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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Sechstes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] man die Stöcke voneinander theilen und weiter se-
tzen.

Die Blätter im Wein gesotten und getruncken/ wi-
derstehen dem Gifft/ sind gut wider das Keuchen/ reini-
gen die Brust/ stärcken und erfreuen das Hertz/ vertrei-
ben die Melancholie/ befördern die Dauung/ sind gut
für das Hertz-Zittern/ wie auch das davon gebrannte
Wasser alles dieses verrichtet/ auch denen Frauen zu
Reinigung der Mutter ein gutes Mittel ist.

Die Türckische Melissen hat viereckichte/ röthlicht
und ästige Stengel und zerkerbte lange Blätter/ wie die
Brenn-Nessel/ aber kleiner; die Blumen sind Pur-
purfarb/ wird auch Melissa Moldavica genannt/ weil
es aus der Moldau zu uns gebracht wird. Der Ge-
ruch ist Anfangs etwas widerwertig/ biß es gedruckt
[Spaltenumbruch] wird/ dann riechts wie die gemeinen Melissen/ aber
doch nicht so lieblich.

So werden aus Molucca zweyerley Gattungen zu
uns bracht/ eines ohne Stachel/ das ander aber dörnicht/
bekommt/ an statt der Blumen/ besondere weißgrünlichte
Glöcklein/ aus welchen der dreyeckichte Saame kommt/
erwärmet/ eröffnet/ reiniget und macht subtil.

Frauenblätter/ Frauenmüntz/ wird von etlichen A-
lisma
und Mentha Saracenica genennet/ wird in allen
Gärten meistens gefunden/ hat einen guten angenehmen
Geruch/ und bleibet gern/ wo mans einmal hinpflantzet/
nur daß mans bißweilen versetze; die Wurtzel davon ge-
dörrt und gepulvert/ soll der Colica und dem Gifft wi-
derstehen.

Cap. LI.
Müntzen/ Poley/ Rauten und Römischer Quendel.
[Spaltenumbruch]

MUntz/ Mentha, wird wegen seiner grossen Tu-
genden in unsern Ländern gemeiniglich Balsam
genennet; wir wollen der wilden allhier nicht ge-
dencken/ und den günstigen Leser in die Kräuter-Bücher
schicken; sondern nur von diesen handeln/ die in die
Gärten meistens gezieglet/ und daselbst erhalten werden/
bleiben auch über Winter da/ wann sie recht gewartet
und etwas verdeckt sind; hassen das Eisen/ und lassen
sich lieber mit den Händen abbrechen.

Die weisse Englische Müntz hat artliche rauhlichte
Blätlein/ theils gantz bleichgrün/ theils weißlicht/ und
theils weiß und grün zugleich vermischet. Die krause
Müntz ist auch fast von solcher Art/ ausser daß sie gantz
weißgrünlicht sind.

Die Katzenmüntz hat Blätter/ wie Melissen/ allein
kleiner und weißlicht/ der Stengel ist viereckicht/ die
Blumen erscheinen an etlichen Aehren weißlicht; wo
man diß Kraut in die Gärten bringt/ muß es von der
Katzen Uberlast/ (die ihm hefftig nachstellen) wol ver-
wahret werden. Alle die Müntzen/ wilde und zahme/
sind einer hitzigen und trockenen Natur/ dienen wider alle
kalte Gebrechen des Haubts/ Brust/ Magens und Ge-
beermutter/ zertheilen die Winde/ sind gut wider den
Haubtschmertzen/ Schwindel und Schlafsucht/ und wo
man einer kräfftigen Erwärmung bedarff/ da hat dieses
Kraut vor allen den Vorzug.

Poley/ Pulegium, bleibt gern über Winter/ krie-
chet leichtlich fort/ und vermehret sich bald/ theils blühet
Purpurfarb/ theils weiß/ wächst gern an feuchten wäs-
serigten Orten.

Das Eychstättische Buch giebt ein anders Pule-
gium aquaticum
zu besehen/ den es Spicatum nennet/
hat länglichte/ in der Mitten breitlichte/ und fornen spi-
tzige Blätter/ und hat obenauf seinen Saamen wie in
Aehren. Der Poley lässet sich gern abschneiden und mit
Eisen berühren und ausbutzen/ und ist dißfalls mit der
Müntz widerwertiger Natur.

Jst hitzig und trocken im dritten Grad/ eines scharf-
fen/ bittern und beissenden Geschmacks; der Aschen von
den Blättern mit Zahnpulver vermischt/ stärcket die
Zahn-Bäller; der Essig davon stärcket das Hertz/ leget
den Unwillen des Magens/ im Wein getruncken/ ver-
treibt er den Bauchwehe/ vermindert die gesaltzene
[Spaltenumbruch] Feuchtigkeiten des gantzen Leibes; die frische Blühe in
den Kammern auf eine Glut gelegt/ und geräuchert/
macht/ (nach Durantes Meynung) alle Flöhe ster-
ben.

Rauten/ Ruta, wird sehr zu Bordirung der Garten-
Bettlein gebraucht/ und werden die Wurtzen im Aus-
wärts voneinander gezogen/ gestutzt und also eingelegt/
wachsen auch gerne von ihrem eigenen Saamen/ sowol
auch von den gesetzten Zweigen und Beyschößlingen;
der Saame ist gut für das Feder-Viehe/ so den Zipf
hat.

Das Kraut wird im Majo oder Anfang des Junii
davon gestreifft und ausgebrannt/ ist warm im dritten
Grad/ einer scharffen und bittern qualitet. Die Knöpf-
lein/ darinnen der Saame ligt/ weil sie noch grün sind/
an Fäden gefasst und um die Hand getragen/ sollen ein
praeservativ für die Pest seyn/ müssen aber nicht auf
blosse Haut anrühren/ weil sie Blattern aufziehen. Diß
Gewächs stärcket und reiniget das Gesicht/ treibet den
Harn und Sand/ treibt die Würm aus; das Wasser
in die Augen gelassen/ vertreibt derselben Fell und Fle-
cken/ werden auch zu den meisten Antidotis und Alexi-
pharmacis
genommen. Das Decoctum dieses Krauts
in die Kammer gesprengt/ vertreibet alle Flöhe und
Wantzen; die Rauten zerstossen/ und einem/ der die Fraiß
hat/ in die Naslöcher gesteckt/ ist ein stattliches Mittel
dafür. P. Borellus sagt/ diß leiste auch eine Hand voll
Rauten/ in einer Maß Weins infundirt/ und den
Wein drey Tage nüchtern getruncken. obs. 18.

Römischer Quendel/ Thymian/ Lateinisch Thy-
mus,
ist grosser und kleiner/ weisser und schwartzer Art/
ist an Blumen und Geruch dem gemeinen fast gleich/
die Blätlein sind kleiner/ aber fetter und schwartzgrüner/
wird zu Ende des Mertzens voneinander getheilt/ abge-
stutzt/ und um die Bettlein herum gesetzt/ hat gern stei-
nichten und magern Grund/ ist auch hitzig und trockener
Complexion im dritten Grad/ ist/ im Wein gesotten/
gut für das Keuchen/ vertreibt die Würmer/ und alles
Gifft/ zertheilet das geronnene Blut/ stärcket das blöde
Gesicht/ führet das schwartze Melancholische Geblüt/ und
das zähe Phlegma aus dem Leib/ eröffnet alle Verstopf-
fungen des Leibs/ machet Lust zum Essen/ wird auch ein
gutes Wasser daraus gebrannt.

Auch

Sechſtes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] man die Stoͤcke voneinander theilen und weiter ſe-
tzen.

Die Blaͤtter im Wein geſotten und getruncken/ wi-
derſtehen dem Gifft/ ſind gut wider das Keuchen/ reini-
gen die Bruſt/ ſtaͤrcken und erfreuen das Hertz/ vertrei-
ben die Melancholie/ befoͤrdern die Dauung/ ſind gut
fuͤr das Hertz-Zittern/ wie auch das davon gebrannte
Waſſer alles dieſes verrichtet/ auch denen Frauen zu
Reinigung der Mutter ein gutes Mittel iſt.

Die Tuͤrckiſche Meliſſen hat viereckichte/ roͤthlicht
und aͤſtige Stengel und zerkerbte lange Blaͤtter/ wie die
Brenn-Neſſel/ aber kleiner; die Blumen ſind Pur-
purfarb/ wird auch Meliſſa Moldavica genannt/ weil
es aus der Moldau zu uns gebracht wird. Der Ge-
ruch iſt Anfangs etwas widerwertig/ biß es gedruckt
[Spaltenumbruch] wird/ dann riechts wie die gemeinen Meliſſen/ aber
doch nicht ſo lieblich.

So werden aus Molucca zweyerley Gattungen zu
uns bracht/ eines ohne Stachel/ das ander aber doͤrnicht/
bekommt/ an ſtatt der Blumen/ beſondere weißgruͤnlichte
Gloͤcklein/ aus welchen der dreyeckichte Saame kommt/
erwaͤrmet/ eroͤffnet/ reiniget und macht ſubtil.

Frauenblaͤtter/ Frauenmuͤntz/ wird von etlichen A-
liſma
und Mentha Saracenica genennet/ wird in allen
Gaͤrten meiſtens gefunden/ hat einen guten angenehmen
Geruch/ und bleibet gern/ wo mans einmal hinpflantzet/
nur daß mans bißweilen verſetze; die Wurtzel davon ge-
doͤrrt und gepulvert/ ſoll der Colica und dem Gifft wi-
derſtehen.

Cap. LI.
Muͤntzen/ Poley/ Rauten und Roͤmiſcher Quendel.
[Spaltenumbruch]

MUntz/ Mentha, wird wegen ſeiner groſſen Tu-
genden in unſern Laͤndern gemeiniglich Balſam
genennet; wir wollen der wilden allhier nicht ge-
dencken/ und den guͤnſtigen Leſer in die Kraͤuter-Buͤcher
ſchicken; ſondern nur von dieſen handeln/ die in die
Gaͤrten meiſtens gezieglet/ und daſelbſt erhalten werden/
bleiben auch uͤber Winter da/ wann ſie recht gewartet
und etwas verdeckt ſind; haſſen das Eiſen/ und laſſen
ſich lieber mit den Haͤnden abbrechen.

Die weiſſe Engliſche Muͤntz hat artliche rauhlichte
Blaͤtlein/ theils gantz bleichgruͤn/ theils weißlicht/ und
theils weiß und gruͤn zugleich vermiſchet. Die krauſe
Muͤntz iſt auch faſt von ſolcher Art/ auſſer daß ſie gantz
weißgruͤnlicht ſind.

Die Katzenmuͤntz hat Blaͤtter/ wie Meliſſen/ allein
kleiner und weißlicht/ der Stengel iſt viereckicht/ die
Blumen erſcheinen an etlichen Aehren weißlicht; wo
man diß Kraut in die Gaͤrten bringt/ muß es von der
Katzen Uberlaſt/ (die ihm hefftig nachſtellen) wol ver-
wahret werden. Alle die Muͤntzen/ wilde und zahme/
ſind einer hitzigen und trockenen Natur/ dienen wider alle
kalte Gebrechen des Haubts/ Bruſt/ Magens und Ge-
beermutter/ zertheilen die Winde/ ſind gut wider den
Haubtſchmertzen/ Schwindel und Schlafſucht/ und wo
man einer kraͤfftigen Erwaͤrmung bedarff/ da hat dieſes
Kraut vor allen den Vorzug.

Poley/ Pulegium, bleibt gern uͤber Winter/ krie-
chet leichtlich fort/ und vermehret ſich bald/ theils bluͤhet
Purpurfarb/ theils weiß/ waͤchſt gern an feuchten waͤſ-
ſerigten Orten.

Das Eychſtaͤttiſche Buch giebt ein anders Pule-
gium aquaticum
zu beſehen/ den es Spicatum nennet/
hat laͤnglichte/ in der Mitten breitlichte/ und fornen ſpi-
tzige Blaͤtter/ und hat obenauf ſeinen Saamen wie in
Aehren. Der Poley laͤſſet ſich gern abſchneiden und mit
Eiſen beruͤhren und ausbutzen/ und iſt dißfalls mit der
Muͤntz widerwertiger Natur.

Jſt hitzig und trocken im dritten Grad/ eines ſcharf-
fen/ bittern und beiſſenden Geſchmacks; der Aſchen von
den Blaͤttern mit Zahnpulver vermiſcht/ ſtaͤrcket die
Zahn-Baͤller; der Eſſig davon ſtaͤrcket das Hertz/ leget
den Unwillen des Magens/ im Wein getruncken/ ver-
treibt er den Bauchwehe/ vermindert die geſaltzene
[Spaltenumbruch] Feuchtigkeiten des gantzen Leibes; die friſche Bluͤhe in
den Kammern auf eine Glut gelegt/ und geraͤuchert/
macht/ (nach Durantes Meynung) alle Floͤhe ſter-
ben.

Rauten/ Ruta, wird ſehr zu Bordirung der Garten-
Bettlein gebraucht/ und werden die Wurtzen im Aus-
waͤrts voneinander gezogen/ geſtutzt und alſo eingelegt/
wachſen auch gerne von ihrem eigenen Saamen/ ſowol
auch von den geſetzten Zweigen und Beyſchoͤßlingen;
der Saame iſt gut fuͤr das Feder-Viehe/ ſo den Zipf
hat.

Das Kraut wird im Majo oder Anfang des Junii
davon geſtreifft und ausgebrannt/ iſt warm im dritten
Grad/ einer ſcharffen und bittern qualitet. Die Knoͤpf-
lein/ darinnen der Saame ligt/ weil ſie noch gruͤn ſind/
an Faͤden gefaſſt und um die Hand getragen/ ſollen ein
præſervativ fuͤr die Peſt ſeyn/ muͤſſen aber nicht auf
bloſſe Haut anruͤhren/ weil ſie Blattern aufziehen. Diß
Gewaͤchs ſtaͤrcket und reiniget das Geſicht/ treibet den
Harn und Sand/ treibt die Wuͤrm aus; das Waſſer
in die Augen gelaſſen/ vertreibt derſelben Fell und Fle-
cken/ werden auch zu den meiſten Antidotis und Alexi-
pharmacis
genommen. Das Decoctum dieſes Krauts
in die Kammer geſprengt/ vertreibet alle Floͤhe und
Wantzen; die Rauten zerſtoſſen/ uñ einem/ der die Fraiß
hat/ in die Nasloͤcher geſteckt/ iſt ein ſtattliches Mittel
dafuͤr. P. Borellus ſagt/ diß leiſte auch eine Hand voll
Rauten/ in einer Maß Weins infundirt/ und den
Wein drey Tage nuͤchtern getruncken. obſ. 18.

Roͤmiſcher Quendel/ Thymian/ Lateiniſch Thy-
mus,
iſt groſſer und kleiner/ weiſſer und ſchwartzer Art/
iſt an Blumen und Geruch dem gemeinen faſt gleich/
die Blaͤtlein ſind kleiner/ aber fetter und ſchwartzgruͤner/
wird zu Ende des Mertzens voneinander getheilt/ abge-
ſtutzt/ und um die Bettlein herum geſetzt/ hat gern ſtei-
nichten und magern Grund/ iſt auch hitzig und trockener
Complexion im dritten Grad/ iſt/ im Wein geſotten/
gut fuͤr das Keuchen/ vertreibt die Wuͤrmer/ und alles
Gifft/ zertheilet das geronnene Blut/ ſtaͤrcket das bloͤde
Geſicht/ fuͤhret das ſchwartze Melancholiſche Gebluͤt/ und
das zaͤhe Phlegma aus dem Leib/ eroͤffnet alle Verſtopf-
fungen des Leibs/ machet Luſt zum Eſſen/ wird auch ein
gutes Waſſer daraus gebrannt.

Auch
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[633[631]/0669] Sechſtes Buch/ Blumen-Garten. man die Stoͤcke voneinander theilen und weiter ſe- tzen. Die Blaͤtter im Wein geſotten und getruncken/ wi- derſtehen dem Gifft/ ſind gut wider das Keuchen/ reini- gen die Bruſt/ ſtaͤrcken und erfreuen das Hertz/ vertrei- ben die Melancholie/ befoͤrdern die Dauung/ ſind gut fuͤr das Hertz-Zittern/ wie auch das davon gebrannte Waſſer alles dieſes verrichtet/ auch denen Frauen zu Reinigung der Mutter ein gutes Mittel iſt. Die Tuͤrckiſche Meliſſen hat viereckichte/ roͤthlicht und aͤſtige Stengel und zerkerbte lange Blaͤtter/ wie die Brenn-Neſſel/ aber kleiner; die Blumen ſind Pur- purfarb/ wird auch Meliſſa Moldavica genannt/ weil es aus der Moldau zu uns gebracht wird. Der Ge- ruch iſt Anfangs etwas widerwertig/ biß es gedruckt wird/ dann riechts wie die gemeinen Meliſſen/ aber doch nicht ſo lieblich. So werden aus Molucca zweyerley Gattungen zu uns bracht/ eines ohne Stachel/ das ander aber doͤrnicht/ bekommt/ an ſtatt der Blumen/ beſondere weißgruͤnlichte Gloͤcklein/ aus welchen der dreyeckichte Saame kommt/ erwaͤrmet/ eroͤffnet/ reiniget und macht ſubtil. Frauenblaͤtter/ Frauenmuͤntz/ wird von etlichen A- liſma und Mentha Saracenica genennet/ wird in allen Gaͤrten meiſtens gefunden/ hat einen guten angenehmen Geruch/ und bleibet gern/ wo mans einmal hinpflantzet/ nur daß mans bißweilen verſetze; die Wurtzel davon ge- doͤrrt und gepulvert/ ſoll der Colica und dem Gifft wi- derſtehen. Cap. LI. Muͤntzen/ Poley/ Rauten und Roͤmiſcher Quendel. MUntz/ Mentha, wird wegen ſeiner groſſen Tu- genden in unſern Laͤndern gemeiniglich Balſam genennet; wir wollen der wilden allhier nicht ge- dencken/ und den guͤnſtigen Leſer in die Kraͤuter-Buͤcher ſchicken; ſondern nur von dieſen handeln/ die in die Gaͤrten meiſtens gezieglet/ und daſelbſt erhalten werden/ bleiben auch uͤber Winter da/ wann ſie recht gewartet und etwas verdeckt ſind; haſſen das Eiſen/ und laſſen ſich lieber mit den Haͤnden abbrechen. Die weiſſe Engliſche Muͤntz hat artliche rauhlichte Blaͤtlein/ theils gantz bleichgruͤn/ theils weißlicht/ und theils weiß und gruͤn zugleich vermiſchet. Die krauſe Muͤntz iſt auch faſt von ſolcher Art/ auſſer daß ſie gantz weißgruͤnlicht ſind. Die Katzenmuͤntz hat Blaͤtter/ wie Meliſſen/ allein kleiner und weißlicht/ der Stengel iſt viereckicht/ die Blumen erſcheinen an etlichen Aehren weißlicht; wo man diß Kraut in die Gaͤrten bringt/ muß es von der Katzen Uberlaſt/ (die ihm hefftig nachſtellen) wol ver- wahret werden. Alle die Muͤntzen/ wilde und zahme/ ſind einer hitzigen und trockenen Natur/ dienen wider alle kalte Gebrechen des Haubts/ Bruſt/ Magens und Ge- beermutter/ zertheilen die Winde/ ſind gut wider den Haubtſchmertzen/ Schwindel und Schlafſucht/ und wo man einer kraͤfftigen Erwaͤrmung bedarff/ da hat dieſes Kraut vor allen den Vorzug. Poley/ Pulegium, bleibt gern uͤber Winter/ krie- chet leichtlich fort/ und vermehret ſich bald/ theils bluͤhet Purpurfarb/ theils weiß/ waͤchſt gern an feuchten waͤſ- ſerigten Orten. Das Eychſtaͤttiſche Buch giebt ein anders Pule- gium aquaticum zu beſehen/ den es Spicatum nennet/ hat laͤnglichte/ in der Mitten breitlichte/ und fornen ſpi- tzige Blaͤtter/ und hat obenauf ſeinen Saamen wie in Aehren. Der Poley laͤſſet ſich gern abſchneiden und mit Eiſen beruͤhren und ausbutzen/ und iſt dißfalls mit der Muͤntz widerwertiger Natur. Jſt hitzig und trocken im dritten Grad/ eines ſcharf- fen/ bittern und beiſſenden Geſchmacks; der Aſchen von den Blaͤttern mit Zahnpulver vermiſcht/ ſtaͤrcket die Zahn-Baͤller; der Eſſig davon ſtaͤrcket das Hertz/ leget den Unwillen des Magens/ im Wein getruncken/ ver- treibt er den Bauchwehe/ vermindert die geſaltzene Feuchtigkeiten des gantzen Leibes; die friſche Bluͤhe in den Kammern auf eine Glut gelegt/ und geraͤuchert/ macht/ (nach Durantes Meynung) alle Floͤhe ſter- ben. Rauten/ Ruta, wird ſehr zu Bordirung der Garten- Bettlein gebraucht/ und werden die Wurtzen im Aus- waͤrts voneinander gezogen/ geſtutzt und alſo eingelegt/ wachſen auch gerne von ihrem eigenen Saamen/ ſowol auch von den geſetzten Zweigen und Beyſchoͤßlingen; der Saame iſt gut fuͤr das Feder-Viehe/ ſo den Zipf hat. Das Kraut wird im Majo oder Anfang des Junii davon geſtreifft und ausgebrannt/ iſt warm im dritten Grad/ einer ſcharffen und bittern qualitet. Die Knoͤpf- lein/ darinnen der Saame ligt/ weil ſie noch gruͤn ſind/ an Faͤden gefaſſt und um die Hand getragen/ ſollen ein præſervativ fuͤr die Peſt ſeyn/ muͤſſen aber nicht auf bloſſe Haut anruͤhren/ weil ſie Blattern aufziehen. Diß Gewaͤchs ſtaͤrcket und reiniget das Geſicht/ treibet den Harn und Sand/ treibt die Wuͤrm aus; das Waſſer in die Augen gelaſſen/ vertreibt derſelben Fell und Fle- cken/ werden auch zu den meiſten Antidotis und Alexi- pharmacis genommen. Das Decoctum dieſes Krauts in die Kammer geſprengt/ vertreibet alle Floͤhe und Wantzen; die Rauten zerſtoſſen/ uñ einem/ der die Fraiß hat/ in die Nasloͤcher geſteckt/ iſt ein ſtattliches Mittel dafuͤr. P. Borellus ſagt/ diß leiſte auch eine Hand voll Rauten/ in einer Maß Weins infundirt/ und den Wein drey Tage nuͤchtern getruncken. obſ. 18. Roͤmiſcher Quendel/ Thymian/ Lateiniſch Thy- mus, iſt groſſer und kleiner/ weiſſer und ſchwartzer Art/ iſt an Blumen und Geruch dem gemeinen faſt gleich/ die Blaͤtlein ſind kleiner/ aber fetter und ſchwartzgruͤner/ wird zu Ende des Mertzens voneinander getheilt/ abge- ſtutzt/ und um die Bettlein herum geſetzt/ hat gern ſtei- nichten und magern Grund/ iſt auch hitzig und trockener Complexion im dritten Grad/ iſt/ im Wein geſotten/ gut fuͤr das Keuchen/ vertreibt die Wuͤrmer/ und alles Gifft/ zertheilet das geronnene Blut/ ſtaͤrcket das bloͤde Geſicht/ fuͤhret das ſchwartze Melancholiſche Gebluͤt/ und das zaͤhe Phlegma aus dem Leib/ eroͤffnet alle Verſtopf- fungen des Leibs/ machet Luſt zum Eſſen/ wird auch ein gutes Waſſer daraus gebrannt. Auch

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 633[631]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/669>, abgerufen am 28.03.2024.