Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Allgemeine Buchhaltungs-Lehre

§. 81. Das Buchhalten ist ein wesentli-
ches Stück der Gewerbwissenschaft, und dem
Haushalter, besonders in grosen Gewerben
wichtig. Obige Säze enthalten die allgemei-
ne Grundfeste der Buchhaltungskunst, die
durch alle Gewerbe aufs Einzelne angewen-
det und erweitert werden müssen.

§. 82. Das Buchhalten sezt, wie es jedem
leicht einleuchtet, zwo Hilfswissenschaften vor-
aus: Rechenkunst und Schreibkunst, oh-
ne welche dasselbe gar nicht bestehen kann:
beide Wissenschaften sind also auch in dieser
Absicht wesentlich nöthig.

§. 83. Bis dahin gehen die ersten Grün-
de der allgemeinen Gewerbwissenschaft, mit-
hin der sämmtlichen Kameralwissenschaften.
Jch könnte also die Bedürfnißlehre, die Pro-
duktenlehre, die allgemeine Gewerblehre,
die allgemeine Oekonomie und die Buchhal-
tungslehre, zusammen die Kameralontolo-
gie nennen.

Zwei-
Allgemeine Buchhaltungs-Lehre

§. 81. Das Buchhalten iſt ein weſentli-
ches Stuͤck der Gewerbwiſſenſchaft, und dem
Haushalter, beſonders in groſen Gewerben
wichtig. Obige Saͤze enthalten die allgemei-
ne Grundfeſte der Buchhaltungskunſt, die
durch alle Gewerbe aufs Einzelne angewen-
det und erweitert werden muͤſſen.

§. 82. Das Buchhalten ſezt, wie es jedem
leicht einleuchtet, zwo Hilfswiſſenſchaften vor-
aus: Rechenkunſt und Schreibkunſt, oh-
ne welche dasſelbe gar nicht beſtehen kann:
beide Wiſſenſchaften ſind alſo auch in dieſer
Abſicht weſentlich noͤthig.

§. 83. Bis dahin gehen die erſten Gruͤn-
de der allgemeinen Gewerbwiſſenſchaft, mit-
hin der ſaͤmmtlichen Kameralwiſſenſchaften.
Jch koͤnnte alſo die Beduͤrfnißlehre, die Pro-
duktenlehre, die allgemeine Gewerblehre,
die allgemeine Oekonomie und die Buchhal-
tungslehre, zuſammen die Kameralontolo-
gie nennen.

Zwei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0066" n="46"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Allgemeine Buchhaltungs-Lehre</hi> </fw><lb/>
          <p>§. 81. Das Buchhalten i&#x017F;t ein we&#x017F;entli-<lb/>
ches Stu&#x0364;ck der Gewerbwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft, und dem<lb/>
Haushalter, be&#x017F;onders in gro&#x017F;en Gewerben<lb/>
wichtig. Obige Sa&#x0364;ze enthalten die allgemei-<lb/>
ne Grundfe&#x017F;te der Buchhaltungskun&#x017F;t, die<lb/>
durch alle Gewerbe aufs Einzelne angewen-<lb/>
det und erweitert werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>§. 82. Das Buchhalten &#x017F;ezt, wie es jedem<lb/>
leicht einleuchtet, zwo Hilfswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften vor-<lb/>
aus: <hi rendition="#fr">Rechenkun&#x017F;t</hi> und <hi rendition="#fr">Schreibkun&#x017F;t,</hi> oh-<lb/>
ne welche das&#x017F;elbe gar nicht be&#x017F;tehen kann:<lb/>
beide Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften &#x017F;ind al&#x017F;o auch in die&#x017F;er<lb/>
Ab&#x017F;icht we&#x017F;entlich no&#x0364;thig.</p><lb/>
          <p>§. 83. Bis dahin gehen die er&#x017F;ten Gru&#x0364;n-<lb/>
de der allgemeinen Gewerbwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft, mit-<lb/>
hin der &#x017F;a&#x0364;mmtlichen Kameralwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften.<lb/>
Jch ko&#x0364;nnte al&#x017F;o die Bedu&#x0364;rfnißlehre, die Pro-<lb/>
duktenlehre, die allgemeine Gewerblehre,<lb/>
die allgemeine Oekonomie und die Buchhal-<lb/>
tungslehre, zu&#x017F;ammen die Kameralontolo-<lb/>
gie nennen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Zwei-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0066] Allgemeine Buchhaltungs-Lehre §. 81. Das Buchhalten iſt ein weſentli- ches Stuͤck der Gewerbwiſſenſchaft, und dem Haushalter, beſonders in groſen Gewerben wichtig. Obige Saͤze enthalten die allgemei- ne Grundfeſte der Buchhaltungskunſt, die durch alle Gewerbe aufs Einzelne angewen- det und erweitert werden muͤſſen. §. 82. Das Buchhalten ſezt, wie es jedem leicht einleuchtet, zwo Hilfswiſſenſchaften vor- aus: Rechenkunſt und Schreibkunſt, oh- ne welche dasſelbe gar nicht beſtehen kann: beide Wiſſenſchaften ſind alſo auch in dieſer Abſicht weſentlich noͤthig. §. 83. Bis dahin gehen die erſten Gruͤn- de der allgemeinen Gewerbwiſſenſchaft, mit- hin der ſaͤmmtlichen Kameralwiſſenſchaften. Jch koͤnnte alſo die Beduͤrfnißlehre, die Pro- duktenlehre, die allgemeine Gewerblehre, die allgemeine Oekonomie und die Buchhal- tungslehre, zuſammen die Kameralontolo- gie nennen. Zwei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/66
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/66>, abgerufen am 19.04.2024.