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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Achtes Buch/ Pferdzucht.
[Abbildung]
Cap. XLIII.
Wie ein Reuter soll zu Pferde sitzen.
[Spaltenumbruch]

WAnn nun ein Pferd recht gesattelt/ wol gegür-
tet/ das Mundstuck und Kienketten recht einge-
legt/ die Bügel ihre gebührliche Länge haben/ soll
ein Cavalier/ der zu Pferde sitzen/ und das Lob eines zier-
lichen Reuters erlangen will/ gerades Leibes seyn/ ge-
reimet und wolanständig gekleidet/ und sauber gestifelt/
der Hut soll fest am Kopf seyn. Er muß mit der lincken
Hand den Sattelknopf (nachdem er vorher den Zügel
und die Stricke vom Cavezzon ergriffen) anfassen/
und zugleich den lincken Fuß im Bügel/ und den gantzen
Leib mit einem wolanständigen geringen Schwung ge-
rade in den Sattel setzen; die Bügel stracks einneh-
men/ Zaum und Naßbandstrick recht accommodiren/
die lincke Faust gerad über den Sattelknopf/ den Daum
übersich/ und die gantze Hand gegen sich geneigt halten.
Er muß in der rechten Hand die Spißruthen etwas ü-
bersich und nach der Zwerch gegen des Pferdes lincken
Ohr gewendet/ richten. Die obern Schenckel und Knie
müssen wol geschlossen seyn/ die Füsse fest in denen Bü-
geln hafften/ etwas/ doch nicht zu viel/ gestreckt/ hart ne-
ben des Pferdes vordern Bügen; die Fersen etwas
untersich/ und auswärts/ die Zähen aber aufwärts und
gegen dem Pferde gewendet seyn; beede Elenbogen muß
es etwas vom Leibe halten. Des Reuters Augen sol-
len recht zwischen des Pferdes Ohren gerad hinaus se-
hen.

Jn Tummlen muß er eine freye/ ungezwungene/
wolgebärdige Action machen/ und sich weder auf eine
noch die andere Seiten zu viel neigen/ er muß hurtig
[Spaltenumbruch] und geschwind seyn/ achtsam/ da ein Pferd einigen Feh-
ler begienge/ solchen alsobald/ und gleichsam unver-
merckt/ so viel möglich/ verbessern/ dem Pserd mit der
Hand/ mit der Stimm/ mit dem Schenckel durch ge-
hörige Straffe helffen; die Hand muß nach Beschaf-
fenheit nachlassen/ anhalten und wenden; der Schen-
ckel mahnet an/ mit dem Bügel/ Wadel und
Sporn.

Die Stimme ist das Pferd zu straffen/ anzumah-
nen/ behertzt zu machen und zu liebkosen/ Cavezzon,
Zügel und Beyzügel dienen dem Pferd den Hals und
Kopf zu richten; wann nun das Pferd recht oder lincks
gehen soll/ muß die Spißruthen vor des Pferdes äussers
Auge gewendet/ der äussere Schenckel etwas angehal-
ten/ so wol auch die lincke Hand mit dem Zaum etwas
in die Höhe und die Nägel übersich gewendet werden;
doch alles ohne Erhebung des Elenbogens oder Verru-
ckung der Faust von ihrem Ort. Das Gesicht eines
Reuters soll freudig und ohne Affectation scheinen/ der
Leib/ etwas zuruck gebogen/ soll fest und unbeweglich im
Sattel sitzen/ sonderlich Berg-auf und ab/ und im Pari-
ren soll er den Leib zierlich führen/ die Stegreiff im
Springen und Lauffen nie verlieren; Jm Neigen sol-
len seine Augen und der Spitz oder das äusserste seiner
Zähen gleich ein Parallel machen und zusammen tref-
fen. Er soll alles mit einem guten Judicio verrichten/
damit es scheine/ er wisse des Pferdes Natur und
Vermögen/ und das Pferd wisse und thue seinen
Willen.

Cap.
X ij
Achtes Buch/ Pferdzucht.
[Abbildung]
Cap. XLIII.
Wie ein Reuter ſoll zu Pferde ſitzen.
[Spaltenumbruch]

WAnn nun ein Pferd recht geſattelt/ wol geguͤr-
tet/ das Mundſtuck und Kienketten recht einge-
legt/ die Buͤgel ihre gebuͤhrliche Laͤnge haben/ ſoll
ein Cavalier/ der zu Pferde ſitzen/ und das Lob eines zier-
lichen Reuters erlangen will/ gerades Leibes ſeyn/ ge-
reimet und wolanſtaͤndig gekleidet/ und ſauber geſtifelt/
der Hut ſoll feſt am Kopf ſeyn. Er muß mit der lincken
Hand den Sattelknopf (nachdem er vorher den Zuͤgel
und die Stricke vom Cavezzon ergriffen) anfaſſen/
und zugleich den lincken Fuß im Buͤgel/ und den gantzen
Leib mit einem wolanſtaͤndigen geringen Schwung ge-
rade in den Sattel ſetzen; die Buͤgel ſtracks einneh-
men/ Zaum und Naßbandſtrick recht accommodiren/
die lincke Fauſt gerad uͤber den Sattelknopf/ den Daum
uͤberſich/ und die gantze Hand gegen ſich geneigt halten.
Er muß in der rechten Hand die Spißruthen etwas uͤ-
berſich und nach der Zwerch gegen des Pferdes lincken
Ohr gewendet/ richten. Die obern Schenckel und Knie
muͤſſen wol geſchloſſen ſeyn/ die Fuͤſſe feſt in denen Buͤ-
geln hafften/ etwas/ doch nicht zu viel/ geſtreckt/ hart ne-
ben des Pferdes vordern Buͤgen; die Ferſen etwas
unterſich/ und auswaͤrts/ die Zaͤhen aber aufwaͤrts und
gegen dem Pferde gewendet ſeyn; beede Elenbogen muß
es etwas vom Leibe halten. Des Reuters Augen ſol-
len recht zwiſchen des Pferdes Ohren gerad hinaus ſe-
hen.

Jn Tummlen muß er eine freye/ ungezwungene/
wolgebaͤrdige Action machen/ und ſich weder auf eine
noch die andere Seiten zu viel neigen/ er muß hurtig
[Spaltenumbruch] und geſchwind ſeyn/ achtſam/ da ein Pferd einigen Feh-
ler begienge/ ſolchen alſobald/ und gleichſam unver-
merckt/ ſo viel moͤglich/ verbeſſern/ dem Pſerd mit der
Hand/ mit der Stimm/ mit dem Schenckel durch ge-
hoͤrige Straffe helffen; die Hand muß nach Beſchaf-
fenheit nachlaſſen/ anhalten und wenden; der Schen-
ckel mahnet an/ mit dem Buͤgel/ Wadel und
Sporn.

Die Stimme iſt das Pferd zu ſtraffen/ anzumah-
nen/ behertzt zu machen und zu liebkoſen/ Cavezzon,
Zuͤgel und Beyzuͤgel dienen dem Pferd den Hals und
Kopf zu richten; wann nun das Pferd recht oder lincks
gehen ſoll/ muß die Spißruthen vor des Pferdes aͤuſſers
Auge gewendet/ der aͤuſſere Schenckel etwas angehal-
ten/ ſo wol auch die lincke Hand mit dem Zaum etwas
in die Hoͤhe und die Naͤgel uͤberſich gewendet werden;
doch alles ohne Erhebung des Elenbogens oder Verru-
ckung der Fauſt von ihrem Ort. Das Geſicht eines
Reuters ſoll freudig und ohne Affectation ſcheinen/ der
Leib/ etwas zuruck gebogen/ ſoll feſt und unbeweglich im
Sattel ſitzen/ ſonderlich Berg-auf und ab/ und im Pari-
ren ſoll er den Leib zierlich fuͤhren/ die Stegreiff im
Springen und Lauffen nie verlieren; Jm Neigen ſol-
len ſeine Augen und der Spitz oder das aͤuſſerſte ſeiner
Zaͤhen gleich ein Parallel machen und zuſammen tref-
fen. Er ſoll alles mit einem guten Judicio verrichten/
damit es ſcheine/ er wiſſe des Pferdes Natur und
Vermoͤgen/ und das Pferd wiſſe und thue ſeinen
Willen.

Cap.
X ij
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[163/0181] Achtes Buch/ Pferdzucht. [Abbildung] Cap. XLIII. Wie ein Reuter ſoll zu Pferde ſitzen. WAnn nun ein Pferd recht geſattelt/ wol geguͤr- tet/ das Mundſtuck und Kienketten recht einge- legt/ die Buͤgel ihre gebuͤhrliche Laͤnge haben/ ſoll ein Cavalier/ der zu Pferde ſitzen/ und das Lob eines zier- lichen Reuters erlangen will/ gerades Leibes ſeyn/ ge- reimet und wolanſtaͤndig gekleidet/ und ſauber geſtifelt/ der Hut ſoll feſt am Kopf ſeyn. Er muß mit der lincken Hand den Sattelknopf (nachdem er vorher den Zuͤgel und die Stricke vom Cavezzon ergriffen) anfaſſen/ und zugleich den lincken Fuß im Buͤgel/ und den gantzen Leib mit einem wolanſtaͤndigen geringen Schwung ge- rade in den Sattel ſetzen; die Buͤgel ſtracks einneh- men/ Zaum und Naßbandſtrick recht accommodiren/ die lincke Fauſt gerad uͤber den Sattelknopf/ den Daum uͤberſich/ und die gantze Hand gegen ſich geneigt halten. Er muß in der rechten Hand die Spißruthen etwas uͤ- berſich und nach der Zwerch gegen des Pferdes lincken Ohr gewendet/ richten. Die obern Schenckel und Knie muͤſſen wol geſchloſſen ſeyn/ die Fuͤſſe feſt in denen Buͤ- geln hafften/ etwas/ doch nicht zu viel/ geſtreckt/ hart ne- ben des Pferdes vordern Buͤgen; die Ferſen etwas unterſich/ und auswaͤrts/ die Zaͤhen aber aufwaͤrts und gegen dem Pferde gewendet ſeyn; beede Elenbogen muß es etwas vom Leibe halten. Des Reuters Augen ſol- len recht zwiſchen des Pferdes Ohren gerad hinaus ſe- hen. Jn Tummlen muß er eine freye/ ungezwungene/ wolgebaͤrdige Action machen/ und ſich weder auf eine noch die andere Seiten zu viel neigen/ er muß hurtig und geſchwind ſeyn/ achtſam/ da ein Pferd einigen Feh- ler begienge/ ſolchen alſobald/ und gleichſam unver- merckt/ ſo viel moͤglich/ verbeſſern/ dem Pſerd mit der Hand/ mit der Stimm/ mit dem Schenckel durch ge- hoͤrige Straffe helffen; die Hand muß nach Beſchaf- fenheit nachlaſſen/ anhalten und wenden; der Schen- ckel mahnet an/ mit dem Buͤgel/ Wadel und Sporn. Die Stimme iſt das Pferd zu ſtraffen/ anzumah- nen/ behertzt zu machen und zu liebkoſen/ Cavezzon, Zuͤgel und Beyzuͤgel dienen dem Pferd den Hals und Kopf zu richten; wann nun das Pferd recht oder lincks gehen ſoll/ muß die Spißruthen vor des Pferdes aͤuſſers Auge gewendet/ der aͤuſſere Schenckel etwas angehal- ten/ ſo wol auch die lincke Hand mit dem Zaum etwas in die Hoͤhe und die Naͤgel uͤberſich gewendet werden; doch alles ohne Erhebung des Elenbogens oder Verru- ckung der Fauſt von ihrem Ort. Das Geſicht eines Reuters ſoll freudig und ohne Affectation ſcheinen/ der Leib/ etwas zuruck gebogen/ ſoll feſt und unbeweglich im Sattel ſitzen/ ſonderlich Berg-auf und ab/ und im Pari- ren ſoll er den Leib zierlich fuͤhren/ die Stegreiff im Springen und Lauffen nie verlieren; Jm Neigen ſol- len ſeine Augen und der Spitz oder das aͤuſſerſte ſeiner Zaͤhen gleich ein Parallel machen und zuſammen tref- fen. Er ſoll alles mit einem guten Judicio verrichten/ damit es ſcheine/ er wiſſe des Pferdes Natur und Vermoͤgen/ und das Pferd wiſſe und thue ſeinen Willen. Cap. ❁ X ij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/181>, abgerufen am 29.03.2024.