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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Waasen ausstechen/ und stellen die Vögel darauf; am
besten ist/ man speise sie mit laulichten Speisen und le-
bendigen Vögeln/ oder man kan täglich abwechseln/
heute sie mit kräfftiger/ und morgen mit geringer Spei-
se zu versehen.

Das Geschirr/ darein man ihnen das Wasser gibt/
soll zimlich breit und tieff seyn/ doch daß der Habicht mit
den Füssen das Wasser erreichen könne/ wann man ih-
nen einen Tag um den andern Fleisch von Spänfärck-
lein giebt/ so reinigen sie sich wol davon; Jtem Tau-
ben/ Mäuse/ und junge Hunde; Jtem eine Natter-
haut klein zerhackt/ und unter ihr Geäse vermischt/ ist
auch gut/ und befördert die Mausung; Jtem nimm
eine Schildkrot/ so an trockenen Orten gefangen wor-
[Spaltenumbruch] den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege sie rücklings dem
Vogel für zu essen/ dann diß Fleisch und Safft ist ihm
gut/ und macht/ daß die Mauß bald fürüber gehe; nach
der Mauß werden sie überaus schön von neuen jungen
Federn gezieret/ in der Mauß ist ihnen auch gesund/ daß
man sie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen
aus den Nestern genommenen Vögeln speiset; zu die-
ser Zeit sollen sie immerdar/ Wechselweise/ mit feuch-
ten Speisen versehen seyn.

Das Mausen befördert auch/ wann man grüne
Eydechslein/ an der Sonnen gedörrt/ pulvert/ und ihr
Geäß damit/ sonderlich Schweinenfleisch/ bestreuet;
Oder so man sie anfänglich nur mit lebendigen Mäu-
sen speiset.

Cap. XCIV.
Von ihren Kranckheiten und Curen.
[Spaltenumbruch]

EJn Falckonier soll allzeit Aloe im Vorrath ha-
ben/ seinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha-
barbara, Hierapicra,
die reinigt und stärckt den
Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die
solvirt gantz gelind/ erläutert das Geblüt/ und macht
Appetit; Gewürtz-Negelein/ die dienen für die Flüsse;
Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma-
chen die Haut wieder wachsen; die nasse Rosen-Con-
serva
reinigt/ macht Lust/ und erfrischet; die trockene
Rosen-Conserv führt die undäuliche Speise aus; das
süsse Mandel-Oel führt die zähen Schleim aus/ eröffnet
das Gedärme und treibt die Flüß aus. Ein Weid-
man soll beyläuffig ihre Kranckheiten wissen/ auch wie
ihnen zu begegnen.

Die Strauchen der Raubvögel wird durch Hitz
und Kälte/ durch Staub und Rauch/ verursachet/ auch
wann sie nicht sauber gehalten oder gewartet werden;
Da soll man nehmen ein Quintel Aloe, ein Quintel
Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewürtz-Ne-
gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel
Rhabarbara, alles gepulvert zusamm gemischt und in
einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/
gibt man das fünffte Theil davon dem Vogel auf ein
oder zweymal ein.

Wann einem Vogel die Augen verletzt sind/ daß sie
rinnen/ so nimm Eyerweiß/ Rosen- und Braunellenwas-
ser/ schlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit
ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwischen die
Augen/ setze ihm darnach eine weite Hauben darüber/
und halte ihn/ so lang ihn das Auge schmertzet/ die gan-
tze Nacht über wol gedeckt; Diß kan/ so oft man es be-
darff/ wiederholet werden; Jst auch dieses gut/ wann
ihnen die Nasenlöcher verstopfft sind/ doch nimmt man
das Weisse vom Ey/ zerschlägt es mit Rosen- und Sal-
veblühe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt
es darein/ und legt ihms über die Nasenlöcher/ auf die
vorerzehlte Weise.

Für die Finnen auf der Zungen/ so die Franzosen
Barbillons nennen/ speise den Vogel mit Fleisch/ so zu-
vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet
worden.

Diß ist auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips
vorhero mit einem scharffen Messerlein/ gleichwie den
Hünern/ genommen hat.

[Spaltenumbruch]

Es meldet Mr. d' Esparron, daß man einen Vogel/
der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdäuen noch
heraus werffen kan/ durch drey Personen kan halten las-
sen/ und durch einen Drath vornen mit einem Häcklein/
in den Hals hinein stecken/ und wann man das Quell
an den Hacken subtil gedrähet hat/ möge mans ohne
Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott
Teufel/ Freyherr zu Gundersstorff/ ein auf die Falck-
nerey trefflich verständiger/ und deßwegen von etlichen
Kaysern wolbeliebter Herr/ ihm ein solches Jnstrument
machen lassen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei-
bende Quelle commode hat aus dem Kropf ziehen kön-
nen; und meldet Esparron, daß er auch zum öfftern
den Vögeln den Kropf mit einem scharffen Messerlein
nach der Länge/ subtil aufschneiden/ die böse Materia
heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmesin-
Seiden zunähen/ und ein wenig mit Baum-Oel einsal-
ben lassen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels-
Hertz speisen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/
was man ihme sonst zu geben pfleget/ und vorher ein
wenig Terrae sigillatae darauf streuen/ also muß er 14
oder 20 Tage abgespeiset werden/ und man muß ihm
unterdessen keine Quelle geben; Daselbst giebt er auch
ein Jnstrument/ die Quelle gelegensam aus dem Kropf
zu ziehen/ und nennet es Desampelotteur, oder Buzen-
zieher/ dessen Figur auch daselbst zu Ende des vierdten
Theils p. 267. zu finden ist.

Die Vögel bey guter Gesundheit und Appetit zu
erhalten/ soll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleisch/ in gesot-
tenem Wasser/ als nemlich in Gras-Wasser/ oder spi-
tzigen Wegricht- oder Petersill-Wegweiß-Apostemen-
kraut- und dergleichen Wassern einweichen.

Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/
so ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht wäre
gehalten worden/ so solt du ihn vorher wol besichtigen/
und solt ihm alsobald/ auf eine Fürsorge/ ein wenig Mum-
mien in seiner Speise eingeben/ und ihn hernach mit
Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/
solt du ihm eine Pilulam de tribus in seiner Quelle ein-
geben/ dardurch wirst du ihm vieler Zufälle abhelf-
fen.

Wann einem Vogel ein Dorn oder sonst etwas ins
Auge kommt/ so nimm Thutiae praeparatae 1 Unz/ ein
halbe Aechtring Rosenwasser/ und so viel weissen Wein/

auch

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] Waaſen ausſtechen/ und ſtellen die Voͤgel darauf; am
beſten iſt/ man ſpeiſe ſie mit laulichten Speiſen und le-
bendigen Voͤgeln/ oder man kan taͤglich abwechſeln/
heute ſie mit kraͤfftiger/ und morgen mit geringer Spei-
ſe zu verſehen.

Das Geſchirr/ darein man ihnen das Waſſer gibt/
ſoll zimlich breit und tieff ſeyn/ doch daß der Habicht mit
den Fuͤſſen das Waſſer erreichen koͤnne/ wann man ih-
nen einen Tag um den andern Fleiſch von Spaͤnfaͤrck-
lein giebt/ ſo reinigen ſie ſich wol davon; Jtem Tau-
ben/ Maͤuſe/ und junge Hunde; Jtem eine Natter-
haut klein zerhackt/ und unter ihr Geaͤſe vermiſcht/ iſt
auch gut/ und befoͤrdert die Mauſung; Jtem nimm
eine Schildkrot/ ſo an trockenen Orten gefangen wor-
[Spaltenumbruch] den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege ſie ruͤcklings dem
Vogel fuͤr zu eſſen/ dann diß Fleiſch und Safft iſt ihm
gut/ und macht/ daß die Mauß bald fuͤruͤber gehe; nach
der Mauß werden ſie uͤberaus ſchoͤn von neuen jungen
Federn gezieret/ in der Mauß iſt ihnen auch geſund/ daß
man ſie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen
aus den Neſtern genommenen Voͤgeln ſpeiſet; zu die-
ſer Zeit ſollen ſie immerdar/ Wechſelweiſe/ mit feuch-
ten Speiſen verſehen ſeyn.

Das Mauſen befoͤrdert auch/ wann man gruͤne
Eydechslein/ an der Sonnen gedoͤrrt/ pulvert/ und ihr
Geaͤß damit/ ſonderlich Schweinenfleiſch/ beſtreuet;
Oder ſo man ſie anfaͤnglich nur mit lebendigen Maͤu-
ſen ſpeiſet.

Cap. XCIV.
Von ihren Kranckheiten und Curen.
[Spaltenumbruch]

EJn Falckonier ſoll allzeit Aloë im Vorrath ha-
ben/ ſeinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha-
barbara, Hierapicra,
die reinigt und ſtaͤrckt den
Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die
ſolvirt gantz gelind/ erlaͤutert das Gebluͤt/ und macht
Appetit; Gewuͤrtz-Negelein/ die dienen fuͤr die Fluͤſſe;
Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma-
chen die Haut wieder wachſen; die naſſe Roſen-Con-
ſerva
reinigt/ macht Luſt/ und erfriſchet; die trockene
Roſen-Conſerv fuͤhrt die undaͤuliche Speiſe aus; das
ſuͤſſe Mandel-Oel fuͤhrt die zaͤhen Schleim aus/ eroͤffnet
das Gedaͤrme und treibt die Fluͤß aus. Ein Weid-
man ſoll beylaͤuffig ihre Kranckheiten wiſſen/ auch wie
ihnen zu begegnen.

Die Strauchen der Raubvoͤgel wird durch Hitz
und Kaͤlte/ durch Staub und Rauch/ verurſachet/ auch
wann ſie nicht ſauber gehalten oder gewartet werden;
Da ſoll man nehmen ein Quintel Aloë, ein Quintel
Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewuͤrtz-Ne-
gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel
Rhabarbara, alles gepulvert zuſamm gemiſcht und in
einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/
gibt man das fuͤnffte Theil davon dem Vogel auf ein
oder zweymal ein.

Wann einem Vogel die Augen verletzt ſind/ daß ſie
rinnen/ ſo nim̃ Eyerweiß/ Roſen- und Braunellenwaſ-
ſer/ ſchlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit
ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwiſchen die
Augen/ ſetze ihm darnach eine weite Hauben daruͤber/
und halte ihn/ ſo lang ihn das Auge ſchmertzet/ die gan-
tze Nacht uͤber wol gedeckt; Diß kan/ ſo oft man es be-
darff/ wiederholet werden; Jſt auch dieſes gut/ wann
ihnen die Naſenloͤcher verſtopfft ſind/ doch nimmt man
das Weiſſe vom Ey/ zerſchlaͤgt es mit Roſen- und Sal-
vebluͤhe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt
es darein/ und legt ihms uͤber die Naſenloͤcher/ auf die
vorerzehlte Weiſe.

Fuͤr die Finnen auf der Zungen/ ſo die Franzoſen
Barbillons nennen/ ſpeiſe den Vogel mit Fleiſch/ ſo zu-
vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet
worden.

Diß iſt auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips
vorhero mit einem ſcharffen Meſſerlein/ gleichwie den
Huͤnern/ genommen hat.

[Spaltenumbruch]

Es meldet Mr. d’ Eſparron, daß man einen Vogel/
der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdaͤuen noch
heraus werffen kan/ durch drey Perſonen kan halten laſ-
ſen/ und durch einen Drath vornen mit einem Haͤcklein/
in den Hals hinein ſtecken/ und wann man das Quell
an den Hacken ſubtil gedraͤhet hat/ moͤge mans ohne
Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott
Teufel/ Freyherr zu Gundersſtorff/ ein auf die Falck-
nerey trefflich verſtaͤndiger/ und deßwegen von etlichen
Kayſern wolbeliebter Herr/ ihm ein ſolches Jnſtrument
machen laſſen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei-
bende Quelle commodè hat aus dem Kropf ziehen koͤn-
nen; und meldet Eſparron, daß er auch zum oͤfftern
den Voͤgeln den Kropf mit einem ſcharffen Meſſerlein
nach der Laͤnge/ ſubtil aufſchneiden/ die boͤſe Materia
heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmeſin-
Seiden zunaͤhen/ und ein wenig mit Baum-Oel einſal-
ben laſſen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels-
Hertz ſpeiſen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/
was man ihme ſonſt zu geben pfleget/ und vorher ein
wenig Terræ ſigillatæ darauf ſtreuen/ alſo muß er 14
oder 20 Tage abgeſpeiſet werden/ und man muß ihm
unterdeſſen keine Quelle geben; Daſelbſt giebt er auch
ein Jnſtrument/ die Quelle gelegenſam aus dem Kropf
zu ziehen/ und nennet es Deſampelotteur, oder Buzen-
zieher/ deſſen Figur auch daſelbſt zu Ende des vierdten
Theils p. 267. zu finden iſt.

Die Voͤgel bey guter Geſundheit und Appetit zu
erhalten/ ſoll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleiſch/ in geſot-
tenem Waſſer/ als nemlich in Gras-Waſſer/ oder ſpi-
tzigen Wegricht- oder Peterſill-Wegweiß-Apoſtemen-
kraut- und dergleichen Waſſern einweichen.

Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/
ſo ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht waͤre
gehalten worden/ ſo ſolt du ihn vorher wol beſichtigen/
und ſolt ihm alſobald/ auf eine Fuͤrſorge/ ein wenig Mum-
mien in ſeiner Speiſe eingeben/ und ihn hernach mit
Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/
ſolt du ihm eine Pilulam de tribus in ſeiner Quelle ein-
geben/ dardurch wirſt du ihm vieler Zufaͤlle abhelf-
fen.

Wann einem Vogel ein Dorn oder ſonſt etwas ins
Auge kommt/ ſo nimm Thutiæ præparatæ 1 Unz/ ein
halbe Aechtring Roſenwaſſer/ und ſo viel weiſſen Wein/

auch
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[664/0682] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Waaſen ausſtechen/ und ſtellen die Voͤgel darauf; am beſten iſt/ man ſpeiſe ſie mit laulichten Speiſen und le- bendigen Voͤgeln/ oder man kan taͤglich abwechſeln/ heute ſie mit kraͤfftiger/ und morgen mit geringer Spei- ſe zu verſehen. Das Geſchirr/ darein man ihnen das Waſſer gibt/ ſoll zimlich breit und tieff ſeyn/ doch daß der Habicht mit den Fuͤſſen das Waſſer erreichen koͤnne/ wann man ih- nen einen Tag um den andern Fleiſch von Spaͤnfaͤrck- lein giebt/ ſo reinigen ſie ſich wol davon; Jtem Tau- ben/ Maͤuſe/ und junge Hunde; Jtem eine Natter- haut klein zerhackt/ und unter ihr Geaͤſe vermiſcht/ iſt auch gut/ und befoͤrdert die Mauſung; Jtem nimm eine Schildkrot/ ſo an trockenen Orten gefangen wor- den/ zeuch ihr die Schalen ab/ und lege ſie ruͤcklings dem Vogel fuͤr zu eſſen/ dann diß Fleiſch und Safft iſt ihm gut/ und macht/ daß die Mauß bald fuͤruͤber gehe; nach der Mauß werden ſie uͤberaus ſchoͤn von neuen jungen Federn gezieret/ in der Mauß iſt ihnen auch geſund/ daß man ſie offt mit jungen Schwalben oder andern jungen aus den Neſtern genommenen Voͤgeln ſpeiſet; zu die- ſer Zeit ſollen ſie immerdar/ Wechſelweiſe/ mit feuch- ten Speiſen verſehen ſeyn. Das Mauſen befoͤrdert auch/ wann man gruͤne Eydechslein/ an der Sonnen gedoͤrrt/ pulvert/ und ihr Geaͤß damit/ ſonderlich Schweinenfleiſch/ beſtreuet; Oder ſo man ſie anfaͤnglich nur mit lebendigen Maͤu- ſen ſpeiſet. Cap. XCIV. Von ihren Kranckheiten und Curen. EJn Falckonier ſoll allzeit Aloë im Vorrath ha- ben/ ſeinen Vogel zu purgiren/ wie auch Rha- barbara, Hierapicra, die reinigt und ſtaͤrckt den Leib/ Agaricum, das reinigt das Hirn; Manna, die ſolvirt gantz gelind/ erlaͤutert das Gebluͤt/ und macht Appetit; Gewuͤrtz-Negelein/ die dienen fuͤr die Fluͤſſe; Zimmet und Zucker/ die trocknen die Wunden/ und ma- chen die Haut wieder wachſen; die naſſe Roſen-Con- ſerva reinigt/ macht Luſt/ und erfriſchet; die trockene Roſen-Conſerv fuͤhrt die undaͤuliche Speiſe aus; das ſuͤſſe Mandel-Oel fuͤhrt die zaͤhen Schleim aus/ eroͤffnet das Gedaͤrme und treibt die Fluͤß aus. Ein Weid- man ſoll beylaͤuffig ihre Kranckheiten wiſſen/ auch wie ihnen zu begegnen. Die Strauchen der Raubvoͤgel wird durch Hitz und Kaͤlte/ durch Staub und Rauch/ verurſachet/ auch wann ſie nicht ſauber gehalten oder gewartet werden; Da ſoll man nehmen ein Quintel Aloë, ein Quintel Myrrhen/ ein halb Quintel Saffran/ 16 Gewuͤrtz-Ne- gelein/ eine Unzen Manna, und ein halbes Quintel Rhabarbara, alles gepulvert zuſamm gemiſcht und in einem Glas aufbehalten und verwahrt/ bedarf mans/ gibt man das fuͤnffte Theil davon dem Vogel auf ein oder zweymal ein. Wann einem Vogel die Augen verletzt ſind/ daß ſie rinnen/ ſo nim̃ Eyerweiß/ Roſen- und Braunellenwaſ- ſer/ ſchlag es wol durcheinander/ und lege es ihm mit ein wenig Baumwollen auf den Schnabel zwiſchen die Augen/ ſetze ihm darnach eine weite Hauben daruͤber/ und halte ihn/ ſo lang ihn das Auge ſchmertzet/ die gan- tze Nacht uͤber wol gedeckt; Diß kan/ ſo oft man es be- darff/ wiederholet werden; Jſt auch dieſes gut/ wann ihnen die Naſenloͤcher verſtopfft ſind/ doch nimmt man das Weiſſe vom Ey/ zerſchlaͤgt es mit Roſen- und Sal- vebluͤhe/ nimmt darnach ein wenig Baum-Woll/ tunckt es darein/ und legt ihms uͤber die Naſenloͤcher/ auf die vorerzehlte Weiſe. Fuͤr die Finnen auf der Zungen/ ſo die Franzoſen Barbillons nennen/ ſpeiſe den Vogel mit Fleiſch/ ſo zu- vor in Rahnruben- oder rother Ruben Safft geweichet worden. Diß iſt auch gut/ wann man ihm den Zipf oder Pips vorhero mit einem ſcharffen Meſſerlein/ gleichwie den Huͤnern/ genommen hat. Es meldet Mr. d’ Eſparron, daß man einen Vogel/ der etwas in dem Kropf hat/ und weder verdaͤuen noch heraus werffen kan/ durch drey Perſonen kan halten laſ- ſen/ und durch einen Drath vornen mit einem Haͤcklein/ in den Hals hinein ſtecken/ und wann man das Quell an den Hacken ſubtil gedraͤhet hat/ moͤge mans ohne Schaden heraus ziehen; und hat der alte Herr Ott Teufel/ Freyherr zu Gundersſtorff/ ein auf die Falck- nerey trefflich verſtaͤndiger/ und deßwegen von etlichen Kayſern wolbeliebter Herr/ ihm ein ſolches Jnſtrument machen laſſen/ damit er die verhaltene und zuruck-blei- bende Quelle commodè hat aus dem Kropf ziehen koͤn- nen; und meldet Eſparron, daß er auch zum oͤfftern den Voͤgeln den Kropf mit einem ſcharffen Meſſerlein nach der Laͤnge/ ſubtil aufſchneiden/ die boͤſe Materia heraus nehmen/ und den Schnitt wieder mit Carmeſin- Seiden zunaͤhen/ und ein wenig mit Baum-Oel einſal- ben laſſen. Man muß ihn aber darnach mit Hammels- Hertz ſpeiſen/ und nur ein Drittheil geben desjenigen/ was man ihme ſonſt zu geben pfleget/ und vorher ein wenig Terræ ſigillatæ darauf ſtreuen/ alſo muß er 14 oder 20 Tage abgeſpeiſet werden/ und man muß ihm unterdeſſen keine Quelle geben; Daſelbſt giebt er auch ein Jnſtrument/ die Quelle gelegenſam aus dem Kropf zu ziehen/ und nennet es Deſampelotteur, oder Buzen- zieher/ deſſen Figur auch daſelbſt zu Ende des vierdten Theils p. 267. zu finden iſt. Die Voͤgel bey guter Geſundheit und Appetit zu erhalten/ ſoll man ihnen/ im Winter/ ihr Fleiſch/ in geſot- tenem Waſſer/ als nemlich in Gras-Waſſer/ oder ſpi- tzigen Wegricht- oder Peterſill-Wegweiß-Apoſtemen- kraut- und dergleichen Waſſern einweichen. Wann dein Vogel verlohren/ und von den jenigen/ ſo ihn finden/ und dir wieder bringen/ nicht recht waͤre gehalten worden/ ſo ſolt du ihn vorher wol beſichtigen/ und ſolt ihm alſobald/ auf eine Fuͤrſorge/ ein wenig Mum- mien in ſeiner Speiſe eingeben/ und ihn hernach mit Manna purgiren; den andern Tag auf den Abend/ ſolt du ihm eine Pilulam de tribus in ſeiner Quelle ein- geben/ dardurch wirſt du ihm vieler Zufaͤlle abhelf- fen. Wann einem Vogel ein Dorn oder ſonſt etwas ins Auge kommt/ ſo nimm Thutiæ præparatæ 1 Unz/ ein halbe Aechtring Roſenwaſſer/ und ſo viel weiſſen Wein/ auch

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/682>, abgerufen am 29.03.2024.