beſonders drey Finger breit voneinander in ſein eigen Geſchirr gethan/ im Martio und April von zwey zu zweyen Tagen erſtlich mit lauem/ bey wachſender Waͤrme aber mit friſchem Waſſer/ doch mittelmaͤſſig und nie zu viel begoſſen ſeyn/ alle Morgen ein wenig an die Sonne geſetzt/ ſo bald ſie aber herfuͤr kommen/ ſtets an der Sonnen gelaſſen/ und ſo wol von dem Nordenwind/ als auch zu uͤbermaͤſſi- ger Hitze fleiſſig verſichert werden. Etliche weichen die Kern vorher in laulicht Waſ- ſer/ darinn friſcher Miſt/ und ein wenig Salpeter ge- legt wird/ ſollen ſie ſo dann in einem Jahr mehr wach- ſen/ als ſonſt in zweyen oder dreyen/ und ſagt der neue Koninglicke Hovenier in ſeinen Heſperiden cap. 31. daß auf ſolche Weiſe zu Nordtwyk in Holland/ die Ora- nien-Kerner gewachſen ſind/ zween Schuch hoch und ei- nen Finger dick/ und daß man das andere Jahr ihn ſchon hat aͤugeln koͤnnen; welches ich gleichwol mit groſ- ſer Aufſicht probirt/ den Effect aber nicht ſpuͤren koͤnnen. Den April und Mayen durch/ muß man ſie zu Nachts einſetzen. Und ob ſie ſchon dick aufgehen/ darf man doch nichts ausziehen biß ein Jahr fuͤruͤber/ damit man die Starcken von den Schwachen unterſcheiden kan; hernach aber kan man die ſchlechtern ausziehen/ und der groͤſſern zwey oder drey in jeglichem Geſchirr in gleicher Weite voneinander/ nachdem es des Geſchirrs Groͤſſe leiden mag/ ſtehen laſſen; man muß auch nicht zu zeitlich etwas davon ſchneiden/ weil es ihr Verderben iſt. Jm dritten Jahr werden ſie in gute Erden voneinander geſetzt/ wol gewartet/ alle Beſchoͤſſe/ die uͤbrige Blaͤtter und Stachel/ und aller Uberfluß weggenommen/ damit ſie deſto glatter ohne Knoͤpffe in die Hoͤhe kommen/ und zu einem rechten Stamm formirt werden. Weil aber dieſes etwas langſam hergehet/ iſt fuͤr rahtſam erfunden worden/ im Auswaͤrts/ wann die Kaͤlte voruͤber/ daß man von den Citronen und Limo- nien die ſchoͤnen geraden und glatten an den Spitzen ſtehenden Aeſtlein (zur Zeit wann man die Baͤume ohne diß ſaͤubert/ und ihrer unnoͤthigen Gailheit entle- digt) etwan einen Schuch lang abſondert/ die Schelf- fen von jeglichen zwey oder drey Finger breit wegnimmt/ ſolche biß zween Finger an die Spitzen (die auskeimen ſoll) in gute fruchtbare Erden im abnehmenden Mon- den einlegt/ oder nur die Rinden unten zwey oder drey Finger breit (wie P. Mandirola will) beſchabt/ zugleich die Giebel/ auch die bleichen Knoͤpff und Aeuglein weg- ſchneidet/ und alſo friſch in gute Erden/ vier Finger tieff in die Erden/ und zwey Schuch weit voneinander einſetzt. So bald ſie anfangen zu treiben/ welches ein Zei- chen iſt/ daß ſie eingewurtzelt haben/ muß man die Er- den oben ſubtil aufrigeln/ alle Abend begieſſen/ und al- les Unkraut ausjetten/ alſo wachſen ſie geſchwinder/ als die geſaͤeten. Am beſten iſt/ wann man ſie grubet/ das Umſetzen iſt nicht allzeit noͤthig/ und gedeyen faſt lieber/ wann man ſie an einem Ort laͤſſet. Alle Arbeit dabey/ erfordert ſchoͤn und ſtilles Wetter. Die Citronen bringen im dritten/ die Limonien im fuͤnfften Jahr ihre Fruͤchte. Alſo kan man auch von Myrten/ Lorbeer/ Olean- der/ Granaten/ Cypreſſen und dergleichen/ im Fruͤling Fingerslange Zweiglein abbrechen/ ihnen den Gipfel abſchneiden/ ſie Reyenweis auf Kaͤſten mit guter Erden ſtecken/ und in dem Schatten ſtellen/ ſo bewurtzen ſie/ wo nicht alle/ doch gutes Theils; gegen den Winter ſetzt man ſie ins Pomerantzen-Haus. Doch haͤlt man die Citronen uñ Limonien/ die aus den Kernen gezieglet ſind/ und nachmals oculirt werden/ dauerhafftiger/ als die/ ſo durch abgebrochene Zweiglein aufgebracht werden. So aber bey den Pomerantzen nicht eintrifft/ weil ſie dergeſtalt ſelten gedeyen/ und nur entweder vom Kern/ oder auf Adamsaͤpfel muͤſſen gepeltzt ſeyn. Will man ſie peltzen/ muß es auf ihre eigene Staͤmme ſeyn/ wie etliche wollen/ wiewol dieſe vier Sorten unterein- ander mit Nutzen koͤnnen gewechſelt werden. Will man ſie aͤuglen/ muß es im wachſenden Monden ſeyn/ und das Schildlein iſt beſſer viereckicht als ablaͤnglicht. P. Mandirola will (aus welchem/ und aus P. Fer- rario dieſes meiſte genommen) daß zum peltzen die Wildlinge/ ſo von den Kernen aus den Adamsaͤpfeln wachſen/ am bequemlichſten ſind/ oder die von ſelbigen eingelegten Zweigen (wie oben gedacht) fortkommen/ dieſe werden in zwey Jahren darauf in ein gut und ſon- nichtes Ort geſetzt/ und wann ſie Fingers dick/ kan man Citronen und Pomerantzen darauf peltzen/ oder welches noch beſſer im Majo und Junio, zur Zeit/ wann der Baum im beſten Safft/ und die Rinden ſich gern ab- lediget/ aͤugeln. Doch muß ein Aeuglein erwehlt ſeyn/ woran kein Dorn iſt. Beſſer iſt/ das geringer auf das beſſere/ nemlich Limoni auf Citronen/ als dieſe auf jene zu ſetzen. Nichts deſtoweniger werden die Citronen und Limonien viel beſ- ſer auf die Adamsaͤpfel und Pomerantzen eingeſetzt/ weil ſie auf ſolche Weiſe leichter bekommen/ beſſer tra- gen/ und der Kaͤlte fuͤglicher widerſtehen/ wann nur die Staͤmmlein vorhero fein glatt aufgezogen worden. Will

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 618[616]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/654>, abgerufen am 20.04.2024.