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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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Absicht nöthig und dienlich sind. Das
erste ist: Die Erkenntniß GOttes und
die wahre Gerechtigkeit wird durch
ihn auf eine höchst-merckliche Weise
ausgebreitet werden.
Das zweyte ist:
Unter seiner Regierung wird das Volck
GOttes eine sehr grosse Macht und die
Oberhand auf den Erdboden erhalten.

Beydes ist in dem nechst- vorhergehenden
hinlänglich bewiesen. Es wird diese grosse
Veränderung der Welt allezeit nur einem,
als dem Stifter derselben zugeschrieben.
Wir können daher den Schluß machen,
wo jemand mit einem dieser Merckmahle
oder gar mit allen beyden beschrieben wird,
daselbst wird von diesem eintzigen Stifter
dieser grossen Veränderung der Welt ge-
redet. Jch hoffe, niemand wird leicht wi-
der diese Art zu schliessen etwas Erhebli-
ches einzuwenden haben. Derowegen
halten wir vor unnöthig, mehr zu seiner
Befestigung hinzu zu setzen.

§. 17.

Nun werden wir ausmachen können,Eigentli-
che Bestim-
mung, wer
der Jm-
manuel
sey?

wer unser Jmmanuel sey. Er wird von
dem Propheten mit den beyden angeführ-
ten Kennzeichen beschrieben. Es ist voll-

kommen
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Abſicht noͤthig und dienlich ſind. Das
erſte iſt: Die Erkenntniß GOttes und
die wahre Gerechtigkeit wird durch
ihn auf eine hoͤchſt-merckliche Weiſe
ausgebreitet werden.
Das zweyte iſt:
Unter ſeiner Regierung wird das Volck
GOttes eine ſehr groſſe Macht und die
Oberhand auf den Erdboden erhalten.

Beydes iſt in dem nechſt- vorhergehenden
hinlaͤnglich bewieſen. Es wird dieſe groſſe
Veraͤnderung der Welt allezeit nur einem,
als dem Stifter derſelben zugeſchrieben.
Wir koͤnnen daher den Schluß machen,
wo jemand mit einem dieſer Merckmahle
oder gar mit allen beyden beſchrieben wird,
daſelbſt wird von dieſem eintzigen Stifter
dieſer groſſen Veraͤnderung der Welt ge-
redet. Jch hoffe, niemand wird leicht wi-
der dieſe Art zu ſchlieſſen etwas Erhebli-
ches einzuwenden haben. Derowegen
halten wir vor unnoͤthig, mehr zu ſeiner
Befeſtigung hinzu zu ſetzen.

§. 17.

Nun werden wir ausmachen koͤnnen,Eigentli-
che Beſtim-
mung, wer
der Jm-
manuel
ſey?

wer unſer Jmmanuel ſey. Er wird von
dem Propheten mit den beyden angefuͤhr-
ten Kennzeichen beſchrieben. Es iſt voll-

kommen
H 3
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[117/0135] Abſicht noͤthig und dienlich ſind. Das erſte iſt: Die Erkenntniß GOttes und die wahre Gerechtigkeit wird durch ihn auf eine hoͤchſt-merckliche Weiſe ausgebreitet werden. Das zweyte iſt: Unter ſeiner Regierung wird das Volck GOttes eine ſehr groſſe Macht und die Oberhand auf den Erdboden erhalten. Beydes iſt in dem nechſt- vorhergehenden hinlaͤnglich bewieſen. Es wird dieſe groſſe Veraͤnderung der Welt allezeit nur einem, als dem Stifter derſelben zugeſchrieben. Wir koͤnnen daher den Schluß machen, wo jemand mit einem dieſer Merckmahle oder gar mit allen beyden beſchrieben wird, daſelbſt wird von dieſem eintzigen Stifter dieſer groſſen Veraͤnderung der Welt ge- redet. Jch hoffe, niemand wird leicht wi- der dieſe Art zu ſchlieſſen etwas Erhebli- ches einzuwenden haben. Derowegen halten wir vor unnoͤthig, mehr zu ſeiner Befeſtigung hinzu zu ſetzen. §. 17. Nun werden wir ausmachen koͤnnen, wer unſer Jmmanuel ſey. Er wird von dem Propheten mit den beyden angefuͤhr- ten Kennzeichen beſchrieben. Es iſt voll- kommen Eigentli- che Beſtim- mung, wer der Jm- manuel ſey? H 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/135>, abgerufen am 19.04.2024.