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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Eilfftes Buch/ Wasser-Lust.
[Spaltenumbruch] tiones a Vitruvio dictas setzen/ dardurch (fluctus ma-
rini veluti carminati, ac mox atque illis illiduntur,
extincti, retroactique liberam flumini in mare se
exonerandi potestatem faciunt
) werden nemlich die
zuruckstossende Wellen der See aufgehalten und wi-
dertrieben/ daß also der Fluß oder Canal unverhindert
ausfliessen/ und keine Güsse und Uberschwemmung so
[Spaltenumbruch] leicht verursachen kan. So hält auch gedachter Pater
dafür/ wann einem Fluß in die See mehr als ein Aus-
lauff oder Ostium zubereitet würde/ könnte das Was-
ser/ wo es der Gegenwind an einem Ort aufhielte/ an
dem andern desto besser fortkommen; aber genug von
dieser Materi/ wir wollen jetzund die übrigen Fischereyen
nacheinander besehen.

Cap. LV.
Fischerey unter dem Eis.
[Spaltenumbruch]

WO die grossen Ströme und Flüsse/ bey lang-
wührigem starcken Regenwetter angeschwellet/
austretten/ und nebenbey/ in den Auen/ Lacken
und stehende Gruben machen/ die hernach beständig das
Wasser/ und die mit der Flut eingetragene Fische be-
halten/ oder wann grosse See/ die man nicht ablassen
kan/ starck überfroren sind/ pflegen die Fischer folgen-
der Gestalt unter dem Eis viel Fische zu fangen/ wie ich
auf das kürtzeste aus Herrn Colero hier beysetzen will:
Erstlich nehmen sie ihnen einen gewissen Zug vor/ wie
lang und breit sie mit ihrem Netze und desselben aus
Bast geflochtenen Stricken reichen können/ und hauen
ein grosses Loch ins Eis/ daselbst wird das Netze hin-
eingelassen/ darnach haben sie zwey weißgeschählte lange
Stangen/ daran binden sie die bästene Stricke des Ne-
tzes/ und hauen etliche kleine Löcher nach der Ordnung
ins Eis/ etwan Elen lang und breit/ darein stecken sie die
beeden Stangen/ und legen einen Strick die Queer un-
ter die Stangen/ und fassen den zu beyden Seiten/ und
schiessen mit dem Strick die Stangen unter dem Eis
weiter/ gegen die aufgehauenen Löcher fort/ laufft sie ge-
rad unter das aufgehauene Loch/ so ists gut/ laufft sie
aber ein wenig auf die Seiten/ so haben sie einen langen
geschählten krummen höltzernen Hacken/ damit greiffen
sie zum Loch hinein unter das Eis/ und ziehen die Stan-
gen herzu/ ist sie aber nicht zu erreichen/ so hauen sie ein
sonders Loch aus über der Stangen/ die man unter dem
hellen Eis wol sehen kan/ daß sie solche bekommen mö-
gen; die lassen sie zwar also unter dem Eis liegen/ aber
die bastene Stricke/ so daran gebunden sind/ ziehen sie
zu sich/ und thun sie darnach wieder ins Wasser/ und
schiessen die Stangen mit den Stricken abermal fort/
biß zu einem andern Loch/ und also fortan/ biß sie an den
Ort kommen/ da sie das Netz heraus ziehen wollen. Das
Netze (spricht Herr Colerus) ist ohngefähr anderthalb
Elen breit und 12 oder 14 Elen lang.

Jn der Frischhave aber in Pommern/ haben die
Fischer im Winter grössere Netze/ die bringen sie unter
dem Eis mit Stangen und Stricken fort/ und beschla-
gen dieselben/ wol eine Viertel Weges/ ehe sie es wieder
auswinden/ oder heraus ziehen/ solches geschiehet auch
in Pommern auf der Jamündischen und andern Seen/
und man weiß/ sagt Joh. Micraelius, in seiner Pom-
merischen Chronica, daß ein solcher Zug offtmals etli-
che hundert Tonnen Fische von zwey/ drey/ vier oder auch
mehr hundert Gulden gebracht hat.

Aber wieder auf Herrn Coleri fischen zu kommen/
so hauen diejenigen/ so unter dem Eise fischen wollen/
darnach ein Loch am Ende/ da sie das Netze wieder her-
aus ziehen wollen; vors dritte/ so hauen sie auch viel klei-
ne Löcher nach der Ordnung ins Eise/ etwan 12 oder 15
[Spaltenumbruch] Schritt voneinander/ von einem grossen Loch zum an-
dern/ dardurch sie die weissen Stangen fortschieben und
befördern können; vors vierte binden sie zwo weisse ge-
schählte Stangen/ an ein jedes Ende des Netzes eine/
vornen an die zwey bastenen Stricke/ und stecken also die
beyde Stangen an den bastenen Stricken erstlich hinein
ins Wasser/ daß auf einer jeden Seiten eine Stangen
nach dem kleinen Loch zugehe/ darnach haben die Fischer
höltzerne Gabeln in der Hand/ damit rutschen und trei-
ben sie die weissen Stangen immer von einem kleinen Loch
zum andern/ biß sie auf der andern Seiten zum grossen
Loch kommen/ da sie heraus ziehen wollen/ da ziehen sie
alsdann die weisse Stange erstlich heraus/ darnach an
den Stangen die bastenen Strick/ und endlich das Netz
an den Stricken.

Also machen sie es auch mit dem Stroh-Netze oder
Strowathe/ welche darzu dienet/ daß sich der Fisch dar-
vor fürchtet/ und bleibet vor und in dem Netze/ biß mans
hinaus ziehet; wann man aber mit den andern grossen
Netzen zeucht/ so macht mans fast auch also: Man
nimmt eine Strohwath/ und ziehet etliche Wochen
nacheinander/ nachdem der See groß ist/ und das muß
man von einem Ort zum andern thun/ daß man den Fisch
an einen Ort bringe; er scheuhet sich vor dem Stroh/
und gehet immer vor dem Netz her/ und trauet ihm nicht
umzukehren; letzlich wann man ihn aus allen Orten des
Sees zusammen gebracht hat/ wird er häuffig aufs Land
gezogen; wäre aber das Loch zu enge/ das Netz mit den
Fischen herauszubringen/ wird das Loch grösser und
langlicht ausgehauen.

Es schreibt Herr Colerus noch von einer andern
Art/ die Fische unter dem Eise zu fangen: Man gehet
am Rand umher/ etwan sechs oder acht Schritt vom
Ufer/ so weit es seicht ist (denn in der Tieffen thut es nicht
gut) da siehet man bißweilen Fische stehen oben/ unter
dem durchsichtigen Eis/ daß sie mit dem Rucken oben
ans Eis rühren/ da nehme man einen starcken Trem-
mel oder Knüttel/ schlage starck gleich ober dem Fisch auf
das Eis/ so werden sie betäubt/ beginnen doch fortzuge-
hen/ denen muß man gleich nachlauffen/ und vor ihnen
oder hinter ihnen starck auf das Eis zuschlagen/ so wer-
den sie so betäubt/ als wann man sie auf den Kopf schlü-
ge/ und schwimmen empor/ da mag man alsobald ein
Loch in das Eis hauen/ und den Fisch heraus nehmen.

Dubravius lib. 5. cap. 4. sagt/ wann man unter dem
Eis/ sonderlich in Teichen und Seen/ fischen will/ so muß/
indem man mit dem Netze ziehet/ ein Karren zwey oder
drey über das Eis geführet/ und damit ein Gepolder ge-
macht werden/ so erschrecken die Fische/ und geben sich
aus ihren Winckeln/ daß man sie mit dem Netz ergreif-
fen kan.

Cap.
R r r

Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt.
[Spaltenumbruch] tiones à Vitruvio dictas ſetzen/ dardurch (fluctus ma-
rini veluti carminati, ac mox atque illis illiduntur,
extincti, retroactique liberam flumini in mare ſe
exonerandi poteſtatem faciunt
) werden nemlich die
zuruckſtoſſende Wellen der See aufgehalten und wi-
dertrieben/ daß alſo der Fluß oder Canal unverhindert
ausflieſſen/ und keine Guͤſſe und Uberſchwemmung ſo
[Spaltenumbruch] leicht verurſachen kan. So haͤlt auch gedachter Pater
dafuͤr/ wann einem Fluß in die See mehr als ein Aus-
lauff oder Oſtium zubereitet wuͤrde/ koͤnnte das Waſ-
ſer/ wo es der Gegenwind an einem Ort aufhielte/ an
dem andern deſto beſſer fortkommen; aber genug von
dieſer Materi/ wir wollen jetzund die uͤbrigen Fiſchereyen
nacheinander beſehen.

Cap. LV.
Fiſcherey unter dem Eis.
[Spaltenumbruch]

WO die groſſen Stroͤme und Fluͤſſe/ bey lang-
wuͤhrigem ſtarcken Regenwetter angeſchwellet/
austretten/ und nebenbey/ in den Auen/ Lacken
und ſtehende Gruben machen/ die hernach beſtaͤndig das
Waſſer/ und die mit der Flut eingetragene Fiſche be-
halten/ oder wann groſſe See/ die man nicht ablaſſen
kan/ ſtarck uͤberfroren ſind/ pflegen die Fiſcher folgen-
der Geſtalt unter dem Eis viel Fiſche zu fangen/ wie ich
auf das kuͤrtzeſte aus Herꝛn Colero hier beyſetzen will:
Erſtlich nehmen ſie ihnen einen gewiſſen Zug vor/ wie
lang und breit ſie mit ihrem Netze und deſſelben aus
Baſt geflochtenen Stricken reichen koͤnnen/ und hauen
ein groſſes Loch ins Eis/ daſelbſt wird das Netze hin-
eingelaſſen/ darnach haben ſie zwey weißgeſchaͤhlte lange
Stangen/ daran binden ſie die baͤſtene Stricke des Ne-
tzes/ und hauen etliche kleine Loͤcher nach der Ordnung
ins Eis/ etwan Elen lang und breit/ darein ſtecken ſie die
beeden Stangen/ und legen einen Strick die Queer un-
ter die Stangen/ und faſſen den zu beyden Seiten/ und
ſchieſſen mit dem Strick die Stangen unter dem Eis
weiter/ gegen die aufgehauenen Loͤcher fort/ laufft ſie ge-
rad unter das aufgehauene Loch/ ſo iſts gut/ laufft ſie
aber ein wenig auf die Seiten/ ſo haben ſie einen langen
geſchaͤhlten krummen hoͤltzernen Hacken/ damit greiffen
ſie zum Loch hinein unter das Eis/ und ziehen die Stan-
gen herzu/ iſt ſie aber nicht zu erreichen/ ſo hauen ſie ein
ſonders Loch aus uͤber der Stangen/ die man unter dem
hellen Eis wol ſehen kan/ daß ſie ſolche bekommen moͤ-
gen; die laſſen ſie zwar alſo unter dem Eis liegen/ aber
die baſtene Stricke/ ſo daran gebunden ſind/ ziehen ſie
zu ſich/ und thun ſie darnach wieder ins Waſſer/ und
ſchieſſen die Stangen mit den Stricken abermal fort/
biß zu einem andern Loch/ und alſo fortan/ biß ſie an den
Ort kommen/ da ſie das Netz heraus ziehen wollen. Das
Netze (ſpricht Herꝛ Colerus) iſt ohngefaͤhr anderthalb
Elen breit und 12 oder 14 Elen lang.

Jn der Friſchhave aber in Pommern/ haben die
Fiſcher im Winter groͤſſere Netze/ die bringen ſie unter
dem Eis mit Stangen und Stricken fort/ und beſchla-
gen dieſelben/ wol eine Viertel Weges/ ehe ſie es wieder
auswinden/ oder heraus ziehen/ ſolches geſchiehet auch
in Pommern auf der Jamuͤndiſchen und andern Seen/
und man weiß/ ſagt Joh. Micrælius, in ſeiner Pom-
meriſchen Chronica, daß ein ſolcher Zug offtmals etli-
che hundert Tonnen Fiſche von zwey/ drey/ vier oder auch
mehr hundert Gulden gebracht hat.

Aber wieder auf Herꝛn Coleri fiſchen zu kommen/
ſo hauen diejenigen/ ſo unter dem Eiſe fiſchen wollen/
darnach ein Loch am Ende/ da ſie das Netze wieder her-
aus ziehen wollen; vors dritte/ ſo hauen ſie auch viel klei-
ne Loͤcher nach der Ordnung ins Eiſe/ etwan 12 oder 15
[Spaltenumbruch] Schritt voneinander/ von einem groſſen Loch zum an-
dern/ dardurch ſie die weiſſen Stangen fortſchieben und
befoͤrdern koͤnnen; vors vierte binden ſie zwo weiſſe ge-
ſchaͤhlte Stangen/ an ein jedes Ende des Netzes eine/
vornen an die zwey baſtenen Stricke/ und ſtecken alſo die
beyde Stangen an den baſtenen Stricken erſtlich hinein
ins Waſſer/ daß auf einer jeden Seiten eine Stangen
nach dem kleinen Loch zugehe/ darnach haben die Fiſcher
hoͤltzerne Gabeln in der Hand/ damit rutſchen und trei-
ben ſie die weiſſen Stangen immer von einem kleinen Loch
zum andern/ biß ſie auf der andern Seiten zum groſſen
Loch kommen/ da ſie heraus ziehen wollen/ da ziehen ſie
alsdann die weiſſe Stange erſtlich heraus/ darnach an
den Stangen die baſtenen Strick/ und endlich das Netz
an den Stricken.

Alſo machen ſie es auch mit dem Stroh-Netze oder
Strowathe/ welche darzu dienet/ daß ſich der Fiſch dar-
vor fuͤrchtet/ und bleibet vor und in dem Netze/ biß mans
hinaus ziehet; wann man aber mit den andern groſſen
Netzen zeucht/ ſo macht mans faſt auch alſo: Man
nimmt eine Strohwath/ und ziehet etliche Wochen
nacheinander/ nachdem der See groß iſt/ und das muß
man von einem Ort zum andern thun/ daß man den Fiſch
an einen Ort bringe; er ſcheuhet ſich vor dem Stroh/
und gehet immer vor dem Netz her/ und trauet ihm nicht
umzukehren; letzlich wann man ihn aus allen Orten des
Sees zuſammen gebracht hat/ wird er haͤuffig aufs Land
gezogen; waͤre aber das Loch zu enge/ das Netz mit den
Fiſchen herauszubringen/ wird das Loch groͤſſer und
langlicht ausgehauen.

Es ſchreibt Herꝛ Colerus noch von einer andern
Art/ die Fiſche unter dem Eiſe zu fangen: Man gehet
am Rand umher/ etwan ſechs oder acht Schritt vom
Ufer/ ſo weit es ſeicht iſt (denn in der Tieffen thut es nicht
gut) da ſiehet man bißweilen Fiſche ſtehen oben/ unter
dem durchſichtigen Eis/ daß ſie mit dem Rucken oben
ans Eis ruͤhren/ da nehme man einen ſtarcken Trem-
mel oder Knuͤttel/ ſchlage ſtarck gleich ober dem Fiſch auf
das Eis/ ſo werden ſie betaͤubt/ beginnen doch fortzuge-
hen/ denen muß man gleich nachlauffen/ und vor ihnen
oder hinter ihnen ſtarck auf das Eis zuſchlagen/ ſo wer-
den ſie ſo betaͤubt/ als wann man ſie auf den Kopf ſchluͤ-
ge/ und ſchwimmen empor/ da mag man alſobald ein
Loch in das Eis hauen/ und den Fiſch heraus nehmen.

Dubravius lib. 5. cap. 4. ſagt/ wann man unter dem
Eis/ ſonderlich in Teichen und Seen/ fiſchen will/ ſo muß/
indem man mit dem Netze ziehet/ ein Karren zwey oder
drey uͤber das Eis gefuͤhret/ und damit ein Gepolder ge-
macht werden/ ſo erſchrecken die Fiſche/ und geben ſich
aus ihren Winckeln/ daß man ſie mit dem Netz ergreif-
fen kan.

Cap.
❁ R r r
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[497/0515] Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt. tiones à Vitruvio dictas ſetzen/ dardurch (fluctus ma- rini veluti carminati, ac mox atque illis illiduntur, extincti, retroactique liberam flumini in mare ſe exonerandi poteſtatem faciunt) werden nemlich die zuruckſtoſſende Wellen der See aufgehalten und wi- dertrieben/ daß alſo der Fluß oder Canal unverhindert ausflieſſen/ und keine Guͤſſe und Uberſchwemmung ſo leicht verurſachen kan. So haͤlt auch gedachter Pater dafuͤr/ wann einem Fluß in die See mehr als ein Aus- lauff oder Oſtium zubereitet wuͤrde/ koͤnnte das Waſ- ſer/ wo es der Gegenwind an einem Ort aufhielte/ an dem andern deſto beſſer fortkommen; aber genug von dieſer Materi/ wir wollen jetzund die uͤbrigen Fiſchereyen nacheinander beſehen. Cap. LV. Fiſcherey unter dem Eis. WO die groſſen Stroͤme und Fluͤſſe/ bey lang- wuͤhrigem ſtarcken Regenwetter angeſchwellet/ austretten/ und nebenbey/ in den Auen/ Lacken und ſtehende Gruben machen/ die hernach beſtaͤndig das Waſſer/ und die mit der Flut eingetragene Fiſche be- halten/ oder wann groſſe See/ die man nicht ablaſſen kan/ ſtarck uͤberfroren ſind/ pflegen die Fiſcher folgen- der Geſtalt unter dem Eis viel Fiſche zu fangen/ wie ich auf das kuͤrtzeſte aus Herꝛn Colero hier beyſetzen will: Erſtlich nehmen ſie ihnen einen gewiſſen Zug vor/ wie lang und breit ſie mit ihrem Netze und deſſelben aus Baſt geflochtenen Stricken reichen koͤnnen/ und hauen ein groſſes Loch ins Eis/ daſelbſt wird das Netze hin- eingelaſſen/ darnach haben ſie zwey weißgeſchaͤhlte lange Stangen/ daran binden ſie die baͤſtene Stricke des Ne- tzes/ und hauen etliche kleine Loͤcher nach der Ordnung ins Eis/ etwan Elen lang und breit/ darein ſtecken ſie die beeden Stangen/ und legen einen Strick die Queer un- ter die Stangen/ und faſſen den zu beyden Seiten/ und ſchieſſen mit dem Strick die Stangen unter dem Eis weiter/ gegen die aufgehauenen Loͤcher fort/ laufft ſie ge- rad unter das aufgehauene Loch/ ſo iſts gut/ laufft ſie aber ein wenig auf die Seiten/ ſo haben ſie einen langen geſchaͤhlten krummen hoͤltzernen Hacken/ damit greiffen ſie zum Loch hinein unter das Eis/ und ziehen die Stan- gen herzu/ iſt ſie aber nicht zu erreichen/ ſo hauen ſie ein ſonders Loch aus uͤber der Stangen/ die man unter dem hellen Eis wol ſehen kan/ daß ſie ſolche bekommen moͤ- gen; die laſſen ſie zwar alſo unter dem Eis liegen/ aber die baſtene Stricke/ ſo daran gebunden ſind/ ziehen ſie zu ſich/ und thun ſie darnach wieder ins Waſſer/ und ſchieſſen die Stangen mit den Stricken abermal fort/ biß zu einem andern Loch/ und alſo fortan/ biß ſie an den Ort kommen/ da ſie das Netz heraus ziehen wollen. Das Netze (ſpricht Herꝛ Colerus) iſt ohngefaͤhr anderthalb Elen breit und 12 oder 14 Elen lang. Jn der Friſchhave aber in Pommern/ haben die Fiſcher im Winter groͤſſere Netze/ die bringen ſie unter dem Eis mit Stangen und Stricken fort/ und beſchla- gen dieſelben/ wol eine Viertel Weges/ ehe ſie es wieder auswinden/ oder heraus ziehen/ ſolches geſchiehet auch in Pommern auf der Jamuͤndiſchen und andern Seen/ und man weiß/ ſagt Joh. Micrælius, in ſeiner Pom- meriſchen Chronica, daß ein ſolcher Zug offtmals etli- che hundert Tonnen Fiſche von zwey/ drey/ vier oder auch mehr hundert Gulden gebracht hat. Aber wieder auf Herꝛn Coleri fiſchen zu kommen/ ſo hauen diejenigen/ ſo unter dem Eiſe fiſchen wollen/ darnach ein Loch am Ende/ da ſie das Netze wieder her- aus ziehen wollen; vors dritte/ ſo hauen ſie auch viel klei- ne Loͤcher nach der Ordnung ins Eiſe/ etwan 12 oder 15 Schritt voneinander/ von einem groſſen Loch zum an- dern/ dardurch ſie die weiſſen Stangen fortſchieben und befoͤrdern koͤnnen; vors vierte binden ſie zwo weiſſe ge- ſchaͤhlte Stangen/ an ein jedes Ende des Netzes eine/ vornen an die zwey baſtenen Stricke/ und ſtecken alſo die beyde Stangen an den baſtenen Stricken erſtlich hinein ins Waſſer/ daß auf einer jeden Seiten eine Stangen nach dem kleinen Loch zugehe/ darnach haben die Fiſcher hoͤltzerne Gabeln in der Hand/ damit rutſchen und trei- ben ſie die weiſſen Stangen immer von einem kleinen Loch zum andern/ biß ſie auf der andern Seiten zum groſſen Loch kommen/ da ſie heraus ziehen wollen/ da ziehen ſie alsdann die weiſſe Stange erſtlich heraus/ darnach an den Stangen die baſtenen Strick/ und endlich das Netz an den Stricken. Alſo machen ſie es auch mit dem Stroh-Netze oder Strowathe/ welche darzu dienet/ daß ſich der Fiſch dar- vor fuͤrchtet/ und bleibet vor und in dem Netze/ biß mans hinaus ziehet; wann man aber mit den andern groſſen Netzen zeucht/ ſo macht mans faſt auch alſo: Man nimmt eine Strohwath/ und ziehet etliche Wochen nacheinander/ nachdem der See groß iſt/ und das muß man von einem Ort zum andern thun/ daß man den Fiſch an einen Ort bringe; er ſcheuhet ſich vor dem Stroh/ und gehet immer vor dem Netz her/ und trauet ihm nicht umzukehren; letzlich wann man ihn aus allen Orten des Sees zuſammen gebracht hat/ wird er haͤuffig aufs Land gezogen; waͤre aber das Loch zu enge/ das Netz mit den Fiſchen herauszubringen/ wird das Loch groͤſſer und langlicht ausgehauen. Es ſchreibt Herꝛ Colerus noch von einer andern Art/ die Fiſche unter dem Eiſe zu fangen: Man gehet am Rand umher/ etwan ſechs oder acht Schritt vom Ufer/ ſo weit es ſeicht iſt (denn in der Tieffen thut es nicht gut) da ſiehet man bißweilen Fiſche ſtehen oben/ unter dem durchſichtigen Eis/ daß ſie mit dem Rucken oben ans Eis ruͤhren/ da nehme man einen ſtarcken Trem- mel oder Knuͤttel/ ſchlage ſtarck gleich ober dem Fiſch auf das Eis/ ſo werden ſie betaͤubt/ beginnen doch fortzuge- hen/ denen muß man gleich nachlauffen/ und vor ihnen oder hinter ihnen ſtarck auf das Eis zuſchlagen/ ſo wer- den ſie ſo betaͤubt/ als wann man ſie auf den Kopf ſchluͤ- ge/ und ſchwimmen empor/ da mag man alſobald ein Loch in das Eis hauen/ und den Fiſch heraus nehmen. Dubravius lib. 5. cap. 4. ſagt/ wann man unter dem Eis/ ſonderlich in Teichen und Seen/ fiſchen will/ ſo muß/ indem man mit dem Netze ziehet/ ein Karren zwey oder drey uͤber das Eis gefuͤhret/ und damit ein Gepolder ge- macht werden/ ſo erſchrecken die Fiſche/ und geben ſich aus ihren Winckeln/ daß man ſie mit dem Netz ergreif- fen kan. Cap. ❁ R r r

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/515>, abgerufen am 28.03.2024.