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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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17.
Wohl glüht wie ein rother Karfunkel
Der Wein mir im zinnernen Krug,
Und fern in des Kellers Gedunkel
Da stehn noch der Fässer genug.
Doch will es mir heute nicht glücken
So fröhlich wie gestern zu sein,
Und die zitternden Hände drücken
Sich tief in die Schläfen hinein.
Des Rathswächters Pfeifen und Rufen
Zeigt draußen die Mitternacht an,
Und längst stieg die steinernen Stufen
Der letzte der Gäste hinan.
17.
Wohl glüht wie ein rother Karfunkel
Der Wein mir im zinnernen Krug,
Und fern in des Kellers Gedunkel
Da ſtehn noch der Fäſſer genug.
Doch will es mir heute nicht glücken
So fröhlich wie geſtern zu ſein,
Und die zitternden Hände drücken
Sich tief in die Schläfen hinein.
Des Rathswächters Pfeifen und Rufen
Zeigt draußen die Mitternacht an,
Und längſt ſtieg die ſteinernen Stufen
Der letzte der Gäſte hinan.
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[216/0238] 17. Wohl glüht wie ein rother Karfunkel Der Wein mir im zinnernen Krug, Und fern in des Kellers Gedunkel Da ſtehn noch der Fäſſer genug. Doch will es mir heute nicht glücken So fröhlich wie geſtern zu ſein, Und die zitternden Hände drücken Sich tief in die Schläfen hinein. Des Rathswächters Pfeifen und Rufen Zeigt draußen die Mitternacht an, Und längſt ſtieg die ſteinernen Stufen Der letzte der Gäſte hinan.

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/238>, abgerufen am 29.03.2024.