Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
Die
Siebenzehnte Betrachtung
über die
weise Absicht Gottes bey dem
Gesetz, daß die Ehen unzertrennlich
seyn sollen.
§. 1.

Als Gott die beyden ersten Ehe-Erklärung
der Worte
1 B. Mos.
Cap. 2. v. 24.

leute zusammen gebracht, so
war seine Absicht, daß sie Ein
Fleisch und ihre Liebe fester
seyn sollte, als die Liebe zwischen Eltern
und Kindern. Die Worte, so dieses in
sich halten, sind diejenigen, welche wir
1 B. Mos. C. 2. v. 24. lesen und also lau-
ten. Darum wird ein Mann Vater
und Mutter verlassen und an seinem
Weibe hangen, und sie werden seyn
Ein Fleisch.

Damit wir recht gewiß werden, was diese
Worte sagen wollen; so müssen wir selbige
nach allen ihren Umständen genau betrach-
ten. Es werden diese Worte insgemein
als Worte Adams angesehen, die er im
Namen Gottes als der erste Stammvater
und Beherrscher des menschlichen Ge-
schlechts ausgesprochen, denn sie scheinen
mit dem nächst vorhergehenden ganz genau

ver-
Q 3
Die
Siebenzehnte Betrachtung
uͤber die
weiſe Abſicht Gottes bey dem
Geſetz, daß die Ehen unzertrennlich
ſeyn ſollen.
§. 1.

Als Gott die beyden erſten Ehe-Erklaͤrung
der Worte
1 B. Moſ.
Cap. 2. v. 24.

leute zuſammen gebracht, ſo
war ſeine Abſicht, daß ſie Ein
Fleiſch und ihre Liebe feſter
ſeyn ſollte, als die Liebe zwiſchen Eltern
und Kindern. Die Worte, ſo dieſes in
ſich halten, ſind diejenigen, welche wir
1 B. Moſ. C. 2. v. 24. leſen und alſo lau-
ten. Darum wird ein Mann Vater
und Mutter verlaſſen und an ſeinem
Weibe hangen, und ſie werden ſeyn
Ein Fleiſch.

Damit wir recht gewiß werden, was dieſe
Worte ſagen wollen; ſo muͤſſen wir ſelbige
nach allen ihren Umſtaͤnden genau betrach-
ten. Es werden dieſe Worte insgemein
als Worte Adams angeſehen, die er im
Namen Gottes als der erſte Stammvater
und Beherrſcher des menſchlichen Ge-
ſchlechts ausgeſprochen, denn ſie ſcheinen
mit dem naͤchſt vorhergehenden ganz genau

ver-
Q 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0265" n="245"/>
      <div n="1">
        <head>Die<lb/><hi rendition="#b">Siebenzehnte Betrachtung</hi><lb/>
u&#x0364;ber die<lb/><hi rendition="#b">wei&#x017F;e Ab&#x017F;icht Gottes bey dem</hi><lb/>
Ge&#x017F;etz, daß die Ehen unzertrennlich<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;ollen.</head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi>ls Gott die beyden er&#x017F;ten Ehe-<note place="right">Erkla&#x0364;rung<lb/>
der Worte<lb/>
1 B. Mo&#x017F;.<lb/>
Cap. 2. v. 24.</note><lb/>
leute zu&#x017F;ammen gebracht, &#x017F;o<lb/>
war &#x017F;eine Ab&#x017F;icht, daß &#x017F;ie Ein<lb/>
Flei&#x017F;ch und ihre Liebe fe&#x017F;ter<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;ollte, als die Liebe zwi&#x017F;chen Eltern<lb/>
und Kindern. Die Worte, &#x017F;o die&#x017F;es in<lb/>
&#x017F;ich halten, &#x017F;ind diejenigen, welche wir<lb/>
1 B. Mo&#x017F;. C. 2. v. 24. le&#x017F;en und al&#x017F;o lau-<lb/>
ten. <hi rendition="#fr">Darum wird ein Mann Vater<lb/>
und Mutter verla&#x017F;&#x017F;en und an &#x017F;einem<lb/>
Weibe hangen, und &#x017F;ie werden &#x017F;eyn<lb/>
Ein Flei&#x017F;ch.</hi></p><lb/>
          <p>Damit wir recht gewiß werden, was die&#x017F;e<lb/>
Worte &#x017F;agen wollen; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir &#x017F;elbige<lb/>
nach allen ihren Um&#x017F;ta&#x0364;nden genau betrach-<lb/>
ten. Es werden die&#x017F;e Worte insgemein<lb/>
als Worte Adams ange&#x017F;ehen, die er im<lb/>
Namen Gottes als der er&#x017F;te Stammvater<lb/>
und Beherr&#x017F;cher des men&#x017F;chlichen Ge-<lb/>
&#x017F;chlechts ausge&#x017F;prochen, denn &#x017F;ie &#x017F;cheinen<lb/>
mit dem na&#x0364;ch&#x017F;t vorhergehenden ganz genau<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0265] Die Siebenzehnte Betrachtung uͤber die weiſe Abſicht Gottes bey dem Geſetz, daß die Ehen unzertrennlich ſeyn ſollen. §. 1. Als Gott die beyden erſten Ehe- leute zuſammen gebracht, ſo war ſeine Abſicht, daß ſie Ein Fleiſch und ihre Liebe feſter ſeyn ſollte, als die Liebe zwiſchen Eltern und Kindern. Die Worte, ſo dieſes in ſich halten, ſind diejenigen, welche wir 1 B. Moſ. C. 2. v. 24. leſen und alſo lau- ten. Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlaſſen und an ſeinem Weibe hangen, und ſie werden ſeyn Ein Fleiſch. Erklaͤrung der Worte 1 B. Moſ. Cap. 2. v. 24. Damit wir recht gewiß werden, was dieſe Worte ſagen wollen; ſo muͤſſen wir ſelbige nach allen ihren Umſtaͤnden genau betrach- ten. Es werden dieſe Worte insgemein als Worte Adams angeſehen, die er im Namen Gottes als der erſte Stammvater und Beherrſcher des menſchlichen Ge- ſchlechts ausgeſprochen, denn ſie ſcheinen mit dem naͤchſt vorhergehenden ganz genau ver- Q 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/265
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/265>, abgerufen am 29.03.2024.