Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

"Nicht ä, mein Junge! Sag a! A sollst
Du sagen! Also? Na? Aaaa! . . ."

"Ach, lass doch! Das kann er ja noch
nich!"

Amalie hatte es endlich doch für angezeigt
gehalten, sich in's Mittel zu legen.

"Was?! Das kann er nicht?! Sage das nicht,
Amalie! Sage das nicht! Dafür ist er mein
Junge! Hä? Bist Du mein Junge? Hä?"

"Aber er ist ja erst kaum ein Vierteljahr alt!"

"So? So? Nun, hm . . . Ich will nicht mit
Dir rechten, Amalie! Allein Du wirst doch
vorhin bemerkt haben, dass er durchaus ver¬
stand, was ich meinte!"

Amalie gähnte. Sie gab es auf. Es hatte
ja keinen Zweck! Es war ja alles egal! So
oder so.

Der grosse Thienwiebel aber war damit noch
nicht zufrieden. Er konnte seine Idee noch
nicht so leicht wieder fallen lassen.

"Nein, gewiss, Amalie! Der Junge be¬
rechtigt zu den besten Hoffnungen!"

"Ach . . ."

"Nun! Was ist denn da so Ungewöhnliches
dran, Amalie? Du weisst: es giebt mehr Ding'

„Nicht ä, mein Junge! Sag a! A sollst
Du sagen! Also? Na? Aaaa! . . .“

„Ach, lass doch! Das kann er ja noch
nich!“

Amalie hatte es endlich doch für angezeigt
gehalten, sich in's Mittel zu legen.

„Was?! Das kann er nicht?! Sage das nicht,
Amalie! Sage das nicht! Dafür ist er mein
Junge! Hä? Bist Du mein Junge? Hä?“

„Aber er ist ja erst kaum ein Vierteljahr alt!“

„So? So? Nun, hm . . . Ich will nicht mit
Dir rechten, Amalie! Allein Du wirst doch
vorhin bemerkt haben, dass er durchaus ver¬
stand, was ich meinte!“

Amalie gähnte. Sie gab es auf. Es hatte
ja keinen Zweck! Es war ja alles egal! So
oder so.

Der grosse Thienwiebel aber war damit noch
nicht zufrieden. Er konnte seine Idee noch
nicht so leicht wieder fallen lassen.

„Nein, gewiss, Amalie! Der Junge be¬
rechtigt zu den besten Hoffnungen!“

„Ach . . .“

„Nun! Was ist denn da so Ungewöhnliches
dran, Amalie? Du weisst: es giebt mehr Ding'

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0042" n="38"/>
          <p>&#x201E;Nicht ä, mein Junge! Sag a! A sollst<lb/>
Du sagen! Also? Na? Aaaa! . . .&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Ach, lass doch! Das kann er ja noch<lb/>
nich!&#x201C;</p><lb/>
          <p>Amalie hatte es endlich doch für angezeigt<lb/>
gehalten, sich in's Mittel zu legen.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Was?! Das kann er nicht?! Sage das nicht,<lb/>
Amalie! Sage das nicht! Dafür ist er mein<lb/>
Junge! Hä? Bist Du mein Junge? Hä?&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Aber er ist ja erst kaum ein Vierteljahr alt!&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;So? So? Nun, hm . . . Ich will nicht mit<lb/>
Dir rechten, Amalie! Allein Du wirst doch<lb/>
vorhin bemerkt haben, dass er durchaus ver¬<lb/>
stand, was ich meinte!&#x201C;</p><lb/>
          <p>Amalie gähnte. Sie gab es auf. Es hatte<lb/>
ja keinen Zweck! Es war ja alles egal! So<lb/>
oder so.</p><lb/>
          <p>Der grosse Thienwiebel aber war damit noch<lb/>
nicht zufrieden. Er konnte seine Idee noch<lb/>
nicht so leicht wieder fallen lassen.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Nein, gewiss, Amalie! Der Junge be¬<lb/>
rechtigt zu den besten Hoffnungen!&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Ach . . .&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Nun! Was ist denn da so Ungewöhnliches<lb/>
dran, Amalie? Du weisst: es giebt mehr Ding'<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0042] „Nicht ä, mein Junge! Sag a! A sollst Du sagen! Also? Na? Aaaa! . . .“ „Ach, lass doch! Das kann er ja noch nich!“ Amalie hatte es endlich doch für angezeigt gehalten, sich in's Mittel zu legen. „Was?! Das kann er nicht?! Sage das nicht, Amalie! Sage das nicht! Dafür ist er mein Junge! Hä? Bist Du mein Junge? Hä?“ „Aber er ist ja erst kaum ein Vierteljahr alt!“ „So? So? Nun, hm . . . Ich will nicht mit Dir rechten, Amalie! Allein Du wirst doch vorhin bemerkt haben, dass er durchaus ver¬ stand, was ich meinte!“ Amalie gähnte. Sie gab es auf. Es hatte ja keinen Zweck! Es war ja alles egal! So oder so. Der grosse Thienwiebel aber war damit noch nicht zufrieden. Er konnte seine Idee noch nicht so leicht wieder fallen lassen. „Nein, gewiss, Amalie! Der Junge be¬ rechtigt zu den besten Hoffnungen!“ „Ach . . .“ „Nun! Was ist denn da so Ungewöhnliches dran, Amalie? Du weisst: es giebt mehr Ding'

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/42
Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/42>, abgerufen am 19.04.2024.