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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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letzte Liebe dessen, der kein Glück mehr hofft --
sie blüht ihm ja noch auf Gräbern.

Ich begreife nebenbei hier aber nicht, warum
die Blumen hier viel mehr Schatten vertragen
können wie bei uns? Bei uns in * * * stehen
Geranien und Hortensien in dem großen auf vier
marmornen Säulen ruhenden Kamin, der jetzt,
und ich glaube nie gefeuert wird, kein Sonnen-
strahl dringt je dahin, er ist am weitesten von den
Fenstern des großen Gemachs entfernt, und seit
vier Wochen blühen diese Pflanzen auf das lustig-
ste fort.




K 2

letzte Liebe deſſen, der kein Gluͤck mehr hofft —
ſie bluͤht ihm ja noch auf Graͤbern.

Ich begreife nebenbei hier aber nicht, warum
die Blumen hier viel mehr Schatten vertragen
koͤnnen wie bei uns? Bei uns in * * * ſtehen
Geranien und Hortenſien in dem großen auf vier
marmornen Saͤulen ruhenden Kamin, der jetzt,
und ich glaube nie gefeuert wird, kein Sonnen-
ſtrahl dringt je dahin, er iſt am weiteſten von den
Fenſtern des großen Gemachs entfernt, und ſeit
vier Wochen bluͤhen dieſe Pflanzen auf das luſtig-
ſte fort.




K 2
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[147/0161] letzte Liebe deſſen, der kein Gluͤck mehr hofft — ſie bluͤht ihm ja noch auf Graͤbern. Ich begreife nebenbei hier aber nicht, warum die Blumen hier viel mehr Schatten vertragen koͤnnen wie bei uns? Bei uns in * * * ſtehen Geranien und Hortenſien in dem großen auf vier marmornen Saͤulen ruhenden Kamin, der jetzt, und ich glaube nie gefeuert wird, kein Sonnen- ſtrahl dringt je dahin, er iſt am weiteſten von den Fenſtern des großen Gemachs entfernt, und ſeit vier Wochen bluͤhen dieſe Pflanzen auf das luſtig- ſte fort. K 2

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/161>, abgerufen am 24.04.2024.