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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Die
Erste Betrachtung
Von der
Haupt-Absicht GOttes, bey der
Erschaffung aller Dinge.
§. 1.

Wer von den einzelnen Absich-Warum
diese Be-
trachtung
voran ge-
setzt wird.

ten verschiedener Dinge, so
von einem vernünftigen We-
sen mit einander verknüpfft
worden, richtig urtheilen will, der muß von
dem Haupt-Endzweck, wohin alle solche
Dinge abziehlen sollen, eine hinlängliche
Erkänntniß haben. Jst er selbige zu er-
langen noch nicht bemühet gewesen, so
ist er auch noch nicht im Stande die
eintzelnen Absichten der unterschiedenen
Theile, welche in einen Zusammenhang
gebracht worden, gründlich einzusehen,
und die Weisheit, so darinnen verbor-
gen lieget, zu entdecken. Da wir uns
nun unternehmen, die weisen Absichten

GOt-
A 5


Die
Erſte Betrachtung
Von der
Haupt-Abſicht GOttes, bey der
Erſchaffung aller Dinge.
§. 1.

Wer von den einzelnen Abſich-Warum
dieſe Be-
trachtung
voran ge-
ſetzt wird.

ten verſchiedener Dinge, ſo
von einem vernuͤnftigen We-
ſen mit einander verknuͤpfft
worden, richtig urtheilen will, der muß von
dem Haupt-Endzweck, wohin alle ſolche
Dinge abziehlen ſollen, eine hinlaͤngliche
Erkaͤnntniß haben. Jſt er ſelbige zu er-
langen noch nicht bemuͤhet geweſen, ſo
iſt er auch noch nicht im Stande die
eintzelnen Abſichten der unterſchiedenen
Theile, welche in einen Zuſammenhang
gebracht worden, gruͤndlich einzuſehen,
und die Weisheit, ſo darinnen verbor-
gen lieget, zu entdecken. Da wir uns
nun unternehmen, die weiſen Abſichten

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A 5
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[[9]/0045] Die Erſte Betrachtung Von der Haupt-Abſicht GOttes, bey der Erſchaffung aller Dinge. §. 1. Wer von den einzelnen Abſich- ten verſchiedener Dinge, ſo von einem vernuͤnftigen We- ſen mit einander verknuͤpfft worden, richtig urtheilen will, der muß von dem Haupt-Endzweck, wohin alle ſolche Dinge abziehlen ſollen, eine hinlaͤngliche Erkaͤnntniß haben. Jſt er ſelbige zu er- langen noch nicht bemuͤhet geweſen, ſo iſt er auch noch nicht im Stande die eintzelnen Abſichten der unterſchiedenen Theile, welche in einen Zuſammenhang gebracht worden, gruͤndlich einzuſehen, und die Weisheit, ſo darinnen verbor- gen lieget, zu entdecken. Da wir uns nun unternehmen, die weiſen Abſichten GOt- Warum dieſe Be- trachtung voran ge- ſetzt wird. A 5

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/45>, abgerufen am 25.04.2024.