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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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zelnen Königen, bald von ganzen Reichen
und Folgen von Königen. Unter dem Kö-
nige eines Reiches wird zu Zeiten eine gan-
ze Reihe von Beherrschern eines Reichs
verstanden. Es muß aus den Umständen
entschieden werden, wenn man unter einem
solchen prophetischen Bilde einzelne Perso-
nen oder ganze Regierungen, die von vie-
len Personen nach einander geführet wor-
den, zu verstehen habe.

§. 16.

Wir wollen die Anwendung des Vor-Fortsetzung
des vori-
gen.

hergehenden in einem Exempel aus der
Offenbarung des Johannes zeigen. Jn
dem siebenzehnten Capitel derselben findet
man folgendes Bild von einem Feinde Je-
su und seiner Heiligen. Johannes siehet
ein Thier mit sieben Häuptern und zehn
Hörnern, worauf eine unzüchtige Person
sitzet. Das Thier ist wieder eine gewisse
Regierung, welche dem wahren Christen-
thume entgegen ist. Die sieben Häupter
erkläret die Offenbarung selber von sieben
Bergen und von sieben Königen, und die
zehn Hörner von zehn Königen, und die
Hure wird als ein Bild der grossen Stadt,
die auf sieben Bergen lieget, von welcher
schon mehr geredet worden, angegeben.
Hier fraget es sich: sind die sieben Häu-
pter und die zehn Hörner, welche nach Aus-
sage der Offenbarung siebenzehn Könige

be-

zelnen Koͤnigen, bald von ganzen Reichen
und Folgen von Koͤnigen. Unter dem Koͤ-
nige eines Reiches wird zu Zeiten eine gan-
ze Reihe von Beherrſchern eines Reichs
verſtanden. Es muß aus den Umſtaͤnden
entſchieden werden, wenn man unter einem
ſolchen prophetiſchen Bilde einzelne Perſo-
nen oder ganze Regierungen, die von vie-
len Perſonen nach einander gefuͤhret wor-
den, zu verſtehen habe.

§. 16.

Wir wollen die Anwendung des Vor-Fortſetzung
des vori-
gen.

hergehenden in einem Exempel aus der
Offenbarung des Johannes zeigen. Jn
dem ſiebenzehnten Capitel derſelben findet
man folgendes Bild von einem Feinde Je-
ſu und ſeiner Heiligen. Johannes ſiehet
ein Thier mit ſieben Haͤuptern und zehn
Hoͤrnern, worauf eine unzuͤchtige Perſon
ſitzet. Das Thier iſt wieder eine gewiſſe
Regierung, welche dem wahren Chriſten-
thume entgegen iſt. Die ſieben Haͤupter
erklaͤret die Offenbarung ſelber von ſieben
Bergen und von ſieben Koͤnigen, und die
zehn Hoͤrner von zehn Koͤnigen, und die
Hure wird als ein Bild der groſſen Stadt,
die auf ſieben Bergen lieget, von welcher
ſchon mehr geredet worden, angegeben.
Hier fraget es ſich: ſind die ſieben Haͤu-
pter und die zehn Hoͤrner, welche nach Auſ-
ſage der Offenbarung ſiebenzehn Koͤnige

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[427/0447] zelnen Koͤnigen, bald von ganzen Reichen und Folgen von Koͤnigen. Unter dem Koͤ- nige eines Reiches wird zu Zeiten eine gan- ze Reihe von Beherrſchern eines Reichs verſtanden. Es muß aus den Umſtaͤnden entſchieden werden, wenn man unter einem ſolchen prophetiſchen Bilde einzelne Perſo- nen oder ganze Regierungen, die von vie- len Perſonen nach einander gefuͤhret wor- den, zu verſtehen habe. §. 16. Wir wollen die Anwendung des Vor- hergehenden in einem Exempel aus der Offenbarung des Johannes zeigen. Jn dem ſiebenzehnten Capitel derſelben findet man folgendes Bild von einem Feinde Je- ſu und ſeiner Heiligen. Johannes ſiehet ein Thier mit ſieben Haͤuptern und zehn Hoͤrnern, worauf eine unzuͤchtige Perſon ſitzet. Das Thier iſt wieder eine gewiſſe Regierung, welche dem wahren Chriſten- thume entgegen iſt. Die ſieben Haͤupter erklaͤret die Offenbarung ſelber von ſieben Bergen und von ſieben Koͤnigen, und die zehn Hoͤrner von zehn Koͤnigen, und die Hure wird als ein Bild der groſſen Stadt, die auf ſieben Bergen lieget, von welcher ſchon mehr geredet worden, angegeben. Hier fraget es ſich: ſind die ſieben Haͤu- pter und die zehn Hoͤrner, welche nach Auſ- ſage der Offenbarung ſiebenzehn Koͤnige be- Fortſetzung des vori- gen.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/447>, abgerufen am 28.03.2024.