Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>



wieder erlanget? Jst eine andere Be-
dingung möglich als diese, daß er er-
kennet, der Landesherr sey sein rechtmäs-
siges Oberhaupt, und daß er denselben
in wahrer Bereuung seines Unfugs und
mit dem Versprechen aufrichtiger Treue
wieder als seinen rechtmäßigen Herrn
annimmt, und dafür erkläret, allen sei-
nen Verordnungen sich ehrerbietig un-
terwirfft, und ihm also auf das neue
huldiget? Wir glauben nicht, daß je-
mand eine andere Bedingung wird an-
geben, unter welcher ein weiser Landes-
herr einem Rebellen die Strafe schen-
cken und unter die Zahl der gehorsah-
men Bürger aufnehmen könne. (*)

§. 11.

Der Glaube aber, den wir oben be-Weitere
Ausfüh-
chrieben und der von Gott als die Bedin-


gung
(*) Wir reden hier von einem solchen Re-
bellen, welchem die etwa sonst gewöhn-
liche Strafe soll geschencket, und wel-
cher in alle die Rechte, deren er sich ver-
lustig gemacht, wieder soll gesetzet wer-
den. Denn wir müssen unser Gleichniß
so abfassen, daß es bey der göttlichen
Begnadigung kan| statt finden. Sonst
können
J i 4



wieder erlanget? Jſt eine andere Be-
dingung moͤglich als dieſe, daß er er-
kennet, der Landesherr ſey ſein rechtmaͤſ-
ſiges Oberhaupt, und daß er denſelben
in wahrer Bereuung ſeines Unfugs und
mit dem Verſprechen aufrichtiger Treue
wieder als ſeinen rechtmaͤßigen Herrn
annimmt, und dafuͤr erklaͤret, allen ſei-
nen Verordnungen ſich ehrerbietig un-
terwirfft, und ihm alſo auf das neue
huldiget? Wir glauben nicht, daß je-
mand eine andere Bedingung wird an-
geben, unter welcher ein weiſer Landes-
herr einem Rebellen die Strafe ſchen-
cken und unter die Zahl der gehorſah-
men Buͤrger aufnehmen koͤnne. (*)

§. 11.

Der Glaube aber, den wir oben be-Weitere
Ausfuͤh-
chrieben und der von Gott als die Bedin-


gung
(*) Wir reden hier von einem ſolchen Re-
bellen, welchem die etwa ſonſt gewoͤhn-
liche Strafe ſoll geſchencket, und wel-
cher in alle die Rechte, deren er ſich ver-
luſtig gemacht, wieder ſoll geſetzet wer-
den. Denn wir muͤſſen unſer Gleichniß
ſo abfaſſen, daß es bey der goͤttlichen
Begnadigung kan| ſtatt finden. Sonſt
koͤnnen
J i 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0535" n="503[499]"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
wieder erlanget? J&#x017F;t eine andere Be-<lb/>
dingung mo&#x0364;glich als die&#x017F;e, daß er er-<lb/>
kennet, der Landesherr &#x017F;ey &#x017F;ein rechtma&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;iges Oberhaupt, und daß er den&#x017F;elben<lb/>
in wahrer Bereuung &#x017F;eines Unfugs und<lb/>
mit dem Ver&#x017F;prechen aufrichtiger Treue<lb/>
wieder als &#x017F;einen rechtma&#x0364;ßigen Herrn<lb/>
annimmt, und dafu&#x0364;r erkla&#x0364;ret, allen &#x017F;ei-<lb/>
nen Verordnungen &#x017F;ich ehrerbietig un-<lb/>
terwirfft, und ihm al&#x017F;o auf das neue<lb/>
huldiget? Wir glauben nicht, daß je-<lb/>
mand eine andere Bedingung wird an-<lb/>
geben, unter welcher ein wei&#x017F;er Landes-<lb/>
herr einem Rebellen die Strafe &#x017F;chen-<lb/>
cken und unter die Zahl der gehor&#x017F;ah-<lb/>
men Bu&#x0364;rger aufnehmen ko&#x0364;nne. <note xml:id="a67" next="#a68" place="foot" n="(*)">Wir reden hier von einem &#x017F;olchen Re-<lb/>
bellen, welchem die etwa &#x017F;on&#x017F;t gewo&#x0364;hn-<lb/>
liche Strafe &#x017F;oll ge&#x017F;chencket, und wel-<lb/>
cher in alle die Rechte, deren er &#x017F;ich ver-<lb/>
lu&#x017F;tig gemacht, wieder &#x017F;oll ge&#x017F;etzet wer-<lb/>
den. Denn wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en un&#x017F;er Gleichniß<lb/>
&#x017F;o abfa&#x017F;&#x017F;en, daß es bey der go&#x0364;ttlichen<lb/>
Begnadigung kan| &#x017F;tatt finden. Son&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ko&#x0364;nnen</fw></note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.</head><lb/>
            <p>Der Glaube aber, den wir oben be-<note place="right">Weitere<lb/>
Ausfu&#x0364;h-</note><lb/>
chrieben und der von Gott als die Bedin-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i 4</fw><fw place="bottom" type="catch">gung</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[503[499]/0535] wieder erlanget? Jſt eine andere Be- dingung moͤglich als dieſe, daß er er- kennet, der Landesherr ſey ſein rechtmaͤſ- ſiges Oberhaupt, und daß er denſelben in wahrer Bereuung ſeines Unfugs und mit dem Verſprechen aufrichtiger Treue wieder als ſeinen rechtmaͤßigen Herrn annimmt, und dafuͤr erklaͤret, allen ſei- nen Verordnungen ſich ehrerbietig un- terwirfft, und ihm alſo auf das neue huldiget? Wir glauben nicht, daß je- mand eine andere Bedingung wird an- geben, unter welcher ein weiſer Landes- herr einem Rebellen die Strafe ſchen- cken und unter die Zahl der gehorſah- men Buͤrger aufnehmen koͤnne. (*) §. 11. Der Glaube aber, den wir oben be- chrieben und der von Gott als die Bedin- gung Weitere Ausfuͤh- (*) Wir reden hier von einem ſolchen Re- bellen, welchem die etwa ſonſt gewoͤhn- liche Strafe ſoll geſchencket, und wel- cher in alle die Rechte, deren er ſich ver- luſtig gemacht, wieder ſoll geſetzet wer- den. Denn wir muͤſſen unſer Gleichniß ſo abfaſſen, daß es bey der goͤttlichen Begnadigung kan| ſtatt finden. Sonſt koͤnnen J i 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/535
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 503[499]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/535>, abgerufen am 25.04.2024.