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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Neundres Buch/ Mayerhof.
[Spaltenumbruch] das junge Viehe/ mit ihrem Spielen/ Schertzen und
Springen/ dem Hausvatter eine holdseelige Zeit-Ver-
treibung verursachen/ also wollen wir allhier kürtz-
lich einführen/ wie beyläuffig ein guter Mayerhof oder
Vorwerck/ wie es in Böhmen und Schlesien genennt
wird/ wie Mayr oder Käsmacher und sein Weib/
Knecht und Mägde müssen beschaffen seyn/ was sie in
[Spaltenumbruch] einem und andern zu beobachten; hernach (weil ohne
Fütterey/ keine Mayrschafft aufzubringen) wie man
die Wiesen anrichten/ wässern/ warten/ eines und an-
ders einbringen und verwahren/ und mit dem grossen
und kleinen Viehe/ als auch mit allerhand Mayr-Ge-
flügel recht umgehen/ und sie wol und gedeylich nähren
und versorgen solle.

[Abbildung]
Cap. II.
Vom Mayerhof.
[Spaltenumbruch]

WEr mit der Viehzucht einigen Nutzen erwerben
will/ muß auf drey Dinge vorher bedacht seyn:
Erstlich/ daß er das grosse und kleine/ vierfüssige
und Geflügel-Viehe/ für Nässe/ Kälte und Winden
recht verwahre; zum andern/ daß er Leute und Gesin-
de halte/ die treulich und fleissig damit wissen umzuge-
hen; und endlich/ daß an Fütterey/ Streu und War-
tung nichts abgehe. Der Mayerhof ist die Behalt-
niß/ darunter diß alles muß unterbracht und versorgt
seyn.

Wie er soll beschaffen seyn/ lässt sich darum keine
gewisse Regel vorschreiben/ weil die Beschaffenheit der
Oerter sich offt also fürstellet/ daß man sich nothwendig
darnach muß bequemen/ und man offt schon einen gebau-
ten Mayerhof findet/ den man/ grosse Unkosten zu flie-
hen (welches eines unter den vornehmsten Requisi
ten eines guten Hausvatters ist) muß bleiben lassen/
wie er ist. So sind auch die Meynungen und Einbil-
dungs-Seltzamkeiten bey den Menschen so verwunder-
sam und veränderlich/ daß/ was dem einen recht und
gelegen duncket/ dem andern widersinnisch und übel ge-
than scheinet. Wenn allein diß beobachtet wird/ Erst-
lich/ daß alles wol bedeckt/ trocken/ und nach Beschaf-
[Spaltenumbruch] fenheit warm oder kühl/ wenigst temperirt gehalten wer-
de. 2. Daß der Platz weder zu enge noch zu weit-
schichtig falle; doch ist das letzte erträglicher als das er-
ste/ wofern es nur nicht gar übermässig/ damit das
Gesind mit Wohnungen und Kammern/ die Früchte/
Getrayd und Heu genugsames Unterkommen/ und das
Vieh rechte und genugsame versicherte Stallung habe.
3. Daß es Wasser/ Bronnen/ Teich und Lachen habe/
sonderlich wo man Wassergeflügel hält.

Die Alten haben einen erhöheten Ort zu den Mayer-
höfen erfordert/ weil die Wassergüsse und Wolcken-
brüche daselbst nicht schaden mögen/ dahin der Son-
nenstrahlen den gantzen Tag kommen/ es auch aller-
seits die Lufft ohne Hinderung durchstreichen könne/
und dardurch das Ungezifer leichter vertrieben/ oder doch
von der Hitz ersticket werde. Wo ebener trockener Platz/
und man einen neuen Mayerhof bauen will/ ists am be-
sten/ wann derselbe viereckicht und mit Gebäuen allent-
halben umschlossen/ inwendig aber mit einem grossen
weiten Hof versehen sey/ es sey dann/ daß ein Haus-
vatter will/ daß er gegen dem Schloß eine Oeffnung
habe/ damit er aus seinen Fenstern frey sehen möge/ wer
ein- oder ausgehet/ und was darinnen fürgenommen

wird/

Neundres Buch/ Mayerhof.
[Spaltenumbruch] das junge Viehe/ mit ihrem Spielen/ Schertzen und
Springen/ dem Hausvatter eine holdſeelige Zeit-Ver-
treibung verurſachen/ alſo wollen wir allhier kuͤrtz-
lich einfuͤhren/ wie beylaͤuffig ein guter Mayerhof oder
Vorwerck/ wie es in Boͤhmen und Schleſien genennt
wird/ wie Mayr oder Kaͤsmacher und ſein Weib/
Knecht und Maͤgde muͤſſen beſchaffen ſeyn/ was ſie in
[Spaltenumbruch] einem und andern zu beobachten; hernach (weil ohne
Fuͤtterey/ keine Mayrſchafft aufzubringen) wie man
die Wieſen anrichten/ waͤſſern/ warten/ eines und an-
ders einbringen und verwahren/ und mit dem groſſen
und kleinen Viehe/ als auch mit allerhand Mayr-Ge-
fluͤgel recht umgehen/ und ſie wol und gedeylich naͤhren
und verſorgen ſolle.

[Abbildung]
Cap. II.
Vom Mayerhof.
[Spaltenumbruch]

WEr mit der Viehzucht einigen Nutzen erwerben
will/ muß auf drey Dinge vorher bedacht ſeyn:
Erſtlich/ daß er das groſſe und kleine/ vierfuͤſſige
und Gefluͤgel-Viehe/ fuͤr Naͤſſe/ Kaͤlte und Winden
recht verwahre; zum andern/ daß er Leute und Geſin-
de halte/ die treulich und fleiſſig damit wiſſen umzuge-
hen; und endlich/ daß an Fuͤtterey/ Streu und War-
tung nichts abgehe. Der Mayerhof iſt die Behalt-
niß/ darunter diß alles muß unterbracht und verſorgt
ſeyn.

Wie er ſoll beſchaffen ſeyn/ laͤſſt ſich darum keine
gewiſſe Regel vorſchreiben/ weil die Beſchaffenheit der
Oerter ſich offt alſo fuͤrſtellet/ daß man ſich nothwendig
darnach muß bequemen/ und man offt ſchon einen gebau-
ten Mayerhof findet/ den man/ groſſe Unkoſten zu flie-
hen (welches eines unter den vornehmſten Requiſi
ten eines guten Hausvatters iſt) muß bleiben laſſen/
wie er iſt. So ſind auch die Meynungen und Einbil-
dungs-Seltzamkeiten bey den Menſchen ſo verwunder-
ſam und veraͤnderlich/ daß/ was dem einen recht und
gelegen duncket/ dem andern widerſinniſch und uͤbel ge-
than ſcheinet. Wenn allein diß beobachtet wird/ Erſt-
lich/ daß alles wol bedeckt/ trocken/ und nach Beſchaf-
[Spaltenumbruch] fenheit warm oder kuͤhl/ wenigſt temperirt gehalten wer-
de. 2. Daß der Platz weder zu enge noch zu weit-
ſchichtig falle; doch iſt das letzte ertraͤglicher als das er-
ſte/ wofern es nur nicht gar uͤbermaͤſſig/ damit das
Geſind mit Wohnungen und Kammern/ die Fruͤchte/
Getrayd und Heu genugſames Unterkommen/ und das
Vieh rechte und genugſame verſicherte Stallung habe.
3. Daß es Waſſer/ Bronnen/ Teich und Lachen habe/
ſonderlich wo man Waſſergefluͤgel haͤlt.

Die Alten haben einen erhoͤheten Ort zu den Mayer-
hoͤfen erfordert/ weil die Waſſerguͤſſe und Wolcken-
bruͤche daſelbſt nicht ſchaden moͤgen/ dahin der Son-
nenſtrahlen den gantzen Tag kommen/ es auch aller-
ſeits die Lufft ohne Hinderung durchſtreichen koͤnne/
und dardurch das Ungezifer leichter vertrieben/ oder doch
von der Hitz erſticket werde. Wo ebener trockener Platz/
und man einen neuen Mayerhof bauen will/ iſts am be-
ſten/ wann derſelbe viereckicht und mit Gebaͤuen allent-
halben umſchloſſen/ inwendig aber mit einem groſſen
weiten Hof verſehen ſey/ es ſey dann/ daß ein Haus-
vatter will/ daß er gegen dem Schloß eine Oeffnung
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ein- oder ausgehet/ und was darinnen fuͤrgenommen

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[247/0265] Neundres Buch/ Mayerhof. das junge Viehe/ mit ihrem Spielen/ Schertzen und Springen/ dem Hausvatter eine holdſeelige Zeit-Ver- treibung verurſachen/ alſo wollen wir allhier kuͤrtz- lich einfuͤhren/ wie beylaͤuffig ein guter Mayerhof oder Vorwerck/ wie es in Boͤhmen und Schleſien genennt wird/ wie Mayr oder Kaͤsmacher und ſein Weib/ Knecht und Maͤgde muͤſſen beſchaffen ſeyn/ was ſie in einem und andern zu beobachten; hernach (weil ohne Fuͤtterey/ keine Mayrſchafft aufzubringen) wie man die Wieſen anrichten/ waͤſſern/ warten/ eines und an- ders einbringen und verwahren/ und mit dem groſſen und kleinen Viehe/ als auch mit allerhand Mayr-Ge- fluͤgel recht umgehen/ und ſie wol und gedeylich naͤhren und verſorgen ſolle. [Abbildung] Cap. II. Vom Mayerhof. WEr mit der Viehzucht einigen Nutzen erwerben will/ muß auf drey Dinge vorher bedacht ſeyn: Erſtlich/ daß er das groſſe und kleine/ vierfuͤſſige und Gefluͤgel-Viehe/ fuͤr Naͤſſe/ Kaͤlte und Winden recht verwahre; zum andern/ daß er Leute und Geſin- de halte/ die treulich und fleiſſig damit wiſſen umzuge- hen; und endlich/ daß an Fuͤtterey/ Streu und War- tung nichts abgehe. Der Mayerhof iſt die Behalt- niß/ darunter diß alles muß unterbracht und verſorgt ſeyn. Wie er ſoll beſchaffen ſeyn/ laͤſſt ſich darum keine gewiſſe Regel vorſchreiben/ weil die Beſchaffenheit der Oerter ſich offt alſo fuͤrſtellet/ daß man ſich nothwendig darnach muß bequemen/ und man offt ſchon einen gebau- ten Mayerhof findet/ den man/ groſſe Unkoſten zu flie- hen (welches eines unter den vornehmſten Requiſi ten eines guten Hausvatters iſt) muß bleiben laſſen/ wie er iſt. So ſind auch die Meynungen und Einbil- dungs-Seltzamkeiten bey den Menſchen ſo verwunder- ſam und veraͤnderlich/ daß/ was dem einen recht und gelegen duncket/ dem andern widerſinniſch und uͤbel ge- than ſcheinet. Wenn allein diß beobachtet wird/ Erſt- lich/ daß alles wol bedeckt/ trocken/ und nach Beſchaf- fenheit warm oder kuͤhl/ wenigſt temperirt gehalten wer- de. 2. Daß der Platz weder zu enge noch zu weit- ſchichtig falle; doch iſt das letzte ertraͤglicher als das er- ſte/ wofern es nur nicht gar uͤbermaͤſſig/ damit das Geſind mit Wohnungen und Kammern/ die Fruͤchte/ Getrayd und Heu genugſames Unterkommen/ und das Vieh rechte und genugſame verſicherte Stallung habe. 3. Daß es Waſſer/ Bronnen/ Teich und Lachen habe/ ſonderlich wo man Waſſergefluͤgel haͤlt. Die Alten haben einen erhoͤheten Ort zu den Mayer- hoͤfen erfordert/ weil die Waſſerguͤſſe und Wolcken- bruͤche daſelbſt nicht ſchaden moͤgen/ dahin der Son- nenſtrahlen den gantzen Tag kommen/ es auch aller- ſeits die Lufft ohne Hinderung durchſtreichen koͤnne/ und dardurch das Ungezifer leichter vertrieben/ oder doch von der Hitz erſticket werde. Wo ebener trockener Platz/ und man einen neuen Mayerhof bauen will/ iſts am be- ſten/ wann derſelbe viereckicht und mit Gebaͤuen allent- halben umſchloſſen/ inwendig aber mit einem groſſen weiten Hof verſehen ſey/ es ſey dann/ daß ein Haus- vatter will/ daß er gegen dem Schloß eine Oeffnung habe/ damit er aus ſeinen Fenſtern frey ſehen moͤge/ wer ein- oder ausgehet/ und was darinnen fuͤrgenommen wird/

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/265>, abgerufen am 29.03.2024.