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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Schäffer, welcher sonsten von den Mäg-
den wegen seines guten Ansehens und Gel-
des sehr geliebt wurde, ein todtes Aas an-
gerühret, vor welches sie einen Abscheu
hatten. Aus welchem allen gnugsam
erhellet, was der Eckel der Kinder Jsrael
vor vielem Fleische und Speisen der Hei-
den mag beygetragen haben, sie vom ver-
trauten Umgange mit den Heiden abzu-
halten, als welche zum Theil Schweine-
Fleisch, zum Theil aber ander Fleisch assen,
welches den Kindern Jsrael verbothen war,
und vor welches sie nach und nach einen
Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei-
sches sich enthielten, dessen die Kinder Js-
rael sich zu ihrer Speise bedienten. Sie-
he SPENCERI Tractat de Legibus Iud.
Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. &
V.
Und ich vermuthe auch nicht, daß die
heutigen Juden von der Gemeinschafft
mit den Christen würden so sehr getrennet
bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei-
niges Fleisch, dessen die Christen sich bedie-
nen, vieles dazu beytrüge.

§. 5.

Dieses sind denn die guten Folgen, wel-Das Ge-
both von
reinen
und un-

che die göttliche Untersagung mancherley

Flei-
F 4





Schaͤffer, welcher ſonſten von den Maͤg-
den wegen ſeines guten Anſehens und Gel-
des ſehr geliebt wurde, ein todtes Aas an-
geruͤhret, vor welches ſie einen Abſcheu
hatten. Aus welchem allen gnugſam
erhellet, was der Eckel der Kinder Jſrael
vor vielem Fleiſche und Speiſen der Hei-
den mag beygetragen haben, ſie vom ver-
trauten Umgange mit den Heiden abzu-
halten, als welche zum Theil Schweine-
Fleiſch, zum Theil aber ander Fleiſch aſſen,
welches den Kindern Jſrael verbothen war,
und vor welches ſie nach und nach einen
Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei-
ſches ſich enthielten, deſſen die Kinder Jſ-
rael ſich zu ihrer Speiſe bedienten. Sie-
he SPENCERI Tractat de Legibus Iud.
Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. &
V.
Und ich vermuthe auch nicht, daß die
heutigen Juden von der Gemeinſchafft
mit den Chriſten wuͤrden ſo ſehr getrennet
bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei-
niges Fleiſch, deſſen die Chriſten ſich bedie-
nen, vieles dazu beytruͤge.

§. 5.

Dieſes ſind denn die guten Folgen, wel-Das Ge-
both von
reinen
und un-

che die goͤttliche Unterſagung mancherley

Flei-
F 4
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[87/0123] Schaͤffer, welcher ſonſten von den Maͤg- den wegen ſeines guten Anſehens und Gel- des ſehr geliebt wurde, ein todtes Aas an- geruͤhret, vor welches ſie einen Abſcheu hatten. Aus welchem allen gnugſam erhellet, was der Eckel der Kinder Jſrael vor vielem Fleiſche und Speiſen der Hei- den mag beygetragen haben, ſie vom ver- trauten Umgange mit den Heiden abzu- halten, als welche zum Theil Schweine- Fleiſch, zum Theil aber ander Fleiſch aſſen, welches den Kindern Jſrael verbothen war, und vor welches ſie nach und nach einen Eckel bekamen, und hingegen einiges Flei- ſches ſich enthielten, deſſen die Kinder Jſ- rael ſich zu ihrer Speiſe bedienten. Sie- he SPENCERI Tractat de Legibus Iud. Ritualibus Lib. I. Cap. V. Sect. III. & V. Und ich vermuthe auch nicht, daß die heutigen Juden von der Gemeinſchafft mit den Chriſten wuͤrden ſo ſehr getrennet bleiben, wenn nicht die Warnung vor ei- niges Fleiſch, deſſen die Chriſten ſich bedie- nen, vieles dazu beytruͤge. §. 5. Dieſes ſind denn die guten Folgen, wel- che die goͤttliche Unterſagung mancherley Flei- Das Ge- both von reinen und un- F 4

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/123>, abgerufen am 25.04.2024.