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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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27.
Apage, blonder Satan, laß mich los!
Ich weiß, dies ist das Haus "Zu den drei Nymphen",
Doch setze dich nicht gleich mir auf den Schooß
Und kokettire nicht mit deinen Strümpfen!
Dein Wort ist wie ein tönendes Geschell,
Du wirst dies junge Herz mir nicht beschwatzen;
Du bist ja doch nur eine Biermamsell
Und feil und falsch wie alle diese Katzen.
Durch dein Gelächter zischt die rothe Lust,
Die Goldgier grub sich tief in deine Züge
Und luftgepolstert thront auf deiner Brust
Die gummifabricirte Doppellüge.
27.
Apage, blonder Satan, laß mich los!
Ich weiß, dies iſt das Haus „Zu den drei Nymphen“,
Doch ſetze dich nicht gleich mir auf den Schooß
Und kokettire nicht mit deinen Strümpfen!
Dein Wort iſt wie ein tönendes Geſchell,
Du wirſt dies junge Herz mir nicht beſchwatzen;
Du biſt ja doch nur eine Biermamſell
Und feil und falſch wie alle dieſe Katzen.
Durch dein Gelächter ziſcht die rothe Luſt,
Die Goldgier grub ſich tief in deine Züge
Und luftgepolſtert thront auf deiner Bruſt
Die gummifabricirte Doppellüge.
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[242/0264] 27. Apage, blonder Satan, laß mich los! Ich weiß, dies iſt das Haus „Zu den drei Nymphen“, Doch ſetze dich nicht gleich mir auf den Schooß Und kokettire nicht mit deinen Strümpfen! Dein Wort iſt wie ein tönendes Geſchell, Du wirſt dies junge Herz mir nicht beſchwatzen; Du biſt ja doch nur eine Biermamſell Und feil und falſch wie alle dieſe Katzen. Durch dein Gelächter ziſcht die rothe Luſt, Die Goldgier grub ſich tief in deine Züge Und luftgepolſtert thront auf deiner Bruſt Die gummifabricirte Doppellüge.

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/264>, abgerufen am 19.04.2024.