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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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des hl. Geistes: "Schau nicht auf die Gestalt des Weibes
und begehre keine Ehefrau blos ihrer Schönheit
wegen
."
Warum? Wenn auch die Ausdrucksweise nicht
zu der vielfach verschwommenen, sentimentalen, charakter-
losen Sprache der Gegenwart paßt, so redet doch der
Geist Gottes, wenn er im Buche der Sprichwörter sagt:
"Eine schöne, aber thörichte Frau ist wie ein Schwein
mit einem goldenen Ringe in der Nase."
"Betrüglich die
Anmuth und eitel die Schönheit: ein Weib, das den
Herrn fürchtet, wird gelobt werden."
(Prov. 11, 31;
Sir. Kap. 25 und 30.) Wie Viele hören nicht auf diese
Warnung und stürzen in das eheliche oder auch außer-
eheliche Unglück? Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Doch ich will schließen, nachdem ich vielleicht schon
zu lange über einen Punkt geredet, wo nur Wenige in
den Tagen der Leidenschaft zu folgen bereit sind und lieber
unglücklich werden wollen. Wenn etwa so unglückliche
Eheleute mich gehört, so traget das Kreuz im Geiste der
Buße und sorget, daß euere Kinder nicht auch unglücklich
werden. Väter und Mütter und Vorgesetzte - ihr nehmet
in dieser Beziehung eine schwere Verantwortung in die
Ewigkeit. Du aber, liebe Jugend, die du heute dies
Wort gerne gehört, falle doch nicht ab zur Zeit der Ver-
suchung; lasse den Samen dieses göttlichen Wortes nicht
in den Wollüsten des Lebens ersticken, sondern behalte ihn
in einem sehr guten Herzen für dich selbst und für andere.
So werdet ihr, so weit es in diesem Thränenthal mög-
lich, nach einer guten Standeswahl hier glücklich sein -
und nach dieser Verbindung wird dann die wunderbar-
liche Mutter, die gütige und milde und süße Jungfrau
Maria uns zeigen die gebenedeite Frucht ihres Leibes,
Jesus.

des hl. Geistes: „Schau nicht auf die Gestalt des Weibes
und begehre keine Ehefrau blos ihrer Schönheit
wegen
.“
Warum? Wenn auch die Ausdrucksweise nicht
zu der vielfach verschwommenen, sentimentalen, charakter-
losen Sprache der Gegenwart paßt, so redet doch der
Geist Gottes, wenn er im Buche der Sprichwörter sagt:
„Eine schöne, aber thörichte Frau ist wie ein Schwein
mit einem goldenen Ringe in der Nase.“
„Betrüglich die
Anmuth und eitel die Schönheit: ein Weib, das den
Herrn fürchtet, wird gelobt werden.“
(Prov. 11, 31;
Sir. Kap. 25 und 30.) Wie Viele hören nicht auf diese
Warnung und stürzen in das eheliche oder auch außer-
eheliche Unglück? Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Doch ich will schließen, nachdem ich vielleicht schon
zu lange über einen Punkt geredet, wo nur Wenige in
den Tagen der Leidenschaft zu folgen bereit sind und lieber
unglücklich werden wollen. Wenn etwa so unglückliche
Eheleute mich gehört, so traget das Kreuz im Geiste der
Buße und sorget, daß euere Kinder nicht auch unglücklich
werden. Väter und Mütter und Vorgesetzte – ihr nehmet
in dieser Beziehung eine schwere Verantwortung in die
Ewigkeit. Du aber, liebe Jugend, die du heute dies
Wort gerne gehört, falle doch nicht ab zur Zeit der Ver-
suchung; lasse den Samen dieses göttlichen Wortes nicht
in den Wollüsten des Lebens ersticken, sondern behalte ihn
in einem sehr guten Herzen für dich selbst und für andere.
So werdet ihr, so weit es in diesem Thränenthal mög-
lich, nach einer guten Standeswahl hier glücklich sein –
und nach dieser Verbindung wird dann die wunderbar-
liche Mutter, die gütige und milde und süße Jungfrau
Maria uns zeigen die gebenedeite Frucht ihres Leibes,
Jesus.

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[352/0364] des hl. Geistes: „Schau nicht auf die Gestalt des Weibes und begehre keine Ehefrau blos ihrer Schönheit wegen.“ Warum? Wenn auch die Ausdrucksweise nicht zu der vielfach verschwommenen, sentimentalen, charakter- losen Sprache der Gegenwart paßt, so redet doch der Geist Gottes, wenn er im Buche der Sprichwörter sagt: „Eine schöne, aber thörichte Frau ist wie ein Schwein mit einem goldenen Ringe in der Nase.“ „Betrüglich die Anmuth und eitel die Schönheit: ein Weib, das den Herrn fürchtet, wird gelobt werden.“ (Prov. 11, 31; Sir. Kap. 25 und 30.) Wie Viele hören nicht auf diese Warnung und stürzen in das eheliche oder auch außer- eheliche Unglück? Wer Ohren hat zu hören, der höre. Doch ich will schließen, nachdem ich vielleicht schon zu lange über einen Punkt geredet, wo nur Wenige in den Tagen der Leidenschaft zu folgen bereit sind und lieber unglücklich werden wollen. Wenn etwa so unglückliche Eheleute mich gehört, so traget das Kreuz im Geiste der Buße und sorget, daß euere Kinder nicht auch unglücklich werden. Väter und Mütter und Vorgesetzte – ihr nehmet in dieser Beziehung eine schwere Verantwortung in die Ewigkeit. Du aber, liebe Jugend, die du heute dies Wort gerne gehört, falle doch nicht ab zur Zeit der Ver- suchung; lasse den Samen dieses göttlichen Wortes nicht in den Wollüsten des Lebens ersticken, sondern behalte ihn in einem sehr guten Herzen für dich selbst und für andere. So werdet ihr, so weit es in diesem Thränenthal mög- lich, nach einer guten Standeswahl hier glücklich sein – und nach dieser Verbindung wird dann die wunderbar- liche Mutter, die gütige und milde und süße Jungfrau Maria uns zeigen die gebenedeite Frucht ihres Leibes, Jesus.

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/364>, abgerufen am 25.04.2024.