"Da Xerxes den Griechischen Krieg al- "so resolviret hatte, trat er mit den Cartha- "ginensern in ein Bündniß, wodurch man "eins ward, daß indem die Persier in Grie- "chenland eindrungen, die Carthaginenser "alle die, so Griechen hiessen, in Sicilien "und Jtalien anfallen sollten, damit sie ein- "ander in dem Krieg nicht helfen möchten. "Die Carthaginenser erwehlten den Ha- "milcar zu ihrem General in diesem Kriege, "welcher nicht allein alle Macht in Africa "zusammen nahm, sondern auch durch das "ihm vom Xerxes zugeschickte Geld einen "Haufen Mieth-Völcker aus Spanien, "Gallien und Jtalien warb, also, daß er ei- "ne Armee von 300000. Mann, und eine "nach Proportion eben so grosse Flotte be- "kam, um der Alliirten Jntention hinaus "zu führen.
"Und nachdem also Xerxes, wie der "Prophet Daniel verkündiget, durch seine "Macht und seinen grossen Reichthum die "damals bekannte und bewohnte gantze "Welt, das ist, den gantzen Occident unter "Commando des Hamilcars, und den gan- "tzen Orient unter seinem eignen, wider das "Griechische Reich erreget hatte, machte er
"sich
„Da Xerxes den Griechiſchen Krieg al- „ſo reſolviret hatte, trat er mit den Cartha- „ginenſern in ein Buͤndniß, wodurch man „eins ward, daß indem die Perſier in Grie- „chenland eindrungen, die Carthaginenſer „alle die, ſo Griechen hieſſen, in Sicilien „und Jtalien anfallen ſollten, damit ſie ein- „ander in dem Krieg nicht helfen moͤchten. „Die Carthaginenſer erwehlten den Ha- „milcar zu ihrem General in dieſem Kriege, „welcher nicht allein alle Macht in Africa „zuſammen nahm, ſondern auch durch das „ihm vom Xerxes zugeſchickte Geld einen „Haufen Mieth-Voͤlcker aus Spanien, „Gallien und Jtalien warb, alſo, daß er ei- „ne Armee von 300000. Mann, und eine „nach Proportion eben ſo groſſe Flotte be- „kam, um der Alliirten Jntention hinaus „zu fuͤhren.
„Und nachdem alſo Xerxes, wie der „Prophet Daniel verkuͤndiget, durch ſeine „Macht und ſeinen groſſen Reichthum die „damals bekannte und bewohnte gantze „Welt, das iſt, den gantzen Occident unter „Commando des Hamilcars, und den gan- „tzen Orient unter ſeinem eignen, wider das „Griechiſche Reich erreget hatte, machte er
„ſich
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0212"n="194"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>„Da Xerxes den Griechiſchen Krieg al-<lb/>„ſo reſolviret hatte, trat er mit den Cartha-<lb/>„ginenſern in ein Buͤndniß, wodurch man<lb/>„eins ward, daß indem die Perſier in Grie-<lb/>„chenland eindrungen, die Carthaginenſer<lb/>„alle die, ſo Griechen hieſſen, in Sicilien<lb/>„und Jtalien anfallen ſollten, damit ſie ein-<lb/>„ander in dem Krieg nicht helfen moͤchten.<lb/>„Die Carthaginenſer erwehlten den Ha-<lb/>„milcar zu ihrem General in dieſem Kriege,<lb/>„welcher nicht allein alle Macht in Africa<lb/>„zuſammen nahm, ſondern auch durch das<lb/>„ihm vom Xerxes zugeſchickte Geld einen<lb/>„Haufen Mieth-Voͤlcker aus Spanien,<lb/>„Gallien und Jtalien warb, alſo, daß er ei-<lb/>„ne Armee von 300000. Mann, und eine<lb/>„nach Proportion eben ſo groſſe Flotte be-<lb/>„kam, um der Alliirten Jntention hinaus<lb/>„zu fuͤhren.</p><lb/><p>„Und nachdem alſo Xerxes, wie der<lb/>„Prophet Daniel verkuͤndiget, durch ſeine<lb/>„Macht und ſeinen groſſen Reichthum die<lb/>„damals bekannte und bewohnte gantze<lb/>„Welt, das iſt, den gantzen Occident unter<lb/>„Commando des Hamilcars, und den gan-<lb/>„tzen Orient unter ſeinem eignen, wider das<lb/>„Griechiſche Reich erreget hatte, machte er<lb/><fwplace="bottom"type="catch">„ſich</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[194/0212]
„Da Xerxes den Griechiſchen Krieg al-
„ſo reſolviret hatte, trat er mit den Cartha-
„ginenſern in ein Buͤndniß, wodurch man
„eins ward, daß indem die Perſier in Grie-
„chenland eindrungen, die Carthaginenſer
„alle die, ſo Griechen hieſſen, in Sicilien
„und Jtalien anfallen ſollten, damit ſie ein-
„ander in dem Krieg nicht helfen moͤchten.
„Die Carthaginenſer erwehlten den Ha-
„milcar zu ihrem General in dieſem Kriege,
„welcher nicht allein alle Macht in Africa
„zuſammen nahm, ſondern auch durch das
„ihm vom Xerxes zugeſchickte Geld einen
„Haufen Mieth-Voͤlcker aus Spanien,
„Gallien und Jtalien warb, alſo, daß er ei-
„ne Armee von 300000. Mann, und eine
„nach Proportion eben ſo groſſe Flotte be-
„kam, um der Alliirten Jntention hinaus
„zu fuͤhren.
„Und nachdem alſo Xerxes, wie der
„Prophet Daniel verkuͤndiget, durch ſeine
„Macht und ſeinen groſſen Reichthum die
„damals bekannte und bewohnte gantze
„Welt, das iſt, den gantzen Occident unter
„Commando des Hamilcars, und den gan-
„tzen Orient unter ſeinem eignen, wider das
„Griechiſche Reich erreget hatte, machte er
„ſich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/212>, abgerufen am 20.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
