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Humboldt, Alexander von: Jagd und Kampf der electrischen Aale mit Pferden. In: Annalen der Physik, 25 (1807), S. 34-43.

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II.
Jagd und Kampf
der electrischen Aale mit Pferden.

Aus den Reiseberichten
des Hrn. Freiherrn Alexander v. Humboldt.

-- -- Nirgends findet man den electrischen Aal,
(Gymnotus electricus L.,) in grösserer Menge, als
in den kleinen Flüssen und in den vielen stehenden
Gewässern oder Sümpfen des Theils von Guyana,
welcher zwischen dem Oronoco und der Küsten-
Cordillere von Venezuela liegt, und aus ungeheu-
ren meist dürren Ebenen besteht, die unter dem
Namen: Llanos de Caraccas oder Llanos
de Apure
, *) bekannt sind. Fast auf jeder Qua-
dratmeile finden sich hier drei oder vier Sümpfe,
welche eben so viel von der Natur gemachte Fisch-
behälter für die Zitteraale zu seyn scheinen, die sich
darin in grosser Zahl finden. Die geringe Tiefe
dieser Sümpfe macht es den Indianern möglich, die
electrischen Aale in ihnen zu fangen; in den grossen
Strömen, dem Meta, dem Apure und dem Orono-
ko
ist die Tiefe und die Gewalt des Wassers zu gross,
als dass sie sich dieser Fische zu bemächtigen ver-
möchten. Wir haben gefunden, dass in Guyana

*) Man vergl. Annalen, XVI, 423. d. H.
II.
Jagd und Kampf
der electriſchen Aale mit Pferden.

Aus den Reiſeberichten
des Hrn. Freiherrn Alexander v. Humboldt.

— — Nirgends findet man den electriſchen Aal,
(Gymnotus electricus L.,) in gröſserer Menge, als
in den kleinen Flüſſen und in den vielen ſtehenden
Gewäſſern oder Sümpfen des Theils von Guyana,
welcher zwiſchen dem Oronoco und der Küſten-
Cordillere von Venezuela liegt, und aus ungeheu-
ren meiſt dürren Ebenen beſteht, die unter dem
Namen: Llanos de Caraccas oder Llanos
de Apuré
, *) bekannt ſind. Faſt auf jeder Qua-
dratmeile finden ſich hier drei oder vier Sümpfe,
welche eben ſo viel von der Natur gemachte Fiſch-
behälter für die Zitteraale zu ſeyn ſcheinen, die ſich
darin in groſser Zahl finden. Die geringe Tiefe
dieſer Sümpfe macht es den Indianern möglich, die
electriſchen Aale in ihnen zu fangen; in den groſsen
Strömen, dem Meta, dem Apuré und dem Orono-
ko
iſt die Tiefe und die Gewalt des Waſſers zu groſs,
als daſs ſie ſich dieſer Fiſche zu bemächtigen ver-
möchten. Wir haben gefunden, daſs in Guyana

*) Man vergl. Annalen, XVI, 423. d. H.
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[34/0002] II. Jagd und Kampf der electriſchen Aale mit Pferden. Aus den Reiſeberichten des Hrn. Freiherrn Alexander v. Humboldt. — — Nirgends findet man den electriſchen Aal, (Gymnotus electricus L.,) in gröſserer Menge, als in den kleinen Flüſſen und in den vielen ſtehenden Gewäſſern oder Sümpfen des Theils von Guyana, welcher zwiſchen dem Oronoco und der Küſten- Cordillere von Venezuela liegt, und aus ungeheu- ren meiſt dürren Ebenen beſteht, die unter dem Namen: Llanos de Caraccas oder Llanos de Apuré, *) bekannt ſind. Faſt auf jeder Qua- dratmeile finden ſich hier drei oder vier Sümpfe, welche eben ſo viel von der Natur gemachte Fiſch- behälter für die Zitteraale zu ſeyn ſcheinen, die ſich darin in groſser Zahl finden. Die geringe Tiefe dieſer Sümpfe macht es den Indianern möglich, die electriſchen Aale in ihnen zu fangen; in den groſsen Strömen, dem Meta, dem Apuré und dem Orono- ko iſt die Tiefe und die Gewalt des Waſſers zu groſs, als daſs ſie ſich dieſer Fiſche zu bemächtigen ver- möchten. Wir haben gefunden, daſs in Guyana *) Man vergl. Annalen, XVI, 423. d. H.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Jagd und Kampf der electrischen Aale mit Pferden. In: Annalen der Physik, 25 (1807), S. 34-43, hier S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_jagd_1807/2>, abgerufen am 19.03.2024.