des Weitzens nicht gantz ausgäten darff. Die Frommen stehen mit den Gottlosen in solcher Verbindung, daß die Gottlo- sen bey der jetzigen Verfassung nicht oh- ne Schaden der Frommen gantz dörffen aufgeräumet werden.
§. 9.
Da nun ausser den bisher erwehnten Strafen keine andere möglich, womit ei- ne jede muthwillige Sünde allezeit gleich unmittelbahr könnte belegt werden: (§. 2.) diese aber insgesamt, wenn sie mit einer jeden muthwilligen Uebertretung so gleich verknüpfft würden, dem Rei- che GOttes mehr Schaden als Vortheil brächten; (§. 3-8.) so ist daraus zu be- greiffen, warum der weiseste GOtt, wel- cher allezeit das Beste wehlet, den muth- willigen Sündern |in dieser Zeit einiger massen nachsiehet, und eine grosse Langmuth gegen sie ausübet.
des Weitzens nicht gantz ausgaͤten darff. Die Frommen ſtehen mit den Gottloſen in ſolcher Verbindung, daß die Gottlo- ſen bey der jetzigen Verfaſſung nicht oh- ne Schaden der Frommen gantz doͤrffen aufgeraͤumet werden.
§. 9.
Da nun auſſer den bisher erwehnten Strafen keine andere moͤglich, womit ei- ne jede muthwillige Suͤnde allezeit gleich unmittelbahr koͤnnte belegt werden: (§. 2.) dieſe aber insgeſamt, wenn ſie mit einer jeden muthwilligen Uebertretung ſo gleich verknuͤpfft wuͤrden, dem Rei- che GOttes mehr Schaden als Vortheil braͤchten; (§. 3-8.) ſo iſt daraus zu be- greiffen, warum der weiſeſte GOtt, wel- cher allezeit das Beſte wehlet, den muth- willigen Suͤndern |in dieſer Zeit einiger maſſen nachſiehet, und eine groſſe Langmuth gegen ſie ausuͤbet.
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des Weitzens nicht gantz ausgaͤten darff.
Die Frommen ſtehen mit den Gottloſen
in ſolcher Verbindung, daß die Gottlo-
ſen bey der jetzigen Verfaſſung nicht oh-
ne Schaden der Frommen gantz doͤrffen
aufgeraͤumet werden.
§. 9.
Da nun auſſer den bisher erwehnten
Strafen keine andere moͤglich, womit ei-
ne jede muthwillige Suͤnde allezeit gleich
unmittelbahr koͤnnte belegt werden:
(§. 2.) dieſe aber insgeſamt, wenn ſie
mit einer jeden muthwilligen Uebertretung
ſo gleich verknuͤpfft wuͤrden, dem Rei-
che GOttes mehr Schaden als Vortheil
braͤchten; (§. 3-8.) ſo iſt daraus zu be-
greiffen, warum der weiſeſte GOtt, wel-
cher allezeit das Beſte wehlet, den muth-
willigen Suͤndern |in dieſer Zeit einiger
maſſen nachſiehet, und eine groſſe
Langmuth gegen ſie
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/36>, abgerufen am 25.04.2024.
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