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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] ben/ wann einem Mann/ der von einem Pfauen/ und
einem Weib/ von einer Pfäuin kommende Mist in Ve-
hiculo convenienti
eingegeben wird. Also aber soll
es seyn zu gebrauchen/ und bin versichert worden/ wer
die Frayß hat/ und solches einmal braucht/ daß er diesen
Zustand verlieren und nimmermehr bekommen solle:
Nimm eine Hand voll Pfauen-Mist/ mit einem Pfund
Wein abgetrieben und durchgesihen/ in drey Theil ab-
getheilt/ so bald nun ein Mensch diese Kranckheit gleich
gehabt hat/ muß er einen Theil davon einnehmen/ sich zu
Bette legen/ und wol schwitzen/ bekommt ers zum an-
dernmal/ muß er/ so bald ers gehabt hat/ den andern
Theil einnehmen/ sich legen/ wol zudecken und wieder-
um wol schwitzen/ und dann eine Stunde/ nachdem er
vom Schweiß abgetrocknet worden/ hernach das dritte
Theil eingenommen und abermal wol geschwitzt/ und
den Schweiß allemal wol abgetrocknet/ diß soll gewiß
und bewährt seyn. Für einen Mann/ nimmt man den
[Spaltenumbruch] Mist von einem Pfauen/ und für ein Weib/ von einer
Pfäuin. Etliche sagen/ der Pfau sey so neidig/ daß er
seinen Koth (indem er diß heilsame Mittel dem Menschen
mißgönne) selbsten fresse.

Der Pfauen-Spiegel etliche/ klein mit einem
Scheerlein zerschnitten/ und den Weibern/ die geschwol-
lene Brüste haben/ im Wasser eingegeben/ soll wol/ wie
auch zu andern ihren Zuständen/ dienlich seyn.

Das Fette davon mit Rauten-Safft und Hönig
eingenommen/ curirt die aus kalten Feuchtigkeiten ent-
sprungene Colica.

Jhr Fleisch soll in der Hectica, wie die Medici
wollen/ sehr heilsam seyn.

Der Rauch von den Federn/ soll die Nachgeburt
befördern; und in die Augen gelassen/ soll er für die roh-
ten und triefenden Augen gesund seyn.

Sein Fleisch ist warm im andern/ und trocken im
ersten Grad/ wie D. Balthasar Pisanelli bezeuget.

Cap. CXII.
Von den Schwanen.
[Spaltenumbruch]

DEr Schwan wird allein von vornehmen reichen
Leuten in ihren Schlößgräben/ und nahe anrin-
nenden Teichen/ mehr zum Lust und Pracht/ als
zu Nutzen gehalten; sein hart und schwartzes Fleisch
kommt mit denen Schneeweissen und zarten Feder-
Pflaumen/ die an der Lindigkeit fast alles anders Fe-
derwerck übertreffen/ sehr übel überein. Die Alten ha-
ben vermeldet/ er singe ihm selbst sein Grab-Liedlein/
welches zwar etliche in Zweifel ziehen/ etliche aber von
den heutigen gelehrten Leuten bestättigen/ nicht daß er
allein vor seinem Tode singen solle/ sondern daß er eine
überaus liebliche und angenehme Stimme bißweilen
von sich hören lasse; davon der gelehrte Olaus Wor-
mius
in seinem Musaeo, lib. 3. cap. 19. fol. 299. also
schreibet: Es war in meinem Hause ein feiner Tugend-
samer Jüngling/ D. Johannes Rostorphius 88. Theo-
logiae Studiosus,
aus Norwegen gebürtig/ der hat mit
einem Eide sicher betheuret/ daß er einsmals in der Ge-
gend um Nidrosien an dem Meergestad vor Tages ha-
be eine ungewöhnliche und überaus liebliche Zusammen-
stimmung/ von Pfeiffen und holdseligem Geschälle ver-
menget/ angehöret/ und weil ihm unwissend/ was es
wäre/ oder woher es käme/ sey er/ sich umsehend/ auf ein
Vorgebürge gestiegen/ und habe in dem Meerbusen da-
selbst eine unzähliche Menge Schwanen/ die also gesun-
gen haben/ beysammen ersehen/ habe auch sein Tage
nichts lieblichers gehöret; und thut Herr Wormius
darzu: Ab Islandis quibusdam meis Discipulis per-
cepi, Nihil hac harmonia apud ipsos frequentius, iis
in locis, ubi Cygni sunt.

Und obschon andere sind/ die dieses widersprechen/
will ich doch lieber einem/ der es selbst gehöret/ glauben/
als hundert andern/ die es allein gelesen haben. Und
hat sonderlich der Hochgelehrte Medicus D. Thom. Bar-
tholinus
dem Schwan sein verlohrnes und abgeläugne-
tes Gesang wieder restituirt/ und behaubtet in Disser-
tatione de Cygno,
zu Coppenhagen gedruckt a §. 44.
usque ad
54.

Der Schwan frisset Gras/ allerley Getrayd/ Fisch
und Brod/ wann man ihms fürgiebt. Sie legen im
[Spaltenumbruch] Jahr nur einmal im Anfang des Frülings/ ihre Eyer
sind groß/ länglicht/ und haben eine harte Schahlen;
es ist ein gefrässiger Vogel und grosser Fischrauber/
frisst auch allerley Eingeweid vom Geflügel und kleinem
Viehe/ was man aus der Kuchen wirfft.

Herr de Serres sagt: Er lebe so lang/ daß man in
Franckreich erfahren/ daß ein Schwan/ in gewissen vor-
nehmen Häusern/ etliche generationen überlebt hat;
Er brütet und führt seine Jungen/ wann man ihm nur
ein Hüttlein über dem Wasser an einem einsamen Ort
macht/ mit Stroh versichert/ und solches offt säubert;
den Fröschen ist er sonderlich feind/ und raumet sie in
den Teichen und Gräben fleissig auf; die Charente in
Franckreich/ wie Herr de Serres erzehlt/ ist so reich von
Schwanen/ Forellen und Krebsen/ daß sie ein Sprich-
wort haben: la Charente est couverte de Cygnes,
pavee de Truites, & bordee d' Escrevisses.
Sie sind
leichtlich zahm zu machen/ wann sie nur Wasser und
Fütterung haben; sie bruten selten mehr als 3 Junge aus/
und nur einmal im Jahr; ihre Liebkosungen geschehen
mit zusamm-geschlungenen Hälsen/ als ob sie einander
umfangen wolten/ nach dem Werck wäscheln und rei-
nigen sie sich im Wasser/ mit baden und tauchen.

Colerus erzehlet/ daß bey Churfürstens Augusti in
Sachsen Zeiten/ zween Schwaanen einsmals uneins
worden/ und sich mit schlagen und beissen also umgetrie-
ben/ daß man besorgt/ einer möchte gar auf dem Platz
bleiben/ da habe sie ein guter Mann daselbst voneinan-
der gebracht/ diesem sey der eine Schwan/ zweiffels ohne
der schwächere/ hernach so danckbar gewesen/ daß er
ihm allenthalben/ im Hause/ im Feld/ auch biß gen Hof/
zu einem würdigen Exempel der Danckbarkeit/ nachge-
folget.

Jn der Artzney wird das Schwanenfett zum Ge-
sichte/ solches glatt und rein zu machen/ gelobt/ und sonst
auch zu Linderung hitziger Schäden des Afsters gebrau-
chet; Jtem die güldene Ader zu heilen/ auch für das
pfinnige Gesichte/ wie Serenus saget:

Cygnaeos adipes hilari misceto Lyaeo,
Omne malum propere maculoso ex ore fugabis.

Die

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] ben/ wann einem Mann/ der von einem Pfauen/ und
einem Weib/ von einer Pfaͤuin kommende Miſt in Ve-
hiculo convenienti
eingegeben wird. Alſo aber ſoll
es ſeyn zu gebrauchen/ und bin verſichert worden/ wer
die Frayß hat/ und ſolches einmal braucht/ daß er dieſen
Zuſtand verlieren und nimmermehr bekommen ſolle:
Nimm eine Hand voll Pfauen-Miſt/ mit einem Pfund
Wein abgetrieben und durchgeſihen/ in drey Theil ab-
getheilt/ ſo bald nun ein Menſch dieſe Kranckheit gleich
gehabt hat/ muß er einen Theil davon einnehmen/ ſich zu
Bette legen/ und wol ſchwitzen/ bekommt ers zum an-
dernmal/ muß er/ ſo bald ers gehabt hat/ den andern
Theil einnehmen/ ſich legen/ wol zudecken und wieder-
um wol ſchwitzen/ und dann eine Stunde/ nachdem er
vom Schweiß abgetrocknet worden/ hernach das dritte
Theil eingenommen und abermal wol geſchwitzt/ und
den Schweiß allemal wol abgetrocknet/ diß ſoll gewiß
und bewaͤhrt ſeyn. Fuͤr einen Mann/ nimmt man den
[Spaltenumbruch] Miſt von einem Pfauen/ und fuͤr ein Weib/ von einer
Pfaͤuin. Etliche ſagen/ der Pfau ſey ſo neidig/ daß er
ſeinen Koth (indem er diß heilſame Mittel dem Menſchen
mißgoͤnne) ſelbſten freſſe.

Der Pfauen-Spiegel etliche/ klein mit einem
Scheerlein zerſchnitten/ und den Weibern/ die geſchwol-
lene Bruͤſte haben/ im Waſſer eingegeben/ ſoll wol/ wie
auch zu andern ihren Zuſtaͤnden/ dienlich ſeyn.

Das Fette davon mit Rauten-Safft und Hoͤnig
eingenommen/ curirt die aus kalten Feuchtigkeiten ent-
ſprungene Colica.

Jhr Fleiſch ſoll in der Hecticâ, wie die Medici
wollen/ ſehr heilſam ſeyn.

Der Rauch von den Federn/ ſoll die Nachgeburt
befoͤrdern; und in die Augen gelaſſen/ ſoll er fuͤr die roh-
ten und triefenden Augen geſund ſeyn.

Sein Fleiſch iſt warm im andern/ und trocken im
erſten Grad/ wie D. Balthaſar Piſanelli bezeuget.

Cap. CXII.
Von den Schwanen.
[Spaltenumbruch]

DEr Schwan wird allein von vornehmen reichen
Leuten in ihren Schloͤßgraͤben/ und nahe anrin-
nenden Teichen/ mehr zum Luſt und Pracht/ als
zu Nutzen gehalten; ſein hart und ſchwartzes Fleiſch
kommt mit denen Schneeweiſſen und zarten Feder-
Pflaumen/ die an der Lindigkeit faſt alles anders Fe-
derwerck uͤbertreffen/ ſehr uͤbel uͤberein. Die Alten ha-
ben vermeldet/ er ſinge ihm ſelbſt ſein Grab-Liedlein/
welches zwar etliche in Zweifel ziehen/ etliche aber von
den heutigen gelehrten Leuten beſtaͤttigen/ nicht daß er
allein vor ſeinem Tode ſingen ſolle/ ſondern daß er eine
uͤberaus liebliche und angenehme Stimme bißweilen
von ſich hoͤren laſſe; davon der gelehrte Olaus Wor-
mius
in ſeinem Muſæo, lib. 3. cap. 19. fol. 299. alſo
ſchreibet: Es war in meinem Hauſe ein feiner Tugend-
ſamer Juͤngling/ D. Johannes Roſtorphius 88. Theo-
logiæ Studioſus,
aus Norwegen gebuͤrtig/ der hat mit
einem Eide ſicher betheuret/ daß er einsmals in der Ge-
gend um Nidroſien an dem Meergeſtad vor Tages ha-
be eine ungewoͤhnliche und uͤberaus liebliche Zuſammen-
ſtimmung/ von Pfeiffen und holdſeligem Geſchaͤlle ver-
menget/ angehoͤret/ und weil ihm unwiſſend/ was es
waͤre/ oder woher es kaͤme/ ſey er/ ſich umſehend/ auf ein
Vorgebuͤrge geſtiegen/ und habe in dem Meerbuſen da-
ſelbſt eine unzaͤhliche Menge Schwanen/ die alſo geſun-
gen haben/ beyſammen erſehen/ habe auch ſein Tage
nichts lieblichers gehoͤret; und thut Herꝛ Wormius
darzu: Ab Islandis quibusdam meis Diſcipulis per-
cepi, Nihil hâc harmoniâ apud ipſos frequentius, iis
in locis, ubi Cygni ſunt.

Und obſchon andere ſind/ die dieſes widerſprechen/
will ich doch lieber einem/ der es ſelbſt gehoͤret/ glauben/
als hundert andern/ die es allein geleſen haben. Und
hat ſonderlich der Hochgelehrte Medicus D. Thom. Bar-
tholinus
dem Schwan ſein verlohrnes und abgelaͤugne-
tes Geſang wieder reſtituirt/ und behaubtet in Diſſer-
tatione de Cygno,
zu Coppenhagen gedruckt à §. 44.
usquè ad
54.

Der Schwan friſſet Gras/ allerley Getrayd/ Fiſch
und Brod/ wann man ihms fuͤrgiebt. Sie legen im
[Spaltenumbruch] Jahr nur einmal im Anfang des Fruͤlings/ ihre Eyer
ſind groß/ laͤnglicht/ und haben eine harte Schahlen;
es iſt ein gefraͤſſiger Vogel und groſſer Fiſchrauber/
friſſt auch allerley Eingeweid vom Gefluͤgel und kleinem
Viehe/ was man aus der Kuchen wirfft.

Herꝛ de Serres ſagt: Er lebe ſo lang/ daß man in
Franckreich erfahren/ daß ein Schwan/ in gewiſſen vor-
nehmen Haͤuſern/ etliche generationen uͤberlebt hat;
Er bruͤtet und fuͤhrt ſeine Jungen/ wann man ihm nur
ein Huͤttlein uͤber dem Waſſer an einem einſamen Ort
macht/ mit Stroh verſichert/ und ſolches offt ſaͤubert;
den Froͤſchen iſt er ſonderlich feind/ und raumet ſie in
den Teichen und Graͤben fleiſſig auf; die Charente in
Franckreich/ wie Herꝛ de Serres erzehlt/ iſt ſo reich von
Schwanen/ Forellen und Krebſen/ daß ſie ein Sprich-
wort haben: la Charente eſt couverte de Cygnes,
pavée de Truites, & bordée d’ Eſcreviſſes.
Sie ſind
leichtlich zahm zu machen/ wann ſie nur Waſſer und
Fuͤtterung haben; ſie bruten ſelten mehr als 3 Junge aus/
und nur einmal im Jahr; ihre Liebkoſungen geſchehen
mit zuſamm-geſchlungenen Haͤlſen/ als ob ſie einander
umfangen wolten/ nach dem Werck waͤſcheln und rei-
nigen ſie ſich im Waſſer/ mit baden und tauchen.

Colerus erzehlet/ daß bey Churfuͤrſtens Auguſti in
Sachſen Zeiten/ zween Schwaanen einsmals uneins
worden/ und ſich mit ſchlagen und beiſſen alſo umgetrie-
ben/ daß man beſorgt/ einer moͤchte gar auf dem Platz
bleiben/ da habe ſie ein guter Mann daſelbſt voneinan-
der gebracht/ dieſem ſey der eine Schwan/ zweiffels ohne
der ſchwaͤchere/ hernach ſo danckbar geweſen/ daß er
ihm allenthalben/ im Hauſe/ im Feld/ auch biß gen Hof/
zu einem wuͤrdigen Exempel der Danckbarkeit/ nachge-
folget.

Jn der Artzney wird das Schwanenfett zum Ge-
ſichte/ ſolches glatt und rein zu machen/ gelobt/ und ſonſt
auch zu Linderung hitziger Schaͤden des Afſters gebrau-
chet; Jtem die guͤldene Ader zu heilen/ auch fuͤr das
pfinnige Geſichte/ wie Serenus ſaget:

Cygnæos adipes hilari miſceto Lyæo,
Omne malum properè maculoſo ex ore fugabis.

Die
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[344/0362] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens ben/ wann einem Mann/ der von einem Pfauen/ und einem Weib/ von einer Pfaͤuin kommende Miſt in Ve- hiculo convenienti eingegeben wird. Alſo aber ſoll es ſeyn zu gebrauchen/ und bin verſichert worden/ wer die Frayß hat/ und ſolches einmal braucht/ daß er dieſen Zuſtand verlieren und nimmermehr bekommen ſolle: Nimm eine Hand voll Pfauen-Miſt/ mit einem Pfund Wein abgetrieben und durchgeſihen/ in drey Theil ab- getheilt/ ſo bald nun ein Menſch dieſe Kranckheit gleich gehabt hat/ muß er einen Theil davon einnehmen/ ſich zu Bette legen/ und wol ſchwitzen/ bekommt ers zum an- dernmal/ muß er/ ſo bald ers gehabt hat/ den andern Theil einnehmen/ ſich legen/ wol zudecken und wieder- um wol ſchwitzen/ und dann eine Stunde/ nachdem er vom Schweiß abgetrocknet worden/ hernach das dritte Theil eingenommen und abermal wol geſchwitzt/ und den Schweiß allemal wol abgetrocknet/ diß ſoll gewiß und bewaͤhrt ſeyn. Fuͤr einen Mann/ nimmt man den Miſt von einem Pfauen/ und fuͤr ein Weib/ von einer Pfaͤuin. Etliche ſagen/ der Pfau ſey ſo neidig/ daß er ſeinen Koth (indem er diß heilſame Mittel dem Menſchen mißgoͤnne) ſelbſten freſſe. Der Pfauen-Spiegel etliche/ klein mit einem Scheerlein zerſchnitten/ und den Weibern/ die geſchwol- lene Bruͤſte haben/ im Waſſer eingegeben/ ſoll wol/ wie auch zu andern ihren Zuſtaͤnden/ dienlich ſeyn. Das Fette davon mit Rauten-Safft und Hoͤnig eingenommen/ curirt die aus kalten Feuchtigkeiten ent- ſprungene Colica. Jhr Fleiſch ſoll in der Hecticâ, wie die Medici wollen/ ſehr heilſam ſeyn. Der Rauch von den Federn/ ſoll die Nachgeburt befoͤrdern; und in die Augen gelaſſen/ ſoll er fuͤr die roh- ten und triefenden Augen geſund ſeyn. Sein Fleiſch iſt warm im andern/ und trocken im erſten Grad/ wie D. Balthaſar Piſanelli bezeuget. Cap. CXII. Von den Schwanen. DEr Schwan wird allein von vornehmen reichen Leuten in ihren Schloͤßgraͤben/ und nahe anrin- nenden Teichen/ mehr zum Luſt und Pracht/ als zu Nutzen gehalten; ſein hart und ſchwartzes Fleiſch kommt mit denen Schneeweiſſen und zarten Feder- Pflaumen/ die an der Lindigkeit faſt alles anders Fe- derwerck uͤbertreffen/ ſehr uͤbel uͤberein. Die Alten ha- ben vermeldet/ er ſinge ihm ſelbſt ſein Grab-Liedlein/ welches zwar etliche in Zweifel ziehen/ etliche aber von den heutigen gelehrten Leuten beſtaͤttigen/ nicht daß er allein vor ſeinem Tode ſingen ſolle/ ſondern daß er eine uͤberaus liebliche und angenehme Stimme bißweilen von ſich hoͤren laſſe; davon der gelehrte Olaus Wor- mius in ſeinem Muſæo, lib. 3. cap. 19. fol. 299. alſo ſchreibet: Es war in meinem Hauſe ein feiner Tugend- ſamer Juͤngling/ D. Johannes Roſtorphius 88. Theo- logiæ Studioſus, aus Norwegen gebuͤrtig/ der hat mit einem Eide ſicher betheuret/ daß er einsmals in der Ge- gend um Nidroſien an dem Meergeſtad vor Tages ha- be eine ungewoͤhnliche und uͤberaus liebliche Zuſammen- ſtimmung/ von Pfeiffen und holdſeligem Geſchaͤlle ver- menget/ angehoͤret/ und weil ihm unwiſſend/ was es waͤre/ oder woher es kaͤme/ ſey er/ ſich umſehend/ auf ein Vorgebuͤrge geſtiegen/ und habe in dem Meerbuſen da- ſelbſt eine unzaͤhliche Menge Schwanen/ die alſo geſun- gen haben/ beyſammen erſehen/ habe auch ſein Tage nichts lieblichers gehoͤret; und thut Herꝛ Wormius darzu: Ab Islandis quibusdam meis Diſcipulis per- cepi, Nihil hâc harmoniâ apud ipſos frequentius, iis in locis, ubi Cygni ſunt. Und obſchon andere ſind/ die dieſes widerſprechen/ will ich doch lieber einem/ der es ſelbſt gehoͤret/ glauben/ als hundert andern/ die es allein geleſen haben. Und hat ſonderlich der Hochgelehrte Medicus D. Thom. Bar- tholinus dem Schwan ſein verlohrnes und abgelaͤugne- tes Geſang wieder reſtituirt/ und behaubtet in Diſſer- tatione de Cygno, zu Coppenhagen gedruckt à §. 44. usquè ad 54. Der Schwan friſſet Gras/ allerley Getrayd/ Fiſch und Brod/ wann man ihms fuͤrgiebt. Sie legen im Jahr nur einmal im Anfang des Fruͤlings/ ihre Eyer ſind groß/ laͤnglicht/ und haben eine harte Schahlen; es iſt ein gefraͤſſiger Vogel und groſſer Fiſchrauber/ friſſt auch allerley Eingeweid vom Gefluͤgel und kleinem Viehe/ was man aus der Kuchen wirfft. Herꝛ de Serres ſagt: Er lebe ſo lang/ daß man in Franckreich erfahren/ daß ein Schwan/ in gewiſſen vor- nehmen Haͤuſern/ etliche generationen uͤberlebt hat; Er bruͤtet und fuͤhrt ſeine Jungen/ wann man ihm nur ein Huͤttlein uͤber dem Waſſer an einem einſamen Ort macht/ mit Stroh verſichert/ und ſolches offt ſaͤubert; den Froͤſchen iſt er ſonderlich feind/ und raumet ſie in den Teichen und Graͤben fleiſſig auf; die Charente in Franckreich/ wie Herꝛ de Serres erzehlt/ iſt ſo reich von Schwanen/ Forellen und Krebſen/ daß ſie ein Sprich- wort haben: la Charente eſt couverte de Cygnes, pavée de Truites, & bordée d’ Eſcreviſſes. Sie ſind leichtlich zahm zu machen/ wann ſie nur Waſſer und Fuͤtterung haben; ſie bruten ſelten mehr als 3 Junge aus/ und nur einmal im Jahr; ihre Liebkoſungen geſchehen mit zuſamm-geſchlungenen Haͤlſen/ als ob ſie einander umfangen wolten/ nach dem Werck waͤſcheln und rei- nigen ſie ſich im Waſſer/ mit baden und tauchen. Colerus erzehlet/ daß bey Churfuͤrſtens Auguſti in Sachſen Zeiten/ zween Schwaanen einsmals uneins worden/ und ſich mit ſchlagen und beiſſen alſo umgetrie- ben/ daß man beſorgt/ einer moͤchte gar auf dem Platz bleiben/ da habe ſie ein guter Mann daſelbſt voneinan- der gebracht/ dieſem ſey der eine Schwan/ zweiffels ohne der ſchwaͤchere/ hernach ſo danckbar geweſen/ daß er ihm allenthalben/ im Hauſe/ im Feld/ auch biß gen Hof/ zu einem wuͤrdigen Exempel der Danckbarkeit/ nachge- folget. Jn der Artzney wird das Schwanenfett zum Ge- ſichte/ ſolches glatt und rein zu machen/ gelobt/ und ſonſt auch zu Linderung hitziger Schaͤden des Afſters gebrau- chet; Jtem die guͤldene Ader zu heilen/ auch fuͤr das pfinnige Geſichte/ wie Serenus ſaget: Cygnæos adipes hilari miſceto Lyæo, Omne malum properè maculoſo ex ore fugabis. Die

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/362>, abgerufen am 28.03.2024.