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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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v. 2. Da ward dem Hause David an-
gesagt, die Syrer verlassen sich auf Ephra-
im. Da bebete ihm das Hertz, und das
Hertz seines Volckes, wie die Bäume im
Walde beben vom Winde.

v. 3. Aber der HErr sprach zu Jesaia:
Gehe hinaus Ahas entgegen, du und dein
Sohn Sear Jasub an das Ende der Was-
ser-Röhren am obern Teich am Wege
beym Acker des Färbers (des Walckmül-
lers.
(*)

v. 4. Und sprich zu ihm: Hüte dich
und sey stille; fürchte dich nicht und dein
Hertz sey unverzagt vor diesen zween rau-

chen-
Ahas vergeblich gewesen, indem seiner Fein-
de Macht nicht einmal starck genug gewesen,
Jerusalem einzunehmen, in sonderheit da der
starcke Arm des HErrn selbige Stadt be-
schützen wollte. Denn der König von Sy-
rien oder Aramea, und der König von Jsrael
waren so gar mächtige Fürsten nicht, und
die Stadt Jerusalem recht zu belagern
war schon eine ansehnliche Macht vonnö-
then.
(*) Warum Ahas sich damals eben ausser der
Stadt aufgehalten, kan man allerhand
Muthmassungen in des Vitringa Noten
über diesen Vers in seinem Commentar. in
Jesai.
lesen.


v. 2. Da ward dem Hauſe David an-
geſagt, die Syrer verlaſſen ſich auf Ephra-
im. Da bebete ihm das Hertz, und das
Hertz ſeines Volckes, wie die Baͤume im
Walde beben vom Winde.

v. 3. Aber der HErr ſprach zu Jeſaia:
Gehe hinaus Ahas entgegen, du und dein
Sohn Sear Jaſub an das Ende der Waſ-
ſer-Roͤhren am obern Teich am Wege
beym Acker des Faͤrbers (des Walckmuͤl-
lers.
(*)

v. 4. Und ſprich zu ihm: Huͤte dich
und ſey ſtille; fuͤrchte dich nicht und dein
Hertz ſey unverzagt vor dieſen zween rau-

chen-
Ahas vergeblich geweſen, indem ſeiner Fein-
de Macht nicht einmal ſtarck genug geweſen,
Jeruſalem einzunehmen, in ſonderheit da der
ſtarcke Arm des HErrn ſelbige Stadt be-
ſchuͤtzen wollte. Denn der Koͤnig von Sy-
rien oder Aramea, und der Koͤnig von Jſrael
waren ſo gar maͤchtige Fuͤrſten nicht, und
die Stadt Jeruſalem recht zu belagern
war ſchon eine anſehnliche Macht vonnoͤ-
then.
(*) Warum Ahas ſich damals eben auſſer der
Stadt aufgehalten, kan man allerhand
Muthmaſſungen in des Vitringa Noten
uͤber dieſen Vers in ſeinem Commentar. in
Jeſai.
leſen.
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[70/0088] (*) v. 2. Da ward dem Hauſe David an- geſagt, die Syrer verlaſſen ſich auf Ephra- im. Da bebete ihm das Hertz, und das Hertz ſeines Volckes, wie die Baͤume im Walde beben vom Winde. v. 3. Aber der HErr ſprach zu Jeſaia: Gehe hinaus Ahas entgegen, du und dein Sohn Sear Jaſub an das Ende der Waſ- ſer-Roͤhren am obern Teich am Wege beym Acker des Faͤrbers (des Walckmuͤl- lers. (*) v. 4. Und ſprich zu ihm: Huͤte dich und ſey ſtille; fuͤrchte dich nicht und dein Hertz ſey unverzagt vor dieſen zween rau- chen- (*) Ahas vergeblich geweſen, indem ſeiner Fein- de Macht nicht einmal ſtarck genug geweſen, Jeruſalem einzunehmen, in ſonderheit da der ſtarcke Arm des HErrn ſelbige Stadt be- ſchuͤtzen wollte. Denn der Koͤnig von Sy- rien oder Aramea, und der Koͤnig von Jſrael waren ſo gar maͤchtige Fuͤrſten nicht, und die Stadt Jeruſalem recht zu belagern war ſchon eine anſehnliche Macht vonnoͤ- then. (*) Warum Ahas ſich damals eben auſſer der Stadt aufgehalten, kan man allerhand Muthmaſſungen in des Vitringa Noten uͤber dieſen Vers in ſeinem Commentar. in Jeſai. leſen.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/88>, abgerufen am 24.04.2024.