Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebenter Abschnitt.

Mit welcher Neugier, nicht Erwartung, ich end-
lich an den Hafen kam! In der Begleitung unsers
gütigen * * war es mir erlaubt, das Innere des
Admiralitätsgebäudes zu sehen. Es ist von einem
ungeheuern Umfange, und besteht aus mehreren
Theilen, indeß eine große Fronte gegen die Stadt
zu die eine Seite einer Straße ausmacht, die gar
nicht breit, und gegenüber mit Häusern besetzt ist,
die von einer Menge beim Schiffbau angestellten
Leute bewohnt sind. Bei dem unermeßlichen
Werth dieser Anstalt war es mir ängstlich, so na-
he dabei die tägliche Gefahr von Feuersbrunst zu
sehen, man fand aber meine Furcht überflüssig,
die Gefahr muß also berechnet seyn. Auf der
Wasserseite ist ein breiter unabsehlich langer Stein-
damm, mit den mancherlei Bedürfnissen und
Handwerkszeugen bedeckt, welche der Schiffsbau
auf dem, hinter dem Arsenal befindlichen Werfte


Siebenter Abſchnitt.

Mit welcher Neugier, nicht Erwartung, ich end-
lich an den Hafen kam! In der Begleitung unſers
guͤtigen * * war es mir erlaubt, das Innere des
Admiralitaͤtsgebaͤudes zu ſehen. Es iſt von einem
ungeheuern Umfange, und beſteht aus mehreren
Theilen, indeß eine große Fronte gegen die Stadt
zu die eine Seite einer Straße ausmacht, die gar
nicht breit, und gegenuͤber mit Haͤuſern beſetzt iſt,
die von einer Menge beim Schiffbau angeſtellten
Leute bewohnt ſind. Bei dem unermeßlichen
Werth dieſer Anſtalt war es mir aͤngſtlich, ſo na-
he dabei die taͤgliche Gefahr von Feuersbrunſt zu
ſehen, man fand aber meine Furcht uͤberfluͤſſig,
die Gefahr muß alſo berechnet ſeyn. Auf der
Waſſerſeite iſt ein breiter unabſehlich langer Stein-
damm, mit den mancherlei Beduͤrfniſſen und
Handwerkszeugen bedeckt, welche der Schiffsbau
auf dem, hinter dem Arſenal befindlichen Werfte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0162" n="148"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Siebenter Ab&#x017F;chnitt</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>it welcher Neugier, nicht Erwartung, ich end-<lb/>
lich an den Hafen kam! In der Begleitung un&#x017F;ers<lb/>
gu&#x0364;tigen * * war es mir erlaubt, das Innere des<lb/>
Admiralita&#x0364;tsgeba&#x0364;udes zu &#x017F;ehen. Es i&#x017F;t von einem<lb/>
ungeheuern Umfange, und be&#x017F;teht aus mehreren<lb/>
Theilen, indeß eine große Fronte gegen die Stadt<lb/>
zu die eine Seite einer Straße ausmacht, die gar<lb/>
nicht breit, und gegenu&#x0364;ber mit Ha&#x0364;u&#x017F;ern be&#x017F;etzt i&#x017F;t,<lb/>
die von einer Menge beim Schiffbau ange&#x017F;tellten<lb/>
Leute bewohnt &#x017F;ind. Bei dem unermeßlichen<lb/>
Werth die&#x017F;er An&#x017F;talt war es mir a&#x0364;ng&#x017F;tlich, &#x017F;o na-<lb/>
he dabei die ta&#x0364;gliche Gefahr von Feuersbrun&#x017F;t zu<lb/>
&#x017F;ehen, man fand aber meine Furcht u&#x0364;berflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig,<lb/>
die Gefahr muß al&#x017F;o berechnet &#x017F;eyn. Auf der<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;eite i&#x017F;t ein breiter unab&#x017F;ehlich langer Stein-<lb/>
damm, mit den mancherlei Bedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
Handwerkszeugen bedeckt, welche der Schiffsbau<lb/>
auf dem, hinter dem Ar&#x017F;enal befindlichen Werfte<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0162] Siebenter Abſchnitt. Mit welcher Neugier, nicht Erwartung, ich end- lich an den Hafen kam! In der Begleitung unſers guͤtigen * * war es mir erlaubt, das Innere des Admiralitaͤtsgebaͤudes zu ſehen. Es iſt von einem ungeheuern Umfange, und beſteht aus mehreren Theilen, indeß eine große Fronte gegen die Stadt zu die eine Seite einer Straße ausmacht, die gar nicht breit, und gegenuͤber mit Haͤuſern beſetzt iſt, die von einer Menge beim Schiffbau angeſtellten Leute bewohnt ſind. Bei dem unermeßlichen Werth dieſer Anſtalt war es mir aͤngſtlich, ſo na- he dabei die taͤgliche Gefahr von Feuersbrunſt zu ſehen, man fand aber meine Furcht uͤberfluͤſſig, die Gefahr muß alſo berechnet ſeyn. Auf der Waſſerſeite iſt ein breiter unabſehlich langer Stein- damm, mit den mancherlei Beduͤrfniſſen und Handwerkszeugen bedeckt, welche der Schiffsbau auf dem, hinter dem Arſenal befindlichen Werfte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/162
Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/162>, abgerufen am 19.04.2024.