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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

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XIII. Tragen.

Das Tragen darf man weder zu früh noch zu spät
anfangen. Im ersten Anfange muß die Last sehr ge-
ringe sein, und nur allmälig kann sie beim Wachsen der
Kräfte vermehrt werden.

Um es im Tragen zu einer Fertigkeit zu bringen,
gehört Zeit, Geduld, Gewöhnung, stätes Wiederholen
und Beharrlichkeit.

Auf Dauerbarkeit beruht die Fertigkeit des Trägers,
und daß er noch zu andern gleichzeitigen Bewegungen
rüstig ist.

Große Lasten, unter deren Wucht man keucht, soll
er als Turner nicht schleppen, wohl aber sich zu einer
mäßigen Beilast gewöhnen.

A. Das Tragen lebloser Dinge.

1. Das Tragen in den Händen:

a. mit wagerechten Armen, indem man
Sandsäcke in die Hände nimmt -- ist mehr
eine Hebeübung;

b. mit gesenkten Armen, indem man

Ge-
XIII. Tragen.

Das Tragen darf man weder zu früh noch zu ſpät
anfangen. Im erſten Anfange muß die Laſt ſehr ge-
ringe ſein, und nur allmälig kann ſie beim Wachſen der
Kräfte vermehrt werden.

Um es im Tragen zu einer Fertigkeit zu bringen,
gehört Zeit, Geduld, Gewöhnung, ſtätes Wiederholen
und Beharrlichkeit.

Auf Dauerbarkeit beruht die Fertigkeit des Trägers,
und daß er noch zu andern gleichzeitigen Bewegungen
rüſtig iſt.

Große Laſten, unter deren Wucht man keucht, ſoll
er als Turner nicht ſchleppen, wohl aber ſich zu einer
mäßigen Beilaſt gewöhnen.

A. Das Tragen lebloſer Dinge.

1. Das Tragen in den Händen:

a. mit wagerechten Armen, indem man
Sandſäcke in die Hände nimmt — iſt mehr
eine Hebeübung;

b. mit geſenkten Armen, indem man

Ge-
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[134/0204] XIII. Tragen. Das Tragen darf man weder zu früh noch zu ſpät anfangen. Im erſten Anfange muß die Laſt ſehr ge- ringe ſein, und nur allmälig kann ſie beim Wachſen der Kräfte vermehrt werden. Um es im Tragen zu einer Fertigkeit zu bringen, gehört Zeit, Geduld, Gewöhnung, ſtätes Wiederholen und Beharrlichkeit. Auf Dauerbarkeit beruht die Fertigkeit des Trägers, und daß er noch zu andern gleichzeitigen Bewegungen rüſtig iſt. Große Laſten, unter deren Wucht man keucht, ſoll er als Turner nicht ſchleppen, wohl aber ſich zu einer mäßigen Beilaſt gewöhnen. A. Das Tragen lebloſer Dinge. 1. Das Tragen in den Händen: a. mit wagerechten Armen, indem man Sandſäcke in die Hände nimmt — iſt mehr eine Hebeübung; b. mit geſenkten Armen, indem man Ge-

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/204>, abgerufen am 28.03.2024.