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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Stämmlein in rechter Abgelegenheit und Distanz überblei-
ben/ daß die Bäume neben einander wol aufschiessen kön-
nen/ sonst erstickt eines das andere/ und ist aus keinem
nichts zu hoffen. Vornemlich ist zu verbieten/ daß die
Felder/ Gehäge und Friden nicht mit Stangen einge-
fangen werden/ dardurch leiden die Tannen grossen
Schaden/ wie auch/ wann man das wipfeldürre und
windfällige stehen und ligen lässet/ und das frische grüne
Holtz zu Scheittern hacket.

Das Tannen- und Fiechtenholtz wächst an einem
leichten feuchten Boden lieber dann anderswo; ihre
Wurtzen breiten sich so weit aus/ daß sie weder Gras
noch Kraut unter ihnen leichtlich lassen aufkommen.
Die Föhren aber sind auf groben sandichten und dürren
Gründen/ und an kisichten Orten am geschlachtesten.

Den Saamen von Tannen zu bereiten und wieder
auszusäen/ soll man (nach D. Noe Meurers Lehr) vom
November an/ biß in den Martium/ die Zapffen abbla-
ten und einfangen/ und dieselben in einer warmen wol-
gehitzten Stuben/ in der Höhe/ auf einen besondern dar-
zu zugerichteten Gerüste ausschütten/ und allgemach ab-
dörren/ biß sie sich öffnen/ und der Saamen daraus fal-
le/ alsdann soll man solchen ausgedörrten Saamen an
ein trocken Ort/ so nicht zu warm/ auch nicht zu feucht
ist/ wie ohngefährlich ein anders Saamgetraide biß zur
Saatzeit verwahren. Folgends im Aprillen/ so bald der
Mond ins Abnehmen kommt/ soll man nehmen feuchte
Sägspäne/ oder aber Erden von den Maulwurffshauf-
fen/ die nicht zu naß oder dürr/ sondern fein feucht und
geschlacht sey/ und je unter einen Metzen Saamens 3
oder 4 Metzen Späne oder Erden thun/ und mischen/
und solchen gemischten Saamen hernach an ein bequem
Ort/ der temperirt sey wie in einem Gewölbe oder zimlich
trockenen Keller/ in Zubern etliche Tage stehen lassen/
biß der Saamen brechen oder keimen will/ alsdann soll
man den Platz/ den man zu besaamen vor hat/ umhauen
oder umackern/ und also den mit den Spänen oder Er-
den gemischten Saamen darein säen/ und mit einer ei-
sernen Egen mit Fleiß/ und also zuegen/ daß der Saa-
men so viel möglich bedeckt werde.

Etliche sagen/ wann die Tannzapffen wolgerathen/
so folge auch eine gute Waitzen-Erndte und Wein-
leese.

Der Tannenbaum behält seine Blätter so lang/ biß
in den May und Brachmonat die neuen kommen/ und
die alten gleichsam ablösend abstossen.

Merckwürdig ist was der Author des verbesserten
Joh. Baptistae Portae fol. 318. andeutet. Man habe in
[Spaltenumbruch] Teutschland folgende Holtz-Veränderung befunden:
Nach abgebrannten Küenföhren- oder Tannenholtz wach-
sen in zwey oder drey Jahren lauter Erdbeeren; nach so
vieler Zeit/ verwandlen sich dieselbigen in Heidelbee-
ren/ und nach dergleichen Zeit wächst wieder junges
Holtz. An einem andern Ort hat man gespühret/ daß
nach abgebrannten Küenföhren lauter Bircken/ und als
dieselben wieder weggebrannt/ lauter Buchen gewach-
sen. Jm Görlitzer Wald in der Laußnitz (sagt er fer-
ner) nachdem Anno 1660 daselbst viel 1000 Stämme
Föhren vom Winde umgeworffen worden/ sind hernach
dafür von sich selbst viel tausend junge Eychen wieder ge-
wachsen. Weiter sagt er (diese Metamorphosin der
Bäume beglaubter zu machen) als die Portugesen ver-
sucht/ ob sie nicht die Gewürtze/ so sie aus Ost-Jndien
bringen müssen/ und andere dergleichen Bäume in ihrem
Land fortbringen möchten/ so ist ihnen an statt des Pfef-
fers Epheu/ aus Zimmet der Lorbeerbaum/ und aus
Cedern Wachholdersträuche gewachsen.

Der Tannen sind zweyerley/ rothe und weisse; die
rothen haben breiters/ grüners und weichers Laub/ wel-
ches nicht so sticht/ und auf dem Rucken nicht so weiß
ist/ als das andere. Er neiget seine Aeste abwärts/ trägt
lange schuppichte Zapffen/ in welcher mitten ein kleiner
dürrer Saame steckt.

Zu Balcken und Latten wird das Tennenholtz am
füglichsten gebrauchet/ es trägt schwere Last/ und be-
schweret das Gemäuer nicht; die Läden davon/ dienen
zu Bettstätten/ Tischen/ Stülen und Bäncken/ doch
die Föhrnen sind besser.

Das Hartz/ so von sich selber am Baum hin und
wieder Beulen aufwirfft/ und wie aufgeschwillet/ wird
zu vielerley Sachen in der Artzney gebraucht/ es verglei-
chet sich etwas dem Terebinth/ und wird zu Heilung
der Wunden und Schäden gebraucht; Das Tannen-
hartz riecht fast wie ein Weyrauch/ wird ins gemein weiß
Hartz genennet. Das von dem weissen Tannenbaum
wird köstlicher gehalten als das andere/ dessen ein Loth
oder 5 Quintel schwer/ in Wein getruncken/ reiniget die
Nieren/ treibt den Stein/ und bewegt zum Stulgang.
Einer Nuß groß davon/ mit einer Muscatnuß und Zu-
cker vermischt/ und eingenommen/ vertreibt die Harn-
winde/ und heilet alle Versehrungen der innerlichen Glie-
der; es reiniget alle alte und neue Wunden und Schä-
den/ erweicht die harten Geschwer an allen Orten; hei-
let die bösen Rauden/ an Menschen und Viehe.

Das Tannenhartz ist warm und trocken im dritten
Grad.

Cap. XXVII.
Vom Föhren-Fiechten- und Eibenbaum.
[Spaltenumbruch]

TAnnen-Föhren- und Fiechtenbäume werden bey
denen Botanicis manchesmal untereinander ver-
wirrt gesetzt/ und einer vor den andern genommen; wir
in unsern Ländern nennen diese Föhren/ die meistentheils
bey den Authoribus Pinus Sylvestris genennet werden/
haben zweyerley/ als die rechten Föhren/ die röthlichte
Rinden haben/ und gerad aufwachsen/ sind zum Ge-
bäue/ sonderlich was in die Höhe kommt/ auch zu denen
Brunnröhren/ die dauren lang unter der Erden/ auch
zu Läden/ Latten und Weinstecken das beste Holtz sind/
[Spaltenumbruch] auch viel währhaffter im Gebäue als Tannen und Fiech-
ten. Die Küenföhren oder Kifernbäume haben keinen so
geraden/ glatten Stammen/ aber weite und grosse/ doch
bißweilen krumme Aeste/ sind voller Pech/ und werden
die Schifern und gehauene Späne davon von denen
Bauren zum leuchten gebraucht. Die Blätter in Es-
sig gekocht/ und den Mund warm damit ausgespühlt/
vertreiben die Zahnschmertzen; das thut auch das Küen-
holtz zerschnitten und also in Essig gekocht. Die Blät-
ter gestossen und aufgelegt/ lindern die hitzigen Geschwus-

sten

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Staͤm̃lein in rechter Abgelegenheit uñ Diſtanz uͤberblei-
ben/ daß die Baͤume neben einander wol aufſchieſſen koͤn-
nen/ ſonſt erſtickt eines das andere/ und iſt aus keinem
nichts zu hoffen. Vornemlich iſt zu verbieten/ daß die
Felder/ Gehaͤge und Friden nicht mit Stangen einge-
fangen werden/ dardurch leiden die Tannen groſſen
Schaden/ wie auch/ wann man das wipfelduͤrre und
windfaͤllige ſtehen und ligen laͤſſet/ und das friſche gruͤne
Holtz zu Scheittern hacket.

Das Tannen- und Fiechtenholtz waͤchſt an einem
leichten feuchten Boden lieber dann anderswo; ihre
Wurtzen breiten ſich ſo weit aus/ daß ſie weder Gras
noch Kraut unter ihnen leichtlich laſſen aufkommen.
Die Foͤhren aber ſind auf groben ſandichten und duͤrren
Gruͤnden/ und an kiſichten Orten am geſchlachteſten.

Den Saamen von Tannen zu bereiten und wieder
auszuſaͤen/ ſoll man (nach D. Noe Meurers Lehr) vom
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ten und einfangen/ und dieſelben in einer warmen wol-
gehitzten Stuben/ in der Hoͤhe/ auf einen beſondern dar-
zu zugerichteten Geruͤſte ausſchuͤtten/ und allgemach ab-
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le/ alsdann ſoll man ſolchen ausgedoͤrꝛten Saamen an
ein trocken Ort/ ſo nicht zu warm/ auch nicht zu feucht
iſt/ wie ohngefaͤhrlich ein anders Saamgetraide biß zur
Saatzeit verwahren. Folgends im Aprillen/ ſo bald der
Mond ins Abnehmen kommt/ ſoll man nehmen feuchte
Saͤgſpaͤne/ oder aber Erden von den Maulwurffshauf-
fen/ die nicht zu naß oder duͤrꝛ/ ſondern fein feucht und
geſchlacht ſey/ und je unter einen Metzen Saamens 3
oder 4 Metzen Spaͤne oder Erden thun/ und miſchen/
und ſolchen gemiſchten Saamen hernach an ein bequem
Ort/ der temperirt ſey wie in einem Gewoͤlbe oder zimlich
trockenen Keller/ in Zubern etliche Tage ſtehen laſſen/
biß der Saamen brechen oder keimen will/ alsdann ſoll
man den Platz/ den man zu beſaamen vor hat/ umhauen
oder umackern/ und alſo den mit den Spaͤnen oder Er-
den gemiſchten Saamen darein ſaͤen/ und mit einer ei-
ſernen Egen mit Fleiß/ und alſo zuegen/ daß der Saa-
men ſo viel moͤglich bedeckt werde.

Etliche ſagen/ wann die Tannzapffen wolgerathen/
ſo folge auch eine gute Waitzen-Erndte und Wein-
leeſe.

Der Tannenbaum behaͤlt ſeine Blaͤtter ſo lang/ biß
in den May und Brachmonat die neuen kommen/ und
die alten gleichſam abloͤſend abſtoſſen.

Merckwuͤrdig iſt was der Author des verbeſſerten
Joh. Baptiſtæ Portæ fol. 318. andeutet. Man habe in
[Spaltenumbruch] Teutſchland folgende Holtz-Veraͤnderung befunden:
Nach abgebrañten Kuͤenfoͤhren- oder Tannenholtz wach-
ſen in zwey oder drey Jahren lauter Erdbeeren; nach ſo
vieler Zeit/ verwandlen ſich dieſelbigen in Heidelbee-
ren/ und nach dergleichen Zeit waͤchſt wieder junges
Holtz. An einem andern Ort hat man geſpuͤhret/ daß
nach abgebrannten Kuͤenfoͤhren lauter Bircken/ und als
dieſelben wieder weggebrannt/ lauter Buchen gewach-
ſen. Jm Goͤrlitzer Wald in der Laußnitz (ſagt er fer-
ner) nachdem Anno 1660 daſelbſt viel 1000 Staͤmme
Foͤhren vom Winde umgeworffen worden/ ſind hernach
dafuͤr von ſich ſelbſt viel tauſend junge Eychen wieder ge-
wachſen. Weiter ſagt er (dieſe Metamorphoſin der
Baͤume beglaubter zu machen) als die Portugeſen ver-
ſucht/ ob ſie nicht die Gewuͤrtze/ ſo ſie aus Oſt-Jndien
bringen muͤſſen/ und andere dergleichen Baͤume in ihrem
Land fortbringen moͤchten/ ſo iſt ihnen an ſtatt des Pfef-
fers Epheu/ aus Zimmet der Lorbeerbaum/ und aus
Cedern Wachholderſtraͤuche gewachſen.

Der Tannen ſind zweyerley/ rothe und weiſſe; die
rothen haben breiters/ gruͤners und weichers Laub/ wel-
ches nicht ſo ſticht/ und auf dem Rucken nicht ſo weiß
iſt/ als das andere. Er neiget ſeine Aeſte abwaͤrts/ traͤgt
lange ſchuppichte Zapffen/ in welcher mitten ein kleiner
duͤrrer Saame ſteckt.

Zu Balcken und Latten wird das Tennenholtz am
fuͤglichſten gebrauchet/ es traͤgt ſchwere Laſt/ und be-
ſchweret das Gemaͤuer nicht; die Laͤden davon/ dienen
zu Bettſtaͤtten/ Tiſchen/ Stuͤlen und Baͤncken/ doch
die Foͤhrnen ſind beſſer.

Das Hartz/ ſo von ſich ſelber am Baum hin und
wieder Beulen aufwirfft/ und wie aufgeſchwillet/ wird
zu vielerley Sachen in der Artzney gebraucht/ es verglei-
chet ſich etwas dem Terebinth/ und wird zu Heilung
der Wunden und Schaͤden gebraucht; Das Tannen-
hartz riecht faſt wie ein Weyrauch/ wird ins gemein weiß
Hartz genennet. Das von dem weiſſen Tannenbaum
wird koͤſtlicher gehalten als das andere/ deſſen ein Loth
oder 5 Quintel ſchwer/ in Wein getruncken/ reiniget die
Nieren/ treibt den Stein/ und bewegt zum Stulgang.
Einer Nuß groß davon/ mit einer Muſcatnuß und Zu-
cker vermiſcht/ und eingenommen/ vertreibt die Harn-
winde/ und heilet alle Verſehrungen der innerlichen Glie-
der; es reiniget alle alte und neue Wunden und Schaͤ-
den/ erweicht die harten Geſchwer an allen Orten; hei-
let die boͤſen Rauden/ an Menſchen und Viehe.

Das Tannenhartz iſt warm und trocken im dritten
Grad.

Cap. XXVII.
Vom Foͤhren-Fiechten- und Eibenbaum.
[Spaltenumbruch]

TAnnen-Foͤhren- und Fiechtenbaͤume werden bey
denen Botanicis manchesmal untereinander ver-
wirꝛt geſetzt/ uñ eineꝛ voꝛ den andeꝛn genom̃en; wiꝛ
in unſern Laͤndern nennen dieſe Foͤhren/ die meiſtentheils
bey den Authoribus Pinus Sylveſtris genennet werden/
haben zweyerley/ als die rechten Foͤhren/ die roͤthlichte
Rinden haben/ und gerad aufwachſen/ ſind zum Ge-
baͤue/ ſonderlich was in die Hoͤhe kommt/ auch zu denen
Brunnroͤhren/ die dauren lang unter der Erden/ auch
zu Laͤden/ Latten und Weinſtecken das beſte Holtz ſind/
[Spaltenumbruch] auch viel waͤhrhaffter im Gebaͤue als Tannen und Fiech-
ten. Die Kuͤenfoͤhren oder Kifernbaͤume haben keinen ſo
geraden/ glatten Stammen/ aber weite und groſſe/ doch
bißweilen krumme Aeſte/ ſind voller Pech/ und werden
die Schifern und gehauene Spaͤne davon von denen
Bauren zum leuchten gebraucht. Die Blaͤtter in Eſ-
ſig gekocht/ und den Mund warm damit ausgeſpuͤhlt/
vertreiben die Zahnſchmertzen; das thut auch das Kuͤen-
holtz zerſchnitten und alſo in Eſſig gekocht. Die Blaͤt-
ter geſtoſſen und aufgelegt/ lindern die hitzigen Geſchwuſ-

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[586/0604] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Staͤm̃lein in rechter Abgelegenheit uñ Diſtanz uͤberblei- ben/ daß die Baͤume neben einander wol aufſchieſſen koͤn- nen/ ſonſt erſtickt eines das andere/ und iſt aus keinem nichts zu hoffen. Vornemlich iſt zu verbieten/ daß die Felder/ Gehaͤge und Friden nicht mit Stangen einge- fangen werden/ dardurch leiden die Tannen groſſen Schaden/ wie auch/ wann man das wipfelduͤrre und windfaͤllige ſtehen und ligen laͤſſet/ und das friſche gruͤne Holtz zu Scheittern hacket. Das Tannen- und Fiechtenholtz waͤchſt an einem leichten feuchten Boden lieber dann anderswo; ihre Wurtzen breiten ſich ſo weit aus/ daß ſie weder Gras noch Kraut unter ihnen leichtlich laſſen aufkommen. Die Foͤhren aber ſind auf groben ſandichten und duͤrren Gruͤnden/ und an kiſichten Orten am geſchlachteſten. Den Saamen von Tannen zu bereiten und wieder auszuſaͤen/ ſoll man (nach D. Noe Meurers Lehr) vom November an/ biß in den Martium/ die Zapffen abbla- ten und einfangen/ und dieſelben in einer warmen wol- gehitzten Stuben/ in der Hoͤhe/ auf einen beſondern dar- zu zugerichteten Geruͤſte ausſchuͤtten/ und allgemach ab- doͤrren/ biß ſie ſich oͤffnen/ und der Saamen daraus fal- le/ alsdann ſoll man ſolchen ausgedoͤrꝛten Saamen an ein trocken Ort/ ſo nicht zu warm/ auch nicht zu feucht iſt/ wie ohngefaͤhrlich ein anders Saamgetraide biß zur Saatzeit verwahren. Folgends im Aprillen/ ſo bald der Mond ins Abnehmen kommt/ ſoll man nehmen feuchte Saͤgſpaͤne/ oder aber Erden von den Maulwurffshauf- fen/ die nicht zu naß oder duͤrꝛ/ ſondern fein feucht und geſchlacht ſey/ und je unter einen Metzen Saamens 3 oder 4 Metzen Spaͤne oder Erden thun/ und miſchen/ und ſolchen gemiſchten Saamen hernach an ein bequem Ort/ der temperirt ſey wie in einem Gewoͤlbe oder zimlich trockenen Keller/ in Zubern etliche Tage ſtehen laſſen/ biß der Saamen brechen oder keimen will/ alsdann ſoll man den Platz/ den man zu beſaamen vor hat/ umhauen oder umackern/ und alſo den mit den Spaͤnen oder Er- den gemiſchten Saamen darein ſaͤen/ und mit einer ei- ſernen Egen mit Fleiß/ und alſo zuegen/ daß der Saa- men ſo viel moͤglich bedeckt werde. Etliche ſagen/ wann die Tannzapffen wolgerathen/ ſo folge auch eine gute Waitzen-Erndte und Wein- leeſe. Der Tannenbaum behaͤlt ſeine Blaͤtter ſo lang/ biß in den May und Brachmonat die neuen kommen/ und die alten gleichſam abloͤſend abſtoſſen. Merckwuͤrdig iſt was der Author des verbeſſerten Joh. Baptiſtæ Portæ fol. 318. andeutet. Man habe in Teutſchland folgende Holtz-Veraͤnderung befunden: Nach abgebrañten Kuͤenfoͤhren- oder Tannenholtz wach- ſen in zwey oder drey Jahren lauter Erdbeeren; nach ſo vieler Zeit/ verwandlen ſich dieſelbigen in Heidelbee- ren/ und nach dergleichen Zeit waͤchſt wieder junges Holtz. An einem andern Ort hat man geſpuͤhret/ daß nach abgebrannten Kuͤenfoͤhren lauter Bircken/ und als dieſelben wieder weggebrannt/ lauter Buchen gewach- ſen. Jm Goͤrlitzer Wald in der Laußnitz (ſagt er fer- ner) nachdem Anno 1660 daſelbſt viel 1000 Staͤmme Foͤhren vom Winde umgeworffen worden/ ſind hernach dafuͤr von ſich ſelbſt viel tauſend junge Eychen wieder ge- wachſen. Weiter ſagt er (dieſe Metamorphoſin der Baͤume beglaubter zu machen) als die Portugeſen ver- ſucht/ ob ſie nicht die Gewuͤrtze/ ſo ſie aus Oſt-Jndien bringen muͤſſen/ und andere dergleichen Baͤume in ihrem Land fortbringen moͤchten/ ſo iſt ihnen an ſtatt des Pfef- fers Epheu/ aus Zimmet der Lorbeerbaum/ und aus Cedern Wachholderſtraͤuche gewachſen. Der Tannen ſind zweyerley/ rothe und weiſſe; die rothen haben breiters/ gruͤners und weichers Laub/ wel- ches nicht ſo ſticht/ und auf dem Rucken nicht ſo weiß iſt/ als das andere. Er neiget ſeine Aeſte abwaͤrts/ traͤgt lange ſchuppichte Zapffen/ in welcher mitten ein kleiner duͤrrer Saame ſteckt. Zu Balcken und Latten wird das Tennenholtz am fuͤglichſten gebrauchet/ es traͤgt ſchwere Laſt/ und be- ſchweret das Gemaͤuer nicht; die Laͤden davon/ dienen zu Bettſtaͤtten/ Tiſchen/ Stuͤlen und Baͤncken/ doch die Foͤhrnen ſind beſſer. Das Hartz/ ſo von ſich ſelber am Baum hin und wieder Beulen aufwirfft/ und wie aufgeſchwillet/ wird zu vielerley Sachen in der Artzney gebraucht/ es verglei- chet ſich etwas dem Terebinth/ und wird zu Heilung der Wunden und Schaͤden gebraucht; Das Tannen- hartz riecht faſt wie ein Weyrauch/ wird ins gemein weiß Hartz genennet. Das von dem weiſſen Tannenbaum wird koͤſtlicher gehalten als das andere/ deſſen ein Loth oder 5 Quintel ſchwer/ in Wein getruncken/ reiniget die Nieren/ treibt den Stein/ und bewegt zum Stulgang. Einer Nuß groß davon/ mit einer Muſcatnuß und Zu- cker vermiſcht/ und eingenommen/ vertreibt die Harn- winde/ und heilet alle Verſehrungen der innerlichen Glie- der; es reiniget alle alte und neue Wunden und Schaͤ- den/ erweicht die harten Geſchwer an allen Orten; hei- let die boͤſen Rauden/ an Menſchen und Viehe. Das Tannenhartz iſt warm und trocken im dritten Grad. Cap. XXVII. Vom Foͤhren-Fiechten- und Eibenbaum. TAnnen-Foͤhren- und Fiechtenbaͤume werden bey denen Botanicis manchesmal untereinander ver- wirꝛt geſetzt/ uñ eineꝛ voꝛ den andeꝛn genom̃en; wiꝛ in unſern Laͤndern nennen dieſe Foͤhren/ die meiſtentheils bey den Authoribus Pinus Sylveſtris genennet werden/ haben zweyerley/ als die rechten Foͤhren/ die roͤthlichte Rinden haben/ und gerad aufwachſen/ ſind zum Ge- baͤue/ ſonderlich was in die Hoͤhe kommt/ auch zu denen Brunnroͤhren/ die dauren lang unter der Erden/ auch zu Laͤden/ Latten und Weinſtecken das beſte Holtz ſind/ auch viel waͤhrhaffter im Gebaͤue als Tannen und Fiech- ten. Die Kuͤenfoͤhren oder Kifernbaͤume haben keinen ſo geraden/ glatten Stammen/ aber weite und groſſe/ doch bißweilen krumme Aeſte/ ſind voller Pech/ und werden die Schifern und gehauene Spaͤne davon von denen Bauren zum leuchten gebraucht. Die Blaͤtter in Eſ- ſig gekocht/ und den Mund warm damit ausgeſpuͤhlt/ vertreiben die Zahnſchmertzen; das thut auch das Kuͤen- holtz zerſchnitten und alſo in Eſſig gekocht. Die Blaͤt- ter geſtoſſen und aufgelegt/ lindern die hitzigen Geſchwuſ- ſten

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/604>, abgerufen am 28.03.2024.