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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] die Sonne scheinet/ und stilles Wetter ist/ so ziehet die
Lerche gewaltig fort/ und wird desto leichter gefangen.
Theils brauchen auch zur Lock-Lerchen Pfeifflein/ und
wann solche unrein werden/ machet man ein Aschen-
Wasser/ lässt es sich setzen/ daß es fein lauter wird/
darinn lässt man das Pfeifflein einen guten Sud thun;
diß nimmt alle Brosämlein oder Unrath rein hin-
weg.

Die kleinen Schlagwände werden auf den Mist-
stätten zu Winterszeit auf die Aemering/ und anders
Geflügel/ so daselbst im Nothfall seine Nahrung suchet/
gebraucht. Wiewol man solche auch mit einer hohlen
geflochtenen Hurten also fangen kan/ wann man solche
entweder gar auf der Miststatt/ oder nahend an der
Scheuren an einen gelegenen Ort aufrichtet/ darunter
äbert/ und das Geflügel vorher wol hingewohnen lässet;
fornen hebt man die Hurten empor/ setzet einen Stecken
ohngefähr fünff Viertel einer Elen lang zimlicher Di-
cke darunter/ mit dem untern Theil setzet man das Stell-
holtz auf ein Bretlein/ damit es die Last der Hurten nicht
in die Erden drucke und es angefriere. Am untersten
Ende des Stellholtzes/ ist mit einem Stricklein eine
schwancke Stange angebunden/ damit rucket man an
statt eines Strickes; man bindet wol offt zwey oder drey
solche Stänglein aneinander/ nachdem die Wohnung
oder die Hütten/ wo man auspassen kan/ weit ist/ die
dünnen geschwancken/ bevoraus buchenen Stänglein
sind am besten darzu/ und besser als ein Seil/ denn die
Vögel fürchten sich nicht darfür/ auch faulen sie nicht
in der Nässe/ werden auch nicht so leicht gestohlen/ un-
[Spaltenumbruch] ter der Hurten muß man den Schnee wegraumen/ Sie-
de und Amm darunter streuen/ und ein wenig von einer
Habergarben darunter legen; wann nun die Vögel
darunter wol gewöhnet sind/ und man vermeynt/ der
Zug sey der Mühe wehrt/ kan man das Stänglein
schnell rucken/ so sällt die Hurten nider. Es muß aber
vorn an der Hurten ein Fenster seyn/ das man mit
Stroh verstopffen/ und nach geschehenem Fang wieder
öffnen kan/ und einen zimlich langen Fischbeeren/ den
man in der Mitte mit einer Schlelffen zusammen ziehen
kan/ dafür halten/ und an die Hurten klopffen/ so gehen
die gefangenen Vögel alle dem Liecht zu/ und können in
dem Netz erwürgt oder sonst ausgenommen werden.
Dieses Baum-Weidwerck/ beschreibt Herr Abraham
von Thumbshirn in seiner kleinen Oeconomia, so Ca-
spar Jugelius
heraus gegeben.

Jch hab aber die Sperling/ Aemerling/ und andere
Vögel/ auch also fangen sehen: Die Städel werden
erstlich allenthalben bey dem Dachstul und auf allen
Seiten wol verstopfft und verwahret/ und wird nur ein
kleines rundes im Diameter etwas Spannen weites
Loch offen gelassen; wann nun diese ungebettene Gäste
sich selbst einladen/ hinein schlieffen und naschen wollen/
wird dasselbige Loch an einer Stangen/ mit einem Bee-
ren versetzt/ der Stadel geöffnet/ und die Vögel mit
klatschen der Hände/ Geschrey und Stangen gescheuet/
so eilen sie alle ihrem Loch zu/ und werden also in dem
Beeren/ der mit einer Schleiffen gezogen wird/ gefan-
gen.

Cap. CXXVIII.
Von den Tränck-Tennen.
[Spaltenumbruch]

DJese Tenne kan man gelegensam im Sommer
und Winter gebrauchen/ im Sommer muß es
allein an Orten sehn/ wo nicht viel Wasser ist/
nur etwan ein Bächlein oder Bronnenquellen in den
grossen Wäldern/ darinn sich das Geflügel gerne auf-
hält/ zu finden ist/ darnach muß es geschehen bey trocke-
nem und heissem Sommerwetter/ da von Natur alle
Thier die Kühlung am meisten verlangen. Jst nun
ein Bächlein/ das bey dürrer Zeit schier gar ausgetrock-
net/ und nur etliche Dümpfeln verbleiben; mag man
eine Feldwegs weit die übrigen kleinen Dümpfel alle
mit Reisicht und Gesträuche wol verdecken/ und nur ei-
nen von den grösten offen lassen/ daselbst sein Schlag-
netzlein hinrichten/ solches aber erst nach etlichen Ta-
gen/ wann man im Hüttlein (das man auch zuvor an einen
gelegenen Ort setzen muß) vernimmt/ daß sie häuffig ein-
fallen/ die Dümpfel oder Brönnlein/ müssen mit dün-
nen weitschüchtigen Reisern belegt seyn/ daß die Vögel
darauf sitzen und desto bequemlicher trincken können.
Wann nun das Netz gerichtet/ bedeckt/ mit Mies o-
der Tännen-Gereisicht/ und ein guter Fang da ist/ wird
das Netze gezuckt und der Vogel gefangen. Jch habe bey
Herren Hanns Sigmunden Fünffkirchern Freyher-
ren seeligen/ auf seinem Gut Matzen/ im Vietel Unter-
Mainhardsberg im Marchfeld gelegen/ diese Weid-
mannschafft gesehen/ in seinem grossen nechst am Ma-
tzen angelegenen grossen Wald/ gegen Dürrenkrut
wärts/ weil weder Bäche noch Bronnen darinnen/ hat
[Spaltenumbruch] er im Sommer bey dürrem Wetter/ einen grossen vor-
her wol ausgewässerten eichenen Grand eingraben/ und
voll Wassers füllen lassen; nachdem nun das Geflü-
gel eine gute Zeit darzu gewohnet/ und daselbst ihr Trin-
cken geholet/ hat er ein Hüttlein dahin bauen/ und
ein Schlagnetzlein darüber richten/ den Grand aber
mit geschwancken Ruthen belegen lassen/ da sind wir
nun ein paar Stund im Hüttlein dabey gesessen/ und
haben über 50 grosse und kleine Vögel allerley Sorten
und Gattungen/ Baumhäckel/ Mistler/ Droscheln/
Grünspecht/ Häher/ Kukuck/ Amseln/ Kernbeiß/
Turteltauben/ Widhöpffe/ auch kleine Vögel/ Fin-
cken/ Zeißlein Mäisen Rothkröpflein/ mit den Netz-
lein nach und nach überzogen/ es sind auch/ wie mir wol-
gedachter Herr erzehlt/ Eychhörnlein/ Füchse und Ha-
sen bißweilen darzu kommen/ sonderlich aber/ Fälck-
lein/ Sperber/ Habicht und Geyren/ ob sie wol zu
trincken nicht pflegen/ doch sich zu baden. Jst also
dieses Weidwerck keine geringe Erlustigung/ die mit
schlechtem Unkosten kan verrichtet werden. Nur muß
bey dürrem Wetter/ das alte verstandene Wasser offt
ausgeschöpfft/ und in Fischlaiten/ frisches Wasser hin-
ein gegossen werden/ man kan fast den gantzen Tag
dabey seinen Fang thun/ Morgens und Abends trin-
cken sie/ und Mittags baden sie.

Jm Winter/ wann die Bäche alle überfroren/ kan
man dieser Schlagnetzlein gleichesfalls gebrauchen/
wann man auf den grossen Bächen in den Wäldern ei-

nen

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] die Sonne ſcheinet/ und ſtilles Wetter iſt/ ſo ziehet die
Lerche gewaltig fort/ und wird deſto leichter gefangen.
Theils brauchen auch zur Lock-Lerchen Pfeifflein/ und
wann ſolche unrein werden/ machet man ein Aſchen-
Waſſer/ laͤſſt es ſich ſetzen/ daß es fein lauter wird/
darinn laͤſſt man das Pfeifflein einen guten Sud thun;
diß nimmt alle Broſaͤmlein oder Unrath rein hin-
weg.

Die kleinen Schlagwaͤnde werden auf den Miſt-
ſtaͤtten zu Winterszeit auf die Aemering/ und anders
Gefluͤgel/ ſo daſelbſt im Nothfall ſeine Nahrung ſuchet/
gebraucht. Wiewol man ſolche auch mit einer hohlen
geflochtenen Hurten alſo fangen kan/ wann man ſolche
entweder gar auf der Miſtſtatt/ oder nahend an der
Scheuren an einen gelegenen Ort aufrichtet/ darunter
aͤbert/ und das Gefluͤgel vorher wol hingewohnen laͤſſet;
fornen hebt man die Hurten empor/ ſetzet einen Stecken
ohngefaͤhr fuͤnff Viertel einer Elen lang zimlicher Di-
cke darunter/ mit dem untern Theil ſetzet man das Stell-
holtz auf ein Bretlein/ damit es die Laſt der Hurten nicht
in die Erden drucke und es angefriere. Am unterſten
Ende des Stellholtzes/ iſt mit einem Stricklein eine
ſchwancke Stange angebunden/ damit rucket man an
ſtatt eines Strickes; man bindet wol offt zwey oder drey
ſolche Staͤnglein aneinander/ nachdem die Wohnung
oder die Huͤtten/ wo man auſpaſſen kan/ weit iſt/ die
duͤnnen geſchwancken/ bevoraus buchenen Staͤnglein
ſind am beſten darzu/ und beſſer als ein Seil/ denn die
Voͤgel fuͤrchten ſich nicht darfuͤr/ auch faulen ſie nicht
in der Naͤſſe/ werden auch nicht ſo leicht geſtohlen/ un-
[Spaltenumbruch] ter der Hurten muß man den Schnee wegraumen/ Sie-
de und Amm darunter ſtreuen/ und ein wenig von einer
Habergarben darunter legen; wann nun die Voͤgel
darunter wol gewoͤhnet ſind/ und man vermeynt/ der
Zug ſey der Muͤhe wehrt/ kan man das Staͤnglein
ſchnell rucken/ ſo ſaͤllt die Hurten nider. Es muß aber
vorn an der Hurten ein Fenſter ſeyn/ das man mit
Stroh verſtopffen/ und nach geſchehenem Fang wieder
oͤffnen kan/ und einen zimlich langen Fiſchbeeren/ den
man in der Mitte mit einer Schlelffen zuſammen ziehen
kan/ dafuͤr halten/ und an die Hurten klopffen/ ſo gehen
die gefangenen Voͤgel alle dem Liecht zu/ und koͤnnen in
dem Netz erwuͤrgt oder ſonſt ausgenommen werden.
Dieſes Baum-Weidwerck/ beſchreibt Herr Abraham
von Thumbshirn in ſeiner kleinen Oeconomia, ſo Ca-
ſpar Jugelius
heraus gegeben.

Jch hab aber die Sperling/ Aemerling/ und andere
Voͤgel/ auch alſo fangen ſehen: Die Staͤdel werden
erſtlich allenthalben bey dem Dachſtul und auf allen
Seiten wol verſtopfft und verwahret/ und wird nur ein
kleines rundes im Diameter etwas Spannen weites
Loch offen gelaſſen; wann nun dieſe ungebettene Gaͤſte
ſich ſelbſt einladen/ hinein ſchlieffen und naſchen wollen/
wird daſſelbige Loch an einer Stangen/ mit einem Bee-
ren verſetzt/ der Stadel geoͤffnet/ und die Voͤgel mit
klatſchen der Haͤnde/ Geſchrey und Stangen geſcheuet/
ſo eilen ſie alle ihrem Loch zu/ und werden alſo in dem
Beeren/ der mit einer Schleiffen gezogen wird/ gefan-
gen.

Cap. CXXVIII.
Von den Traͤnck-Tennen.
[Spaltenumbruch]

DJeſe Tenne kan man gelegenſam im Sommer
und Winter gebrauchen/ im Sommer muß es
allein an Orten ſehn/ wo nicht viel Waſſer iſt/
nur etwan ein Baͤchlein oder Bronnenquellen in den
groſſen Waͤldern/ darinn ſich das Gefluͤgel gerne auf-
haͤlt/ zu finden iſt/ darnach muß es geſchehen bey trocke-
nem und heiſſem Sommerwetter/ da von Natur alle
Thier die Kuͤhlung am meiſten verlangen. Jſt nun
ein Baͤchlein/ das bey duͤrrer Zeit ſchier gar ausgetrock-
net/ und nur etliche Duͤmpfeln verbleiben; mag man
eine Feldwegs weit die uͤbrigen kleinen Duͤmpfel alle
mit Reiſicht und Geſtraͤuche wol verdecken/ und nur ei-
nen von den groͤſten offen laſſen/ daſelbſt ſein Schlag-
netzlein hinrichten/ ſolches aber erſt nach etlichen Ta-
gen/ wañ man im Huͤttlein (das man auch zuvor an einen
gelegenen Ort ſetzen muß) vernimmt/ daß ſie haͤuffig ein-
fallen/ die Duͤmpfel oder Broͤnnlein/ muͤſſen mit duͤn-
nen weitſchuͤchtigen Reiſern belegt ſeyn/ daß die Voͤgel
darauf ſitzen und deſto bequemlicher trincken koͤnnen.
Wann nun das Netz gerichtet/ bedeckt/ mit Mies o-
der Taͤnnen-Gereiſicht/ und ein guter Fang da iſt/ wird
das Netze gezuckt und der Vogel gefangen. Jch habe bey
Herren Hanns Sigmunden Fuͤnffkirchern Freyher-
ren ſeeligen/ auf ſeinem Gut Matzen/ im Vietel Unter-
Mainhardsberg im Marchfeld gelegen/ dieſe Weid-
mannſchafft geſehen/ in ſeinem groſſen nechſt am Ma-
tzen angelegenen groſſen Wald/ gegen Duͤrrenkrut
waͤrts/ weil weder Baͤche noch Bronnen darinnen/ hat
[Spaltenumbruch] er im Sommer bey duͤrrem Wetter/ einen groſſen vor-
her wol ausgewaͤſſerten eichenen Grand eingraben/ und
voll Waſſers fuͤllen laſſen; nachdem nun das Gefluͤ-
gel eine gute Zeit darzu gewohnet/ und daſelbſt ihr Trin-
cken geholet/ hat er ein Huͤttlein dahin bauen/ und
ein Schlagnetzlein daruͤber richten/ den Grand aber
mit geſchwancken Ruthen belegen laſſen/ da ſind wir
nun ein paar Stund im Huͤttlein dabey geſeſſen/ und
haben uͤber 50 groſſe und kleine Voͤgel allerley Sorten
und Gattungen/ Baumhaͤckel/ Miſtler/ Droſcheln/
Gruͤnſpecht/ Haͤher/ Kukuck/ Amſeln/ Kernbeiß/
Turteltauben/ Widhoͤpffe/ auch kleine Voͤgel/ Fin-
cken/ Zeißlein Maͤiſen Rothkroͤpflein/ mit den Netz-
lein nach und nach uͤberzogen/ es ſind auch/ wie mir wol-
gedachter Herr erzehlt/ Eychhoͤrnlein/ Fuͤchſe und Ha-
ſen bißweilen darzu kommen/ ſonderlich aber/ Faͤlck-
lein/ Sperber/ Habicht und Geyren/ ob ſie wol zu
trincken nicht pflegen/ doch ſich zu baden. Jſt alſo
dieſes Weidwerck keine geringe Erluſtigung/ die mit
ſchlechtem Unkoſten kan verrichtet werden. Nur muß
bey duͤrrem Wetter/ das alte verſtandene Waſſer offt
ausgeſchoͤpfft/ und in Fiſchlaiten/ friſches Waſſer hin-
ein gegoſſen werden/ man kan faſt den gantzen Tag
dabey ſeinen Fang thun/ Morgens und Abends trin-
cken ſie/ und Mittags baden ſie.

Jm Winter/ wann die Baͤche alle uͤberfroren/ kan
man dieſer Schlagnetzlein gleichesfalls gebrauchen/
wann man auf den groſſen Baͤchen in den Waͤldern ei-

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[710/0728] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens die Sonne ſcheinet/ und ſtilles Wetter iſt/ ſo ziehet die Lerche gewaltig fort/ und wird deſto leichter gefangen. Theils brauchen auch zur Lock-Lerchen Pfeifflein/ und wann ſolche unrein werden/ machet man ein Aſchen- Waſſer/ laͤſſt es ſich ſetzen/ daß es fein lauter wird/ darinn laͤſſt man das Pfeifflein einen guten Sud thun; diß nimmt alle Broſaͤmlein oder Unrath rein hin- weg. Die kleinen Schlagwaͤnde werden auf den Miſt- ſtaͤtten zu Winterszeit auf die Aemering/ und anders Gefluͤgel/ ſo daſelbſt im Nothfall ſeine Nahrung ſuchet/ gebraucht. Wiewol man ſolche auch mit einer hohlen geflochtenen Hurten alſo fangen kan/ wann man ſolche entweder gar auf der Miſtſtatt/ oder nahend an der Scheuren an einen gelegenen Ort aufrichtet/ darunter aͤbert/ und das Gefluͤgel vorher wol hingewohnen laͤſſet; fornen hebt man die Hurten empor/ ſetzet einen Stecken ohngefaͤhr fuͤnff Viertel einer Elen lang zimlicher Di- cke darunter/ mit dem untern Theil ſetzet man das Stell- holtz auf ein Bretlein/ damit es die Laſt der Hurten nicht in die Erden drucke und es angefriere. Am unterſten Ende des Stellholtzes/ iſt mit einem Stricklein eine ſchwancke Stange angebunden/ damit rucket man an ſtatt eines Strickes; man bindet wol offt zwey oder drey ſolche Staͤnglein aneinander/ nachdem die Wohnung oder die Huͤtten/ wo man auſpaſſen kan/ weit iſt/ die duͤnnen geſchwancken/ bevoraus buchenen Staͤnglein ſind am beſten darzu/ und beſſer als ein Seil/ denn die Voͤgel fuͤrchten ſich nicht darfuͤr/ auch faulen ſie nicht in der Naͤſſe/ werden auch nicht ſo leicht geſtohlen/ un- ter der Hurten muß man den Schnee wegraumen/ Sie- de und Amm darunter ſtreuen/ und ein wenig von einer Habergarben darunter legen; wann nun die Voͤgel darunter wol gewoͤhnet ſind/ und man vermeynt/ der Zug ſey der Muͤhe wehrt/ kan man das Staͤnglein ſchnell rucken/ ſo ſaͤllt die Hurten nider. Es muß aber vorn an der Hurten ein Fenſter ſeyn/ das man mit Stroh verſtopffen/ und nach geſchehenem Fang wieder oͤffnen kan/ und einen zimlich langen Fiſchbeeren/ den man in der Mitte mit einer Schlelffen zuſammen ziehen kan/ dafuͤr halten/ und an die Hurten klopffen/ ſo gehen die gefangenen Voͤgel alle dem Liecht zu/ und koͤnnen in dem Netz erwuͤrgt oder ſonſt ausgenommen werden. Dieſes Baum-Weidwerck/ beſchreibt Herr Abraham von Thumbshirn in ſeiner kleinen Oeconomia, ſo Ca- ſpar Jugelius heraus gegeben. Jch hab aber die Sperling/ Aemerling/ und andere Voͤgel/ auch alſo fangen ſehen: Die Staͤdel werden erſtlich allenthalben bey dem Dachſtul und auf allen Seiten wol verſtopfft und verwahret/ und wird nur ein kleines rundes im Diameter etwas Spannen weites Loch offen gelaſſen; wann nun dieſe ungebettene Gaͤſte ſich ſelbſt einladen/ hinein ſchlieffen und naſchen wollen/ wird daſſelbige Loch an einer Stangen/ mit einem Bee- ren verſetzt/ der Stadel geoͤffnet/ und die Voͤgel mit klatſchen der Haͤnde/ Geſchrey und Stangen geſcheuet/ ſo eilen ſie alle ihrem Loch zu/ und werden alſo in dem Beeren/ der mit einer Schleiffen gezogen wird/ gefan- gen. Cap. CXXVIII. Von den Traͤnck-Tennen. DJeſe Tenne kan man gelegenſam im Sommer und Winter gebrauchen/ im Sommer muß es allein an Orten ſehn/ wo nicht viel Waſſer iſt/ nur etwan ein Baͤchlein oder Bronnenquellen in den groſſen Waͤldern/ darinn ſich das Gefluͤgel gerne auf- haͤlt/ zu finden iſt/ darnach muß es geſchehen bey trocke- nem und heiſſem Sommerwetter/ da von Natur alle Thier die Kuͤhlung am meiſten verlangen. Jſt nun ein Baͤchlein/ das bey duͤrrer Zeit ſchier gar ausgetrock- net/ und nur etliche Duͤmpfeln verbleiben; mag man eine Feldwegs weit die uͤbrigen kleinen Duͤmpfel alle mit Reiſicht und Geſtraͤuche wol verdecken/ und nur ei- nen von den groͤſten offen laſſen/ daſelbſt ſein Schlag- netzlein hinrichten/ ſolches aber erſt nach etlichen Ta- gen/ wañ man im Huͤttlein (das man auch zuvor an einen gelegenen Ort ſetzen muß) vernimmt/ daß ſie haͤuffig ein- fallen/ die Duͤmpfel oder Broͤnnlein/ muͤſſen mit duͤn- nen weitſchuͤchtigen Reiſern belegt ſeyn/ daß die Voͤgel darauf ſitzen und deſto bequemlicher trincken koͤnnen. Wann nun das Netz gerichtet/ bedeckt/ mit Mies o- der Taͤnnen-Gereiſicht/ und ein guter Fang da iſt/ wird das Netze gezuckt und der Vogel gefangen. Jch habe bey Herren Hanns Sigmunden Fuͤnffkirchern Freyher- ren ſeeligen/ auf ſeinem Gut Matzen/ im Vietel Unter- Mainhardsberg im Marchfeld gelegen/ dieſe Weid- mannſchafft geſehen/ in ſeinem groſſen nechſt am Ma- tzen angelegenen groſſen Wald/ gegen Duͤrrenkrut waͤrts/ weil weder Baͤche noch Bronnen darinnen/ hat er im Sommer bey duͤrrem Wetter/ einen groſſen vor- her wol ausgewaͤſſerten eichenen Grand eingraben/ und voll Waſſers fuͤllen laſſen; nachdem nun das Gefluͤ- gel eine gute Zeit darzu gewohnet/ und daſelbſt ihr Trin- cken geholet/ hat er ein Huͤttlein dahin bauen/ und ein Schlagnetzlein daruͤber richten/ den Grand aber mit geſchwancken Ruthen belegen laſſen/ da ſind wir nun ein paar Stund im Huͤttlein dabey geſeſſen/ und haben uͤber 50 groſſe und kleine Voͤgel allerley Sorten und Gattungen/ Baumhaͤckel/ Miſtler/ Droſcheln/ Gruͤnſpecht/ Haͤher/ Kukuck/ Amſeln/ Kernbeiß/ Turteltauben/ Widhoͤpffe/ auch kleine Voͤgel/ Fin- cken/ Zeißlein Maͤiſen Rothkroͤpflein/ mit den Netz- lein nach und nach uͤberzogen/ es ſind auch/ wie mir wol- gedachter Herr erzehlt/ Eychhoͤrnlein/ Fuͤchſe und Ha- ſen bißweilen darzu kommen/ ſonderlich aber/ Faͤlck- lein/ Sperber/ Habicht und Geyren/ ob ſie wol zu trincken nicht pflegen/ doch ſich zu baden. Jſt alſo dieſes Weidwerck keine geringe Erluſtigung/ die mit ſchlechtem Unkoſten kan verrichtet werden. Nur muß bey duͤrrem Wetter/ das alte verſtandene Waſſer offt ausgeſchoͤpfft/ und in Fiſchlaiten/ friſches Waſſer hin- ein gegoſſen werden/ man kan faſt den gantzen Tag dabey ſeinen Fang thun/ Morgens und Abends trin- cken ſie/ und Mittags baden ſie. Jm Winter/ wann die Baͤche alle uͤberfroren/ kan man dieſer Schlagnetzlein gleichesfalls gebrauchen/ wann man auf den groſſen Baͤchen in den Waͤldern ei- nen

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/728>, abgerufen am 29.03.2024.