Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Plato's Republik, die ich, da ich sie nicht bewohnen kan, wenigstens unaufhörlich anschauen wil. A. Deutsche Bibliothek 59. oder 60. oder 61. Band. Demosthenes Reden. Brittisches theologisches Magazin.5 Recht der Natur von Puffendorf oder auch Breitingers kritische Dichtkunst. Endlich glauben Sie nicht, raffinirender Freund, daß es Wilkühr ist, [Spaltenumbruch]
Hof den x y z [15.?] Jul. 1785.[Spaltenumbruch] Ew. Hochehrw. gehors. Diener und Freund J. P. F. Richter 110. An Oerthel in Töpen. Lieber Örthel, 15Rochefoucauld sagt: der Dank hat oft nur die Absicht, noch mehr Der iunge Joerdens, der bisher den Namen eines Fixsterns führen[179] Plato’s Republik, die ich, da ich ſie nicht bewohnen kan, wenigſtens unaufhörlich anſchauen wil. A. Deutſche Bibliothek 59. oder 60. oder 61. Band. Demoſthenes Reden. Brittiſches theologiſches Magazin.5 Recht der Natur von Puffendorf oder auch Breitingers kritiſche Dichtkunſt. Endlich glauben Sie nicht, raffinirender Freund, daß es Wilkühr iſt, [Spaltenumbruch]
Hof den x y z [15.?] Jul. 1785.[Spaltenumbruch] Ew. Hochehrw. gehorſ. Diener und Freund J. P. F. Richter 110. An Oerthel in Töpen. Lieber Örthel, 15Rochefoucauld ſagt: der Dank hat oft nur die Abſicht, noch mehr Der iunge Joerdens, der bisher den Namen eines Fixſterns führen[179] <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0194" n="169"/> <list> <item>Plato’s Republik, die ich, da ich ſie nicht bewohnen kan, wenigſtens<lb/> unaufhörlich anſchauen wil.</item><lb/> <item>A. Deutſche Bibliothek 59. oder 60. oder 61. Band.</item><lb/> <item>Demoſthenes Reden.</item><lb/> <item>Brittiſches theologiſches Magazin.<lb n="5"/> </item> <item>Recht der Natur von Puffendorf oder auch Breitingers kritiſche<lb/> Dichtkunſt.</item> </list><lb/> <p>Endlich glauben Sie nicht, raffinirender Freund, daß es Wilkühr iſt,<lb/> wenn ich mir das Vergnügen, Sie zu beſuchen, verſage: ſondern Noth-<lb/> wendigkeit iſts. Ich bin in Erwartung einer langen Antwort<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Hof den <hi rendition="#aq">x y z</hi> <metamark>[</metamark>15.?<metamark>]</metamark> Jul.<lb/> 1785.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">Ew. Hochehrw.<lb/> gehorſ. Diener und Freund<lb/> J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>110. An <hi rendition="#g">Oerthel in Töpen.</hi></head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Lieber Örthel,</hi> </salute> </opener> <lb n="15"/> <p>Rochefoucauld ſagt: der Dank hat oft nur die Abſicht, noch mehr<lb/> zu bekommen. Das iſt ſo richtig, daß ich dir meinen Dank für dein<lb/> Papier — indem ich dir dieſen halben Bogen davon ſchenke — blos<lb/> darum bezeuge, um wo möglich einen ganzen habhaft zu werden, auf<lb/> dem du mich verſichern muſt, daß er mir gehöret.<lb n="20"/> </p> <p>Der iunge Joerdens, der bisher den Namen eines <hi rendition="#g">Fixſterns</hi> führen<note place="right"><ref target="1922_Bd#_179">[179]</ref></note><lb/> konte, weil er ſich wenig bewegte und von niemand <hi rendition="#g">Licht</hi> entlehnte,<lb/> hat ſich in der vorigen Woche in einen ordentlichen <hi rendition="#g">Wandelſtern</hi><lb/> verkehret und ſcheinet iezt vielleicht ſchon in Berlin. Das Ziel, worauf<lb/> er aus iſt, iſt, ſeinen Kopf auf einen beſſern Fus zu ſezen als er bisher<lb n="25"/> noch konte und einige mediziniſche Kentniſſe zu erlangen: er wird bei<lb/> verſchiedenen groſſen Männern Berlins einſprechen und mit iedem ſo<lb/> umgehen, daß er ihn nicht ohne Vergnügen wieder entläſſet. Da man<lb/> in Bayreuth einſah, daß ſeiner Verdienſte und Kentniſſe ſo wenig<lb/> Legion wären, daß man vielmehr kein Mittel unverſucht laſſen dürfte,<lb n="30"/> ihn zu neuen anzufriſchen und anzufeuern: ſo ſind ihm höhern Orts zu<lb/> ſeiner Reiſe <hi rendition="#g">zweihundert Gulden Reiſegeld</hi> verwilligt worden;<lb/> und er reiſet und lernet iezt auf Koſten unſers ganzen Landes. Fahre<lb/> wol, glükliches Schif, das Gold und Ballaſt träget und kehre bereichert<lb/> nach Hauſe; aber ich möchte um wieviel nicht der Staat ſein, der auf<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0194]
Plato’s Republik, die ich, da ich ſie nicht bewohnen kan, wenigſtens
unaufhörlich anſchauen wil.
A. Deutſche Bibliothek 59. oder 60. oder 61. Band.
Demoſthenes Reden.
Brittiſches theologiſches Magazin. 5
Recht der Natur von Puffendorf oder auch Breitingers kritiſche
Dichtkunſt.
Endlich glauben Sie nicht, raffinirender Freund, daß es Wilkühr iſt,
wenn ich mir das Vergnügen, Sie zu beſuchen, verſage: ſondern Noth-
wendigkeit iſts. Ich bin in Erwartung einer langen Antwort 10
Hof den x y z [15.?] Jul.
1785.
Ew. Hochehrw.
gehorſ. Diener und Freund
J. P. F. Richter
110. An Oerthel in Töpen.
Lieber Örthel, 15
Rochefoucauld ſagt: der Dank hat oft nur die Abſicht, noch mehr
zu bekommen. Das iſt ſo richtig, daß ich dir meinen Dank für dein
Papier — indem ich dir dieſen halben Bogen davon ſchenke — blos
darum bezeuge, um wo möglich einen ganzen habhaft zu werden, auf
dem du mich verſichern muſt, daß er mir gehöret. 20
Der iunge Joerdens, der bisher den Namen eines Fixſterns führen
konte, weil er ſich wenig bewegte und von niemand Licht entlehnte,
hat ſich in der vorigen Woche in einen ordentlichen Wandelſtern
verkehret und ſcheinet iezt vielleicht ſchon in Berlin. Das Ziel, worauf
er aus iſt, iſt, ſeinen Kopf auf einen beſſern Fus zu ſezen als er bisher 25
noch konte und einige mediziniſche Kentniſſe zu erlangen: er wird bei
verſchiedenen groſſen Männern Berlins einſprechen und mit iedem ſo
umgehen, daß er ihn nicht ohne Vergnügen wieder entläſſet. Da man
in Bayreuth einſah, daß ſeiner Verdienſte und Kentniſſe ſo wenig
Legion wären, daß man vielmehr kein Mittel unverſucht laſſen dürfte, 30
ihn zu neuen anzufriſchen und anzufeuern: ſo ſind ihm höhern Orts zu
ſeiner Reiſe zweihundert Gulden Reiſegeld verwilligt worden;
und er reiſet und lernet iezt auf Koſten unſers ganzen Landes. Fahre
wol, glükliches Schif, das Gold und Ballaſt träget und kehre bereichert
nach Hauſe; aber ich möchte um wieviel nicht der Staat ſein, der auf 35
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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