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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]

Die grünen Blätter gestossen/ und zu einem Pfla-
ster formirt/ legen die hitzigen Geschwulsten.

Die Rinden gebrannt und mit Wasser übergelegt/
heilen den Grind/ und für sich selbst allein/ alle alte ein-
gewurtzelte feuchte und unflätige Geschwehr/ man sagt/
daß/ wo in einem Hause Aeste von diesem Baum zu fin-
den/ dort komme keine Fledermaus hinein.

Das Laub mit Essig gesotten/ ist gut wider das
Würgen und Brechen des Magens.

Der Rüstbaum/ Ulmus, hat auch unterschiedliche
Gattungen; der in den Feldern wächset/ wird ein hoher/
grosser/ weitästiger Baum; die erste Baumrinden ist
dick/ rauhe und aufgerissen/ die inw endige aber ist zähe/
wie auch seine Aeste/ das Holtz ist hart und gelblicht/ hat
gantze krause/ länglichte und gekerbte Blätter/ mit Blät-
terlein und Bälglein meistentheils belegt/ die inwendig
eine Feuchten und kleine Mücklein in sich haben.

Sein Laub gesammlet/ ehe noch die Mücklein dar-
innen wachsen/ ist dem Viehe ein gesundes und angeneh-
mes Futter/ das Holtz wird zu Gabeln/ Wagendeich-
seln und Leitern/ und andern vielen Sachen gebraucht/
weil kein Holtz ist/ das sich weniger bieget; der Safft/
der aus der gestümmelten Aesten Marck fliesset/ auf das
Haubt gestrichen/ verhütet das Haar-ausfallen/ und
macht sie wieder wachsen/ nach Tanarae Zeugnus.

Der Safft aus denen an den Blättern wachsenden
Blasen in ein Gläslein gesammlet/ wol vermacht/ und
ein wenig Saltz hinein gethan/ und 25. Täge in die Er-
den vergraben/ wird gantz lauter; das soll den Wunden/
wann sie damit bestrichen werden/ überaus heilsam
seyn.

[Spaltenumbruch]

Er wächset gern in den Wäldern/ und sonst an
wässerigen Orten/ treibt seine Blätter gar zeitlich her-
für/ und ist einer von den ersten Bäumen/ die ausschla-
gen.

Tabernaemontanus schreibet/ daß sein Laub/ weil
es noch jung und zart ist/ zur Speise möge gebraucht
werden; ist einer warmen und säuberenden Natur/ ab-
stergi
rt und ziehet zusammen.

Das dickeste und gröbeste Theil der Rinden einer
Unzen schwer (wie Dodonaeus meldet) im Wein oder
kalten Wasser getruncken/ führet das Phlegma aus
durch den Stulgang.

Die Blätter davon gestossen/ und mit Essig appli-
ci
rt/ vertreiben den Grind/ und heilen die Wunden zu/
und solches alles thut auch das subtile Theil der inwen-
digen Rinden/ wie eine Binden/ um den Schaden her-
um geschlagen/ noch besser.

Die Feuchtigkeit/ die gleich im ersten Ausschlagen
in den Bläslein der Blätter gefunden wird/ macht eine
schöne reine Haut im Angesicht; sobald aber diese Feuch-
tigkeit vertrocknet/ wachsen kleine Mücklein darinnen;
diese Knöpflein oder Bläslein der ersten Blätter im
Wein gesotten/ vertreiben und zertheilen alle hitzige ro-
the Geschwulsten.

Cardanus de subtilitate lib. 8. fol. 256. schreibet/
daß aus der Wurtzel des Rüstbaums (welche unter-
schiedene schöne Farben giebt/ und einen gläntzichten
Schein hat) schöne Geschirr und Bretter gemacht und
geschnitten werden.

Cap. XXXI.
Von den Linden.
[Spaltenumbruch]

LJndenbaum ist ein großwachsender breit-ästiger/
mit einem schönen und angenehmen Schatten-
Dach bekleidter Baum/ wird Lustshalber allent-
halben in die Höfe und Plätze der Städte/ Märckt und
Dörffer gepflantzt/ werden auch die Spazierwege bey-
derseits mit Linden ausgesetzt/ einen kühlen Schatten
den Reisenden und Lustwandlenden zu geben. Sind
zweyerley Sorten/ das Männlein hat keine Frucht/ die
Blätlein haben auch bißweilen ihre Bläslein wie die
Rüstbäume/ darinnen Mucken wachsen/ das Weiblein
aber hat ein weiches/ grünes und klein-zerkerbtes Laub/
die Blühe ist erstlich grün/ und mit einem Häutlein be-
deckt/ wann sie aber herfür kommt/ so ist sie gelblicht/
die Frucht ist schier den Epheubeerlein gleich/ wann sich
selbige im Augustmonat öffnet/ so fällt ein runder schwar-
tzer Saamen heraus/ am Geschmack süß/ wächst auch
dieser Baum gern in den gebürgigen Wäldern/ wo es
niedere Gründe hat

Zwischen der äussern Rinden und dem innern Holtz
ist ein lindes Häutlein/ so sehr dienstlich ist/ Seile dar-
aus zu machen/ wie man dann auch aus der Rinden kan
Werck machen/ wann es gearbeitet wird/ wie in dem
10 Buch parte 2. cap. 35. von der Rinden der weissen
Maulbeerbäume gefunden kan werden.

D. Joh. Ludov. Hannemannus erzehlt apud D.
Thom. Barthol. in Actis Hafniens. Volum. 2. observ.
8.
daß zu Buxtehude Anno 1673. ein junger Mensch ohn-
[Spaltenumbruch] gefähr von 18 Jahren/ in der Besatzung daselbst liegend/
von dem bösen Feind besessen gewesen/ der fast nie kein
verständiges Wort reden können/ und wann es bißwei-
len geschehen/ habe er jedwederm in der Sprach/ dar-
innen er gefragt worden/ Antwort gegeben; in der grö-
sten Wuth haben ihn vier der stärckesten Männer nicht
erhalten können; da habe ein Unter-Officirer den Rath
gegeben/ man soll ihm Hände und Füsse mit lindenen
Rindenpast binden/ da sey er alsobald ruhig worden/ und
allein das Haubt hin und her geschlagen/ als man aber
solches auch damit umfasset/ habe er gäntzlich geruhet.

Sein Holtz ist dauerhafftig/ und währet lang/ weil
es nicht Wurmstichig wird.

Lindenblätter zerknirscht/ und mit Wasser auf die
geschwollene Füsse gelegt/ vertreibt die Geschwulst. Jn
Wein gesotten und getruncken ist gut wider das Bauch-
grimmen/ provocat urinam & menstrua.

Lindenblühe rühmet Dodonaeus, daß solche gut sey
wider die fallende Sucht/ Schlag/ Schwindel und an-
dere Schwachheiten des Haubts/ die von Kälte ihren
Ursprung haben.

Die Körnlein mit Essig gesotten/ und in die Nasen
gethan/ stillen das Blut gewaltiglich.

Lindene Kohlen also glühend mit Essig abgelöscht/
und mit zerstossenen Krebsaugen eingegeben/ vertreibt
das geronnen Blut/ so sich/ wann man hart gefallen ist/
gestockt hat/ auch für das Blutspeyen.

Die
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]

Die gruͤnen Blaͤtter geſtoſſen/ und zu einem Pfla-
ſter formirt/ legen die hitzigen Geſchwulſten.

Die Rinden gebrannt und mit Waſſer uͤbergelegt/
heilen den Grind/ und fuͤr ſich ſelbſt allein/ alle alte ein-
gewurtzelte feuchte und unflaͤtige Geſchwehr/ man ſagt/
daß/ wo in einem Hauſe Aeſte von dieſem Baum zu fin-
den/ dort komme keine Fledermaus hinein.

Das Laub mit Eſſig geſotten/ iſt gut wider das
Wuͤrgen und Brechen des Magens.

Der Ruͤſtbaum/ Ulmus, hat auch unterſchiedliche
Gattungen; der in den Feldern waͤchſet/ wird ein hoher/
groſſer/ weitaͤſtiger Baum; die erſte Baumrinden iſt
dick/ rauhe und aufgeriſſen/ die inw endige aber iſt zaͤhe/
wie auch ſeine Aeſte/ das Holtz iſt hart und gelblicht/ hat
gantze krauſe/ laͤnglichte und gekerbte Blaͤtter/ mit Blaͤt-
terlein und Baͤlglein meiſtentheils belegt/ die inwendig
eine Feuchten und kleine Muͤcklein in ſich haben.

Sein Laub geſammlet/ ehe noch die Muͤcklein dar-
innen wachſen/ iſt dem Viehe ein geſundes und angeneh-
mes Futter/ das Holtz wird zu Gabeln/ Wagendeich-
ſeln und Leitern/ und andern vielen Sachen gebraucht/
weil kein Holtz iſt/ das ſich weniger bieget; der Safft/
der aus der geſtuͤmmelten Aeſten Marck flieſſet/ auf das
Haubt geſtrichen/ verhuͤtet das Haar-ausfallen/ und
macht ſie wieder wachſen/ nach Tanaræ Zeugnus.

Der Safft aus denen an den Blaͤttern wachſenden
Blaſen in ein Glaͤslein geſammlet/ wol vermacht/ und
ein wenig Saltz hinein gethan/ und 25. Taͤge in die Er-
den vergraben/ wird gantz lauter; das ſoll den Wunden/
wann ſie damit beſtrichen werden/ uͤberaus heilſam
ſeyn.

[Spaltenumbruch]

Er waͤchſet gern in den Waͤldern/ und ſonſt an
waͤſſerigen Orten/ treibt ſeine Blaͤtter gar zeitlich her-
fuͤr/ und iſt einer von den erſten Baͤumen/ die ausſchla-
gen.

Tabernæmontanus ſchreibet/ daß ſein Laub/ weil
es noch jung und zart iſt/ zur Speiſe moͤge gebraucht
werden; iſt einer warmen und ſaͤuberenden Natur/ ab-
ſtergi
rt und ziehet zuſammen.

Das dickeſte und groͤbeſte Theil der Rinden einer
Unzen ſchwer (wie Dodonæus meldet) im Wein oder
kalten Waſſer getruncken/ fuͤhret das Phlegma aus
durch den Stulgang.

Die Blaͤtter davon geſtoſſen/ und mit Eſſig appli-
ci
rt/ vertreiben den Grind/ und heilen die Wunden zu/
und ſolches alles thut auch das ſubtile Theil der inwen-
digen Rinden/ wie eine Binden/ um den Schaden her-
um geſchlagen/ noch beſſer.

Die Feuchtigkeit/ die gleich im erſten Ausſchlagen
in den Blaͤslein der Blaͤtter gefunden wird/ macht eine
ſchoͤne reine Haut im Angeſicht; ſobald aber dieſe Feuch-
tigkeit vertrocknet/ wachſen kleine Muͤcklein darinnen;
dieſe Knoͤpflein oder Blaͤslein der erſten Blaͤtter im
Wein geſotten/ vertreiben und zertheilen alle hitzige ro-
the Geſchwulſten.

Cardanus de ſubtilitate lib. 8. fol. 256. ſchreibet/
daß aus der Wurtzel des Ruͤſtbaums (welche unter-
ſchiedene ſchoͤne Farben giebt/ und einen glaͤntzichten
Schein hat) ſchoͤne Geſchirr und Bretter gemacht und
geſchnitten werden.

Cap. XXXI.
Von den Linden.
[Spaltenumbruch]

LJndenbaum iſt ein großwachſender breit-aͤſtiger/
mit einem ſchoͤnen und angenehmen Schatten-
Dach bekleidter Baum/ wird Luſtshalber allent-
halben in die Hoͤfe und Plaͤtze der Staͤdte/ Maͤrckt und
Doͤrffer gepflantzt/ werden auch die Spazierwege bey-
derſeits mit Linden ausgeſetzt/ einen kuͤhlen Schatten
den Reiſenden und Luſtwandlenden zu geben. Sind
zweyerley Sorten/ das Maͤnnlein hat keine Frucht/ die
Blaͤtlein haben auch bißweilen ihre Blaͤslein wie die
Ruͤſtbaͤume/ darinnen Mucken wachſen/ das Weiblein
aber hat ein weiches/ gruͤnes und klein-zerkerbtes Laub/
die Bluͤhe iſt erſtlich gruͤn/ und mit einem Haͤutlein be-
deckt/ wann ſie aber herfuͤr kommt/ ſo iſt ſie gelblicht/
die Frucht iſt ſchier den Epheubeerlein gleich/ wann ſich
ſelbige im Auguſtmonat oͤffnet/ ſo faͤllt ein runder ſchwar-
tzer Saamen heraus/ am Geſchmack ſuͤß/ waͤchſt auch
dieſer Baum gern in den gebuͤrgigen Waͤldern/ wo es
niedere Gruͤnde hat

Zwiſchen der aͤuſſern Rinden und dem innern Holtz
iſt ein lindes Haͤutlein/ ſo ſehr dienſtlich iſt/ Seile dar-
aus zu machen/ wie man dann auch aus der Rinden kan
Werck machen/ wann es gearbeitet wird/ wie in dem
10 Buch parte 2. cap. 35. von der Rinden der weiſſen
Maulbeerbaͤume gefunden kan werden.

D. Joh. Ludov. Hannemannus erzehlt apud D.
Thom. Barthol. in Actis Hafnienſ. Volum. 2. obſerv.
8.
daß zu Buxtehude Anno 1673. ein junger Menſch ohn-
[Spaltenumbruch] gefaͤhr von 18 Jahren/ in der Beſatzung daſelbſt liegend/
von dem boͤſen Feind beſeſſen geweſen/ der faſt nie kein
verſtaͤndiges Wort reden koͤnnen/ und wann es bißwei-
len geſchehen/ habe er jedwederm in der Sprach/ dar-
innen er gefragt worden/ Antwort gegeben; in der groͤ-
ſten Wuth haben ihn vier der ſtaͤrckeſten Maͤnner nicht
erhalten koͤnnen; da habe ein Unter-Officirer den Rath
gegeben/ man ſoll ihm Haͤnde und Fuͤſſe mit lindenen
Rindenpaſt binden/ da ſey er alſobald ruhig worden/ und
allein das Haubt hin und her geſchlagen/ als man aber
ſolches auch damit umfaſſet/ habe er gaͤntzlich geruhet.

Sein Holtz iſt dauerhafftig/ und waͤhret lang/ weil
es nicht Wurmſtichig wird.

Lindenblaͤtter zerknirſcht/ und mit Waſſer auf die
geſchwollene Fuͤſſe gelegt/ vertreibt die Geſchwulſt. Jn
Wein geſotten und getruncken iſt gut wider das Bauch-
grimmen/ provocat urinam & menſtrua.

Lindenbluͤhe ruͤhmet Dodonæus, daß ſolche gut ſey
wider die fallende Sucht/ Schlag/ Schwindel und an-
dere Schwachheiten des Haubts/ die von Kaͤlte ihren
Urſprung haben.

Die Koͤrnlein mit Eſſig geſotten/ und in die Naſen
gethan/ ſtillen das Blut gewaltiglich.

Lindene Kohlen alſo gluͤhend mit Eſſig abgeloͤſcht/
und mit zerſtoſſenen Krebsaugen eingegeben/ vertreibt
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geſtockt hat/ auch fuͤr das Blutſpeyen.

Die
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[590/0608] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Die gruͤnen Blaͤtter geſtoſſen/ und zu einem Pfla- ſter formirt/ legen die hitzigen Geſchwulſten. Die Rinden gebrannt und mit Waſſer uͤbergelegt/ heilen den Grind/ und fuͤr ſich ſelbſt allein/ alle alte ein- gewurtzelte feuchte und unflaͤtige Geſchwehr/ man ſagt/ daß/ wo in einem Hauſe Aeſte von dieſem Baum zu fin- den/ dort komme keine Fledermaus hinein. Das Laub mit Eſſig geſotten/ iſt gut wider das Wuͤrgen und Brechen des Magens. Der Ruͤſtbaum/ Ulmus, hat auch unterſchiedliche Gattungen; der in den Feldern waͤchſet/ wird ein hoher/ groſſer/ weitaͤſtiger Baum; die erſte Baumrinden iſt dick/ rauhe und aufgeriſſen/ die inw endige aber iſt zaͤhe/ wie auch ſeine Aeſte/ das Holtz iſt hart und gelblicht/ hat gantze krauſe/ laͤnglichte und gekerbte Blaͤtter/ mit Blaͤt- terlein und Baͤlglein meiſtentheils belegt/ die inwendig eine Feuchten und kleine Muͤcklein in ſich haben. Sein Laub geſammlet/ ehe noch die Muͤcklein dar- innen wachſen/ iſt dem Viehe ein geſundes und angeneh- mes Futter/ das Holtz wird zu Gabeln/ Wagendeich- ſeln und Leitern/ und andern vielen Sachen gebraucht/ weil kein Holtz iſt/ das ſich weniger bieget; der Safft/ der aus der geſtuͤmmelten Aeſten Marck flieſſet/ auf das Haubt geſtrichen/ verhuͤtet das Haar-ausfallen/ und macht ſie wieder wachſen/ nach Tanaræ Zeugnus. Der Safft aus denen an den Blaͤttern wachſenden Blaſen in ein Glaͤslein geſammlet/ wol vermacht/ und ein wenig Saltz hinein gethan/ und 25. Taͤge in die Er- den vergraben/ wird gantz lauter; das ſoll den Wunden/ wann ſie damit beſtrichen werden/ uͤberaus heilſam ſeyn. Er waͤchſet gern in den Waͤldern/ und ſonſt an waͤſſerigen Orten/ treibt ſeine Blaͤtter gar zeitlich her- fuͤr/ und iſt einer von den erſten Baͤumen/ die ausſchla- gen. Tabernæmontanus ſchreibet/ daß ſein Laub/ weil es noch jung und zart iſt/ zur Speiſe moͤge gebraucht werden; iſt einer warmen und ſaͤuberenden Natur/ ab- ſtergirt und ziehet zuſammen. Das dickeſte und groͤbeſte Theil der Rinden einer Unzen ſchwer (wie Dodonæus meldet) im Wein oder kalten Waſſer getruncken/ fuͤhret das Phlegma aus durch den Stulgang. Die Blaͤtter davon geſtoſſen/ und mit Eſſig appli- cirt/ vertreiben den Grind/ und heilen die Wunden zu/ und ſolches alles thut auch das ſubtile Theil der inwen- digen Rinden/ wie eine Binden/ um den Schaden her- um geſchlagen/ noch beſſer. Die Feuchtigkeit/ die gleich im erſten Ausſchlagen in den Blaͤslein der Blaͤtter gefunden wird/ macht eine ſchoͤne reine Haut im Angeſicht; ſobald aber dieſe Feuch- tigkeit vertrocknet/ wachſen kleine Muͤcklein darinnen; dieſe Knoͤpflein oder Blaͤslein der erſten Blaͤtter im Wein geſotten/ vertreiben und zertheilen alle hitzige ro- the Geſchwulſten. Cardanus de ſubtilitate lib. 8. fol. 256. ſchreibet/ daß aus der Wurtzel des Ruͤſtbaums (welche unter- ſchiedene ſchoͤne Farben giebt/ und einen glaͤntzichten Schein hat) ſchoͤne Geſchirr und Bretter gemacht und geſchnitten werden. Cap. XXXI. Von den Linden. LJndenbaum iſt ein großwachſender breit-aͤſtiger/ mit einem ſchoͤnen und angenehmen Schatten- Dach bekleidter Baum/ wird Luſtshalber allent- halben in die Hoͤfe und Plaͤtze der Staͤdte/ Maͤrckt und Doͤrffer gepflantzt/ werden auch die Spazierwege bey- derſeits mit Linden ausgeſetzt/ einen kuͤhlen Schatten den Reiſenden und Luſtwandlenden zu geben. Sind zweyerley Sorten/ das Maͤnnlein hat keine Frucht/ die Blaͤtlein haben auch bißweilen ihre Blaͤslein wie die Ruͤſtbaͤume/ darinnen Mucken wachſen/ das Weiblein aber hat ein weiches/ gruͤnes und klein-zerkerbtes Laub/ die Bluͤhe iſt erſtlich gruͤn/ und mit einem Haͤutlein be- deckt/ wann ſie aber herfuͤr kommt/ ſo iſt ſie gelblicht/ die Frucht iſt ſchier den Epheubeerlein gleich/ wann ſich ſelbige im Auguſtmonat oͤffnet/ ſo faͤllt ein runder ſchwar- tzer Saamen heraus/ am Geſchmack ſuͤß/ waͤchſt auch dieſer Baum gern in den gebuͤrgigen Waͤldern/ wo es niedere Gruͤnde hat Zwiſchen der aͤuſſern Rinden und dem innern Holtz iſt ein lindes Haͤutlein/ ſo ſehr dienſtlich iſt/ Seile dar- aus zu machen/ wie man dann auch aus der Rinden kan Werck machen/ wann es gearbeitet wird/ wie in dem 10 Buch parte 2. cap. 35. von der Rinden der weiſſen Maulbeerbaͤume gefunden kan werden. D. Joh. Ludov. Hannemannus erzehlt apud D. Thom. Barthol. in Actis Hafnienſ. Volum. 2. obſerv. 8. daß zu Buxtehude Anno 1673. ein junger Menſch ohn- gefaͤhr von 18 Jahren/ in der Beſatzung daſelbſt liegend/ von dem boͤſen Feind beſeſſen geweſen/ der faſt nie kein verſtaͤndiges Wort reden koͤnnen/ und wann es bißwei- len geſchehen/ habe er jedwederm in der Sprach/ dar- innen er gefragt worden/ Antwort gegeben; in der groͤ- ſten Wuth haben ihn vier der ſtaͤrckeſten Maͤnner nicht erhalten koͤnnen; da habe ein Unter-Officirer den Rath gegeben/ man ſoll ihm Haͤnde und Fuͤſſe mit lindenen Rindenpaſt binden/ da ſey er alſobald ruhig worden/ und allein das Haubt hin und her geſchlagen/ als man aber ſolches auch damit umfaſſet/ habe er gaͤntzlich geruhet. Sein Holtz iſt dauerhafftig/ und waͤhret lang/ weil es nicht Wurmſtichig wird. Lindenblaͤtter zerknirſcht/ und mit Waſſer auf die geſchwollene Fuͤſſe gelegt/ vertreibt die Geſchwulſt. Jn Wein geſotten und getruncken iſt gut wider das Bauch- grimmen/ provocat urinam & menſtrua. Lindenbluͤhe ruͤhmet Dodonæus, daß ſolche gut ſey wider die fallende Sucht/ Schlag/ Schwindel und an- dere Schwachheiten des Haubts/ die von Kaͤlte ihren Urſprung haben. Die Koͤrnlein mit Eſſig geſotten/ und in die Naſen gethan/ ſtillen das Blut gewaltiglich. Lindene Kohlen alſo gluͤhend mit Eſſig abgeloͤſcht/ und mit zerſtoſſenen Krebsaugen eingegeben/ vertreibt das geronnen Blut/ ſo ſich/ wann man hart gefallen iſt/ geſtockt hat/ auch fuͤr das Blutſpeyen. Die

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/608>, abgerufen am 29.03.2024.