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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Erstes Buch/ Land-Gut.
[Abbildung] [Spaltenumbruch] Gebühr zuzuschreiben/ und einen gewissen Raum/ wel-
chen man einzeichnet/ und gemeiniglich 42. Lachter (wie
seine verba formalia lauten) in die Länge/ und 7. in die
Breite/ oder an flachen Orten 42. Lachter ins gevierdte
abzumessen/ darinn er seine Fund-Gruben anstelle/
Kübel und Seil einwerffen möge/ und davon alle Quar-
tal einen Müth-Groschen erlege/ damit man wisse/ ob er
solchen Ort noch zu bauen gesonnen sey/ denn solches Falls
darff ihm und seinen zu sich genommenen Gesellen
Theilhabern/ die man Gewercken heisset/ niemand ein-
greiffen; müthet er aber nicht/ sondern erweisset sich/ zu-
mahl auf Erinnerung/ säumig/ oder er will auch auf Er-
mahnung nichtbauen/ noch andern es verstatten/ so fället
aufs längste in Jahr und Tagen/ solcher Ort/ wieder ins
Freye/ und stehet einem jedwedern bevor/ denselben an-
derweit ihm zuschreiben zu lassen. Weil aber in Bergwer-
cken der Wünsch-Ruten Gebrauch offtermals fürkommet;
und dabey viel Aberglauben und Hexerey sich untermischet/
als wollen wir deren (ohne Beymischung einiges Un-
rechts) hier mit wenigen gedencken. Die Wünsch-Rute
schneidet man von einer Hasel-Staude/ die zwißlecht/
und von zwey Sprossen oder Zincken ist/ die aufrecht
und gerade übersich stehen; auf den Bergen sollen diese
Stauden stehen wo es Ertz hat/ etwan 3. Tage nach
dem Neu-Mond/ in September oder Früling/ und sind
die am besten/ die man von Hasel-Stauden schneidet/
die selbst auf den Ertzgruben wachsen. Man macht es
auch auf eine andere Weise/ wann man einen Ast von
einer Hasel-Sauden zertheilet/ gleich halbirt/ und die 2.
Theil aneinander hält/ so schlägt alsdann die Rute/
und wendet sich in der Hand/ sobald man eine Ertz-Ader
betritt/ wie Herr Georg. Agricola de re Metallica be-
zeuget. Es hat aber doch diese Sache (nach Herrn Hars-
dörffers Meinung in Delitiis Mathematicis & Physicis
[Spaltenumbruch] Tom. 3. parte. 6. quaest.
16.) eine natürliche Ursach/
indem das Ertz noch unter der Erden einen Dampf von
sich gibt/ welcher die Kräuter und Bäume auf viel Weise
verändert/ daß man auch daher von dem Bergwerck eine
Vermuthung nimmt/ wann die Blätter an den Bäumen
im Früling blaulicht scheinen/ oder sonst mancherley
Farben haben/ und verderben auch bißweilen der Bäu-
me Wurtzeln von besagter Aufdämpffung. Es meldet
Paracelsus, daß ein jeder Baum einem besondern Metall
verwandt/ und jedes müsse mit einer sonderbaren Ruten
gesuchet werden. Mit der Hasel-Stauden soll das
Silber eine Vergleichung haben/ wie der Eschen-Baum
mit dem Kupffer/ und die Tannen mit dem Bley.
Alles Nadel-Holtz soll mit den Metallen eine Ver-
wandschafft haben/ dardurch erstbesagte Wünsch-Ruten
eine Magnetische Krafft haben und erlangen/ welche sie
zu ihrem Metall neiget und ziehet. Die Bergleute (spricht
Herr Harsdörffer an obgedachtem Ort ferner) gebrau-
chen sich in dem Bergwerck der Wünsch-Ruten also:
[Abbildung] Sie nehmen ei-
nen Stab von
dem Sympha-
theti
schen Holtz/
mit dem vermu-
then Metall/
schneiden ihn wie
eine Magnet-
Nadel zu/ und auf
der andern Sei-
ten schifften sie
noch ein Stuck
gleicher Grösse/
von gemeinem Holtz/ daran/ und setzen also diesen Stab/ wie
hier A. B. im C. zusammen gefügt/ auf eine Nadel C.

welche
K iij

Erſtes Buch/ Land-Gut.
[Abbildung] [Spaltenumbruch] Gebuͤhr zuzuſchreiben/ und einen gewiſſen Raum/ wel-
chen man einzeichnet/ und gemeiniglich 42. Lachter (wie
ſeine verba formalia lauten) in die Laͤnge/ und 7. in die
Breite/ oder an flachen Orten 42. Lachter ins gevierdte
abzumeſſen/ darinn er ſeine Fund-Gruben anſtelle/
Kuͤbel und Seil einwerffen moͤge/ und davon alle Quar-
tal einen Muͤth-Groſchen erlege/ damit man wiſſe/ ob er
ſolchen Ort noch zu bauen geſonnen ſey/ deñ ſolches Falls
darff ihm und ſeinen zu ſich genommenen Geſellen
Theilhabern/ die man Gewercken heiſſet/ niemand ein-
greiffen; muͤthet er aber nicht/ ſondern erweiſſet ſich/ zu-
mahl auf Erinnerung/ ſaͤumig/ oder er will auch auf Er-
mahnung nichtbauen/ noch andern es verſtatten/ ſo faͤllet
aufs laͤngſte in Jahr und Tagen/ ſolcher Ort/ wieder ins
Freye/ und ſtehet einem jedwedern bevor/ denſelben an-
derweit ihm zuſchreiben zu laſſen. Weil aber in Bergwer-
cken der Wuͤnſch-Ruten Gebrauch offtermals fuͤrkom̃et;
und dabey viel Aberglauben uñ Hexerey ſich untermiſchet/
als wollen wir deren (ohne Beymiſchung einiges Un-
rechts) hier mit wenigen gedencken. Die Wuͤnſch-Rute
ſchneidet man von einer Haſel-Staude/ die zwißlecht/
und von zwey Sproſſen oder Zincken iſt/ die aufrecht
und gerade uͤberſich ſtehen; auf den Bergen ſollen dieſe
Stauden ſtehen wo es Ertz hat/ etwan 3. Tage nach
dem Neu-Mond/ in September oder Fruͤling/ und ſind
die am beſten/ die man von Haſel-Stauden ſchneidet/
die ſelbſt auf den Ertzgruben wachſen. Man macht es
auch auf eine andere Weiſe/ wann man einen Aſt von
einer Haſel-Sauden zertheilet/ gleich halbirt/ und die 2.
Theil aneinander haͤlt/ ſo ſchlaͤgt alsdann die Rute/
und wendet ſich in der Hand/ ſobald man eine Ertz-Ader
betritt/ wie Herr Georg. Agricola de re Metallicâ be-
zeuget. Es hat aber doch dieſe Sache (nach Herrn Hars-
doͤrffers Meinung in Delitiis Mathematicis & Phyſicis
[Spaltenumbruch] Tom. 3. parte. 6. quæſt.
16.) eine natuͤrliche Urſach/
indem das Ertz noch unter der Erden einen Dampf von
ſich gibt/ welcher die Kraͤuter und Baͤume auf viel Weiſe
veraͤndert/ daß man auch daher von dem Bergwerck eine
Vermuthung nimmt/ wann die Blaͤtter an den Baͤumen
im Fruͤling blaulicht ſcheinen/ oder ſonſt mancherley
Farben haben/ und verderben auch bißweilen der Baͤu-
me Wurtzeln von beſagter Aufdaͤmpffung. Es meldet
Paracelſus, daß ein jeder Baum einem beſondern Metall
verwandt/ und jedes muͤſſe mit einer ſonderbaren Ruten
geſuchet werden. Mit der Haſel-Stauden ſoll das
Silber eine Vergleichung haben/ wie der Eſchen-Baum
mit dem Kupffer/ und die Tannen mit dem Bley.
Alles Nadel-Holtz ſoll mit den Metallen eine Ver-
wandſchafft haben/ dardurch erſtbeſagte Wuͤnſch-Ruten
eine Magnetiſche Krafft haben und erlangen/ welche ſie
zu ihrem Metall neiget und ziehet. Die Bergleute (ſpricht
Herr Harsdoͤrffer an obgedachtem Ort ferner) gebrau-
chen ſich in dem Bergwerck der Wuͤnſch-Ruten alſo:
[Abbildung] Sie nehmen ei-
nen Stab von
dem Sympha-
theti
ſchen Holtz/
mit dem vermu-
then Metall/
ſchneidẽ ihn wie
eine Magnet-
Nadel zu/ uñ auf
der andern Sei-
ten ſchifften ſie
noch ein Stuck
gleicher Groͤſſe/
von gemeinem Holtz/ daꝛan/ uñ ſetzen alſo dieſen Stab/ wie
hier A. B. im C. zuſammen gefuͤgt/ auf eine Nadel C.

welche
K iij
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[77/0095] Erſtes Buch/ Land-Gut. [Abbildung] Gebuͤhr zuzuſchreiben/ und einen gewiſſen Raum/ wel- chen man einzeichnet/ und gemeiniglich 42. Lachter (wie ſeine verba formalia lauten) in die Laͤnge/ und 7. in die Breite/ oder an flachen Orten 42. Lachter ins gevierdte abzumeſſen/ darinn er ſeine Fund-Gruben anſtelle/ Kuͤbel und Seil einwerffen moͤge/ und davon alle Quar- tal einen Muͤth-Groſchen erlege/ damit man wiſſe/ ob er ſolchen Ort noch zu bauen geſonnen ſey/ deñ ſolches Falls darff ihm und ſeinen zu ſich genommenen Geſellen Theilhabern/ die man Gewercken heiſſet/ niemand ein- greiffen; muͤthet er aber nicht/ ſondern erweiſſet ſich/ zu- mahl auf Erinnerung/ ſaͤumig/ oder er will auch auf Er- mahnung nichtbauen/ noch andern es verſtatten/ ſo faͤllet aufs laͤngſte in Jahr und Tagen/ ſolcher Ort/ wieder ins Freye/ und ſtehet einem jedwedern bevor/ denſelben an- derweit ihm zuſchreiben zu laſſen. Weil aber in Bergwer- cken der Wuͤnſch-Ruten Gebrauch offtermals fuͤrkom̃et; und dabey viel Aberglauben uñ Hexerey ſich untermiſchet/ als wollen wir deren (ohne Beymiſchung einiges Un- rechts) hier mit wenigen gedencken. Die Wuͤnſch-Rute ſchneidet man von einer Haſel-Staude/ die zwißlecht/ und von zwey Sproſſen oder Zincken iſt/ die aufrecht und gerade uͤberſich ſtehen; auf den Bergen ſollen dieſe Stauden ſtehen wo es Ertz hat/ etwan 3. Tage nach dem Neu-Mond/ in September oder Fruͤling/ und ſind die am beſten/ die man von Haſel-Stauden ſchneidet/ die ſelbſt auf den Ertzgruben wachſen. Man macht es auch auf eine andere Weiſe/ wann man einen Aſt von einer Haſel-Sauden zertheilet/ gleich halbirt/ und die 2. Theil aneinander haͤlt/ ſo ſchlaͤgt alsdann die Rute/ und wendet ſich in der Hand/ ſobald man eine Ertz-Ader betritt/ wie Herr Georg. Agricola de re Metallicâ be- zeuget. Es hat aber doch dieſe Sache (nach Herrn Hars- doͤrffers Meinung in Delitiis Mathematicis & Phyſicis Tom. 3. parte. 6. quæſt. 16.) eine natuͤrliche Urſach/ indem das Ertz noch unter der Erden einen Dampf von ſich gibt/ welcher die Kraͤuter und Baͤume auf viel Weiſe veraͤndert/ daß man auch daher von dem Bergwerck eine Vermuthung nimmt/ wann die Blaͤtter an den Baͤumen im Fruͤling blaulicht ſcheinen/ oder ſonſt mancherley Farben haben/ und verderben auch bißweilen der Baͤu- me Wurtzeln von beſagter Aufdaͤmpffung. Es meldet Paracelſus, daß ein jeder Baum einem beſondern Metall verwandt/ und jedes muͤſſe mit einer ſonderbaren Ruten geſuchet werden. Mit der Haſel-Stauden ſoll das Silber eine Vergleichung haben/ wie der Eſchen-Baum mit dem Kupffer/ und die Tannen mit dem Bley. Alles Nadel-Holtz ſoll mit den Metallen eine Ver- wandſchafft haben/ dardurch erſtbeſagte Wuͤnſch-Ruten eine Magnetiſche Krafft haben und erlangen/ welche ſie zu ihrem Metall neiget und ziehet. Die Bergleute (ſpricht Herr Harsdoͤrffer an obgedachtem Ort ferner) gebrau- chen ſich in dem Bergwerck der Wuͤnſch-Ruten alſo: [Abbildung] Sie nehmen ei- nen Stab von dem Sympha- thetiſchen Holtz/ mit dem vermu- then Metall/ ſchneidẽ ihn wie eine Magnet- Nadel zu/ uñ auf der andern Sei- ten ſchifften ſie noch ein Stuck gleicher Groͤſſe/ von gemeinem Holtz/ daꝛan/ uñ ſetzen alſo dieſen Stab/ wie hier A. B. im C. zuſammen gefuͤgt/ auf eine Nadel C. welche K iij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/95>, abgerufen am 20.04.2024.